1925 is back!

Im Grunde ist es eine eher traurige Nachricht. Es ist Dienstag und damit der Tag, an dem die 72 endlich wieder von ihrem Getriebeschaden genesen sein sollte. Ja, sollte!
Als ich gestern im Büro angerufen hab, um mal nachzufragen, wie wir das mit dem Schlüssel machen (den ich ja dem Abschlepptypen mitgegeben habe), hab ich die traurige Info bekommen, dass sich wohl kurz vorher unser Mechaniker gemeldet hatte, weil es irgendein Problem gab, das nicht mit einem neuen Getriebe zu lösen sei. Verstehe ich als Technik-Laie jetzt zwar nicht, schließlich war es eigentlich ja wohl ein astreines Getriebeproblem. 0.o
Naja, das Ganze sollte jetzt auf jeden Fall mal eben fix 2.500 bis 3.000 € zusätzliche Kosten verursachen. Und da sind wir beim Problem. Denn wie ich in den letzten Tagen öfter geschrieben hatte: die 72 ist ja kein Jungspund mehr, die hat ja auch schon über 370.000 Kilometer runter. Einige von Euch hatten in den Kommentaren schon gefragt, ob sich das überhaupt noch lohnen würde, da einen Getriebeschaden zu reparieren. Und mit dem Mist jetzt scheint für meine Chefs die Rechnung tatsächlich nicht mehr aufzugehen.

Jetzt kommt aber der Clou an der Sache: Eventuell kriege ich mein altes altes Auto, die 1925, wieder. Ich dachte eigentlich, die wäre längst verkauft, aber offenbar steht die immer noch bei unserem Firmenschrauber Jürgen im Hof, wo er sie für gelegentlich anfallende Reparaturen an anderen Zafiras angefangen hat auszuschlachten.

Und da der neue Wagen, der anstelle der 72 seinen Dienst leisten könnte, erst in vier bis sechs Wochen geliefert, umgerüstet und zugelassen sein wird, bestünde bei der aktuellen Autoknappheit in der Firma (neben der 72 sind noch zwei andere Autos gerade etwas länger in der Werkstatt) die Chance, dass ich die 1925 nochmal übergangsweise für eine kurze Zeit fahren könnte. Also gut, 1925 würde sie nicht mehr heißen – einen Nachfolger gibt es ja schon. Aber als 401 könnte Jürgen sie wohl bis zu meinem Arbeitsantritt am Donnerstag fit kriegen.

Wenn ich das richtig verstanden hab, hat die Kiste zwar einen der Zusatzsitze an die 5144 abtreten müssen (die hab ich ja auch mal gefahren!), aber die paar Touren mit 6 Leuten, die ich in der kurzen Zeit nicht fahren könnte … wayne?
Ein bisschen mehr nervt mich, dass der linke Kotflügel wohl einer anderen Kiste vermacht wurde und wir da eventuell kein hellelfenbeinfarbenes Ersatzteil binnen zweier Tage kriegen. Hoffentlich ist das dann wenigstens schwarz und nicht metallic-grün. Aber ist ja wenigstens nicht die „Kundenseite“. -.-

Am unwohlsten ist mir bei der Radio- und damit auch der Navi-Misere. Für zwei Wochen kein Radio ist halbwegs ok (auch wenn’s sicher furchtbar aussieht mit der leeren Konsole), allerdings hängt das Navi da ja mit dran. Und das scheint jetzt auch in der 5144 zu werkeln.
Was haben die bitte mit dem Auto gemacht? Hat jemand beim Kotzen das Radio und (!) den hintersten Sitz kaputt gekriegt? Oder wie muss ich mir das vorstellen? WTF?
Naja, dann muss ich wohl wirklich mal die Navi-Funktionen meines Handys abchecken und mir ggf. irgendeine App installieren. Hat da jemand Tipps?

Ich weiß, das hört sich erst mal ziemlich bescheiden an. Wie ich gehört habe, ist die Stoßstange (Ihr wisst noch? Der Hund des chinesischen Botschafters?) auch nur getaped. Längerfristig würde ich mir sowas ja niemals antun …

Aber es ist halt auch die 1925! \o/

Bzw. die 401. 🙂

Gut abgesprochen …

Manchmal ist es komisch, an was die Leute so denken oder nicht. Ich bin ja beispielsweise selbst kein Vorzeigebeispiel für durchdachte Lebensplanung, aber als ich mit meinem Kunden vor dem Haus in der Weserstraße stand, wunderte ich mich doch. Bis hier hin war alles prima gelaufen und das war für die Umstände bereits super.

Mein Fahrgast war ein junger Kerl, kaum über 20 Jahre alt und Student aus Frankreich. Das freilich war nichts besonderes, aber ich nahm es schon einmal positiv auf, dass er zielsicher zu sagen wusste, er müsse in die Weserstraße in Neukölln. Doppelte Straßennamen sind hier ja immer wieder ein Problem, insofern war anzunehmen, dass er – das erste Mal in seinem Leben in Berlin – gut gebrieft wurde, bevor er hier aufschlug.

Und nun standen wir in der Weserstraße vor Nummer neununddrölfzig und mein Fahrgast fand auf dem Klingelschild den passenden Namen nicht. Sicher keine epochale Verfehlung, aber es war inzwischen 23.30 Uhr durch und das ist selbst in Berlin-Neukölln nicht unbedingt die Uhrzeit, in der man gerne mal bei den Nachbarn klingelt und munter drauflosfragt, wo denn Herr oder Frau XY wohnen.

„Könnte ich vielleicht … haben Sie ein Handy?“

wurde ich gefragt. Hmpf. Natürlich. Aber mein Handy bedeutet auch meine privaten Daten, mein Geld beim Telefonieren, meine Sorge, dass der Fahrgast damit abhaut. Was in Anbetracht seines etwa zwei Zentner schweren Koffers vielleicht ein wenig übertriebene Angst war. Aber wer gibt schon gerne sein Handy an Wildfremde weiter?

Naja, gutmütig wie ich bin, hab ich’s dann trotzdem getan. Und es war natürlich kein Problem. Der Fahrgast rannte damit nicht weg, das Gespräch dauerte keine halbe Minute und es ist ja auch nicht seine Schuld, dass Mobilfunkkonzerne es einem immer noch so schwer machen, ein Handy im Ausland halbwegs sinnvoll nutzen zu können. Da war ich als Taxifahrer es halt mal wieder, der ein paar Cent investiert hat, um einen gastfreundlichen Eindruck zu erwecken.

Und wenn man es so betrachtet, dann war es – Verplanung des Fahrgastes hin oder her – eigentlich auch in Ordnung so. 🙂

PS: Bitte bitte, erwartet das nicht von uns Taxifahrern! Ich hab Verständnis für jeden Kollegen, der das nicht macht und ich hab es auch schon hier und da abgelehnt. Wir sind als Taxifahrer geschäftlich unterwegs und haben wie alle anderen auch unsere Sorgen, wenn die Arbeit plötzlich ins Private geht. Und heilige Scheiße, was ist mein Handy privat! Würdet Ihr den Supermarktkassierer nach seinem Handy fragen oder euren Rechtsanwalt? Dachte ich mir.

Gegen die MyTaxi-„Fairmittlungsgebühr“?

Es raschelt mal wieder laut im Blätterwald des Taxigewerbes. Der Grund ist recht einfach: Die Anbieter der App MyTaxi ändern ihr Preismodell. Bislang verlangten sie eine Pauschale von 79 Cent pro vermittelter Tour, zukünftig sollen die Fahrer selbst einen Prozentsatz angeben können. Ursprünglich 3 bis 30%, inzwischen scheint MyTaxi auf 3 bis 15% zurückgerudert zu sein. Wie viel ein Fahrer abzugeben bereit ist, soll Einfluss auf die Vergabe von Fahrten haben.

So weit, so ui. Der Aufschrei der Branche ist groß. „Abzocke!“ wird gerufen, die „Geldgeilheit“ des Unternehmens wird kritisiert und es wird vorausgesagt, dass das letztlich in einem Preiskampf der Taxifahrer enden wird und die Kunden benachteiligt werden, weil sie nicht mehr das nächste Taxi bekommen, sondern den Fahrer, der am meisten zahlt. Selbst eine Petition wurde gestartet, um MyTaxi zum Einlenken zu bewegen, sprich: es so zu lassen wie bisher.

Klingt soweit ganz logisch, oder?

Um ehrlich zu sein: Finde ich nicht.

Sicher, es ist eine große Änderung, die MyTaxi da plant – und außerdem glaube ich, dass sie das nicht sonderlich clever angegangen haben. Diese Panikwelle und dieser Aktionismus, der jetzt durch die Branche geht und den man bei anderen wichtigen Themen vermisst, ist aus meiner Sicht aber auch ziemlich bekloppt.

Fangen wir mit dem Offensichtlichen an: Ja, MyTaxi will Geld verdienen. Ich bin selbst ein großer Freund von sozialem Engagement, aber MyTaxi war auch als es zur Einführung von all jenen gelobt wurde, die es jetzt kritisieren, kommerziell ausgerichtet. Sie verdienen ihr Geld, indem sie Taxifahrten vermitteln, ebenso wie das andere auch tun. Im Übrigen auch unsere Funkzentralen. Natürlich ist das kapitalistisch. Wie unser Verhalten und das unserer Chefs auch. Also ich fahre auch Taxi, um Geld zu verdienen. Ihr nicht?

Zockt MyTaxi uns ab? Ich würde sagen: Nein. Es ist ein neuer Anbieter von Vermittlungen, der jetzt seine Preise ändert. Abgesehen davon, dass diese neuen Preise hier und da gar nicht höher sein werden, kann man als Fahrer heute wie morgen entscheiden, ob einem dieser Dienst das wert ist. Und, mit Verlaub: Wer jetzt rumflennt, weil sie ja so eine große Marktmacht haben, der soll sich mal an die Zeit vor 3 Jahren erinnern. Da hatten die Funkzentralen viel mehr Marktmacht, nämlich quasi ein Monopol (in manchen Städten nicht nur quasi). Und bei denen war die Entscheidung, sie zu nutzen oder nicht viel komplizierter. Inklusive teurer Geräteeinbauten und all dem Schmu, der klaglos hingenommen wurde.

Zu guter Letzt aber der wirklich fast schon lustige Punkt: Das „Gegeneinander ausspielen“ der Taxifahrer, das bislang quasi das Hauptargument ist: „Wenn man nur so Aufträge bekommt, müssen ja alle auf 15% stellen!“ und noch besser: „Das ist ja ein Nachteil für den Kunden, wenn er nicht das nächste Taxi kriegt!“

Mal ganz ehrlich, liebe geschätzte Kollegenschaft: Auf welchem Planeten seid Ihr bisher Taxi gefahren?

Daran, dass wir uns selbst ausbeuten, ist jetzt MyTaxi schuld? Das ist interessant. Ein Euro mehr an eine Fahrtvermittlung ist jetzt ein riesiges Problem – aber an 10 Stunden Arbeitszeit nochmal zwei ranhängen, weil man den Umsatz noch braucht, den sonst der Kollege der nächsten Schicht gemacht hätte, ist normal? Ein teureres Auto kaufen, um mehr oder bessere Fahrten zu bekommen, ist normal – bei MyTaxi 2% mehr zu zahlen nicht? Sich bei der Funkzentrale anzumelden, die mehr Fahrten im eigenen Gebiet anbietet, ist normal – bei einer App mehr zu zahlen, um mehr Aufträge zu bekommen nicht?

Ich weiß nicht, wo Ihr diese Fairness und Gleichheit, die Euch MyTaxi jetzt angeblich nimmt, bislang hattet. Natürlich versuchen wir unsere Konkurrenz zueinander in zivile Bahnen zu lenken, aber wir fechten diesen Kampf seit Jahr und Tag mit Geld aus. Oft verdeckt in Form von Arbeitszeit und Funk- oder Unternehmenszugehörigkeit, dennoch läuft es darauf hinaus.

Und die Kunden, die „jetzt nicht mehr das nächste Taxi kriegen“?

Das ist genau der selbe Selbstbetrug! Rufe ich mir nachts beim Innungsfunk ein Taxi, kommt wahrscheinlich ein Kollege aus, sagen wir mal Lichtenberg, hergefahren. Vom Bärchenfunk aber steht einer nur 300 Meter entfernt am Eastgate. Der wird ebenso total unfair übergangen, weil er bei der „falschen“ Zentrale ist. Und das passiert zigtausendfach täglich. Auch sprechen die Funkzentralen zuerst die Taxistände an, selbst wenn gerade drei freie Taxen vor meinem Haus hin- und herfahren. Beim Digitalfunk wiederum entscheidet die Anwesenheitszeit im Sektor und keineswegs die wirkliche Nähe zum Kunden über die Vermittlung einer Fahrt. Außerhalb Berlins ist das noch viel auffälliger: Vielerorts vermitteln die Unternehmen jeweils ihre eigenen Taxen, da interessiert es kein Schwein, dass die Konkurrenz direkt ums Eck steht und der eigene Fahrer noch eine halbe Stunde braucht, weil er derzeit noch eine andere Tour fährt. Das ist nicht immer schön, aber sicher nicht der Untergang des Abendlandes, wenn es seit 50 Jahren funktioniert.

Ich will damit nicht sagen, dass ich es schön fände, wenn aus all dem eine Preiserhöhung bei MyTaxi resultieren sollte. Und da kann man meinetwegen dagegen sein, wir brauchen schließlich alle unsere Kohle. Aber dann doch mit stichhaltigen Argumenten.

Überhaupt: Preiserhöhung! Habt Ihr mal ausgerechnet, was das neue Modell für die unliebsamen 5€-Touren bedeutet? Stimmt, die sind automatisch immer billiger als bislang. Und wo bitte ist es unfair, dass z.B. ein Fahrer, der auf eine Anbindung an eine Funkzentrale verzichtet und (finanziell gesehen) enger mit MyTaxi kooperiert, mehr abgibt als ein Fahrer, der mit Doppelfunk im Auto für ein zwei zusätzliche Fahrten im Monat nur noch 3% entbehren will? Und entspricht es nicht tatsächlich viel mehr der Lebensrealität von uns Taxifahrern, dass uns eine Fahrt Montag nachts in Hellersdorf viel mehr wert ist als eine an Silvester um 2 Uhr in Mitte?
In Gegenden, in denen das Taxigewerbe noch nicht so komplett an die Wand gefahren ist wie in Berlin, ist es zudem sehr wahrscheinlich, dass sich die Prozente, die für MyTaxi gezahlt werden, je nach Auftragslage einpendeln werden und damit tatsächlich fairer werden als pauschale 79 Cent.

Gegenargumente gegen oben gesagtes vermisse ich bei all den Boykottaufrufen und Heulereien gerade.

Disclaimer: Gelegentlich nutze ich MyTaxi auch und Google blendet manchmal zufällig MyTaxi-Werbung oben in der Seitenleiste ein. Mehr hab ich mit dem Unternehmen nicht am Hut.

Ausstattungsgedöns

Ich bin schon ganz hibbelig.

Ich hab mir – mal wieder – einen neuen Zusatzakku zugelegt. Diesen hier (Amazon-Ref-Link). Bei der Stromversorgung im Taxi bin ich ja irgendwie nie so recht auf einen grünen Zweig gekommen. Das liegt vor allem daran, dass

  1. der Zigarettenanzünder im Zafira unter dem Griff der Handbremse liegt und den Einsatz vieler größerer Stecker verhindert.
  2. ich mein Handy aus Diebstahlsicherungsgründen links vom Lenkrad habe.
  3. der Stromanschluss meines Handys auf der Oberseite ist und ich das Kabel irgendwie übers Armaturenbrett legen müsste
  4. ich das Auto nicht zu meinen Zwecken umbauen kann, sondern alles entfernbar bleiben muss.

 

Es gibt für alles eine Lösung, manchmal muss man halt ein wenig suchen. Grundsätzlich bin ich beispielsweise mit den MiPow, die mir nette Leser von meiner Wunschliste gekauft haben, gut gefahren. Tue ich immer noch. Aber da ich Akkus meist recht ungünstig nutze, lassen die halt auch schnell nach. Für Wochenendschichten muss ich den noch gut funktionierenden MiPow voll aufgeladen mitnehmen, sonst bringt er nix. Oft lade ich ihn im Auto nochmal nach und am Ende passiert es dann doch gelegentlich, dass ich ihn aufladen muss, obwohl er nur halb leer ist, etc. pp. Und wie man weiß: Das tut Akkus nicht gut. Darüber hinaus nutze ich mein Handy recht viel unterwegs, z.B. ist GPS immer aktiv. Für myTaxi und damit ihr mich stalken könnt. Für myTaxi wäre es sogar eigentlich gut, das Display immer angeschaltet zu haben, aber das konnte ich bislang auf jeden Fall vergessen.

Nun mal sehen, ob mit dem neuen Akku alles besser wird. Leistungsmäßig sollte ich damit mehr als nur eine Schicht schaffen, der Praxistest steht wie gesagt noch aus. *daumendrück*
Ich werde auf jeden Fall hier und da mal erwähnen, ob das Teil was taugt. Alle am Kauf Interessierten möchte ich aber vorab warnen: Das Ding ist größer und schwerer, als es auf den Bildern aussieht – für die Jackentasche ist es nicht geeignet!

PS: Eine neue Handyhalterung hab ich auch. Aber dazu gibt es morgen mehr. Kleiner Spoiler: Es gibt ein Gewinnspiel zum dritten Geburtstag von GNIT … 😉

Wer sich …

wundert, dass ich kaum zum Schreiben komme, kann sich gerne auf meinem privaten Blog die Geschichte zu meinem Handy anschauen.

mehr für Kunst interessiert, sollte beim Kollegen Yaddac mal die eindrucksvollen Fotos studieren.

für was besseres hält, als „das was hier herkommt„, soll sich verpissen hier. Der Rest liest am Besten hier und bei Kollege Aro.

angesichts der letzten Links scheiße fühlt, darf hoffen, dass es mehr Geschichten wie die des Taxifahrers Samuel Kimothos gibt (Danke an Ernst-Ludwig auf Facebook!)

Und wer zu faul zum Klicken guter Links ist, der muss sich gedulden, bis ich morgen die heute Abend hoffentlich wirklich bloggenswerte Schicht angehe. Und wer selbst zur Geschichte werden will: So wie es aussieht, bin ich ab jetzt wieder recht zuverlässig übers Handy erreichbar.

Lebenszeichen

Während mein Handy vorerst immer noch tot im Eck liegt und auf eine umfassende Notbehandlung wartet, kann ich von mir selbst keine besondere Leblosigkeit verkünden – wobei’s gestern haarscharf in Richtung leblos ging nach dem vorangegangenen Abend …

Nun ja, eine Woche Besuch ist in den kommenden Stunden Vergangenheit und ich bin guter Dinge, dann auch wieder Zeit und Lust gleichermaßen zu haben, mich im Internet herumzutreiben. Vermehrt rumtreiben werde ich mich auch wieder im Taxi, ich hab doch ganz schön was aufzuholen jetzt. Hoffentlich kriege ich das Handy bis morgen fit …

Als eher unspektakuläre Anekdote kann ich gerade nur noch den jungen Mann ausgraben, der sich neulich von mir nach Schöneweide hat bringen lassen – witzigerweise fast exakt zu der Adresse meines letzten kreativen Lesers. Der jedenfalls hat verkündet, dass er künftig am Ostbahnhof nach mir Ausschau halten würde, wenn er wieder mal heim müsste. Aus Gründen:

„Bis jetze ha’ick immer 22 bis 24 € gezahlt.“

Drei bis fünf Euro Differenz. Auf einer Strecke, bei der mir nicht mal eine Idee kommt, wie man da (nennenswerte) Umwege machen kann.

PS: Wer sich mit Smartphones und Android richtig gut auskennt und Zeit hat, kann mir gerne mal eine Mail schreiben*

*SMS wär’n bisschen blöd. 😉

Kauft das Buch!

Wie kam Sash eigentlich zum Taxifahren? Das beschreibt er in seinem ersten eBook "Papa, ich geh zum Zirkus!".

Immer dranbleiben!

Abonniert doch den RSS-Feed von GNIT. Mehr von Sash gibt es außerdem bei Facebook und bei Twitter.

Noch ein Blog?

Kleiner Tipp: Sash hat noch einen zweiten Blog, auf dem es auch gelegentlich was zu lesen gibt.

Poser ohne Handy

Der ein oder andere mag jetzt eine entzückende Geschichte über möchtegerncoole Fahrgäste voll triefender Ironie erwarten, tatsächlich spielt die Überschrift auf mich an.

Rumgepose ist eigentlich alles andere als mein Stil, gestern Abend hab ich’s aus beruflichen Gründen getan. Aus freiberuflichen Gründen. Ich hatte vor ein paar Wochen ein sehr ausgiebiges Interview mit einem sehr netten Journalisten der Berliner Zeitung. Der hat glaubhaft Interesse an meinem Blog bekundet und mit mir ein völlig ergebnisoffenes Gespräch geführt. Was die Quintessenz im Print-Artikel sein würde, war bis zuletzt unklar, abgeklappert haben wir alles von Verkehrspolitik bis zu untreuen Fahrgästen. Obwohl es mir schwerfiel, dieses erste „richtige“ Interview abzunicken (sowas besteht halt nur teilweise aus dem genauen Wortlaut), finde ich es nach ein, zwei vorgeschlagenen Änderungen wirklich schön. Gestern war dann der Foto-Termin.
Der schon am Telefon äußerst gelassene Fotograf, den ich vorgestern schon einmal versetzen musste, erwies sich vor Ort als noch viel cooler als erwartet. Obwohl die Lichtverhältnisse nachließen, ich ziemlich eigenwillig parken musste und er ständig neue Ideen hatte, haben wir eine sehr spaßige Viertelstunde miteinander verbracht. Wie das Ergebnis aussehen wird, weiß ich nicht – ich weiß nur, dass ich sicher wieder einmal viel zu dick rüberkommen werde. 😉
Lustig war die Session unweit des Frankfurter Tors vor allem wegen der anderen Leute: Ein halb auf dem Gehweg geparktes Taxi und ein Typ in schwarzen Klamotten, der sich vor einem Fotografen ans Auto lehnt, weckt Interesse. Irgendwann kam sogar eine Kellnerin aus dem nächsten Restaurant und sagte:

„Unsere Kunden können sich gar nicht mehr konzentrieren und wollen wissen, was sie hier machen. Machen sie Fotos für Werbung?“

Sicher. Und ich bin auch nur meiner Oberweite wegen Model geworden … 🙂

Als der Fotograf dann auch noch zufällig auftauchende Passanten bat, für ihn doch bitte kurz mal den Blitz zu halten, war die ganze Szene endgültig kurios. Dass meine 15 Minuten Ruhm sich auf ein paar Jahre strecken, hab ich schon bemerkt – nach all dem Trubel war ich aber froh, schnell wieder wegfahren zu können.

Auch meines Handys wegen. Das nämlich hatte schon am Vorabend ordentlich gezickt und hat nach einer kleinen Rettungsaktion meinerseits komplett die Flügel gestrichen. Was geringfügig schade ist, da ich es inzwischen ja gerne für alles benutze unterwegs. Das geht heutzutage wohl den meisten so – für mich ist es ein relativ neues Gefühl, das sich erst mit dem wirklich guten aktuellen Modell eingeschlichen hat.
Zunächst hatte ich die Hoffnung, dass sich das alles mit nur ein paar Handgriffen klären lassen würde – am Ende saßen Ozie und ich ungefähr 6 Stunden vor 2 bis 4 Bildschirmen, ohne einer wirklichen Lösung auch nur nahe zu kommen. Das Gerät liegt derzeit frisch formatiert und dennoch bootunfähig auf meinem Nachttisch. Schlimmer geht es wohl kaum. Als Vorteil ließe sich allenfalls verbuchen, dass ich mich erstmals mit dem Betriebssystem auseinandergesetzt und dabei eine Menge gelernt habe. Langfristig eine gut investierte Zeit, heute Nacht aber fehlten mir 200 € Umsatz. 🙁

Was folgt aus all dem?

1. Ihr könntet mich demnächst in der Berliner Zeitung sehen.

2. Ich frage den ein oder anderen nach seiner Handynummer, weil ich die vielleicht verömmelt hab.

Ansonsten ist alles beim alten. Ich hab noch ein paar Tage Besuch und komme nur selten ins Netz, desweiteren freue ich mich in dieser frühen Monatsphase überdurchschnittlich viel über Amazon-Klicks. Und ich wünsche Euch einen schönen Sonntag, das ist ja klar. 😀