Spaß verstehen …

Bei „Verstehen Sie Spaß?“ haben sie mal wieder einen Taxifahrer auf die Schippe genommen. In Anbetracht der Umstände muss man dem Kollegen fast schon mustergültige Contenance bescheinigen … 🙂

Was man als Taxifahrer wissen muss

Nicht ganz der Brockhaus, aber immerhin. Quelle: Sash

Nicht ganz der Brockhaus, aber immerhin. Quelle: Sash

Um ehrlich zu sein: alles, was in diesen Büchern steht, wissen wir nicht. Dafür wahrscheinlich einiges anderes und aktuelleres. Aber wo ich die Bücher so repräsentativ bei meinen Chefs gesehen hab, musste ich unwillkürlich an GNIT denken … 🙂

Bisher am weitesten verschätzt

hat sich ein Kunde neulich.

Manchmal hab ich so Leute im Auto, die irgendwie ein komisches Bild von Taxifahrern haben müssen. Sie sind verwundert, dass ich mich vernünftig artikulieren kann und glauben dann ziemlich schnell, dass ich ja eigentlich kein „richtiger“ Taxifahrer sei.

Was ein „richtiger“ Taxifahrer ist, darüber lässt sich sicher streiten. Aber hey, ich hab mir die Mühe gemacht, die Ortskundeprüfung für Berlin zu machen, kann mich an diesen Aufwand gut erinnern und fahre gerne Leute von A nach B. Selbst wenn ich inzwischen nicht mehr Vollzeit für meine Chefs arbeite, glaube ich durchaus ein „richtiger“ Taxifahrer zu sein. Und, bei allem Schreiben nebenher: auch darauf bin ich stolz!
Es ist zwar „nur“ eine Dienstleistung im Niedriglohnsektor, aber wenn man den Job gut machen will, dann fordert er einen auch.

Doch schon des Alters wegen ist die Frage danach, ob ich nebenher studiere, immer noch oft Thema im Auto. Ich antworte inzwischen mit einem Augenzwinkern und sage, dass es noch viel klischeehafter sei und ich nebenher schreibe …

Student grundsätzlich ist also eine häufige Zuordnung. Nun aber das:

„Wow! Jurastudium abgebrochen oder noch dabei!?“

Dabei haben die beiden Fahrgäste angefangen und mich nach meiner Meinung zu UberPOP gefragt. Da kommt man ohne juristische Fachtermini nicht aus, sorry … 😉

Für mich persönlich kann ich das inzwischen als Wertschätzung akzeptieren und würdigen. Aber wenn ich mich im Kollegenkreis so umsehe: Im Gegensatz zu mir haben die meisten anderen tatsächlich eine Ausbildung oder ein Studium  und meistens ein bisschen Berufserfahrung in ganz anderen Branchen hinter sich. Unterschätzt uns Taxler bloß nicht! 😀

PS: Zumindest in Berlin ist Taxifahrer wirklich kein üblicher Studentenjob mehr. Und zwar – Überraschung! – weil die Anforderungen (Ortskundeprüfung) so hoch sind, dass sich der Aufwand für zwei oder drei Semester kaum lohnt, da man sich mitunter ein halbes bis ganzes Jahr nur auf den Job vorbereiten muss.

Lehnt keine Kurztouren ab!

Nachdem ich heute morgen nach Christians Beispiel mal wieder so hart gegen die Kollegen gewettert habe, die kurze Fahrten ablehnen, bzw. Fahrgäste nach hinten schicken, etc. pp., wollte ich mal einen (halbwegs) sachlichen Text für genau diese Kollegen schreiben. Um einfach eventuelle Missverständnisse auszuräumen.

Warum man keine kurzen Touren ablehnt:

1. Ihr gewinnt dabei nix!

Ich weiß, für die meisten von uns zählt in erster Linie mal der Kassenstand nach der Schicht. Unser angestrebtes Ziel erreichen wir dabei nicht immer, unser Wunschziel eigentlich nie. Und wenn man mal eine Stunde steht, will man auch eine 20€-Tour haben, um wenigstens noch eine Chance zu haben, das wieder reinzuholen.
Dabei ist die Bezahlung der kurzen Touren doch nicht schlecht. Wir verdienen mehr an ihnen als an langen Fahrten. Unser Problem ist das Warten davor. Und ratet mal, was eines der ganz großen Kriterien für die Kunden ist, nicht Taxi zu fahren? Ja, im Ernst: dass es so stressig ist, eine kurze Strecke zu fahren! Die haben Angst, dass sie am Stand angemeckert oder sowieso nicht gefahren werden. Wenn sie mal müssen, dann entschuldigen sie sich tausendfach und vermeiden es nächstes Mal trotzdem wieder. Natürlich steigt nicht jeder Kunde auf eine Alternative um, aber wer langsam kackt, kriegt auch ’nen Haufen – und ihr verkackt unser Gewerbe schon seit Jahrzehnten.
Ja, das sieht man nicht am selben Abend auf dem Taxameter. Aber seid Ihr es nicht, die mir erzählen, dass früher alles besser war? Man braucht nicht Wirtschaftswissenschaften zu studieren, um den Zusammenhang zwischen Kundenzufriedenheit und Anzahl der Kunden zu verstehen. Und statistisch verlieren alle Taxifahrer Geld, wenn auch nur eine Fahrt wegfällt. Ihr merkt das nicht sofort, aber irgendwann werdet auch Ihr auf die Fahrten länger warten müssen.
Ich weiß, dass die Miete diesen Monat bezahlt werden muss. Aber in 5 Jahren ebenfalls – und billiger wird sie kaum werden bis dahin. Und wenn Ihr jetzt behauptet, dass Eure Umsätze seitdem aber gestiegen sind: Sie hätten noch mehr steigen können.

2. Ihr nervt Leute, die nix für Eure schlechte Laune können!

Glaubt Ihr wirklich, die Kunden wollen uns ärgern mit kurzen Strecken? Wann seid Ihr das letzte Mal umgezogen, um möglichst weit vom Bahnhof weg zu wohnen, falls Ihr mal mit einem Taxi heim müsst? Seit wie vielen Generationen ist es bei Euch in der Familie üblich, sich die Beine zu brechen, um Taxifahrer mit kurzen Strecken zu nerven? Löst Ihr im Bus immer ein Ticket für alle Zonen, damit sich das für die Verkehrsgesellschaft auch richtig lohnt?
Wir sind öffentlicher NAHverkehr und unsere Fahrgäste nutzen uns dementsprechend. Es gibt unsere Jobs, weil Menschen von A nach B müssen, nicht weil wir gerne Geld hätten. Wenn man mit dem Taxi nicht mehr von A nach B kommt, interessiert sich auch keiner einen feuchten Dreck darum, ob wir dabei pleite gehen. Wenn Ihr immer nur dieselben Strecken fahren wollt, dann werdet Busfahrer! Außerdem zahlen unsere Kunden für kurze Strecken ein Schweinegeld, warum sollten wir sie da noch anmaulen? Ein Kilometer im Taxi kostet in Berlin einen Fünfer. Und das wir darauf ewig warten mussten, haben wir mehr Euch zu verdanken als dem Kunden, der gerade fahren will.

3. Ihr versucht, Eure Kollegen abzuzocken!

Obwohl das auf den ersten Blick ein Widerspruch zu 1. zu sein scheint: indem Ihr versucht, Euch die langen Fahrten zu holen, bescheißt Ihr alle ehrlichen Kollegen (und nein, nicht nur mich, auch Eure Kumpels!).
Langfristig verlieren wir alle Fahrten, aber davor betreibt Ihr auch noch Rosinenpicken. Wir haben so viele Freiheiten in dem Job, jeder kann durch seine Arbeitsweise auf vielerlei Arten versuchen, mehr Umsatz zu machen. Die richtige Zentrale wählen, mehrere Apps nutzen, Stammkunden werben, in die richtigen Ecken fahren, die besten Stände zur richtigen Zeit anfahren, Kunden mehr Trinkgeld aus den Taschen zaubern …
Warum stattdessen Fahrgäste um ihr Recht und Kollegen um ihre Fahrten betrügen? Seid Ihr so schlechte Taxifahrer, dass Ihr mich zugezogenen Neuling nicht anders überbieten könnt? Natürlich fahre ich die Fahrgäste, die Ihr zu mir nach hinten schickt. Weil ich nicht das von Euch aufgebaute Klischee von streitlustigen Taxifahrern erfüllen will und versuche, die Kunden zu halten, die Ihr beinahe vergrault hättet. Aber natürlich habe ich dadurch im Zweifelsfall eine kurze Fahrt mehr, und das, weil ich den Job mache, in dem Ihr schlicht und ergreifend versagt habt.

4. Ihr wisst doch gar nicht, was passiert!

Natürlich: eine kurze Tour ist erst einmal kurz. Und dass direkt danach ein Winker eine lange Tour hat ist auch recht selten (obwohl es regelmäßig vorkommt). Aber von jeder einzelnen Tour hängt Eure komplette Schicht ab. Jeder Tag, an dem Ihr schlechten Umsatz macht, lag es sowohl an der abgelehnten 5€-Tour, als auch an der tollen 35€-Fahrt. Glaubt ja nicht, dass das Ablehnen einer Tour am Ende wirklich zu einer besseren Schicht führt. Es kann, und Eure Chancen steigen ein wenig, sicher. Aber oft genug hat genau der Depp, der Eure Tour hinter euch annimmt, einen Hammertag deswegen.

5. Ihr habt kein plausibles Rechenmodell!

Die Punkte oben zeigen schon ganz gut, dass Euer Ablehnen von kurzen Fahrten sicher berechenbar nur für den Moment gilt. Wenn Ihr nach 20 Minuten Warten bereits eine 8€-Tour ablehnt, solltet Ihr also konsequenterweise nach 40 Minuten auch eine 16€-, nach einer Stunde auch eine 24€-Fahrt ablehnen. Einfach, damit es Sinn ergibt, was Ihr tut. Um den Stundenschnitt zu halten, den Ihr glaubt, damit erreichen zu können. Tatsächlich lehnt keiner von Euch 24€-Touren ab, und kann ich mir recht simpel erklären: Ihr seid mit absoluten Zahlen zu beeindrucken, die leider in der Regel kaum was aussagen. Eine 30€-Tour ist gut, fertig! Sicher, längere kriegt man in der Innenstadt kaum – aber Ihr seid damit nicht weiter, als wenn Ihr den kurzen Stich nach kurzer Zeit angenommen hättet. Ganz davon abgesehen, dass es z.B. Trinkeld pro Tour gibt und es prozentual bei kürzeren höher ausfällt. Glaubt es oder nicht: oft klaut Ihr damit eine Schachtel mit 10 Keksen, obwohl man Euch auf ehrlichem Wege 12 Kekse geschenkt hätte. Und damit sind wir bei 6.:

6. Ihr begebt Euch auf dünnes Eis!

Zu all den logischen Argumenten kommt noch das juristische: es ist schlicht illegal, was Ihr macht. Ihr regt euch vermutlich ähnlich wie ich gerade über Uber auf und seid doch keinen Deut besser. Ihr versucht, auf illegalem Weg aus der Personenbeförderung für euren eigenen Geldbeutel am meisten rauszuschlagen. Ohne Rücksicht auf Verluste. Und mit jeder abgelehnten Fahrt riskiert Ihr, dass irgendwer Euch anzeigt oder eurem Chef Bescheid sagt. Und das erste Mal ist vielleicht nicht folgenreich, das zweite Mal auch nicht. Aber Ihr seid nicht gut in Statistik und im vorausschauenden Denken, da ist das alles eine Frage der Zeit. Und wenn ich euch meistens keine Aufmerksamkeit widmen kann, weil ich eure Kunden zu betreuen hab: meine Leser sind zahlreich und die könnt Ihr nicht an einer Konzessionsnummer oder einem Bild im Internet erkennen. Ihr könnt Euch nie sicher sein, wem Ihr da die Fahrt verweigert und irgendwann geratet Ihr mal an wen, der seine Rechte kennt … und gerade Ihr unterschreibt doch gerne, dass jedes Taxi weniger auf der Straße ein Erfolg ist, nicht wahr? 😉

Beförderungspflicht

Dass „Kollegen“ kurze (das könnte man auch in Anführungszeichen setzen) Fahrten ablehnen, ist ja leider nix neues. Nun ist das mit dem Ablehnen von kurzen Fahrten aber eine schwierige Sache. Nicht einmal wegen der formalen Verletzung der Beförderungspflicht und dem Verweigern der freien Taxiwahl für die Kunden. Nein, denn es wäre ja sogar machbar, dass kurze Fahrten bis xy km irgendwer von hinten macht. Könnte man ja kommunizieren, würde in ein paar Jahren sicher klappen.

Nun gibt es aber zwei Sorten Vollpfosten hinter Taxilenkrädern: Die einen, die glauben, sie müssten kurze Touren nicht fahren, weil sie schon so lange gewartet haben – und die anderen, die glauben, Kunden müssten gefälligst das erste Taxi am Stand nehmen. Eine ziemlich unschöne Situation könnte jetzt entstehen, wenn an einem Stand diese beiden …

Unwahrscheinlich? Zu hypothetisch?

Diese Message hat mir Christian gestern Abend via Facebook zukommen lassen:

Hey Sascha,

lange nicht mehr mit Dir gefahren! Ich schreibe Dir heute aufgrund einer Taxi-Geschichte, die meine Frau S. heute in Berlin erlebt hat und die Du vielleicht verbloggen möchtest. S. ist heute abend in einem Hotel in Nähe des Hbf eingecheckt und wollte anschließend mit dem Taxi zu Mr Vuong in der Alten Schönhauser Straße fahren. Zugegeben ist das nicht die allerlängste Route, aber immerhin. Sie geht also zum nächsten Taxistand, wo ein Großraumtaxi an erster Stelle steht. Der Fahrer lehnt die Fahrt aber ab – nur eine Person befördere er nicht. S. hat das verstanden, immerhin standen noch einige Kollegen mit normalgroßen PKW am Stand. Jetzt aber das Kuriose: alle weiteren Fahrer weigerten sich, meine Frau zu befördern, weil sie den Kollegen an erster Stelle nicht überholen wollten. Obwohl der sich wie gesagt geweigert hat zu fahren. Das Ende vom Lied: S. ist mit der S-Bahn zum Hackeschen Markt gefahren und von dort gemütlich gelaufen. Von weiteren Taxifahrten wird sie zumindest in Berlin erst einmal Abstand nehmen. Manchmal verstehe ich Deine Kollegen nicht (und freue mich, dass Du da anders denkst).

Beste Grüße von Deinem treuen Leser Christian

So, wieder ’ne Kundin verloren. Applaus!

Je nachdem, welches Hotel es genau war, müssten das immer noch 7 bis 10 € Umsatz gewesen sein. Der berlinweite Schnitt soll bei 12 € etwa liegen. Und dabei könnte es eigentlich so einfach sein: Lächeln, die Fahrgäste ans Ziel bringen und an ganz harten Tagen einfach erst am Ende der Schicht das Geld zählen.

PS:

Bevor der Einwand kommt: Dass der Kollege die Fahrt einzelner Personen ablehnt, ist erstens auch nicht ok und zweitens glaube ich das ohnehin erst, wenn das mal einer bei einer 40€-Tour passiert. Sowas hab ich seltsamerweise noch nie gehört …

Glück im Unglück

Eine Gruppe leicht verstrahlter Leute teilt sich am Ostbahnhof auf zwei Taxis auf. Das zweite ist meines, nur ein einzelner junger Mann steigt ein.

„Hi, ich müsste nach Stralau.“

„Alles klar, das kriegen wir hin.“

„Da haste jetzt die schlechte Tour bekommen. Meine Kumpels müssen bis nach Marzahn.“

„Ach, das passt schon. Hat der Kollege halt heute mehr Glück gehabt. Ich bin schon froh, nach der letzten Fahrt mal jemanden zu haben, dem nicht schlecht ist und wo ich mir keine Sorgen machen muss …“

„Das is‘ jetzt witzig. Mei’m Kumpel im anderen Taxi is‘ tatsächlich übel.“

Merke: nicht jede verpasste 20€-Tour macht einen traurig. 🙂

PS: Die Fahrt davor war gar nicht wild, aber wenn jemand sagt, das ihm schlecht ist, bin ich schon immer ein wenig angespannter …

Kauft das Buch!

Wie kam Sash eigentlich zum Taxifahren? Das beschreibt er in seinem ersten eBook "Papa, ich geh zum Zirkus!".

Immer dranbleiben!

Abonniert doch den RSS-Feed von GNIT. Mehr von Sash gibt es außerdem bei Facebook und bei Twitter.

Noch ein Blog?

Kleiner Tipp: Sash hat noch einen zweiten Blog, auf dem es auch gelegentlich was zu lesen gibt.

WM-Komplikationen

Fußball-Weltmeisterschaften sind offenbar ein einziges Drama. Und das nicht nur für Engländer und Spanier.

Ich hab dieses Jahr schon einige Leute nach irgendwelchen Spielen im Auto gehabt und dabei regelmäßig nicht so ganz glückliche Menschen im Auto gehabt, bei denen offenbar der Haussegen schief hängt. Einer brüllte sein Handy an, dass er ja schon auf dem Heimweg sei und der Terror jetzt unangebracht sei, ein anderer junger Mann ließ mich verschwörerisch dreinblickend wissen, dass er sich freue, dass er „seiner Ollen“ glücklicherweise vorher gesagt hätte, dass sie während der WM nix zu melden hätte und das jetzt entsprechend auskosten würde. Dazu irgendwie passend dann letzte Woche auch eine junge Frau, die sich beschwerte, dass „wir Männer“ ja zu gar nix mehr zu gebrauchen wären, wenn wir jeden Tag besoffen vom Fußballgucken kommen würden.

Das erscheint mir zwar alles ein bisschen zu klischeehaft, aber das waren jetzt wirklich die Beispiele aus dem Taxi.

Ist die Welt wirklich so mit Idioten gepflastert oder haben die zur WM alle erstmalig Ausgang?

Ich würde mir ja meinen Teil denken, wenn meine Beziehung unter so was wie Fußballgucken leiden würde. 0.o

Und nicht dass wir uns falsch verstehen: ich bin zwar kein überragender Fußballfan, aber dadurch, dass ich mir dann WM-Spiele trotzdem durchaus gerne mal ansehe, fast der Prototyp für Leute, für die die WM mal was Besonderes ist. Dieses Jahr hab ich deutlich mehr Spiele gesehen als bei den Weltmeisterschaften zuvor – und wenn mir dazu was einfallen würde, dann, dass ich in den letzten Wochen mehr Pizza gegessen habe als sonst, weil das ein prima Machen-wir-schnell-noch-vor-dem-Spiel-Essen ist. Aber Stress? Nun ja, bei mir der Arbeit wegen vielleicht …

Ist es wirklich so ungewöhnlich, dass man in Beziehungen Interessen teilt oder sich mal abspricht? Oder landen bei mir im Taxi nur die paar Töffel, die das Beziehungslexikon schon nach „A wie Abseits“ gelangweilt wieder zur Seite gelegt haben?

Ich jedenfalls schaue mir die Spiele, die mich interessieren, zusammen mit Ozie an. Vielleicht – bei plötzlich auftretendem Desinteresse – schauen wir vielleicht auch mal alleine. Wenn ich davor und/oder danach arbeite, belegt sie schon die Pizza; mache ich frei, kriegen wir den Tag drumrum irgendwie organisiert. Das nimmt keine 2% meiner Unterhaltungen mit Ozie ein und selbst wenn ich mal – was bei der WM eher nicht der Fall ist – besoffen unterm Tisch liege, dann ist das irgendwie immer noch nix, was 9 Jahre Beziehung in Frage stellt.

Ich persönlich habe das immer für einen guten Weg gehalten. Aber wenn ich meiner Kundschaft glauben soll, dann ist das natürlich auch nicht wahr:

„Kiekste dit Spiel morjen?“

„Schätze, ja.“

„Haha, die Olle macht Stress, wa?“

„Äh, nee. Wenn, dann schauen wir zusammen.“

„Na dit is ja ooch Kacke, wa Alter?“

Menschen. -.-