Erste Hilfe

ist grundsätzlich erstmal kein schönes Thema. Schließlich bedarf irgendwer dieser Hilfe und ist in dem Moment dann zweifelsohne in einer nicht so sonderlich schönen Situation.

Ich hab den Aufruf von Paul im Blog „Alltag im Rettungsdienst“ schon vor ein paar Tagen wahrgenommen, mich aber auch zunächst gedrückt. Paul hat mich nochmal persönlich angefragt und irgendwie ist mir dann klargeworden, dass mein Wegschauen ja auch irgendwie wieder symptomatisch für die ganze Problematik mit der ersten Hilfe ist. Ich zähle auch zu den vielen Leuten, die sich immer Sorgen machen, wenn es um erste Hilfe geht.

Und wenn ich ehrlich sein soll: nicht einmal vernünftige Sorgen. Ich weiß, dass im Notfall jede Hilfe besser als keine ist, aber ich mache mich auch ungern zum Löffel und hasse es, im Mittelpunkt zu stehen. Das ist im Reallife definitiv anders als beim Bloggen.

Und bislang hatte ich Glück. Noch kein Mensch in meiner Umgebung war jemals so hinüber, dass ein aktives Eingreifen vonnöten gewesen wäre, und der eine wirklich bedenkliche Fall inklusive Ohnmacht ist eine Geschichte, deren Schilderung eine Erlaubnis des Schwobs voraussetzt – wäre dann aber auch eher was für Sashs Blog … obwohl, gar nicht wahr. Ein Taxi kam da auch vor. 🙂

Naja, ich bin jedenfalls schon beruflich als Taxifahrer – noch dazu nachts – trotzdem in einer Situation, in der jederzeit hilflose Personen auftauchen können. Und ich kenne mich gut genug um zu wissen, dass ich im Ernstfall meine Zweifel, Skrupel und Ängste ablegen kann. Immerhin gab es schon einige Situationen, in denen ich zumindest mal die Kollegen von Paul um Hilfe ersuchen musste. In drei Fällen hatte das mit der üblichen Alkoholopfer-Problematik zu tun, bei der es ja durchaus mal zwischen Taxifahrern und Sanitätern Streit drum gibt, wer nun zuständig ist.

Der erste Fall, noch ganz aus der Frühzeit des Blogs, war Mark X., den ich auf der Warschauer Brücke in ziemlich leblosem Zustand gefunden habe, der sich am Ende sogar von den Cops hat heimfahren lassen.

Auf Wunsch der Fahrgäste (und in dem Fall wahrscheinlich wirklich unnötig) hab ich bei dieser Tour zum Telefon gegriffen.

Etwas unergiebig war mein Anruf beim Rettungsdienst, als der Typ mit der Jacke am Ostbahnhof rumlag. Aber gut, er hat es ja wohl wirklich auch so geschafft …

Wirklich hilfsbedürftig war natürlich ganz klar Hans Baecker, dieser Fahrt habe ich ja insgesamt ganze 8 Teileinträge gewidmet. Hier die Links zu den Texten (man kann natürlich auch alleine vom ersten durchblättern): 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8.
Die Fahrt hat mich damals echt mitgenommen und ich hoffe wirklich, dass es Hans Baecker inzwischen zumindest den Umständen entsprechend gut geht.

Privat war meine letzte Konfrontation mit hilfsbedürftigen Personen der saftenden Rentner vor meinem Hauseingang.

Was die bescheidene Sammlung auf jeden Fall zeigt, ist, dass es immer mal wieder vonnöten sein kann zu helfen. Paul hat bei seinem Aufruf ganz explizit gesagt, es geht nicht nur um spannende Reanimationsgeschichten, sondern darum zu zeigen, dass jeder hier und da mal Hilfe leisten kann / muss / sollte. Dass man keine Angst davor haben muss und dass jeder das irgendwie kann.

Ich würde mich freuen, wenn ihr die Geschichten bei „Alltag im Rettungsdienst“ mitverfolgt, ggf. selbst welche einsendet. Letzteres hab ich nicht getan, aber da ich vermute, Paul liest hier noch mit, erlaube ich hiermit die Übernahme dieses und jedes erwähnten Textes, falls einer davon besonders gut passen sollte. Weil es so viele Links waren, hier nochmal deutlich:

Alltag im Rettungsdienst – Aufruf…

3 Kommentare bis “Erste Hilfe”

  1. Hi Sash,

    natürlich lese ich hier noch mit 🙂 Vielen Dank für den Aufruf und ich werde deine Geschichten in naher Zukunft auch noch mal auf meinem Blog aufgreifen.

    Viele Grüße

    Paul

  2. Sash sagt:

    @alltagimrettungsdienst:
    Ich freue mich darauf! 🙂

  3. […] bin heute auf einen Artikel bei GNIT aufmerksam geworden, es geht um einen Aufruf des Blogs Alltag im Rettungsdienst, um dort über […]

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