Unangeschnallt im Taxi

Anschnallen im Taxi ist Pflicht. Da führt kein Weg dran vorbei. Zumindest, wenn man Fahrgast ist. Ich selbst als Taxifahrer darf unangeschnallt fahren, so lange ich Personen befördere. Ironischerweise wird das mit der Sicherheit begründet: Ich könne so leichter vor Taxiräubern fliehen. Ohne Kundschaft hingegen gelten für mich dieselben Regeln wie für alle anderen Autofahrer, zumindest bezüglich der Gurtpflicht.

Vermutlich wegen der Ausnahmeerlaubnis für den Fahrer piept mein Auto nicht wie blöde, wenn jemand unangeschnallt mitfährt. In der letzten Sitzreihe sind wahrscheinlich ohnehin nie Sensoren angebracht worden. Das stellt einen manchmal vor Probleme. Natürlich achte ich darauf, dass sich die Leute anschnallen, mache ihnen die Gurte zugänglich, helfe auch gerne, wenn es gewünscht wird. Aber auf der anderen Seite kletter ich natürlich nicht vor, während und nach einer Tour über alle Fahrgäste rüber, um zu überprüfen, ob sie der auch schriftlich und zweisprachig vorhandenen Aufforderung nachkommen.

Allzu sorglosen Umgang à la

„Ich schnall mich jetzt einfach mal nicht an!“

dulde ich nicht, aber wahrscheinlich haben es schon einige Leute geschafft, bei mir unangeschnallt mitzufahren. Das ist für mich ehrlich gesagt ein erschreckender Gedanke, denn natürlich bedeutet das in einem vollbesetzten Wagen eine zusätzliche Lebensgefahr für alle, inklusive mir. Mir geht das ganze Geschacher um die Gurtpflicht ohnehin auf den Zeiger, denn sobald man sich mal an Sicherheitsgurte gewöhnt hat, belästigen sie einen kein Bisschen, der Sicherheitsgewinn hingegen ist so immens, dass man sich zumindest von mir einfach Trottel nennen lassen muss, wenn man ohne besondere Gründe darauf verzichtet.

Allerdings ist es leider auch ein erschreckendes Zeugnis für die deutsche Bevölkerung, dass man das als Pflicht einführen musste. Und für die Bürokratie, dass es es eine so absurde Regelung geworden ist – siehe meinen Artikel zu Kindersitzen im Taxi

Im Grunde habe ich nichts gegen leichtsinnige Selbsttötungen, ich wäre als Unbeteiligter nur gerne außen vor.

Nun hatte ich am Wochenende allerdings zwei Leute an Bord, die sich nicht angeschnallt haben. Bewusst und mit meiner Erlaubnis. Legal war das zwar keinesfalls, allerdings hab ich sonst keine großen Möglichkeiten gesehen. Außer sie wegzuschicken. Das wiederum wollte ich nicht nur des miesen Geschäfts wegen nicht, sondern zudem, weil sie verdammt sympathisch waren.

Mich haben sie mitten aus der Schlange herausgepickt und ihre Wahl damit begründet, beim Kollegen nicht reinzupassen. Ich schielte kurz nach der E-Klasse und dann wieder nach den Fahrgästen. Zwei Männer, beide vielleicht 50 Jahre alt und von Ausmaßen, die mich vermuten ließen, sie äßen schmale Hansel wie mich oder die Wildecker Herzbuben zum Frühstück. Täglich. Beide waren locker zwei Meter lang und wenn ich meine eigene Masse mal als Rechengrundlage nehme, vermute ich Gewichte jenseits der 200 kg. Bei beiden. Dafür haben sie sich relativ elegant auf die beiden rechten Sitze des Zafiras fallen lassen, der auch umgehend ein paar Zentimeter Bodenfreiheit einbüßte.

Die beiden hatten auch keineswegs etwas dagegen, sich anzuschnallen, allerdings bestätigte sich die erste Vermutung meines neuen Beifahrers:

„Wahrscheinlich ist der Gurt aber eh zu kurz…“

Keiner der beiden hätte hinters Lenkrad des Wagens gepasst, obwohl selbst ich mit einigen Kilo Übergewicht noch locker 15 bis 20 cm Platz dahinter habe. Wegen der mangelnden Gurte leicht besorgt, allerdings beruhigt ob dem Gedanken, dass man auch mit diesem Gewicht wenigstens 50 werden kann, hab ich die beiden dann in ihr Hotel gebracht. Dabei sind die beiden durchgehend durch amüsante Unterhaltung und eine überragende Ortskenntnis aufgefallen. Auch wenn das Trinkgeld nur mäßig war, hätte ich im Nachhinein ungerne auf die Tour verzichtet. Und was für eine Alternative hatten sie schon bei ausfallenden S-Bahnen?

PS:
Auch wenn wahrscheinlich so ziemlich jeder Übergewichtige im Laufe der Jahre deutlich mehr abkann, als die meisten Leute sich erträumen könnten, würde ich doch darum bitten, dass die Kommentare hier nicht für blödes Dicken-Bashing genutzt werden. Denn die wenigen niveauvollen Witze über Übergewicht kennen wir schon alle, wir machen sie nämlich selbst… 😉

32 Kommentare bis “Unangeschnallt im Taxi”

  1. Blogolade sagt:

    Ich habe mich früher auch öfter mal im Taxi äääh Funkmietwagen nicht angeschnallt. Weil ich Angst vor den Fahrern hatte^^ wenn die einen mit den bloßen Blicken schon halb ausziehen, kaum dass man losgefahren ist, dann ist das als Frau sehr unangenehm. Wenn man dann einmal erlebt hat, dass der Fahrer (obwohl über Funk schon mehrfach zu Folgefahrten aufgefordert) stehen bleibt um zu gucken, in welchem Haus man verschwindet und in welcher Wohnung das Licht an geht, dann erscheint die erste Option, sich nicht anzuschnallen um schnell die Flucht zu ergreifen doch ganz gut.

  2. Falcon030 sagt:

    Wenn die Zahl der Übergewichtigen weiter zunimmt (haha, ich darf das, ich gehör nämlich auch dazu…) wird vermutlich irgendwann mal die Mitführung einer Gurtverlängerung, wie es sie in Flugzeugen gibt, auch für Taxis Pflicht.
    Die Diskussion bei Privatfahrten („Schnall Dich bitte an, sonst fahr ich gar nicht erst los“) ist ja zum Glück seltener geworden, aber ich kenn immer noch ein paar Hanseln, die auf diese Bitte hin prompt die Geschichte eine Bekannten aus dem Hut ziehen, der, wäre er bei seinem Unfall angeschnallt gewesen, wohl in seinem Auto verbrannt wäre.

  3. fastdäne sagt:

    Hallo Sash,
    bei deiner Schilderung erinnerte ich mich an eine Taxifahrt in Bochum: ein Kumpel und ich, beide eben etwas größer als normal, stiegen in einen älteren 124-er. Ich auf den Beifahrersitz, mein Kollege hinten rechts. Sitz nach vorne, ging dann auch so eben. Der Fahrer, ein eher zart gebauter Mensch, der gerade über das Lenkrad linsen konnte, hatte scheinbar große Angst um die Stoßdämpfer seiner Taxe. Wir wurden gebeten, dass sich der Kollege bitte hinter dem Fahrersitz platzieren möge, damit das Auto nicht einseitig belastet würde.
    Über dieses Erlebnis wird heute noch immer mal wieder gelacht.
    Gruß Frank

  4. Ich denke die Rennleitung hätte da auch im Fall des Falles ein Einsehen gehabt. Und vermutlich bist du noch etwas vorsichtiger als sonst unterwegs gewesen. Trotzdem kann man echt froh sein, dass man nur normal dick ist. Wobei laut BMI müsste ich schon bereits die Ausmaße eines Elefanten haben. 😉

  5. Marco sagt:

    @fastdäne: Wobei die Bitte des Fahrers ja durchaus nachvollziehbar war, wenn auch aus anderen Gründen: Denn wie sinnvoll ist es denn, wenn sich zwei „Überlange“ im Auto hintereinander auf die Sitze quetschen, wenn als Alternative die Möglichkeit besteht, dass der eine sich hinter den Fahrer setzt, der sowieso den Sitzt weit vorne hat und der andere dann den Beifahrersitz angenehm nach hinten stellen kann?

  6. anonym sagt:

    Immer wieder neuerlich finde ich diese Aussagen zum Anschnallen im Taxi überraschend, weil für mich ziemlich unvereinbar mit der Realität, wie ich sie kenne. Richtig ist natürlich, daß heutzutage in nahezu jedem Taxi ein zweisprachiger Aufkleber ist, der zum Anschnallen auffordert.

    Da ich seit etwa 35 Jahren Taxis als Fahrgast nutze, mal regelmäßiger, mal weniger regelmäßig, und zwar ganz vorwiegend in Berlin, muß ich schlicht konstatieren, daß Anschnallen im Taxi absolut kein Thema ist. In diesen 35 Jahren werde ich einige hundert Mal, vielleicht auch einige tausend Mal ein Taxi benutzt haben. Nie war von Anschnallen die Rede, nie habe ich mich angeschnallt (bis auf buchstäblich drei oder vier Ausnahmen, wo der Taxifahrer es wollte). Auch bei anderen Fahrgästen habe ich dies noch nie gesehen. Es scheint also in Berlin einen Prozentsatz an Taxifahrern von etwa 0,5 oder darunter zu geben, die verbal ein Anschnallen der Fahrgäste fordern. Rund 99 Prozent der Taxifahrer sagen dazu keinen Ton. Und die Polizei, so meine Erfahrung, kümmert es eh nicht. Auch außerhalb Berlins habe ich bei Taxis nie was anderes erlebt.

  7. Nihilistin sagt:

    Ich muss anonym 14:17 bestätigen: Bei geschätzten 100 Taxifahrten in den letzten 5 Jahren in Berlin, Köln und Hannover bin ich auf dem Rücksitz NIE zum Anschnallen aufgefordert worden, obwohl ich es nie tue (Nicht aus Böswilligkeit: Ich finde Anschnallen sinnvoll und würde nie auf die Idee kommen, es auf dem Fahrersitz meines oder auf dem Beifahrersitz eines x-beliebigen Autos nicht zu tun. Sowie ich aber hinten sitze, scheinen ausschliesslich alte Kindheitserinnerungen durchzuschimmern. Da gabs nämlich noch keine Gurte hinten). Sprich: Taxifahrer scheinen sich in bundesweit in zwei Lager zu teilen, wobei die Gurtaufforderer (zumindest für die hintere Sitzreihe) in der absoluten Minderheit zu sein scheinen.

  8. Christian sagt:

    „Ich denke die Rennleitung hätte da auch im Fall des Falles ein Einsehen gehabt.“

    Das denke ich auch: http://de.wikipedia.org/wiki/Ultra_posse_nemo_obligatur

  9. Mariha sagt:

    Dafür muss man als Gurtaufforderer im Taxi stets diskutieren, am häufigsten kommt: Wie hinten auch? Ja, seit über 25 Jahren ist das schon Pflicht, meine Fresse so schwer ist das doch nicht. Auf meine Frage was denn so schlimm daran ist habe ich nie eine begründete Antwort bekommen

  10. anonym sagt:

    @ Mariha
    Unverständnis beruht nicht selten auf einem Mangel an Information (ich verkneife mir mal zu sagen: auf Empathie).

    Wer wie ich immer in der Großstadt zu Hause war, selbst kein Autofahrer ist und mehrere Jahrzehnte mit dem ÖPNV unterwegs war und ist (und öfter mal mit dem Taxi), dem ist es ja letztlich wurscht, ob es das seit 25 Jahren gibt oder nicht. Wenn ich früher mit anderen Leuten im Auto mitgefahren bin, habe ich mich immer nach hinten gesetzt, weil ich vorn nicht gern sitze. Und auch des Anschnallens wegen. Ich kenne es schlicht nicht, daß man sich hinten anschnallt. (Die pauschale 25-Jahres-Frist stimmt m. E. schon deshalb nicht, weil es auch später noch genug Wagen gab, die hinten gar keine Gurte hatten.)

    Und mit dem Taxi fahren heißt für mich seit Jahrzehnten: sich nicht anzuschnallen – das kenne ich halt nicht anders (ich würde da im Traum nicht dran denken beim Einsteigen, dazu sitzt die Gewohnheit viel zu tief). Und es wird ja wohl noch ein paar mehr Leute geben, denen es so geht. Ich lerne da auch nicht mehr um … tut mir leid.

  11. Jules sagt:

    Bei mir ist es anders herum eine Gewohnheitssache (bin 30 und als Kind musste ich mich auch hinten immer anschnallen, kann sein, dass die nicht in jedem Auto serienmäßig dabei waren, aber in den Autos die mein Vater während meiner Kindheit und Jugend fuhr (alles Opel) gab es immer Anschnallgurte hinten. ) Jedenfalls fühle ich mich wenn ich mich im Auto nicht anschnallen kann extrem unsicher. Ich darum auch froh über die Anschnallpflicht in deutschen Taxis, im Ausland ist das oft nicht so bzw. gibt es da auch nicht immer funktionierende Anschnallgurte, so dass man sich gar nicht anschnallen kann, bei dem Fahrstil der Taxifahrer dort (bei rot in vollem Tempo über eine Ampel etc.) wünscht man sich aber oft es wäre doch einer vorhanden.

  12. Nathan sagt:

    @Sash
    Ich vermute mal, dass die maximale Zuladung des Autos mit den beiden Herren und dir nahezu ausgereizt, wenn nicht sogar überschritten war… 😀

  13. Kraven sagt:

    Mensch, ganz schön viele Gurtverweigerer hier. Ich käme nie auf die Idee, mich nicht anzuschnallen, auch wenn ich durchaus in meiner Kindheit noch Autos ohne Gurte hinten kennengelernt habe. Bei mir ist es meist, dass ich mir vornehme mich nicht anzuschnallen, weil ich das Auto nur kurz die paar Meter aus der Garage fahren will und danach feststelle, dass ich mich aus Reflex angeschnallt habe.

  14. Fahrertuer sagt:

    @anonym: Stimmt. DIe 25 Jahre passen nicht. Sind schon 28 seit man sich anschnallen muss, sofern Gurte vorhanden sind auf der Rückbank. Und Eingebaut werden müssen die schon seit 1979…

  15. anonym sagt:

    @ Fahrertuer
    Wie bereits angedeutet: Die Daten sagen m. W. gar nichts weiter aus, weil die Realität eine ganz andere war. Mindestens in den 90ern gab es noch viele Wagen ohne Gurte im Fond. Kein Wunder, daß sich also das Anschnallen auf den Sitzen hinten nicht so durchgesetzt hat, wie es Ihnen und anderen recht wäre.

  16. Schlosser sagt:

    Ohne zu wissen, warum ertappe ich mich hin und wieder dabei, dass ich vergesse, den Gurt anzulegen.
    Ich weiß nicht, woher das kommt, in meiner Kindheit war ich hinten immer angeschnallt und auch in der Fahrschule lernt man es ja nicht anders.
    Handbremse lösen und Licht einschalten sind bei mir praktisch Reflexhandlungen, beim Gurt muss ich immer wieder drauf achten, wobei ich hoffe, dass sich das dann doch noch wieder ändert…

  17. Schlosser sagt:

    Kleiner Nachtrag:
    Was für Autos hatten eigentlich hinten keine Gurte?
    Mir fällt spontan kein einziges ein und mein erstes Auto war älter, als ich…

  18. Nihilistin sagt:

    @Schlosser: Unsere Familienkutsche, ein Skoda, Baujahr….lass mich nicht lügen…irgendwas um 1980 rum hatte hinten keine Gurte, vorn schon.

  19. Blogolade sagt:

    unser Fiorino hatte damals hinten auch keine BJ weiß ich nicht. Sicherlich vor 1980. Für den Kindersitz des kleinen Bruders wurde eigens ein Gurt nachgerüstet.
    Unser selbstgebautes Wohnmobil _brauchte_ hinten keine Gurte. Dafür war verboten, in Fahrtrichtung zu sitzen.

    Gurtverlängerungen sind eine nette Erfindung, aber wie zulässig sind die? Für Kindersitze sind sie nicht zugelassen und gerade dafür braucht man sie dringend in manchen Autos (neben den extrem übergewichtigen Passagieren)

  20. Wolfy sagt:

    @Schlosser. Der Trabi meines Vaters 😀 (okay… der hat inzwischen auch kein Dach mehr und schleppt ein fest installiertes Bett mit sich rum – aber auch vor dem Missbrauch des Gefährts hatte es hinten keine Gurte)

    @Anschnallen:

    Meine Güte o.O
    Ich verstehe gar nicht, wie man sie NICHT anschnallen kann. Das ist für mich nach dem Tür-Schließen die allererste Handbewegung – und wehe der Fahrer fährt los, bevor ich meinen Gurt angelegt habe… dann gerade ich schon ein wenig in Panik. Denn was, wenn es genau DANN kracht?
    Ich schnalle mich sogar auf besonders kurzen Fahrten an, wie ein Parkplatz weiter vor fahren oder das Auto mal eben zum Reifenwechsel aus der Garage fahren. Mag sein, dass ich etwas übertreibe… aber das ist so drin. :O

    Zudem finde ich es unangenehm, wenn ich in einem Auto sitze, in dem jemand nicht angeschnallt ist. Immerhin wird sein Körper dann zum potentiellen Geschoss… Entsprechend verlange ich auch als „Führerscheinlose“, dass sich meine Mitfahrer bitte alle sofort anschnallen. >-<

  21. Sash sagt:

    @Blogolade:
    Das sind natürlich äußerst unschöne Erfahrungen 🙁
    Im Übrigen: Ich notiere mir ja oft nach Touren noch ein paar Zahlen und Dinge. Immer wenn ich das Gefühl habe, dass mein Warten jetzt irgendwie unangebracht wirkt, fahr ich dazu ein paar Meter ums Eck…

    @Falcon030:
    Ja, manche Leute glauben einfach nicht an Statistiken…

    @fastdäne:
    Da musste ich mir bei meiner Statur keinen Kopf drüber machen. Im Übrigen wurden die beiden Herren in Realität noch von zwei Damen begleitet. Ein Ausgleich war also fast gegeben. 🙂

    @anonym:
    Ich halte auch nichts davon, jeden sofort deswegen anzulabern. Ich vertraue schlicht ein wenig auf den gesunden Menschenverstand. Danke für den Hinweis, dass das offensichtlich nicht reicht…

    @Christian:
    Oh, danke. Man lernt doch nie aus 🙂

    @Rest der Diskussion:
    Ich weiss selbst, dass Gewohnheiten verdammt schwer abzulegen sind. Insofern: Vergessen darf man natürlich so einiges. Allerdings finde ich es ziemlich albern, jetzt herumzureden, wie lange die Gurtpflicht für welche Sitze seit wann existiert. An den Euro haben wir uns auch gewöhnt und den gibt es nicht halb so lange!
    Was ihr in euren Privatwagen macht, ist mir persönlich recht egal. Und ich gönne allen, dass sie es auch ohne Gurt auf ein biblisches Alter schaffen. Aber wenn andere Personen im Auto sind, dann ist es echt einfach daneben, sich nicht anzuschnallen! Und am Ende des oben verlinkten Artikels beschreibe ich ja auch noch, wie schnell das gehen kann…

  22. fastdäne sagt:

    @ Marco
    moin, moin,
    im Prinzip haste ja Recht! Wir kannrten aber beide das blöde Gefühl als Fahre, wenn einer auf den Beifahrersitz steigt und der zweite sich gezielt hinter den Fahrer hockt. War wahrscheinlich ein Automatismus, uns beide rechts zu setzen.
    Der Kutscher hat dann aber ja auch nicht auf die bessere Raumnutzung hingewiesen sondern ausdrücklich auf überforderte Stoßdämpfer hingewiesen!
    Gruß Frank

  23. Nihilistin sagt:

    @Sash: Von meiner Seite aus war das zu 100% keine Diskussion über Sinn oder NichtSinn des Anschnallens (es IST sinnvoll, notwendig und nicht diskutabel aus meiner Sicht), sondern eher die Verwunderung darüber, dass bei geschätzten 100 Fahrten nicht 1(!) Fahrer es erbeten/verlangt hat. Ich hätte ja jede Erinnerung dankbar angenommen. Mich wundert es, dass die Fahrer da so unterschiedlich drauf sind – bzw. es so vielen Fahrern absolut egal zu sein scheint.

  24. Panama Jack sagt:

    Bei mir hat glaub ich gar keiner die Chance, mich darauf hinzuweisen, da ich mich automatisiert sowieso immer anschnalle, egal wo ich im Auto sitze …

    Und in moderneren Privatautos sollte die Anschnall-Quote sowieso nahe an 100% sein, und sei es nur, um das nervige Piepsen loszuwerden, das bei Geschwindigkeiten > 20km/h einsetzt.

  25. Daniel sagt:

    Jack: da legen meine Kollegen, die sich im Gegensatz zu mir auch nie anschnallen, eine ungeahnte Kreativität an den Tag. Im einfachsten Fall wird eben der leere Sitz angeschnallt und sich dann auf den Gurt gesetzt. In zweien unserer Busse liegt die Verkabelung zum Kontrollkontakt des Fahrersitz offen und hat einen frei zugänglichen Steckverbinder, der leider öfters zufällig rausrutscht. Im Vito steckt der Gurt des mittleren Vordersitzes, den eh nie jemand benutzt, im Gurtschloss des Fahrersitzes – und wenn alle Stricke reißen, soll es angeblich schon genügen, eine Nagelschere ins Gurtschloss zu stecken, damit die Elektronik „angeschnallt“ registriert. Alles in allem haben meine Kollegen also unheimlichen Aufwand getrieben 🙂

  26. Sash sagt:

    @Nihilistin:
    Ja, das ist in der Tat auch ein interessanter Punkt. Ich persönlich mache es in der Regel nicht, weil ich wiederum nicht daran denke, dass Leute nach 20 Jahren Erfahrung und Betrachten der Aufkleber nicht drauf kommen würden.
    Ich sollte zweifelsohne öfter dran denken, ein bisschen der Hauch von „Babysitter“ scheint da aber auch durch und das gefällt mir gar nicht 🙁

  27. Wolfy sagt:

    @Daniel:

    Da fragt man sich glatt, ob es nicht einfacher und zeitsparender wäre, sich an zuschnallen – anstatt irgendwelche komplizierten McGyver-Tricks zu probieren und Geldstrafen oder gar Lebensgefahr zu riskieren 😀

  28. Mariha sagt:

    @Daniel: Oh, ich habe auch eine Gurtzunge vom Schrottplatz, die wird eben von mir genutzt wenn ich ganz zwielichte Gäste habe, eigentlich fahre ich aber immer angeschnallt.

    Seit Mai 79 sind Gurte hinten Pflicht bei Neufahrzeugen, seit August 84 muss sich hinten angeschnallt werden, is also doch schon ganz schön lange.

  29. anonym sagt:

    @ Nihilistin
    Schließe mich da inhaltlich an.

  30. Micha sagt:

    bei mir ist anschnallen schon so ein Reflex, das ich mich sogar mal im Stadtbus (als Fahrgast) nach dem Gurt gesucht habe…

  31. highwayfloh sagt:

    Vorne weg, ich schnalle mich grundsätzlich an… egal ob privat im PKW, ob dienstlich im LKW oder wiederum privat als Fahrgast im Taxi …

    Was mir in diesem Falle eher Sorgen gemacht hätte, als die „Gurtpflicht“ wäre das zulässige Gesamtgewicht Deines Taxis gewesen (neuerdings ja zulässige Gesamtmasse) respektive die erlaubte „Zuladung“ ….

    Nichts gegen „gewichtigere“ Mitmenschen … aber es hat schon Fälle gegeben wo auch dies geahndet wurde… .

  32. […] geschrieben, dass ich ja noch verstehen könnte, wenn ein anderer Fahrer (anders als ich – siehe hier.) aus Sicherheitsgründen bei nicht passenden Sicherheitsgurten ablehnt, aber ein “Du bist […]

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

%d Bloggern gefällt das: