Anti-Musik-Tag?

Ich handhabe das mit der Musik im Taxi ja recht einfach:

Bin ich alleine im Auto, reicht die Lautstärke, um ggf. meinen Blasendruck von außen zu erhöhen.

Ist Kundschaft im Anflug, geht der Regler in Windeseile auf Null.

Will die Kunschaft Musik, dann darf sie sich Art und Lautstärke aussuchen.

Ende.

In vielleicht 85% aller Fälle ist das Thema damit erledigt und in 14,999% werde ich gebeten, dieses, jenes oder irgendwas anzumachen. Ganz ganz ganz selten – die 0,001% sind sicher nicht übertrieben – werde ich dafür gelobt, dass ich das Radio aus habe. Meines Wissens nach ist das bislang dreimal passiert. Davon zweimal letzte Nacht.

War Berlin gestern besonders laut oder hab ich irgendwas verpasst? 0.o

10 Kommentare bis “Anti-Musik-Tag?”

  1. werner sagt:

    ich glaub, sash sollte seine literarischen talente forciert pflegen; als einer, der nunmehr seit 37 jahren taxi fährt in der steirischen diaspora, glaub ich, daß wir nicht zuviel intellektuelle in diesem unserem geliebtgehaßten ambulanten gewerbe haben können; letztlich zähle ja auch ich zum sogenannten akademischen taxiproletariat……..;-))
    werner

  2. Sam sagt:

    Hat zwar grade nichts mit dem Eintrag zu tun, aber:
    Heute durfte ich dich aus gut 10 m Entfernung mal in real betrachten, wie du eine Frau mit ihren zwei Kindern eingeladen hast. Sonst wär ich sicher Hallo-sagen gekommen, aber man will ja nicht bei der Arbeit stören (Ich hatte erst überlegt bei der Vorbeifahrt stilecht dämlich zu winken, aber das hätte wohl auch nicht viel gebracht).
    Übrigens bist du in real deutlich schlanker als du auf dem Foto im Blog wirkst. 😉

  3. Wahlberliner sagt:

    Radio stört mich eigentlich immer und überall, wo ich es höre. Die Musik sagt mir in 99,9% der Fälle nicht zu, und das, was dazwischen läuft, erweckt in mir den Wunsch, Katzenbabys zu erwürgen ( – und ich liebe Tiere!).

    Ansonsten, Musik aus der Konserve: Eher selten mal, meistens ist die Musik in meinem Kopf laut genug. Beim Autofahren (wenn ich selbst fahre) stört sie mich jedoch definitiv einfach nur. So sehr, dass ich eines der wenigen Autos besitze, in das kein Radio eingebaut ist. Nachdem jemand mir die Antenne abgebrochen hatte, hab ich das billige VW-Beta Radio, was dabei war, und was ich praktisch nie an hatte, einfach rausgeschmissen, ein Ablagefach ist da viel praktischer.

    Von daher würdest Du von mir auch ein Danke hören, dass keine Bedröhnung durch die Lautsprecher statt findet. Aber da ich normalerweise kein Taxi fahre, ist das dann doch wieder eher selten bzw. unwahrscheinlich 😉

  4. Sash sagt:

    @werner:
    Ich pflege mein Talent, keine Sorge. 😉
    Aber wieso sollte ich deswegen ganz auf’s Taxifahren verzichten?

    @Sam:
    Das ist zwar ein bisschen unheimlich, aber ich nehme das mal als gegeben hin. 🙂
    Beim Winken wärst Du mir sicher nicht aufgefallen, das stimmt, insofern war es wohl besser so.
    Und das Foto … nun ja. Ich glaube, es ist inzwischen 5 Jahre alt. Keine Ahnung, wie viel ich damals gewogen hab, aber in den letzten 2 Jahren sind ja 20 kg runtergekommen. Das wird man vermutlich merken. 😀

    @Wahlberliner:
    Ich kenne es auch, das Musik stört. Aber mein Kopfradio ist nicht laut genug, das zu erreichen. Somit brauche ich sie zwingend, um mich in Gefahr zu bringen. 🙂
    Ich gebe zu, dass ein Ausbau des Radios für mich nicht in Frage käme. Es sei denn, man könnte dort NUR Radio hören. Dann wäre ich am Überlegen …

  5. Daniel sagt:

    Ich bin auch einer, der das Radio bei der Arbeit aus hat. Das, was man terrestrisch in unser Region empfängt, ist durchweg schauerlich, schlimm oder beides. Neuzeitliche Methoden, Musik ins Autoradio zu werfen (Bluetoothstreaming oder wenigstens nen Eingang für ein Aux-Kabel) hat unser Fuhrpark nicht und nen CD-Brenner wollte ich mir wegen der Arbeit nicht anschaffen.

    Allerdings soll es schon vorgekommen sein, dass auf längeren Leerfahrten im Bus auf einmal Audio aus meinem Freisprechheadset in mein Ohr gefallen ist. Dann allerdings meistens Sprache – Podcasts, seltener auch Hörbücher oder Hörspiele. Musik höre ich lieber daheim.

  6. breakpoint sagt:

    Ist das bei eher kurzen Strecken überhaupt ein Thema?
    Bis die Kunden eine Musik gefunden haben, die ihnen zusagt, müssen sie doch sicherlich schon wieder aussteigen.

    In den wenigen Fällen, in denen ich für eine längere Strecke im Taxi saß, gab ich mich bisher immer damit zufrieden, dass der Taxifahrer den Verkehrsfunk hörte.

  7. tina sagt:

    Hahaha, den Titel habe ich jetzt als Anti-Musik „Tag“ im Sinne von #anti-musik gelesen und mich gefragt was da jetzt wohl kommt. Ich hatte jetzt was echt schräges erwartet von wegen, daß Dir bloglesende Fahrgäste während der Fahrt „#anti-musik“ twittern wenn sie wollen daß Du das Radio ausstellst oder so…. X-)

    Bin wohl schon total verdorben, geht mir zb. mit der Anpreisung „Web-Hose“ in Bekleidungskatalogen auch immer so.

  8. Sam sagt:

    @Sash:
    Das war auch nicht unheimlich gemeint. Ich stand da halt rum, weil mein Papa mich vom Bahnhof abholen wollte und dachte mir, ich schau mal, ob ich dein Taxi sehe. Weil ich üblicherweise deutlich vor deinem Schichtbeginn am Ostbahnhof ankomme, war das tatsächlich das erste mal. Und Tada: Sash, wie er eine Familie einlädt. Das sonstige Großstadttreiben hat mich auch recht schnell wieder abgelenkt, war trotzdem ganz nett zu sehen, dass es dich in echt gibt. 😉

  9. Sash sagt:

    @Daniel:
    Kann ja auch jeder halten, wie er will.
    Hörbücher bieten sich bei mir nicht an, weil ich selten lange am Stück ohne Kunden unterwegs bin.

    @breakpoint:
    Mir persönlich ist das völlig egal. Aber es gibt Kundschaft, die wollen vom Berghain zum Magdalena (anderthalb Minuten?) Musik haben. Nicht drüber nachdenken … 😉

    @tina:
    Das kenne ich aber auch. 🙂

    @Sam:
    Ist mir schon klar, wie das gemeint war. Und ich will besser nicht wissen, wie viele Leute mich sehen und es nicht sagen. Aber by the way: Du bist nicht zufällig in den zwanzigern, männlich, hast dunkle Klamotten getragen und einen Kumpel dabei gehabt. So jemand hat nämlich gestern mal zu mir rübergeguckt, so dass es mir aufgefallen ist.

  10. Jens sagt:

    In Köln ist bei vielen Taxifahrern WDR 5 beliebt. Ist ein reines Wortprogramm mit vielen Wissens- und Politiksendungen, und man kann es eigentlich fast den ganzen Tag gut hören, es sei denn sie haben gerade Kinderprogramm oder eine dieser grausigen „Wir lassen die Hörer ihre Meinung sagen“-Sendungen. Dann allerdings sollte man schleunigst umschalten.

    In Berlin gibt’s m.W. nichts Vergleichbares, am Ehesten vielleicht noch Deutschlandradio Kultur. rbb Info lass‘ ich nicht gelten, die fahren ja mehr so eine Art Endlosschleife statt eines richtigen Tagesprogramms mit verschiedenen Sendungen.

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