Da fällt mir doch glatt noch ein kleines Detail zur Selbsthilfe-Gruppe heute morgen ein. Die Fahrtzielansage. Sie wollten in eine Straße, die es mehrmals in Berlin gibt – wie es ja leider öfter vorkommt. Das wussten sie allerdings auch:
„Des is in Hochschönwaldhausen.“
„Hohenschönhausen?“
„Ja genau.“
Hohenschönhausen hat es ja nicht leicht. Die Verballhornungen „Wohnenschöndraußen“ und „Schönhochhausen“ (in Anspielung auf die weitegehend vertikale Geländenutzung in den Plattenbausiedlungen Neu-Hohenschönhausens) sind ziemlich bekannt.
Kennt irgendwer von euch noch ein paar andere solche Namen. Oder noch lustigere Fahrgastversprecher? Ich würde mich über eine amüsante Liste freuen 😀
ich kenne hier in Hannover vorallem die Roderbronx.
Als ich nach Oberschöneweide zog, durfte ich von mehr als einem „echten“ Berliner den Begriff »Oberschweineöde« vernehmen.
Hohenschöngrühnkohl
In Alt-Hohenschönhausen sagten wir gerne immer H-Town oder Hochhübschdorf. Es hat dort alles auch eher Kleinstadt- bis Dorfcharakter…
Ich kenn da noch Schweineöde (Schöneweide)…
*hatschi* – „Gesundbrunnen!“
Und leider schon zu naheliegend, um lustig zu sein: Einnickendorf…
Oberschweineöde! Logo, kenne ich natürlich auch. H-Town war mir auch bekannt.
Ja, ich kenne leider auch nur, seit langen Zeiten, Schweineöde. Ist aber kein Versprecher, sondern ein Ur-Berliner Ausdruck. Berliner haben ja keinen Humor, wie manche Zugereiste behaupten …
Meine Mutter pflegt zum U-Bhf Alt Mariendorf einfach „uralt Mariendorf“ zu sagen…
Oder Knödeldick = Köpenick und ausserhalb Neubrandweindorf = Neubrandenburg
..einer aus der „Alten Welt“: Böbelfingen 🙂
tempeldoof, stehtnix, maobeach,…
Crosshill natürlich!
(wo es in den 80ern unsere legendäre „Crosshill City Commune“ gab).
Ansonsten natürlich noch Spanien (für Spandau).
Und die Stadt: So nennen die Spandauer ihr Dorf. Die spinnen, die Spandauer…
Witwendorf, Kreuzkölln (aka Kleinanatolien) fallen mir grade noch ein.
Entsprechende „Straßennamen“ gibts aber auch (ist eigentlich „Elsenweg“ für die Sd17.Juni noch aktuell?).
Hi,
interessantes Thema. Kenne aus Kiel den Stadtteil Mettenhof als „Manhattantown“, Mettwursthof“ und „M-Town“. Kronshagen (am Stadtrand, Kreis RD) ist bekannt als Crownshagen, Friedrichsort als „Fiedelört“ und Elmschenhagen-Süd als „E-Hagen-South-Central“.
@Enrico:
Knödeldick? Wer sagt denn das bitte?
@Aro:
„Die Stadt“ 😀
@Zero the Hero:
Weiß ich nicht, glaube aber, es schonmal gehört zu haben.
@Mike:
Ich glaube von A- bis Z-Town gibt es in Deutschland alles. Gut, nach Y-Town wird man ein bisschen suchen müssen, aber sonst… 😉
Für Münchens Öffis würde mir da noch der Spiegeleierplatz (Stiglmaierplatz) oder die Sieben Zwerge (Siemenswerke) einfallen…
Hohenschöngrünkohl war der einzige mir bekannte Name für jenen Stadtteil.
Dann gibts in Berlin noch Baume, und weiter südlich K-W. Letzteres ist seit meiner Kindheit quasi eingebrannt, so dass mich schon häufig Touristen und sonstige Auswärte blöd angeschaut haben (S-Bahn nach K-W?!).
Für den Zungenbrecher Mühlenbeck-Mönchmühle müsste es eigentlich was geben, aber da fahren wahrscheinlich einfach zu wenig coole Menschen vorbei …
Gibt es Leute, die nicht KaWeh sagen? Übrigens haben selbst meiner Steglitzer Eltern völlig ironiefrei „Wir fahren in die Stadt“ gesagt, wenn es zum samstäglichen Ausflug in die Schloßstraße ging.
In meinem Freundeskreis sagen wir zu Hohenschönhausen Berlin-Downtown.
Das ist nicht abwertend gemeint, einige der Freunde wohnen dort selbst.
@T:
Kannst du mir vielleicht erklären, wie man auf Hohenschöngrünkohl kommt? Ich blick den Zusammenhang echt nicht…
@Sash
Dort gab es mal Grünkohlfelder, früher. Oder, bevor ich jetzt was falsches behaupte … http://bit.ly/x1GD6k 😛
Jupp, stimmt wohl. Rieselfelder mit Gemüseanbau und früher kam das Gemüse ja noch aus der näheren Umgebung. Erdbeeren aus Werder, Gurken aus’m Spreewald, Birnen aus Ribbeck und Grünkohl eben aus Hohenschön …
@T:
OK, wieder was gelernt 😀
Klassiker in meiner Heimat Liethograd und Kaukasus für Auf der Lieth und Kaukenberg, zwei Stadtteile mit hohem Osteuropäeranteil. Und Ostenland bei Delbrück wird gern Ost-England genannt. Da aber eher aus phonetischen Gründen.
@ Torsten Bentrup
Stimmt, das gab es in Berlin auch. In den 20ern wurde Charlottenburg auch Charlottengrad genannt. Ab und zu hört man das heute auch wieder, weil mittlerweile wieder viele Russen dort leben.
Besser spät als nie auch von mir noch Bezirksspitznamen: SO 36 für ehemals 1000 Berlin 36, das war Kreuzberg um den Mehringdamm, dann Steghaus Ratlitz für … klar, Rathaus Steglitz, wobei die Schlossstraße für mich als geb. Steglitzerin auch immer „die Stadt“ ist. Dann fällt mir noch der Ma’Damm und der Te’Damm ein, eben Mariendorfer und Tempelhofer Damm.
@Brunhildegard:
Steghaus Ratlitz ist ja auch niedlich 🙂
SO 36 ist kein Spitzname sondern die Abkürzung für den ehemaligen Postzustellbezirk „Südost 36“