…wo sie passieren.
Wochenende: Endlich mal wieder keine langen Wartezeiten!
Naja, eigentlich lief es den ganzen Monat nicht so sonderlich gut, und das reichte bei meinem Glück sogar bis in die Wochenendschichten hinein. Aber glücklicherweise gibt es an Freitagen und Samstagen eben doch die ein oder anderen Winker. Das bedeutet einmal mehr nicht länger leer zu einem Halteplatz gurken, nicht unbezahlt und unbesetzt irgendwo rumstehen und Zeit verschwenden – jeder Winker ist mir prinzipiell doppelt so lieb wie eine Tour vom Stand.
Und Winker sind tatsächlich immer gut. Seien es die in den hintersten Außenbezirken, die einem schöne Fahrten in die Stadt rein bescheren, oder die mitten in der Stadt, mit denen man gar nicht rechnet, weil man nur einer von zahlreichen kreisenden Geiern ist.
So gesehen war es wirklich ein Glücksgriff, ausgerechnet an der Boxhagener Straße – müsste Höhe Simon-Dach gewesen sein – rangewunken zu werden. Eine junge Frau, vielleicht 25. Sie winkte direkt vom Kneipeneingang aus, was mit der Grund gewesen sein mag, weswegen der Kollege 15 Meter vor mir auf der Straße sie nicht wahrgenommen hat. Zudem war sie dunkel und unauffällig gekleidet.
Sie stöckelte zu meinem aprupt angehaltenen Taxi und meinte:
„Meine Kolleg kommt sich gleich raus. Brauchen noch eine Minute!“
Na das nenne ich mal erträglich.
2 Minuten später kamen zwei Jungs aus dem Lokal, beide keiner meiner beiden Sprachen wirklich mächtig, und formulierten mit Hand und Fuß, dass es eine Minute dauern würde. Diese Zeit dauerte es etwa, bis die anfänglich beschriebene Dame wieder aus dem Laden gestürmt kam, dieses Mal wild gestikulierend und mit englischen Worten auf den Lippen:
„Sorry, I am so sorry! She will come soon!“
Sie stellte mir die beiden Jungs, Pedro und Sandro vor, was dazu führte, dass sie mich nervös anlächelten und so taten, als hätten sie mit sich selbst nicht das geringste am Hut. Sandro schien das tatsächlich unangenehm zu sein, und so begleitete er die Winkerin wieder ins Lokal, um den ominösen vierten Fahrgast aufzutreiben.
Pedro versuchte mit rotem Kopf erfolglos, sich in Luft aufzulösen.
In den folgenden 2 Minuten habe ich mir überlegt, vielleicht doch besser das Taxameter anzuschalten. Kurz mal ranfahren ist ja ok, aber inzwischen sind etwa 15 bis 20 Kollegen an der Ecke vorbeigefahren. Wenn jemand jetzt unbedingt noch einen letzten Drink nehmen will, dann kann man das Taxi doch auch danach erst anhalten. Oder eben den Preis zahlen, den die Bereitstellung kostet.
Aber ich hab es gelassen. Ich freu mich über Winker, ich weiss ja, dass man sich nicht immer schnellstens lösen kann und anderswo hätte ich sicher auch gewartet. Mal ganz abgesehen von dem Theater, den es bedeuten würde, wenn jemand einsteigt, und da schon 7 € auf der Uhr stehen…
Und darauf wäre es sicher beinahe rausgelaufen, denn auch Pedro verschwand noch einmal in der Bar. Dann allerdings kamen sie zu viert raus. Und wie! Die vierte Person war weiblich, und eine Vorzeige-Schnapsdrossel erster Güte. Die beiden Jungs stützten sie auf Geheiß der zweiten Dame, was allerdings nur bedingt fruchtete. Die junge Frau war offensichtlich recht hastig auf der Toilette eingesammelt worden, was ich erschreckenderweise nicht aus Erzählungen erfahren habe. Allzu sehr ins Detail gehen möchte ich nicht, darum stoppe ich hier.
Das Einsteigen hat dann auch keine ganze Minute mehr gedauert, wahrscheinlich weil ich das Taxameter umgehend beim ersten Kundenkontakt mit meinem Auto schnellstens angeschmissen habe. Am Ostbahnhof wäre ich in der Zeit sicher auch 5 Plätze vorgerückt…
„Wir gehen in die, äh the the A&O-Hostel…“
„Boxhagener Straße?“
„Yeah! Right! Must be somewhere nearby…“
Das hätte ich als Tourist unter einem Straßenschild mit der Aufschrift „Boxhagener Straße“ auch mutmaßen können 🙂
Also war die Tour entsprechend kurz. Knapp ein Kilometer um genau zu sein, oder anders ausgedrückt: Alle bis auf die letzte Kundin hätten in der Zeit auch laufen können. Naja, besser 4,80 € als gar kein Umsatz und außerdem eine Erinnerung mehr, die mich mahnt, das Taxameter doch schnell zu starten! Und immerhin weiss ich jetzt, dass es Tamponschnüre auch in blauer Farbe gibt. Ach Mist, ich wollte doch nix mehr dazu sagen!
Wie jetzt – hängen diese Strippen so weit raus? :O
@Daniel:
Nicht immer, nicht immer… 😉
Na lecker 😉
Hmm sollte es dem geneigten Leser zu denken geben, dass die Geschichte unter anderem mit „sexy“ getaggt ist? 😀
p.s.:erster kommentar hier lgaube ich deshalb ein kurzes „danke für die vielen Lacher bisher“ *g*
Sash, hing dir noch nie morgens eine blaue Schnur aus dem Mundwinkel und du dachtest dir – beim Blick in den Spiegel – lass es ein Teebeutel sein?
Seit wann haben Teebeutel blaue Schnüre?
Wie sah sie denn aus?
Ich weiß schon, wieso ich dort gerne schnell wieder auf’s Gas drücke.
Es gibt auch nicht-blaue?
Klar, Minderheiten gibt es überall.
Ich geh mit den falschen Leuten weg…
die gab´s schon immer in blau!
mich irritiert jetzt aber das wörtchen auch…gibts die auch in anderen farben?
@all:
OK, scheint ja nicht so unverbreitet zu sein. Aber ja: Es gibt sie auch in anderen Farben 🙂
@ „auch in anderen Farben“
…schon vorher oder erst nachher?
*wegrenn*
@TabulaRasa:
Da bin ich jetzt kein Spezialist für 😉
Welche Farben gibt es da denn noch? o.O
@Kathrin,
ich glaub, wir hatten mal in der Firma in der Damen-1ste-Hiilfe einmal eine Packung von einer Billigmarke, die waren mit rosa Strippe.