Stinker im Taxi

Nathalie hat mir eine sehr ausführliche Mail geschrieben. Das Thema hatten wir entweder noch gar nicht so richtig oder es ist ewig her. Deswegen wollte ich das mal mit freundlichem Dank an die Verfasserin zu deren Erlaubnis hier öffentlich machen:

Hallo Sash,

ich versuch es mal so, weil einfach meine Frage unter einen Beitrag als Kommentar zu packen, find ich unpassend.

Also, ich wohne in Solingen (offiziell lt. Einwohnerzahl eine Großstadt, aber eigentlich ein Provinznest). Beruflich arbeite ich als Kellnerin, was auch viel Nachtarbeit beinhaltet, dementsprechend bin ich öfters auf ein Taxi angewiesen, wenn ich nicht ne halbe Stunde bergauf laufen möchte und kein Bus mehr fährt. Bei einigen muss ich schon gar nichts mehr sagen, die wissen, wo ich wohne. Gestern Nacht hatte ich ein für mich nicht schönes Erlebnis.
Sonntags abends/nachts in Solingen ein Taxi vom Stand zu bekommen, ist recht schwer, weil hier dann echt der Hund begraben ist und nicht so viele Taxen unterwegs sind, Angebot und Nachfrage halt. Ich mich nach ner 12-Stunden-Schicht gefreut, dass wenigstens eins da stand und ich nicht erst anrufen und in der augenblicklichen Kälte warten muss. Vorsichtig an die Beifahrerscheibe geklopft, weil der Fahrer in einer gemütlichen Position da lag und wohl am dösen war. Er beugt sich sofort rüber um mir die Tür zu öffnen. Die Tür ist noch keine 5cm auf, da schlägt mir ein unangenehmer Geruch, nein schon Gestank entgegen. Es roch so dermaßen nach ungewaschenem Mensch, Stinkefüßen, alten Klamotten und Knoblauch, das Ganze in Kombination mit einem total überheizten Wagen, dass ich echt zögerte einzusteigen. Aber ich wollte nur noch nach Hause, also stieg ich todesmutig ein.
Der Fahrer meinte dann, er müsse sich noch kurz die Schuhe anziehen, während ich ihm mein Fahrtziel nannte. Bei der Gelegenheit fragte ich dann noch, ob er das Fenster etwas öffnen könne, damit frische Luft in den Wagen käme. Er dann ziemlich pampig, nein ist kalt draußen und er hätte schon 50 Minuten da gestanden, er sei durchgefroren. Ich mir so gedacht, okay die paar Kilometer hälst das schon aus. Bin ja von der Arbeit einiges an Gerüchen gewohnt und da muss ich auch schließlich durch.
Nach der zweiten Kurve konnte ich aber nicht mehr, ich fing schon an zu würgen, alles durch den Mund atmen half nicht. Ich ihn nochmal gebeten, das Fenster zu öffnen, er das wieder verweigert. Ich habe ihm dann ziemlich deutlich gesagt, dass es/er im Wagen stinkt und ich so nicht weiterfahren möchte. Er meinte dann, er hätte das Hausrecht und könne machen, was er wolle. Daraufhin hab ich ihn aufgefordert, anzuhalten, weil ich aussteigen wollte, was er dann auch tat. Habe widerwillig den Preis von 3,20 € bezahlt und beim Aussteigen vorsichtshalber noch die Wagennummer gemerkt. Den Rest des Weges bin ich dann gelaufen, nachdem ich erstmal fünf Minuten meinen Kotzreiz unterdrücken musste und es mir einigermaßen besser ging.
Ich habe nichts gegen Ess- und Waschgewohnheiten meiner Mitbürger, wir riechen alle nicht immer wie frisch erblühte Rosen. Ich bin auch nicht wirklich empfindlich, was Gerüche angeht, aber das ging gar nicht, nicht auf diesem engen Raum. Dass er die ganze Zeit seine Musik ziemlich laut laufen ließ, hat das Ganze nicht wirklich besser gemacht. Jeder hat seinen Musikgeschmack, aber die meisten Fahrer machen es dann wenigstens leiser oder sogar ganz aus. Und die kurze Zeit vertrag ich auch mal Musik, die nicht nach meinem Gusto ist.
Wie würdest du dich in so einem Fall verhalten? Oder wenn ein Fahrgast riecht, kann ja auch zuviel Parfum sein, muss ja nicht unbedingt Körpergeruch oder sonst irgendwas sein. Ich weiß nur, dass ich mit diesem Fahrer nicht mehr fahren werde.

Alles Liebe
Nathalie

Ich halte meinen eigenen Senf mal recht kurz – via Mail habe ich schon ausführlicher geantwortet. Ich hab geraten, auf jeden Fall mal wenigstens beim Unternehmen eine Meldung zu machen. Ich bin selbst vielleicht manchmal ein bisschen pingelig in Punkto Sauberkeit und Hygiene im Taxi, aber der Beschreibung nach war das einfach mies. Außerdem vermute ich, dass auch in Solingen die Gewalt über Fenster und Musik rechtlich beim Fahrgast liegt.

Ich hab schon oft gesagt, dass ich bei dem Thema durchaus Grenzen sehe – man muss ja bei -20°C nicht alle Fenster runter machen und dem Fahrer koreanische Volksmusik auf Stufe 10 antun. Kompromisse finde ich da schon schön. Allerdings: Ich fahre seit vier Jahren Taxi, also sagen wir rund 2 in Vollzeit – und noch NIE hatte ich einen Kunden, der das über MEINE Grenzen ausgenutzt hat. Meist waren die Mitfahrer zuerst so weit und haben Gegenkommandos gegeben. Ja, mal gefiel mir die Musik nicht so, aber für das Lächeln und das Trinkgeld geht das ein paar Minuten ja auch. 😉

Ich sehe reihenweise Kollegen im Wagen rauchen, Brathähnchen und Döner essen, ich hab aber die Hoffnung, dass die meisten das durch gutes Lüften und ggf. irgendwelche Raum-Deos zumindest erträglich machen. Sowas wie von Nathalie geschildert finde ich schon eine Spur zu hart. Was meint ihr so?

21 Kommentare bis “Stinker im Taxi”

  1. Christian sagt:

    So schlimm wie es Natalie beschrieben hat, kenne ich es nicht. Aber rund die Hälfte meiner bisherigen Taxifahrten waren so, dass ich mit dem Fahrer kein zweites mal fahre.
    Gründe dafür sind:
    – Rasen
    – Unfreundlichkeit
    – Und Fahrer die deutlich duften.
    Für mich sind Taxifahrer Dienstleister, und ich erwarte von Ihnen, dass ich:
    Sicher zum Ziel komme,
    Nicht als der behandelt werde, der Sie vom Pausemachen abhält,
    Und dass es im Taxi nicht schlimmer riecht als im Zug.. Man sitzt nur Ca 1Meter auseinander, und es sollte möglich sein, auf die Distanz keine unangenehmen Gerüche zu verbreiten – mit alle 2 Tage duschen und etwas Vorsorge?

    Zu deiner eigentlichen Frage:
    Man sollte miteinander reden und sich auf einen für beide Seiten annehmbaren Kompromiss einlassen können? Ist doch nicht so schwer.. !

  2. Caron sagt:

    Da gibt’s überhaupt keine Frage. Ich wundere mich sowieso, was bei Taxifahrern so alles durchgeht. In so ziemlich jedem anderen Dienstleistungsbereich würde man doch auch die Beine in die Hand nehmen, wenn der Dienstleister so aussieht und richt, als würde er nachts in der Gosse schlafen.

  3. elder taxidriver sagt:

    Das Problem-chen existiert. Selbst schon erlebt. Ich , 2. am Halte, vorne steigt wer ein, sofort wieder raus und zu mir. Wieso?
    ‚Da roch es dermaßen muffig.‘. Nach der Tour bin ich sofort wieder zurück zur Halte. Der andere stand noch da, stieg aus,
    wollte wissen, was los war, habe es ihm gesagt und ich dachte es wäre ihm vielleicht peinlich, der hat aber nur gelacht.
    Viele leben allein, haben keine die ihnen mal sagt ‚Schatz, Du riechst heut so streng‘. Da greift die soziale Kontrolle eben erst bei ‚die Fahrgäste‘. ‚Sehn‘ Se das ist Berlin., sehn Se das ist Berlin. Eine Stadt die sich ( nicht) gewaschen hat, sehn‘ se das ist Berlin‘..
    UNd mit dem Fahrer darüber diskutieren

  4. Schwarzwald-Fahrer sagt:

    Das Problem, zumindest hier auf dem Lande, ist teilweise hausgemacht. Kaum ein Taxiunternehmen will noch Vollzeit-Fahrer einstellen, die Minijobber sind einfach billiger. Aber wer kann es sich schon leisten nur 400,-€ (oder weniger) im Monat zu verdienen. Zum einen Rentner, die meist wirklich gute Fahrer sind. Zum anderen Dauer-Arbeitslose.
    Um es mal ganz vorsichtig auszudrücken: Bei ca. 3% Arbeitslosenquote hier im Schwarzwald, sind das oft sehr eigenwillige Menschen. natürlich bestätigt auch hier die Ausnahme die Regel. Manches mal habe ich mich für meine Kollegen im Jogginganzug und Unterhemd geschämt…

  5. MsTaxi sagt:

    Dem Kollegen, den Nathalie da beschreibt, kann doch geholfen werden: Am Standplatz die Schuhe ANbehalten, das wärmt den Fuß, er friert nicht so und der Wagen riecht nicht nach Käsemauken. Sollte sein Chef ein neueres Auto anschaffen, empfehle ich MB mit Restwärmenutzung. *lol*

    Aber mal im Ernst, in meinen Augen ein gewissermaßen zweischneidiges Problem. Vor allem Kundinnen würde ich manchmal empfehlen wollen, sie möchten mit ihren Parfums die Abteilung „Nuttendiesel“ verlassen und zum dezenteren Wässerchen greifen.

    Und im Taxi herrscht schnell mal eine Geruchsmischung vor, die gästeinduziert sein kann. Ich sage nur „nasser Hund im Wolkenbruch meets Chinaessen“, da helfen bei egal welchen Außentemperaturen nur 5 Minuten lüften und anschließend Klimaanlagengebrauch für wiederum 5 Minuten.

    So, jetzt aber zum Eigengeruch, der wirklich oft das größere Problem ist:
    – 1x duschen pro Tag, zeitnah zum Dienstbeginn, wenn möglich, ist ein must-have. Aftershave, Deo oder Parfum bitte von der dezenten Sorte, literweise Axt-Deo sind nicht unbedingt positiv bei allen konnotiert.
    – Wer ein Mundgeruchsproblem hat (das kann auch aufgrund einer Mundschleimhautverletzung oder Magenproblemen temporärer Natur sein, aber DAS weiß der Kunde ja nicht!), sollte Kaugummis, Pfefferminzbonbons oder Mundspray verwenden, nur die Harten kommen in den Garten, Kollegen 🙂
    – Schuhe bleiben am Fuß! Der Kunde weiß es nicht, aber geschlossenes Schuhwerk (cf. BG-Vorschriften) verhindert nicht nur ein Abrutschen von den Pedalen.
    – Geraucht wird neben dem Auto!

    Stichwort „Wagen-Desodorierung“

    Gerade in kleinen Räumen können Polster und Stoffe (man richte die Augen mal gen Wagenhimmel) zur Annahme von Gerüchen neigen. Wir werden von Kunden für den gepflegten Eindruck, den unser Wageninnenraum an den Tag legt, mindestens zweimal die Woche gelobt. Den erreichen wir mit einem Finanzeinsatz von ca. 0,20€ pro Tag. Eine Discounterkette in Deutschland hat regelmäßig XXL-Wochen, in deren Zeitraum sie oft auch Reinigungstücher für glatte Oberflächen feilbieten. Da in größerem Umfang zuschlagen, einen größeren Vorrat anlegen, und ein angenehmer Zitronengeruch verbreitet sich im Auto, der auch nach der Benutzung noch ca. 1-2 Stunden anhält,, von glänzenden Oberflächen mal ganz abgesehen, die Tücher kann man auch verwenden, um mal eben zwischendurch über die Kunstledersitze zu wischen.

    Bitte, bitte, bitte keine Duft-Bäumchen an den Spiegel hängen *sich mal dezent übergibt*, die Dinger sind meiner Meinung nach olfaktorischer Terrorismus, auch Gewürzgerüche, die eher in der indischen Küche zuzurechnen sind, sind eher negativ zu sehen. Wer unbedingt einen Raumgeruch braucht, empfehle ich die Holzklötzchen, die man mit Duftölen benetzen kann, die sonst üblicherweise bei manchen Leuten im Kleiderschrank hängen. Ein angenehmes, sozialkompatibles Duftöl verwenden und ab damit in die Kartentasche der Beifahrerseite. Schon hat der Kunde viel davon…

    @Sash

    Sorry für den langen Beitrag, aber ich finde, Geruch, das ist eine Kleinigkeit, die, wohlbedacht gelöst, bei Kunden schwer Eindruck schinden kann 🙂

  6. elder taxidriver sagt:

    Da kam bei meinem obigen Text eine Einblendung so à la ‚ Kann es sein, dass Du einen ähnlichen Kommentar schon mal…‘
    Deshalb habe ich nicht zu Ende geschrieben und dachte, ok jetzt auch zu d e m Thema auch noch was sagen, muss nicht sein..
    Letzter Satz soll heißen : Und mit dem Fahrer darüber zu diskutieren, ihn überhaupt daraufhin anzusprechen: Das bringt nichts. Wie sagte einmal eine Original-Berliner Freundin von mir auf die Frage, warum sie sich bei irgendwas nicht beschwert habe:

    ‚Kriste nur ne dämliche Antwort‘

  7. Bernd K. sagt:

    Au weia, so ein Horror. Ich hätte mich ähnlich wie Nathalie verhalten und anschliessend mindestens die Taxigenossenschaft (oder was es eben in SG gibt) verständigt.
    An Gerüchen hab ich noch nichts wirklich schlimmes im Taxi erlebt, und so ein Duftbäumchen hält man schon mal 10 Minuten aus. Eher war das Gegenteil der Fall, dass unterm grossen Windabweiser auf der Fahrerseite im Winter das Fenster einen Spalt breit auf war und es mir zu kalt wurde. Auf meine Bitte wurde aber dann immer das Fenster geschlossen oder die Heizung höher gedreht.

    @Ms Taxi: sehr schön geschrieben. Insgesamt sollte es eben selbstverständlich sein, als Taxifahrer gepflegt aufzutreten. Das muss nicht geschniegelt und auch kein Anzug sein (die Diskussion hatten wir hier ja schon mal), aber halbwegs geruchsarm und „anständig“ angezogen sollte schon sein. Und seine Pausen darf er/sie im Wagen mir gewaschenen Füßen auch ohne Schuhe verbringen 😉

    Da fällt mir ein Mitarbeiter im öfftl. Dienst ein, der im Sommer zu Besprechungen, auch mit Externen, gerne mal barfuss in Sandalen erschien und seine bepilzten Zehen präsentierte…

  8. idriel sagt:

    Den Begriff „Axt-Deo“ finde ich gut – sehr passend ^_^

  9. Aro sagt:

    Deo als Alternative? Hatten das nicht auch schon die Preußichen und französischen Könige, damit sie sich nicht waschen mussten? Nein, Deogestank finde ich genauso widerlich wie den von Schweiß.

    @ Christian
    Jede zweite Taxifahrt war so schlimm? Hm, kaum zu glauben.

  10. Sphen sagt:

    Sinngemäß steht in unserer Taxi-Ordnung dass das Fahrzeug vor Arbeitsbeginn zu Reinigen ist, ich vermute das dies in den meisten Taxi-Ordnungen so steht?
    Was die Sauberkeit so mancher Fahrer angeht, nunja ich kann manche Fahrer echt nicht verstehen, wie Ms Taxi ja schon geschrieben hat, erwarte ich eigentlich, dass vor Schichtbeginn geduscht wird, sollte ja auch nicht das Problem sein. Nun ab und an richt es in Taxis schon sehr gewöhnungsbedürftig, weil die vorherigen Fahrgäste eine Interesante Duftnote eingebracht haben (ich erinnere mich gerade an die Mischung aus Urin und Sagrotan (also das Sagrotan zum entfernen des anderen) eine sehr üble Kombination, da muss man dann mehrere Minuten Lüften und ggf. mit etwas (Axe-) Deo nachhelfen…
    Aber ungewaschene Fahrer in Fragwürdiger Kleidung gehen garnicht!

    @Christian
    die Hälfte der Fahrten? also ich kann mir schwer vorstellen, das die Hälfte der Fahrer so ist?

  11. Christian sagt:

    die Hälfte der Fahrer welche ich erlebt habe, haben die normalesten Verhaltensweisen nicht drauf:
    meine 3 negativen:
    1. mit 70 innerhalb einer geschlossenen, unübersichtlichen Ortschaft (50 erlaubt) – ausserorts mit ca 110 (80 erlaubt), Bremsmanöver auf welche Schumi neidisch wäre..
    2. ein Stinker, war froh dass es nur über 4 Km ging
    3. unfreundlich, keinerlei Hilfsbereitschaft obwohl ich 4 Taschen trug und meine Freundin mit Krücken unterwegs war, seine sehr eigenwillige und zu laute Musikwahl lohnt kaum der Erwähnung

    deswegen vermeide ich nach Möglichkeit auch die Benutzung eines Taxis – so dass ich seltenst ein Taxi benutzte..
    Dies liegt aber auch an den Preisen hier in der Schweiz (Beispiel aus Winterthur):
    1.1 Grundtaxe pro Fahrauftrag Fr. 6.00
    1.2 Fahrtaxe pro km Fr. 3.80

    Nicht unerwähnt bleiben sollten die positiven:
    1. freundlich, entspannter Fahrstil, eher ruhig
    2. nett, vorausschauend, gut duftendes Auto (Gott sei Dank, Strecke >125Km)

    Ich hoffe sehr, dass meine Erlebnisse nicht der Realität entsprechen und ich einfach nur Pech hatte…

  12. Wahlberliner sagt:

    Warum überhaupt den Fahrer fragen, ob man das Fenster aufmachen darf? So eine Luft ist doch Körperverletzung, wenn man da auf der Beifahrerseite sitzt, wo sich die Fensterheber nicht abschalten lassen, oder sogar noch die guten alten Kurbeln hat, dann würde doch jeder als Reflexhandlung sofort das Fenster runtermachen und den Kopf raushängen. Wenn sich der Fahrer danach dann beschwert, kann man ja ein „Stoßlüften“ verhandeln, bis die Luft im Auto erträglicher geworden ist.

    Interessant wäre auch mal, wenn der Geruch im Auto wirklich zum sich übergeben anregt, dem Fahrer dann klarzumachen, dass sein eigener Gestank der Grund dafür war, und man nicht etwa alkoholisiert ist, dass er sich die Reinigungspauschale also sonstwohin schieben kann 😉

  13. nadar sagt:

    Stinker gehen gar nicht. Bei meinen seltenen Fahrten als Taxi-Fahrgast hatte ich zum Glück noch keine derartigen Erscheinungen; als Taxifahrer habe ich leider öfter sowas.

    Dem krassesten Fall habe ich beim zweiten Mal die Beförderung verweigert. Der hat aber nicht nur nach Urin und Kot gestunken, sondern war auch nicht mehr ganz dicht… (sehr euphemistisch umschrieben)
    Seinen geplanten Einkauf habe ich selbst erledigt und ihm vorbeigebracht.

    @ Aro: Ich würde vermuten, die Adligen haben Duftwässerchen (Parfum) benutzt.
    Deodorants sollen in erster Linie nicht den Gestank überdecken, sondern die Produktion voon Schweiß vermindern und dessen geruchsintensive Zersetzung verlangsamen.

  14. Sash sagt:

    @Christian:
    Ich denke doch auch, dass Kompromisse meist funktionieren. Deine Auswahl an Negativerlebnissen ist allerdings auch erstaunlich lang 🙁

    @Caron:
    Der Grund ist halt, dass wir meist selbständig arbeiten. Also nicht nur die, die das im arbeitsrechtlichen Sinne tun. Wir anderen haben mit Chefs und Kollegen ja auch nur selten was zu tun – und erst recht im Auto selbst. Da bleibt, wenn sich kein Kunde beschwert, leider viel Platz für Unangenehmes, bis das mal rauskommt.

    @elder taxidriver:
    Schlimm ist halt, wenn man dann auf die Ansprache nicht reagiert … 🙁

    @Schwarzwald-Fahrer:
    Natürlich. Diese Komponente ist sicher ein wichtiger Punkt. Es werden ja auch viele einfach so ins Taxi geschmissen, ohne dass sie jemals mitgekriegt haben, was eine Dienstleistung ist.

    @MsTaxi:
    Ach, ich lese deine langen Kommentare doch immer wieder mit Freude! 🙂
    Das mit den Fahrgästen ist natürlich wahr. Ich bin mir sogar recht sicher, dass – würde man das mal statistisch untersuchen – die meisten unangenehmen Gerüche im Taxi von den Fahrgästen stammen. Aber eben nicht nur. Und genau darum sollte es hier ja gehen – wenn der Kollege schon so lange stand, wäre ein Verweis auf Fahrgäste sicher unangebracht gewesen.
    Zu deinen Geruchstipps:
    Kann ich unterschreiben, bin aber selber auch ein Freund von regelmäßigem Lüften. Und einmal kurz durchziehen lassen geht schnell und die Kiste ist selbst im Winter schnell wieder warm. Zumindest normale kleine PKW.
    Bei Dufthilfen – egal ob Raumdeo, Wunderbäumchen etc. – sollte man natürlich vorsichtig sein. Ich persönlich kann alle bisher gerochenen gut ab, aber die Geschmäcker sind eben verschieden – wie immer …

    @Sphen:
    Naja, unsere Autos sollten sauber sein. Was aber „sauber“ im Einzelfall bedeutet, is halt die Frage …

    @Wahlberliner:
    Naja, das mit dem Nachfragen finde ich schon eine nette Geste. Umgekehrt könnte man ja als Taxifahrer auch sagen: „Pfft, mir doch egal, wenn Dir nicht passt, wie es hier riecht.“
    Die Geschichte mit dem Kotzen ist tatsächlich interessant, aber soweit hat es hoffentlich noch keiner kommen lassen. Dass das bis vors Gericht geht, halte ich für recht wahrscheinlich …

  15. Wahlberliner sagt:

    @Sash: Stimmt, so könnte man als Fahrer reagieren. Aber wie bei jeder Dienstleistung wird es dann so laufen, wie in der von Nathalie geschriebenen Geschichte, d.h. letztlich geht dem Fahrer Umsatz flöten. (Leider) ist man eben auch als Dienstleister nicht unabhängig, so wie in keinem Job: Irgendjemandem muss man es immer recht machen, und wenn man eine große Toleranzschwelle hat, dann bekommt man das auch im Diensleistungsbereich mit vielen wechselnden Auftraggebern/Kunden hin. Oder es ist halt der Chef, dem man es recht machen muss. Oder als CEO eines Unternehmens den Mitgliedern des Aufsichtsrates. Aber ich schweife ab, die überall existierende Abhängigkeit war ja gar nicht das Thema 😉

  16. Sash sagt:

    @Wahlberliner:
    Natürlich. Aber ich wüsste nicht, was gegen eine Anfrage oder Bitte spricht. Gewisse gesellschaftliche Gepflogenheiten haben sich schließlich auch nicht ohne Grund durchgesetzt. Wie gesagt: Ich finde es furchtbar, dass der Typ Nathalie das Öffnen des Fensters verweigert hat – und ich störe mich selbst auch nicht daran, wenn jemand es einfach so aufmacht.
    Aber im Laufe der Zeit bin ich eben auch ein bisschen hellhörig geworden ob dieser von manchen gepflegten Einstellung „Ich zahle dafür, also kannst Du mich mal!“ Und das ist ungeachtet der gesetzlichen Bestimmungen ein ziemlich mieses Verhalten.

  17. Nathalie sagt:

    ich meld mich auch mal zu Wort als Verfasserin der email 🙂

    Noch nie habe ich nennenswerte Probleme mit irgendwelchen Fahrern gehabt, das war wirklich in dem Ausmaß das Erste und auch hoffentlich das Letzte mal. Wäre es nur einer der genannten Gerüche gewesen, halb so wild, aber die Gesamtkomposition des Ganzes in Einheit mit seiner Ignoranz ging echt nicht.

    Bei (vorsichtig gesagt) schlechtem Atem hätte ich mir ein Pfefferminz genommen und dem Fahrer auch eins angeboten…Thema erledigt. Bei der Arbeit lutsch ich auch nach ner Zigarette ein Bonbon und wasch mir die Hände. Es kommt einfach nicht gut, den Gästen mit Nikotionpatschern und -atem das Essen zu servieren.

    Wir riechen alle schon mal nach Schweiß oder was anderem. Es ist aber ein Unterschied, ob das „frischer“ Schweiß oder der von vor drei Tagen ist. Ich wurde auch schon mit den Worten „mal wieder im Fass gebadet?“ begrüßt. Kann schon mal passieren, dass beim Fassanstich ein bisschen Bier spritzt und man was abbekommt oder die Arbeit so anstrengend ist, dass das Deo versagt. Zuhause ab unter die Dusche, frische Klamotten an und fertig.

    Dass ich das Fenster nicht von allein öffne oder die Musik einfach leiser stelle, ist für mich eine Frage der Höflichkeit. Es ist nun mal nicht mein Auto! Und bis gestern wusste ich nicht, dass ich als Fahrgast die „Gewalt“ über Fenster und Musik habe.

    Habe aber mal beim Taxiunternehmen angerufen und leider erfahren müssen, dass ich nicht die Erste war, die sich über diesen Fahrer beschwert hat. Das geht aber wohl noch ein bisschen übers Stinken hinaus. Angefangen bei Unhöflichkeit, rücksichtsloses und verkehrswidriges Fahren bis hin zu Umwegen um den Fahrpreis in die Höhe zu treiben. Er hat zwar Besserung gelobt aber das hat ja augenscheinlich nichts gebracht. Die Dame am Telefon hat auch durchklingen lassen, dass er nicht mehr lange für dieses Unternehmen fahren wird.

  18. Der Banker sagt:

    Am Lieferanteneingang unserer Bank haben wir eine Schleuse, und hier kommen auch die Paketboten und laden ab. Eine Weile hatten wir ein solches Exemplar dabei wie oben beschrieben, und der hat es jedes Mal geschafft, den ganzen Raum zu verpesten. Das Gemeine bei der Schleuse: lüften ist da nicht, öffnet man nämlich beide Türen gleichzeitig, löst man einen Alarm aus…

  19. DerKeks sagt:

    oh pfui – das geht ja mal sowas von garnicht!
    Ich bin leider mit einer überempfindlichen Nase ge“segnet“ die mir bei Geruchsbelästigung auch gerne mal einen Tag Migräne beschert. In diesem Fall hätte ich dem die Tür vermutlich wieder zugemacht als der erste Schwung Luft aus der Muffbude kam. Von mir aus hätte ich es auch auf Stress mit dem angelegt, natürlich vorrausgesetzt, dass wir uns auf einen körperlichen Mindestabstand hätten einigen können.
    Sorry aber ich kann so etwas nicht verstehen, unabhängig davon, dass die meisten ihren eigenen Geruch kaum wahrnehmen, wird man so etwas hin und wieder mal gesteckt bekommen. Und selbst wenn man die Winkerei mit dem Zaunpfahl schon nicht kapiert – spätestens bei der klaren Ansage sollte man mal ganz kleine Brötchen backen, statt seinem KUNDEN dann noch doof zu kommen.
    Menschen gibt’s 🙁

  20. Trinkgeld sagt:

    Also ich mache genau das immer abhängig davon ob und wieviel ich Trinkgeld gebe. Einer der nach Qualm stinkt kriegt nichts von mir. Sorry Sash.

    Einer der wie ein Idiot fährt (zu stark bremst usw, so dass mir schlecht wird) kriegt ebenfalls nichts.

    Einer der dabei offensichtliche privatgespräche führt…ihr werdet es erraten können: nichts.

  21. Trinkgeld sagt:

    @Nathalie Als Nichtraucher kann ich dir versichern, dass Hände waschen bei Rauchern nicht hilft. Es stinkt trotzdem erbärmlich nach Qualm. Ich hatte nämlich mal ne Zahnärztin die rauchte wie ein Schlot, sich aber vor meinen Augen die Hände wusch und desinfizierte.

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