Erfreuliches aus dem Chefbüro

Das Telefon klingelte und vermeldete „Cheffe“ auf dem Display. Das kann am letzten Tag meines Wochenendes alles bedeuten. Hoffentlich nix mit dem Auto!

„Moin Sascha, Du hast noch einen Schlüssel von der 2925  bei Dir zuhause, stimmt’s?“

„Nein, hab ich nicht. Aber ich hab letztes Wochenende gesehen, dass nur einer da war. Umso artiger hab ich ihn danach aber wieder zurückgehängt.“

„Oh.“

„Tut mir leid, ich hätte gerne ja gesagt.“

„Naja, gut, dann muss ich halt mal gucken, wer da jetzt …“

„Also irgendwer ist zwischen meinen Schichten gefahren.“

„Ja ja, gut. Find ich raus. Aber was ich eigentlich sagen wollte: Ihr fahrt ab jetzt die 2223. Der Kollege fährt den heute schon und Du ab morgen dann bitte auch!“

Ui. Da die 2925 noch nicht so alt ist, dass sie ausgemustert werden könnte, und die 2223 aber doch deutlich jünger und besser in Schuss ist, hat entweder einer meiner regelmäßigen Mitfahrer was arrangiert oder irgendwer anders ist in Ungnade gefallen und muss jetzt als Strafe eines der ältesten Autos fahren. So lange ich die Kiste weiter so nutzen kann wie die bisherige, soll mir das mal ausdrücklich gefallen. Die 2925 ist zwar ausgesprochen problemfrei gewesen im letzten Jahr, aber so Kleinigkeiten wie z.B. das eingebaute Navi in der 2223 sorgen dann doch dafür, dass ich mich über den Wechsel sehr freue.

Könnte auch gut sein, dass das der letzte B-Zafira ist, den ich als Taxi fahre, weil die auch bei uns in der Firma immer seltener werden. Aber das ist dann wirklich Zukunftsmusik, denn bei der 2223 sind sicher noch gut 200.000 bis 250.000 km bis zum Ruhestand zu absolvieren.

PS:
Und wo wir gerade bei Konzessionsnummern sind: Mischa hat mir mit dem Vermerk, er hätte das Ende des Regenbogens gefunden, ein Foto des Berliner Taxis mit der Konzessionsnummer 1 zugeschickt:

Auch Konzessionsnummern fangen mal klein an. Quelle: Mischa Heintze

Auch Konzessionsnummern fangen mal klein an. Quelle: Mischa Heintze

PPS: Mischa kenne ich von der in bester Erinnerung gehaltenen Rubicon-Tour.

9 Kommentare bis “Erfreuliches aus dem Chefbüro”

  1. mettska sagt:

    was schafft die firma denn aktuell als fahrzeuge an?

  2. Wahlberliner sagt:

    Wie kann ein regelmäßiger Mitfahrer für Dich ein anderes Auto arrangieren?

  3. Jens sagt:

    @Wahlberliner:

    Ich hab‘ „regelmäßiger Mitfahrer“ hier nicht als „Stammfahrgast“ interpretiert, sondern als „anderer Taxifahrer, der den Wagen regelmäßig für Tag-Schichten nutzt“. Kann natürlich nicht garantieren, dass Sash es so gemeint hat, aber wenigstens ergäbe das Sinn. 🙂

  4. Sash sagt:

    @mettska:
    Ich hab jetzt keinen genauen Überblick, aber ich weiß von den Zafira Tourern und mindestens einem Prius und einem Passat.

    @Wahlberliner:
    Siehe den Kommentar von Jens. Genau so hab ich’s gemeint. 😀

  5. Benny sagt:

    Kannst du Bilder verlinken von beiden Modellen? Also neu/Alt?
    Und was ist das für eine Nummer diese schwarze Eins auf gelb?

  6. Judi sagt:

    Da Du grad von Kilometerleistung geschrieben hast mal eine Interessenfrage – wieviel km macht so ein Berlinder Taxi eigentlich so im Schnitt pro Jahr?

    Dir viel Spaß mit dem neuen Gefährt 😉

  7. Sash sagt:

    @Benny:
    Könnte ich theoretisch machen, aber ich vermute, Dir würde nicht der kleinste Unterschied auffallen. Äußerlich sind die fast zu 100% identisch, die sicher vorhandenen kleinen Unterschiede könnte nicht einmal ich benennen.
    Und die Nummer ist die Konzessionsnummer/Ordnungsnummer. Mehr Infos dazu in diesem alten Text, den ich geschrieben hab, als ich das erste Mal das Auto gewechselt hab: http://gestern-nacht-im-taxi.de/wordpress/2011/05/09/neue-ordnungsnummer/

    @Judi:
    Das ist natürlich sehr unterschiedlich. Unser Auto macht sehr wenige Kilometer, da es nicht die komplette Zeit im Zweischichtbetrieb benutzt wird. Aber das sind sicher immer noch so gute 4.000 bis 5.000 im Monat, also ca. 50.000 bis 60.000 im Jahr. Ich denke, die auf dem Land oft erreichten 100.000 km pro Jahr sind hier nicht die Regel, aber ich denke ein gut ausgelastetes Fahrzeug kommt da schon ungefähr ran. Aber nach unten ist natürlich auch Spielraum, denn es gibt ja auch etliche Selbständige, die auch mal weniger arbeiten und alleine dann vielleicht eher auf 40.000 km kommen.
    Falls ein Kollege das jetzt fassungslos liest: Ich lasse mich gerne korrigieren. 🙂

  8. KaBe sagt:

    Ich bin mal Mietwagen auf dem Land gefahren. Da gab es in der Fima tatsächlich einen VW Bulli (T5 mit dem 2,5 TDI Motor), der selten stand.
    Wurde entweder für Flughafentransferfahrten oder für Kurierfahrten eingesetzt, der ist nach knapp über 2 Jahren mit über 400.000 km abgegeben worden.
    Ich fand das unfassbar toll damals, und die Fahrleistungen waren immer noch wie am ersten Tag.

  9. Sash sagt:

    @KaBe:
    Was man ja oft vergisst: Viele Verschleißerscheinungen sind ja alters-, nicht kilometerbedingt. Über Rost braucht man sich z..B. bei Fahrzeugen im Dauereinsatz kaum Sorgen machen.
    Als ich mal im Sicherheitsdienst gearbeitet habe, waren da auch Autos, die die 200k im Jahr gepackt haben dürften. Ist auch weniger schlimm gewesen, als man denken sollte.

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