Zum Kotzen!

Ich bin ja den betrunkensten Töffeln gegenüber freundlich. Warum auch nicht? Aber nach vielem Kopfschütteln hab ich die Truppe am Ende doch noch zusammengefaltet:

„Ey Leute, das ist nicht euer Ernst jetzt, oder?“

„Was, wieso?“

„Was, wieso? Könnte es sein, dass da ein Teil deines Burgers im Auto liegt?“

Nun seien wir mal ehrlich miteinander: Dreck im Taxi ist eine blöde Geschichte, denn ich muss ihn wegmachen. Unbezahlt, wohlbemerkt. Nichtsdestotrotz kann das natürlich mal passieren. Und auch hier war das im Grunde nicht weiter schlimm. Die Fußmatte wollte ich eh noch abspritzen und die Soße auf dem Sitz … erstens war es nicht viel, zweitens hab ich nicht ohne Grund Ledersitze. Das ist schnell erledigt. Was mich weit über alles andere hinaus aufregt ist, wenn man das einfach mal als selbstverständlich betrachtet. Ehrlich: Selbst Kotzer kriegen eine Portion Mitleid von mir, wenn sie zahlen und/oder mitputzen und es ihnen wenigstens angemessen unangenehm ist.

Diese Truppe allerdings war schon am Start nervig. Statt zu warten, dass ich die Sitze ausklappte, mussten sie sich natürlich in den Kofferraum setzen. Ohne Rücksicht auf Verluste. Ich hab zwar nichts wirklich wichtiges dort zu liegen, aber einer der Kindersitze hat gleich mal verdächtig geknirscht. Darauf angesprochen fing das Mädel, das sich offenbar gerne mal auf die Sachen anderer Leute setzt, auch noch an, rumzublöken, sie sei ja gar nicht so schwer, dass das was ausmachen könnte. So dauerte schon das Einsteigen ewig. Und warum ich das nicht lockerer sehe, haben sie natürlich nicht verstanden.

Dass ich beim Burger angemahnt habe, Vorsicht walten zu lassen – ich bin ja wohl voll uncool! Dass ich nicht bei Rot über die Ampel fahre – voll albern um die Uhrzeit! Ein Gespräch kam nicht so recht auf. Der eigentlich noch halbwegs sympathischste der fünf – der mit dem Essen – wollte mich für einen kurzen Moment über die hervorzügliche Qualität seines Soja-Burgers aufklären. Da ich aber voll uncool und so bin, hat die lauteste Mitreisende beschlossen, dass ich für eine Soja-Diskussion nicht geeignet bin und das Gespräch abgeblockt, indem sie – und das meine ich ernst! – von da an die ganze Fahrtstrecke über erzählt hat, dass und wie sie diesen Weg jeden Morgen mit dem Rad zurücklegt.
Zwischen Sätzen wie „Da fahr ich dann auch lang und biege links ab, jeden Morgen, echt jetzt, weißt Du?“ hab ich mir geradezu eine Diskussion über veganes Essen gewünscht. Zur Entspannung, ehrlich! Und ich kenne die Diskussionen!

Am Ende der Fahrt wollte wieder keiner zuhören und so ging im allgemeinen Geblubber mein Hinweis auf den Zuschlag der fünften Person wohl unter, so dass sich einer der Beteiligten wunderbar großzügig vorkam, als er mir sage und schreibe 10 Cent Trinkgeld gab. Dass er selbst wohl glaubte, mir 1,60 € gegeben zu haben, wäre nicht weiter schlimm gewesen, aber er hatte die lauteste Stimme von allen und hat den anderen untersagt, etwas zuzuschießen, weil er ja schon „ausreichend Tip“ gegeben hätte.

Und während sie die Abdrücke ihrer nassen Schuhe überall auf Sitzen und Türverkleidungen hinterließen, blieb dann eben auch noch der Burger liegen, was mir natürlich ins Auge stach.

Ich hab nicht viel gesagt, nur kurz, dass ich es scheiße finde, wie sie sich hier aufführen. Ging natürlich zum einen Ohr rein und zum anderen raus, aber immerhin hat der Soja-Genüssling seinen Burger weggewischt.

Ja gut, es können nicht alle so nett sein wie Lisa und immerhin hab ich mit der Tour Geld verdient (ca. 5 € netto – wow!). Aber ein bisschen Anerkennung muss doch drin sein. Und ich meine kein Lob, kein Mördertrinkgeld oder sowas! Einfach nur ein bisschen Mitdenken, Aufmerksamkeit oder wenigstens nicht völliges Desinteresse. Ich jedenfalls gehe mit den Dienstleistern, die für mich etwas tun, so nicht um – obwohl ich sie bezahle.

22 Kommentare bis “Zum Kotzen!”

  1. sightshigh sagt:

    Sag mal ehrlich: Sind die mit dem LSD dagegen nicht ne Erholung? :)))

  2. Sash sagt:

    @sightsigh:
    Zweifelsohne. Und unter anderem deswegen hab ich mich noch nie gegen Drogen an sich ausgesprochen!

  3. Nietnagel sagt:

    Solche Fahrten sind der Grund, warum die Scheisse am Wochenende nicht mehr mache. Immer mit nem t5 rumgefahren und dann nur noch unerzogene Heranwachsende in bester Partylaune im Auto, die über die Dörfer kutschiert werden wollen. Am Ende war immer irgendwas dreckig oder kaputt.

  4. Caron sagt:

    Also, das finde ich jetzt ziemlich uncool von Dir. Ich meine, die retten mit diesem Sojaglubsch die Erde – DIE ERDE – da musst Du Dich ja wohl nicht mit solchen Kleinigkeiten anstellen.
    Gerade Du als jemand, der die ganze Nacht das Klima kaputtmacht, sollte mal ein bisschen mehr Respekt vor Weltrettern haben!

  5. elder taxidriver sagt:

    Schon essend einzusteigen ohne zu fragen geht zu weit. Ich habe es denen dann vorgesprochen:
    ‚Lieber Taxifahrer, kann ich hier bitte meinen Burger essen in Ihrer Taxe?? ‚Ja, ausnahmsweise, weil Du es bist, aber nicht rumsauen‘.
    Die sind so in ihrer Gruppendynamik drin, da muss man mal kurz autoritär werden:
    Man schwingt mit, bis zu einem gewissen Grad , je nach Laune, Schichtdauer, Horoskop und dann:
    Also Kinder, das ist kein Schulbus hier. Entweder Ihr reißt Euch jetzt mal 10 Minuten zusammen oder Ihr steigt sofort aus.
    Und dann im Notfall , bevor es richtig Ärger gibt, Öffentlichkeit herstellen: Mitten auf die Kreuzung fahren, da aussteigen lassen. ( Fürsorgepflicht beachten auch nach Aussteigen)
    Na ja, ich hier am grünen Schreibtisch, Tipps für die Welt..fünf Leute hatte ich ja nie.

  6. Ich würde ausrasten. Respektloses Verhalten und genölte Antworten, kann ich wirklich haben wie Fußpilz. Ich wäre da nicht in der Lage wirklich ruhig zu bleiben. Umso bewundernswerter, dass du es kannst.

  7. MsTaxi sagt:

    @elder taxidriver

    Mit Essen einzusteigen, geht nicht nur zu weit, sondern gar nicht 🙂 Schon gar nicht bei meinen hellgrauen Sitzen. Essen mn Taxi? Nur wenn es sich um eine Dönerbox handeln sollte und mir der Kunde ausreichend feinmotorisch geblieben zu sein scheint, sonst mampft er vor Fahrtantritt oder wartet auf einen Kollegen.

    Bei uns nimmt die Unsitte immer mehr zu, mit offenen Gläsern, vorzugsweise 0,5l Weizen in 3/4-Füllungszustand, ins Taxi steigen zu wollen.Da lautet die Ansage von mir: „Ausschütten, ob auf die Straße oder in den Hals ist mir egal, und Glas mir in Verwahrung geben, bitte. — Und wer es auf die Straße schmeißt, läuft sowieso!“

    @Sash

    Solche Typen werden doch nur zum Veganer, weil sie, seitdem sie auf dem Schwein durch die Kinderstube ritten, Angst vor Tieren haben. Aus Dritte-Welt-Ländern importierte Sojabohnen tun einem nix. *breitgrins*

  8. Rike sagt:

    @MsTaxi

    Mich wundert ja, dass die Kneipenbetreiber sich einfach so ihre Gläser entführen lassen. Oder rennen die Leute neuerdings mit ihrem Privatgeschirr auf Party?

    @Sasch
    Die Trulla im Kofferraum scheint ja ein besonders unsympatisches Menschenkind gewesen zu sein. Obwohl, solche Vegan-Missionare habe ich besonders gefressen. Lasst mir mein Steak!

  9. MsTaxi sagt:

    @Rike

    Hindere als Kneipenbetreiber mal einen Raucher, der wegen Darbringung seines Brandopfers vor die Tür geht, daran, sein Glas mitzunehmen. In solchen Kneipen wird jede Bestellung sofort bezahlt und der Wiederbeschaffungspreis der Gläser ist längst in die Kalkulation eingegangen…

    Bei besonders heftigen Feiergelegenheiten wie z.B. deutsches Viertelfinale haben sich schon Kollegen geweigert, unseren Marktplatz anzufahren, weil sie um ihre Reifen fürchteten. Auch ich hab mir vor zwei Monaten bei so einer Gelegenheit einen Reifen aufgeschnitten, als mir eine leere Sektflasche vors Auto gekickt wurde.

  10. Rike sagt:

    @MsTaxi

    Ok, die Glimmstengelfraktion war mir als Nichtraucherin nicht sofort in den Sinn gekommen.

    Mein Beileid für deinen Reifen.

  11. Bernd K. sagt:

    Als ich die Überschrift gelesen habe, dachte ich schon, oh weh, hat er Einen erwischt, der ihm die Kiste vollgereihert hat. So gesehen hätte es ja noch schlimmer kommen können.

    Für mich ist es selbstverständlich, dass möglichst nicht gekleckert und gekrümelt und auch keine Getränke verschüttet werden, erst recht nicht in fremden Autos. Meine bisher einzige Taxierfahrung zu dem Thema machte ich vor etlichen Jahren beim (wieder an diesem Wochenende stattfindenden) TFF in Rudolstadt, als wir uns nach Mitternacht in den Nachbarort bringen lassen wollten, jeweils mit einer Flasche Bier in der Hand. Der Fahrer sah uns etwas skeptisch an und meinte dann nur, wir sollten aufpassen und nichts verschütten. Fand ich mit meinem damaligen Erfahrungshorizont etwas uncool (was dachte der von uns???) aber rückblickend doch nett, dass er uns gleich mitnahm. Und natürlich blieb das Auto sauber 😉

  12. Daniel sagt:

    Die Dienstleistung von nem Taxifahrer seh ich darin, dass er mich schnellstmöglich von A nach B bringt, und dabei freundlich ist. Als Gegenleistung dafür bezahl ich ihn.
    Rumsauen im Auto etc . sehe ich definitiv nicht als im Fahrpreis enthalten an – hätte da auch Verständnis wenn der Fahrer in so ner Situation wie der geschilderten unfreundlich reagiert.
    Essen im Auto geht sowieso gar nicht – mache ich (außer in absoluten Ausnahmefällen) nicht mal in meinem eigenen.

    Was ich jetzt nicht so gut finde, dass du die Tatsache mit dem Soja Burger so hervorhebst… ob der deinen Sitz mit nem Soja oder nem Rindfleisch Burger vollsaut, finde ich in etwa so relevant bei der Geschichte wie das Abstammungsland der Fahrgäste. Ich selbst bin auch kein Veganer und auch weit entfernt davon so zu werden – ich habe aber aber welche im Freundeskreis, und die sind glücklicherweise weit entfernt davon sich so zu Verhalten.

  13. sightsigh sagt:

    Jawoll @Daniel: Das kann ich als vegetarische Halb-Veganerin nur unterstützen!

    Ich fahre gern Taxi, und immer, ohne dabei zu essen, zu trinken, zu rauchen, oder unflätige Sachen zu erzählen. Sämtliche TaxifahrerInnen werden von mir freundlichen behandelt – was umgekehrt nicht immer der Fall ist. Trotzdem mache ich sie nicht runter, auch nicht, wenn ich anderen Menschen mal etwas erzähle.

    In etwa so würde ich das auch von meinen Mitmenschen erwarten …

    Jeder hat seine/ihre Art, die ‚Welt zu retten‘ – der eine, indem er kein Fleisch isst, die andere, indem sie Menschen von A nach B bringt. Etwas gegenseitige Achtung wäre schon angebracht. Oder?

  14. Aro sagt:

    Fahrgäste mit Bierglas in der Hand nehme ich schon mit, immerhin gehe ich davon aus, dass sie das ja noch trinken wollen und aufpassen, dass auch alles in ihrem Mund landet. Aber beim offenem Essen sage ich inzwischen auch Nein, weil fast immer was liegen bleibt. Allerdings hätte ich denen ihren Rest wohl noch hinterher geschmissen. Na ja, es gibt schon Assis… Umso mehr freut man sich dann über die anderen 🙂

  15. Sash sagt:

    @Nietnagel:
    Ist sicher auch nochmal härter, wenn man einen erkennbaren Großraumwagen fährt und besonders viel Partykundschaft hat. Allerdings muss ich sagen, dass ich hier wirklich jeden Quatsch dokumentiere, der mal nicht so toll läuft – und da stelle ich dann rückblickend fest, dass das doch sehr selten passiert bei mir. Die Fahrten, bei denen ich Spaß hab, überwiegen doch bei weitem und ich hatte so viele lustige Leute zu diesen Anlässen im Wagen, dass ich es immer noch nicht bereue, zu dieser Zeit zu fahren.

    @Caron:
    Irgendwie hab ich sowas erwartet, als ich das geschrieben habe …

    @elder taxidriver:
    Stimmt schon, kurz mal einen Break reinzuhauen und sie zu unterbrechen ist immer gut. Hätte ich hier schneller und direkter machen können/sollen – aber gerade das Mädel war auch ziemlich merkbefreit.

    @zartbitterdenken:
    Es ist Segen und Fluch zugleich 😉

    @Ms Taxi:
    Das mit den Gläsern kommt schon auch mal vor, allerdings so selten, dass ich da bisher individuelle Lösungen vorgeschlagen hab. Mal hab ich’s abgelehnt, mal nicht.
    Und dein Veganer-Bashing entbehrt einer gewissen Polemik auch nicht wirklich. Ich hatte sowas zwar befürchtet, aber ich wollte es einfach mal wissen.

    @Bernd K.:
    Das ist ja auch meine übliche Reaktion: „Aufpassen! So lange ihr mir nicht den Spaß verderbt, mach ich das bei euch auch nicht!“ Und das klappt in 99% aller Fälle reibungslos.

    @Daniel und sightsigh:
    Das war auch ganz explizit kein Veganer-Bashing. Erwähnt hab ich es nicht, um Vegetarier gezielt zu diskreditieren, sondern vor allem, weil die blöde Trulla mich für per se zu blöd hielt, über das Thema zu reden und mir deswegen ihr Fahrradfahren beschrieben hat. Dass ich die Diskussionen kenne, war ernst gemeint und ich finde es zugegeben einfach so lustig und berechenbar, wie die Emotionen gleich hochkochen, wenn man mal erwähnt, dass Menschen ohne Fleischkonsum leben. Ich esse zwar Fleisch, vermeide es aber doch, wo es mir möglich und nötig erscheint. Ich hab Respekt vor den Veganern, die an dieser Stelle weiter gehen als ich. Ich hab nur für mich die ideologischen Grabenkämpfe aufgegeben. Jemand, der vegan lebt, aber um die Welt jettet und privat viel Auto fährt und ein Arschloch ist, kann in der Summe ein „schlechterer Mensch“ für diesen Planeten sein als ich – auch wenn ich mal Spaghetti Bolgnese mit Rindfleisch esse. Es ist alles eine Frage der Abwägung und wir misshandeln die Welt alle, so lange wir nicht nackt im Wald Beeren sammeln und tauschen. Eigentlich selbst dann, aber gut …
    Ich hab mit zig Veganern zusammengelebt, friedlich wohlbemerkt, kann wahrscheinlich besser und unkomplizierter vegan kochen als die meisten, die das hier lesen und tue das auch sehr gerne und inzwischen fast überwiegend. Weil es sinnvoll ist, ganz einfach. Aber ich konnte als Blogger einfach nicht darauf verzichten, mal wieder ein bisschen zu sticheln und zu gucken, wie die Emotionen hochkommen, bloß weil ich „Soja“ gesagt habe. So viel Spaß muss sein 😉

    @Aro:
    Essen ist immer schwierig. Da hatte ich echt schon so viel unterschiedliche Erfahrungen. Ich tendiere halt naturgemäß eher zum laissez-faire.

  16. […] hab ich bei GNIT schon ganz nebenbei einmal mehr die Büchse der Pandora geöffnet und “Soja” gesagt. […]

  17. sightsigh sagt:

    @Sash: Da hast Du vollkommen recht, und zwar in fast allen Punkten. Und stimmt: Spaß muss sein.

    Ich habe sogar zwischendurch (bei Freunden) immer mal wieder Fleisch gegessen – oder möglichst unauffällig nicht gegessen – wenn es denn auf den Tisch kam, bloß um diese bescheuerte Diskussion nicht zu haben und die ewigen Rechtfertigungen nicht anhören oder gar von mir geben zu müssen. Das ging aber nur solange, bis eine gewisse Ekelgrenze sich breit machte. Schon spannend, wie der Körper sich dann irgendwann selbst meldet – inzwischen krieg ich nicht mal mehr Eier runter, es sei denn, sie sind im Kuchen versteckt ;-).

    Ich kann es super tolerieren, wenn Leute Fleisch essen, solange ich auch das (nicht) essen darf, was ich will, ohne dafür ständig Erklärungen abgeben zu müssen, und ich stimmer Dir gern zu: Es ist viiiiiiiieeel schlimmer, wenn welche ewig rumnörgeln als wenn sie Fleisch essen …

    Nur manchmal reitet mich eben auch der Teufel, und dann hau ich gern mal jemandem textlich auf die Schulter, wie zB hier @Daniel. Hin und wieder macht’s eben tierisch (!) Spaß, und wie Sash bereits so schön gesagt hat, Spaß muss sein … ;-).

  18. Daniel sagt:

    @elder taxidriver:

    Zitat: „Also Kinder, das ist kein Schulbus hier. Entweder Ihr reißt Euch jetzt mal 10 Minuten zusammen oder Ihr steigt sofort aus.“

    Da muss ich aber als Mensch, der auch Schüler in kleineren und größeren Mengen befördert, bemerken, dass unsere Schulbusse nach der Fahrt oft besser aussehen als Busse, die für Ausflugsfahrten gebucht wurden. Die Kinder, die wir auf geschlossenen Linien fahren, sind sauereitechnisch so brav, die fragen sogar, bevor sie einen Schluck Wasser trinken (und gegessen wird im Bus ohnehin nicht).

    Da sind schon eher Sportvereine auf dem Flughafentransfer zur Konferenz in Llorret oder Mallorca der Albtraum eines jeden Fahrers. Denn auch wenn die Putzzeit bei mir bezahlte Arbeitszeit ist, schätze ich es dennoch nicht übermäßig, nach einer Busfahrt, in der die Fahrgäste 2 Stunden Zeit hatten, den Bus zu verunstalten, noch eine Dreiviertelstunde Kraftreinigen anzuhängen.

    Aber im Taxi? Essen? Das finde ich absolut daneben, weil es eben ein Verkehrsmittel ist, das ich als Passagier nur eine kurze Zeit nutze und das danach sofort dem nächsten Menschen zur Verfügung stehen sollte. Ich würde ja auch nicht mit Essen in einen Linienbus oder eine S-Bahn einsteigen – und selbst bei Fernzugfahrten verneife ich es mir möglichst.

  19. elder taxidriver sagt:

    @Daniel, vollkommen d’accord. ‚Schulbus‘ war nur eine Metapher für : Laut , jung rücksichtslos und wild. Und eine
    Anspielung für die jungen Leute sie für noch jünger zu halten als sie sind. Und es resultiert aus dem , was gelegentlich so aus Schulbussen in der Zeitung zu lesen ist.. Leider kann ich das nie mehr wieder gutmachen, sonst hätte ich natürlich :
    gesagt Kein ‚Ausflugsbus‘ hier, jetzt aber flugs hinaus! So, jetzt warte ich hier auf den Ausflugsbusfahrer. Aber dann streiche ich die Segel.. Vielleicht könnte man sagen ‚Ist kein Ferienflieger hier‘..

  20. Daniel sagt:

    @elder taxidriver: Schon ok, ich habe das schon verstanden – ich fand es nur bemerkenswert, dass sich zumindest bei uns die vielgescholtene „Jugnd von heute“ in solchen Dingen, die die alltägliche Rücksichtnahme betreffen, keineswegs schlechter (und oft sogar besser) benimmt als die so genannten vernünftigen Erwachsenen. Von meinen Schulbuskindern hat jedenfalls noch nie jemand im Bus auf den Tepich geschi…, bei einer Gruppe auf Junggesellenabschied kam das durchaus schon vor.

    Allerdings muss ich dazu schon einräumen, dass Du grundsätzlich sicher Recht hast: im klassischen Schulbus soll es teilweise recht kreativ aussehen. Wie gesagt, wir haben nur geschlossene Linien, d.h. es steigen jeden Tag dieselben Kinder an denselben Haltestellen ein und sonst niemand – und alle gehen zur selben Schule, d.h. die „soziale Kontrolle“ der Kinder untereinander ist sicher stärker, als es in einem „normalen“ Schulbus, wo einfach jeder Schüler nach Belieben mitfährt (und je nach Ort eventuell noch normale Linienfahrgäste) und sich nicht alle kennen und ständig sehen.

    Bevor wir uns aber auf einen fahrenden oder fliegenden Ort einigen, an dem es gerüchtehalber am schlimmsten aussieht (wir können ja hilfsweise annehmen, dass das berühmte Sofa der Familie Hempel auf einem fliegenden Teppich stünde 🙂 ), möchte ich noch ein bisschen Anlass zur Empörung geben mit meiner Erfahrung, dass zwar nicht immer, aber doch recht häufig, sich diejenigen Gruppen am unsaubersten beńehmen, die die Teilnehmerzahl für den Bus mit Mühe und Not zusammen gekratzt haben und bei denen auch um jeden Cent des Fahrpreises erbitterte Kämpfer ausgefochten wurden. Fast so, als sei die Einstellung solcher Gruppen: „jetzt gönnen wir uns einmal eine Busfahrt, für die jeder Einzelne recht lange arbeiten musste – da muss es im Preis inbegriffen sein, sich daneben zu benehmen“. Beweisen kann ich diese Theorie freilich nicht…

  21. Sash sagt:

    @sightsigh:
    Ich finde, man darf die und sollte die Diskussion schon führen. Dann aber mit ein bisschen Niveau!

    @Daniel:
    Das klingt ja echt nach einem zivilisierten Publikum. Glückwunsch! 🙂

  22. elder taxidriver sagt:

    @Daniel: Keine Zeit zu antworten, muss jetzt die Wohnung putzen, einem plötzlichen Antrieb zufolge, weiß auch nicht , warum.

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