Kleine unproblematische Kunden

„Kinder sind wie Tiger: Schön anzusehen, aber man sollte sie nicht in der Wohnung halten.“

Diesen Spruch hat meine Mutter mal gebracht und wahrscheinlich hat sie irgendwie Recht damit 😉 Ich komme als Nachtschichtfahrer ja beruflich nur relativ selten mit den lieben Kleinen in Kontakt, meist lohnt es sich allerdings danach, die Tour zu Papier zu bringen. Was all den untergroßen Fahrgästen gemein war, war dass sie eigentlich völlig stressfrei waren. Sicher, es gab kuriose Geschichten, die einem zu denken geben. Aber meist waren sie niedlich. Ob es nun Haie betraf, das Taxi selbst oder das Taxameter. Sogar mit der Polizei bin ich schon verwechselt worden… wenigstens für einen guten Spruch waren die Lütten also immer zu haben.

Als ich kürzlich seit langem mal wieder Kids im Wagen hatte, waren diese eigentlich ziemlich unspektakulär. Ein wenig unsicher schienen sie zu sein, aber auch das mit dem Fahrziel haben wir in Kürze erledigt bekommen:

„Wir müssten zur Tölchaustraße.“

„Da habt ihr mich erwischt. Kenne ich nicht. Aber ist das zufällig in Marzahn? Da würde ich nämlich eine Poelchaustraße kennen…“

„Marzahn ist richtig, dann isses wohl die.“

War sie auch.

Als ob die beiden regelmäßige Blogleser wären, haben sie mir rechtzeitig gesagt, dass sie kein Geld dabei haben, sondern die Fahrt von ihrem Bruder bezahlt werden würde, wenn sie da sind.  Also nicht mal ein Zwischenstopp bei einer Bank. Schade, konnte ich gar nicht Bodyguard spielen wie Klaus bei einer seiner Touren neulich. Ich hab ihnen erklärt, dass ich irgendein Pfand dafür benötigen würde und hatte kurz darauf ohne Widerworte ein strahlend himmelblaues Smartphone in der Hand. Na also.

Wenn es einen Grund gäbe, der mich überzeugen könnte, meinem Vampirdasein ein Ende zu bereiten und in der Tagschicht zu arbeiten, dann wären es sicher die Kinder 🙂

5 Kommentare bis “Kleine unproblematische Kunden”

  1. Bei Tag bekommst du aber die Kinder zu sehen, die man nachts wegsperren muss. 😉

  2. Martin sagt:

    so fängt es an… 😉 und plötzlich wird ein Wunsch daraus… und dann, neun Monate später…

  3. Wolfy sagt:

    Wie Wunsch? Einfach Strom abstellen, da geht das auch so^^

  4. El Nico sagt:

    „Lütten“? Hat der Sash eine geheime Vorliebe für den Norden des Landes und seine Regiolekte? 🙂

  5. Sash sagt:

    @Der Maskierte:
    Sehr guter Einwand! Danke! 🙂

    @Martin:
    Aus einem Wunsch wird neun Monate später noch nichts. Aber das erkläre ich gerne mal nach 23 Uhr 😉

    @El Nico:
    Was die Sprache angeht, bin ich vielseitig interessiert, min Jung!

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