Wo darf’s hingehen? #agh16 Einleitung

In Berlin wird am Sonntag gewählt. Was, das wird sich zeigen. Große Versprechen werden wie vor jeder Wahl von allen Parteien gemacht und das ist man als Wähler ja gewöhnt. Was aber ist mit den kleinen Themen, die im Wahlkampf eigentlich immer untergehen?

Heute fragt GNIT: „Wo darf’s bitte hingehen, sollte ich mich für Ihre Partei entscheiden?“

Ich hab für GNIT die Sprecher einiger fürs Berliner Abgeordnetenhaus kandidierenden Parteien angeschrieben und ihnen 10 Fragen gestellt, die im einfachsten Fall allgemeine Verkehrspolitik, in den schwierigeren Fällen aber sehr speziell das Taxigewerbe betreffen. Um mal zu sehen, ob überhaupt ein Interesse an der Branche besteht, ob Ahnung vorhanden ist und wie im Einzelnen konkrete Ideen aussehen, die vielleicht ja vorhanden sind, obwohl sie für die großen Wahlplakate zu unsexy waren.

Da die Rückmeldungen erfreulicherweise sehr umfangreich waren, werden die kommenden Einträge sich mit jeweils einer Fragestellung und den entsprechenden Antworten der Parteien beschäftigen.

Gleich vorweg: Ich habe nicht alle antretenden Parteien angeschrieben und von den Grünen z.B. leider keine Antworten erhalten. Und obwohl das hoffentlich auch offensichtlich ist: Es liegt mir selbstverständlich fern, aufgrund einer kleinen Zahl verkehrspolitischer Aussagen eine Wahlempfehlung abzugeben, ich sehe das lediglich als Ergänzung für Politikinteressierte.

taxi-himmelpartei

Darüber hinaus liegt es in der Natur der Sache, dass in den Antworten der Parteien Dinge gesagt werden, die ich mal für gut, mal für schlecht befinde. Das werde ich auch hier und da anmerken. Wer eine neutralere (und themenmäßig breitere) Aufarbeitung von parteilichen Stellungnahmen sucht, wird wie immer beim Wahl-o-Mat fündig.

Hier zu Beginn die Mail, die ich so an die mir bestmöglich erscheinenden Vertreter geschickt habe, zu den einzelnen Themenbeiträgen gelangt man durch Klick auf die Fragen-Links.

Sehr geehrte XXX, in Anbetracht der bevorstehenden Wahlen zum Berliner Abgeordnetenhaus habe ich als in Berlin lebender Taxifahrer, Autor und Blogger einige Fragen bezüglich der Position ihrer Partei zu einigen, meist verkehrspolitischen Themen. Ich wäre über eine Antwort (oder eine Weiterleitung an die entsprechenden innerparteilichen Experten) dankbar.

Ich weise im Vorfeld darauf hin, dass ich die folgenden Fragen an mehrere zur Wahl antretenden Parteien sende und die Antworten auf meinem Blog www.gestern-nacht-im-taxi.de komplett oder in Auszügen vorstellen möchte. Sollten Sie daran kein Interesse haben, würde ich mich über eine kurze Begründung freuen.

  1. Das Taxigewerbe ist Teil des öffentlichen Nahverkehrs mit mehr als 10.000 Beschäftigten und ist für viele Besucher der Stadt ein erster Kontakt- und Anlaufpunkt. Inwiefern spielt das Taxigewerbe für Ihre Partei eine Rolle in der Verkehrspolitik und haben Sie explizit taxispezifische Gestaltungsideen?
  2. Dass im Taxigewerbe dank unzureichender Kontrollen vielfältige Probleme wie z.B. die Nichteinhaltung des gesetzlichen Mindestlohns für Angestellte, Steuerhinterziehung und Schwarzarbeit ein Problem sind, wird oft berichtet. Was planen Sie konkret zur Behebung der Probleme?
  3. Internationale Unternehmen wie Uber fordern die Aufweichung der Mietwagenregelungen im PbefG, um im vielschichtigen Personenbeförderungsgewerbe die Einstiegshürden zu verringern. Wie ist Ihre Meinung dazu?
  4. Autonom fahrende Autos sind das Thema der Stunde. Hat Ihre Partei vor, in Berlin diesbezüglich Pilotprojekte zu fördern oder steht sie der Thematik eher skeptisch gegenüber?
  5. In vielen anderen Bundesländern existieren Taxiregelungen, die darauf ausgelegt sind, Frauen ein sicheres Heimkommen zu erleichtern. Haben Sie diesbezüglich Projekte in Planung?
  6. Berlin ist neben Hamburg die einzige Großstadt in Deutschland, die keine Begrenzung der Taxikonzessionen kennt. Hat Ihre Partei Pläne, daran etwas zu ändern?
  7. Viele meiner Kollegen haben in anderen Ländern Qualifikationen erworben, die hierzulande nicht anerkannt werden. Hat Ihre Partei vor, die Anerkennung ausländischer Berufsausbildungen zu vereinfachen?
  8. Taxifahrer werden oft überfallen, ein Vorschlag zur Verbesserung der Lage ist Videoüberwachung in Taxis. Wie positioniert sich Ihre Partei dazu?
  9. Vielerorts sind durch Ausnahmeregelungen Taxis in verschiedenen Farben zu sehen. Bestehen Sie auf hellelfenbein oder haben Sie vor, auch in Berlin andersfarbige Taxis zuzulassen?
  10. Die Ausbildung von Taxifahrern besteht heute im Wesentlichen aus der Ortskunde. Hat Ihre Partei Interesse an einer vielschichtigeren Qualifikation der Fahrer (z.B. Fremdsprachen), oder halten Sie das reine Ortskundewissen weiterhin für ausreichend?

Über eine (auch teilweise) Antwort auf die oben gestellten Fragen würde ich mich freuen, aber ich gebe Ihnen gerne Gelegenheit, mir Ihre eigenen Ideen für Verkehrspolitik und Taxispezifisches zukommen zu lassen. Sollte es mehr oder weniger Taxihalteplätze geben, ist Tempo 30 als Standard in der Stadt angemessen, sollen Taxifahrer weiterhin Busspuren benutzen dürfen? Oder etwas ganz anderes zum Thema passendes? Wenn Sie Ideen haben, überraschen Sie mich! Ich würde mich freuen!

Mit besten Grüßen,
Sascha Bors

Nahezu zeitgleich werden jetzt in mehr als 10 Einzelartikeln die Stellungnahmen der Parteien hier bei GNIT erscheinen. Das politische Buffett für die Abgeordnetenhauswahl 2016 ist eröffnet! \o/

Kleines Lebenszeichen

So, da bin ich wieder!

Abgesehen von fehlenden Taxigeschichten war ich dieses Wochenende vor allem weg vom Internet. Bzw. – und das muss ich schon der Glaubwürdigkeit wegen genauer sagen – ich hatte keine Zeit, mich alleine in Ruhe und schreibenderweise im Internet rumzutreiben. Dafür gab’s Bier, es war also nicht alles schlecht. 😉

Naja, für betreutes Bloggen bin ich defintiv noch ein paar Jährchen zu jung, die Pause war also unausweichlich. Ab heute nach dem Aufstehen ist dann aber sowohl wieder arbeiten als auch wieder Zeit für Blog, Kommentare und all das angesagt. Und ich freu mich drauf.

Also wie so oft: Sollte es Gerüchte über mein Ableben gegeben haben: Sie waren verfrüht! Ich wünsche all Euch Lesern und Kommentatoren einen schönen Donnerstag, ich selbst bin ab heute Abend wieder auf der Piste und obwohl ich noch nicht weiß, was sich während der ersten Septemberschicht so ergeben wird: Ich werde schon aus Prinzip morgen früh was bloggen. Ich kann ja auch nicht ohne (Siehe diesen Text hier).

Bis dann!

Sash

Und deshalb müssen Taxifahrer alle 5 Jahre zum Arbeitsmediziner

„Ach, auch mal wieder!“

So ungefähr war mein Gedankengang, als Cheffe mir vor einiger Zeit sagte, ich müsse dieses Jahr meinen P-Schein verlängern lassen. Ich will ehrlich sein: Keiner will das Teil sehen, ich selbst spiele auch lieber mit anderen Dingen und lass ihn deswegen im Geldbeutel, ich hätte das durchaus vergessen können.

Also hab ich alle nötigen Termine veranlasst und bin letzte Woche bei der Arbeitsmedizinerin meiner Wahl aufgeschlagen. Ich hab bewusst nicht nach einer der unter Kollegen wohlbekannten Praxen gesucht, bei denen die Tests, ähm, sagen wir: eher Wert auf den theoretischen Teil des Gutachtens legen. Dabei war der Tag alles andere als gut gelaufen, aber die allgmeinmedizinische Überprüfung meiner Fahrtauglichkeit hatte ich schnell hinter mir: Zweimal atmen, einmal nicht „Aua!“ sagen, nie versehentlich umfallen und auf dem Fragebogen bestätigen, dass ich Fragebögen verstehe. Urin in der richtigen Farbe abgeben und das „Bestanden!“-Dokument nicht  vor der Ärztin aufessen, das reicht eigentlich. Was nach inzwischen 25 Wachstunden aber nicht mehr so recht funktioniert hat, war das augenärztliche Gutachten, bzw. genauer gesagt: Die Sehschärfe, ich konnte mich einfach nicht mehr auf eine Richtung zum Hinsehen konzentrieren. Der Rest war gut wie immer, mit meinen 120% Sehvermögen war das ja bisher eher immer so ein Punkt zum Abhaken auf der Liste, kein wirklicher Test.

Also ein paar Tage später einen neuen Termin gemacht, das war dann heute. Ausgeschlafen, hingefahren, in die Röhre geguckt und nicht mehr aus dem In-die-Röhre-gucken rausgekommen. Ja, ich seh immer noch sehr gut, aber wenn man das mal mein linkes Auge alleine versuchen lässt, sieht’s leider etwas anders aus, da krieg ich die erforderlichen 80% nicht zusammen.

Jetzt, wo ich’s weiß, fällt’s mir auch auf. Aber dadurch, dass ich im Alltag selten (und schon gar nicht beim Arbeiten) ein Auge schließe, um mal zu gucken, ob eines nicht reicht, ist mir das nie aufgefallen.

Das ist jetzt zwar nicht unbedingt ein Grund zu überbordender Freude, aber ich hab einfach Nägel mit Köpfen gemacht, war beim Optiker, hab den dritten Sehtest binnen einer Woche gemacht und lasse mir zur Stunde eine Brille fürs Taxifahren zurechtdengeln. Ich hab so gesehen ja das große Glück, dass ich mit einer Kurzsichtigkeit auf einem Auge nun wirklich einen der am leichtesten auszugleichenden Mängel vorliegen hab, das ist am Ende eine leichte Verzögerung des Betriebsablaufs, nix wildes. Muss halt am Ende noch ein weiteres Mal zum Test.

Aber hey, ohne die nötige Untersuchung hätte ich das vermutlich noch eine ganze Weile nicht bemerkt! Man kann’s ja auch mal von der positiven Seite sehen. In meinem Fall also: Rechtes Auge.

Wenn die Brille in zwei Wochen fertig ist, gibt’s auch mal ein aktualisiertes Foto, damit ihr mich am Stand unter all den bärtigen Zwei-Meter-Taxifahrern noch finden könnt. 😉

Sie vermehren sich!

In  meinem eigenen Taxi ist diese Woche noch nix passiert. Trotz Biermeile, WTF?

Aber die Taxis vermehren sich fleißig. Das trifft zum einen leider auf die Zahl der Fahrzeuge mit Taxikonzession in Berlin zu, die seit ich angefangen habe, von ungefähr 7.000 auf inzwischen über 8.000 angewachsen ist, andererseits aber auch auf die Zahl der London-Cabs, die auf dem Hinterhof meiner Tanke parken oder ihrem letzten Ruhestand entgegenschlummern. Denn inzwischen sind es derer zwei:

"Aaah, mein Fahrersitz hat kein Lenkrad!" Quelle: Ozie

„Aaah, mein Fahrersitz hat kein Lenkrad!“ Quelle: Ozie

Ich warte mal gespannt, was sie da tun …

Ich bremse auch für Pokémon!

Der Hype um das Spiel PokémonGo hinterlässt derzeit immer noch Spuren der Ungläubigkeit. Was ist daran jetzt so toll/neu/besonders? Und die andere Hälfte der Menschheit zockt.

Ich muss für meinen Teil ehrlich sein: Ich spiele das Spiel nicht. Dennoch hab ich weit mehr als Hass oder Mitleid übrig für die Spieler, denn ich finde die Idee eigentlich ziemlich geil. Für mich, mit meinem Jahrgang und meiner Peergroup, sind Pokémon nie interessant gewesen. Man hat es mitgekriegt, vielleicht auch mal belächelt wie die Tamagotchis, aber das war es auch schon. Für echten Hass hat es bei mir nie gereicht, wozu auch? Als ob meine Sozialisation mit Knight Rider, MacGyver und GTA irgendwie weniger peinlich verlaufen wäre!

Und ebenso wie ich heute sehr gerne GTA V zocke, finde ich nix komisches dabei, meine bessere Hälfte auch mal zu begleiten, wenn sie den Weg zur Post ausdehnt, um ein paar Pokébälle zu sammeln. Ich verstehe, dass das das Spiel war, auf das eine halbe Generation unbewusst gewartet hat.

Im Taxi hatte ich letzte Woche das erste unterwegs von der Kundschaft gefangene Pokémon. Und ich weiß auch, dass ich das Spiel gerade mit meinem Job echt rulen könnte. Nicht von ungefähr: Etliche Leser haben mir den Link zu heise.de geschickt, hinter dem der Artikel erklärt, dass für ein Taxi-Unternehmen aus Manchester der Hype um PokémonGo inzwischen zu einer ernstzunehmenden Einnahmequelle geworden ist, weil sie Stundenpreise zu Pokéstops und co. anbieten.

Ganz so einfach wäre das in Berlin  nicht machbar, es gibt schließlich die Tarifbindung und einen Stundenpreis gibt es innerorts eigentlich nur bei stehendem Auto. Andererseits muss man auch anmerken, dass wir hier mit der ziemlich einmaligen Wartezeitunterdrückung (bei jedem Halt des Taxis ist die erste Minute Wartezeit umsonst) durchaus auch einen gar nicht pokémonuntauglichen Tarif haben.

So viel dazu.

Darüber hinaus ist mir aufgefallen, dass wir Taxifahrer uns ja eigentlich selbst nur unwesentlich unterscheiden von all den Gamern:

Sich durch die ganze Stadt wuseln, um irgendwelche Monster aufzuspüren, die einem einen Bonus verpassen? Wer hat’s erfunden? (Nur echt mit gerolltem R und der Ricola-Melodie!)

Die Taxifahrer! 😀

Tipps für junges Gemüse?

Kleiner Aufruf in eigener Sache:

Ich wurde von einer netten Radiomitarbeiterin angefragt, ob ich nicht zwei oder drei Stories oder ein paar Tipps für ihre Zuhörer rüberreichen könnte. Es ist noch nicht klar, was für eine Sendung das genau werden wird, aber das Ding bei der Sache ist: Die Zuhörer sind im Schnitt deutlich unter 25, teilweise deutlich jünger.

Ich würde das gerne machen, durchforste auch selbst Erinnerungen und meinen Blog; aber falls irgendwem eine Geschichte einfällt, die von jungen Menschen handelt, Jugendliche gezielt anspricht, etc. pp., mehr weiß ich bislang auch nicht, der gebe mir doch bitte einen Hinweis in den Kommentaren! Muss kein Link sein, eine grobe Erinnerung reicht.

Ich weiß, dass das komisch klingt. Aber glaubt mir: Wir haben alle sehr sehr unterschiedliche Erinnerungen an Blogeinträge! Und der Unterschied ist zwischen Lesern und mir als Autor am größten. Dementsprechend hoffe ich auf sehr spontane Kommentare. 🙂

Kauft das Buch!

Wie kam Sash eigentlich zum Taxifahren? Das beschreibt er in seinem ersten eBook "Papa, ich geh zum Zirkus!".

Immer dranbleiben!

Abonniert doch den RSS-Feed von GNIT. Mehr von Sash gibt es außerdem bei Facebook und bei Twitter.

Noch ein Blog?

Kleiner Tipp: Sash hat noch einen zweiten Blog, auf dem es auch gelegentlich was zu lesen gibt.

Journalisten braucht bald keiner mehr!

Ein (nur so mittel) lesenswerter Text von rp-online hat mich eben dazu gebracht, ihn zu kommentieren. Was dann leider nicht ging, weil die Zugangshürden, um bei einer Regionalzeitung zu kommentieren dann leider doch meine persönliche Toleranzgrenze überschritten haben.

Der Autor hat die letzten (ganz ganz sicher ganz genau) sieben Mal erfolglos am Ende einer Taxifahrt versucht, mit Karte zu zahlen. Und das ging nicht, bzw. die Kollegen haben sich mit Ausreden versucht, davor zu drücken. Ich weiß, dass sowas passiert und ich finde es nicht schön. Das allerdings als irgendwie einziges Argument zu nehmen, einen Abgesang auf Taxifahrer anzustimmen, weil „Ein Navigationsgerät kann heute jeder programmieren“? Nun ja.

Nun also etwas ausgelagert hier mein Kommentar:

Natürlich wird es andere Dienstleister geben, wird das autonome Auto kommen, machen wir uns nix vor. Und natürlich sind unter den ca. 0,2 Millionen Taxi- und Mietwagenfahrern in Deutschland wie überall bei Gruppen mit mehr als fünf Mitgliedern Idioten, Arschlöcher, Abzocker und sonstwie ungeeignete Leute dabei.
Die will keiner. Weder die Kunden, noch die ehrlichen Arbeiter unter den Chauffeuren.
Ich als Taxifahrer erinnere mich anderseits ebenso wie der Autor an die letzten Handwerker, die letzten Bankmitarbeiter und ja, auch an den letzten Journalisten.
Oder war es doch der vorletzte oder der 2009?
Schön und gut. Auch mein Kartenleser war derletzt mal defekt, auch ich nutze mal ein Navi. In Berlin, einer 891-km²-Stadt mit einer fünfstelligen Straßenanzahl. Wobei es übrigens gerade die [im Text erwähnte] Bahnhofstraße zigfach gibt. Ja, rege ich mich jetzt dann auch über den Maler auf, der eine Wasserwaage nutzt? Müsste ich wohl.
Es schreit sich leicht, dass „die“, wer immer das dann ist, alle völlig scheiße sind. Mit etwas Recherche (das Navi des Journalisten?) wäre dann immerhin bekannt, dass alle (!) Gewerbevertretungen zumindest hier in Berlin die Politik seit Jahren anbetteln, uns besser zu kontrollieren. Das würde sich sogar rechnen (Schwarzarbeit etc.), aber: Nee, zu teuer!
Und dann muss ich als ehrlicher Fahrer mir anhören, dass menschenverachtende Drecksbuden wie Uber besser sind, nur weil irgendein Kollege aus einer anderen Stadt und einem anderen Betrieb mit einer anderen Geschichte als ich mal wieder irgendwelchen Bockmist gebaut hat. Das ist, als würde ich alle Journalisten an bild-online oder noch schlimmerem messen. Kann man machen, aber da ich inzwischen nicht mehr 12 bin, würde man mir das wohl zu Recht übel nehmen.
Wie eingangs erwähnt: Ja, die Autos werden bald selbst fahren können und Taxis werden nicht mehr nur die neunte, sondern vielleicht elfte Alternative zum Laufen sein. Kann ich mit leben, so ist das eben. Wofür ich derzeit bezahlt werde, ist im Übrigen, Kunden zu befördern, die ins Navi gerne mal „Brinssma Schaargse unnana an verfiggn Spädi!“ flöten würden.
Ebenso wie ich meinen Kollegen hier und da gerne mal empfehle, sich die Taxiordnung nochmal zu Gemüte zu führen, würde ich Journalisten nahelegen, nach dem ersten Unmut vielleicht zunächst zu googeln, bevor der Text online geht.

Ich schreibe das hier übrigens gerade ins Internet. Umsonst. Weil ich zum Thema Taxi mal voll das verschärfte Insiderwissen habe. Und eine Tastatur bedienen kann heutzutage doch jeder. Natürlich hab ich keine Ausbildung und eine nur umzureichendr Rechtschreikontrole. Aber, nun ja, das ist halt die Digitalisierung. Da nehme ich von Lesern auch gerne mal eine Bezahlung in bar an. 😉

PS: Werter mir als oberflächlichem Leser anonym bleibender Journalist mit dem geschleckten Profilbild: Das hier soll kein Billig-Rant auf Kosten deiner Mudder sein. Melde Dich, lass uns ohne laufendes Taxameter über das Thema reden! Ich erkläre Dir das Taxigeschäft in Berlin, Du mir was über Journalismus. Mit etwas Glück lernen wir beide was!