Das wachsame Auge des Gesetzes

Ich stand gerade bei einem Kollegen am Auto, als ich merkte, dass zwei zufällig vorbeilaufende Polizisten Interesse an meinem Taxi hatten. Ich hab meinerseits signalisiert, dass ich der Fahrer des Autos bin, da baffte mich der eine Beamte nach einem weiteren kurzen Blick in den Wagen aggressiv an:

„KÖNNTE ICH GLEICH AUSBAUEN HIER!“

Bitte was?

Und genau das hab ich dann auch gefragt.

„ICH SAG, KÖNNTE ICH GLEICH HIER AUSBAUEN, DEINEN RADARWARNER!“

Da er jedoch äußerst eindrucksvoll passiv-aggressiv davongewatschelt ist, konnte ich Schnuffi nicht mehr erklären, dass ein wachsames Auge auch nur so viel wert ist wie der Sachverstand dahinter. Sein „Radarwarner“ war nämlich im schlimmsten Fall die Dashcam, bei der zwar die Gerichte hier und da auch anzweifeln, ob das rechtens ist, aber bei weitem keine Einstimmigkeit wie bei Radarwarnern herrscht. Vielleicht hat er aber auch den Transponder für die Flughafenzufahrt oder gar die Doppelsteckdose auf dem Armaturenbrett gemeint.

Oder es hat einfach die Uniform im Schritt gekniffen, was weiß ich schon?

10 Kommentare bis “Das wachsame Auge des Gesetzes”

  1. Hannes sagt:

    Nein, er hat wohl nur eine schlechte Nacht gehabt.

  2. Benny sagt:

    Ich hätte Ihn ausgelacht^^.

  3. Raik sagt:

    Ich hätte ihm gleich gesagt:“ Bau mal aus, den radarwarner!“. ??

  4. Sam sagt:

    Und dann wundern sich alle, warum die Polizei teilweise einen schlechten Ruf hat.
    Ich kann mich nicht beschweren. Die Polizisten, die in den letzten Jahren ihren Weg zu uns gefunden haben (sowohl die, die von anderen wegen uns gerufen wurden, als auch die, die wir selbst gerufen haben) waren alle sehr nett. Bis auf eine Ausnahme, aber das war auch ’ne Ausnahmesituation, für die ein Streifenpolizist vermutlich nicht ausgebildet war.
    Aber bei solchen Leuten aus dem Post frage ich mich immer, ob denen nicht bewusst ist, dass sie die komplette Polizei repräsentieren oder ob es ihnen einfach egal ist. Wie bei Autos mit Firmenwerbung, deren Fahrer sich dann aber wie komplette Arschlöcher benehmen.

  5. Aro sagt:

    @ Sam
    Da habe ich aber oft andere Erfahrung als Du gemacht. Im Zweifelsfall halte ich mich von denen fern, wenns irgendwie geht.
    Ich denke, die Aschlochdichte ist bei der Polizei definitiv größer als z.B. bei Taxifahrern, Fahrgästen oder anderen Bevölkerungsgruppen.

  6. Die Palisaden sagt:

    Im Prinzip sollte man jetzt erstmal nichts unternehmen, Machthaber, das war schon zu DDR Zeiten so, und gerade am ehemaligen Hauptbahnhof , sind schon immer , auch massiv gegen Schwarztaxen vorgegangen. Ich könnte mir direkt vorstellen, der Genosse kam aus genau, dieser Zeit. Wäre er älter, dann träfe die Vermutung zu.

  7. Olli sagt:

    @aro….. Kann ich nur bestätigen. Es gibt nichts schlimmerers wie einen 24 jährigen Dorfscheriff, Sonntag früh um 4 Uhr, mit schlechter Laune bei einer „verdachtsunabhängigen Fahrzeugkontrolle“…. Nachdem der Becher gefüllt war, gepustet wurde und der Verbandskasten kontrolliert wurde, durfte ich weiter fahren. Geschäftlich wie Privat würde ich bisher sooooo nicht nicht schikaniert.

  8. Sash sagt:

    @Hannes:
    Also die Uniform-Variante.

    @Raik:
    Den Spaß hätte ich mir im Grunde auch gerne gegönnt. 😉

    @Sam:
    Tja, so ist das halt. Ich kann ja gleichfalls gut oder schlecht über die Cops schreiben. Und der war halt ein Grund für letzteres.

    @Aro:
    (Leider) gut auf den Punkt gebracht!

    @Die Palisaden:
    Mal ganz abgesehen davon, dass ich es durchaus begrüßen würde, würden die Herren in Blau mal die eigentlichen Probleme im Gewerbe angehen: Deine Interpretation, irgendwer wolle hier was unternehmen, das alles sei ein DDR-Problem … ich habe die Befürchtung, dass Du ein Idiot bist.

    @Olli:
    Ach, da hab ich noch ausführlichere Berichte … 😉

  9. Sam sagt:

    @Sash: Das ist richtig. Und wenn sich, wer auch immer, asozial verhält, sollte man das nicht unter den Teppich kehren, davon wird’s nämlich nicht besser. Als nun bald Lehrerin fühle ich mich allerdings, genau wie Polizisten, zum Teil als Repräsentantin des Staats. Darum nervt es mich besonders, wenn andere (Lehrer, Polizisten, Politiker,…) ein solches Bild in der Öffentlichkeit abgeben. Das fällt halt leider auf alle zurück und das finde ich vom Agierenden zum Einen auf der moralischen und sozialen, zum Anderen aber auch auf der professionellen Ebene ziemlich daneben.

  10. Sash sagt:

    @Sam:
    Ich weiß. Allerdings passiert das ja, egal welcher Gruppe man angehört. Ich kann da doch als Taxifahrer genauso ein Liedchen von singen, wie die „Kollegen“ den Ruf aller versauen. Auf der professionellen Ebene ist das aber natürlich umso trauriger. Und gerade in oben genanntem Fall hätte ein bestimmtes, gerne auch kritisches Nachfragen, ja nun wirklich besser zur Situation gepasst. Mal abgesehen davon, dass ich’s in dem Fall auch pädagogisch vollkommen bescheuert finde: Was hab ich denn jetzt daraus gelernt? Wenn ich mir einen Radarwarner zulege, werde ich zur Strafe angepöbelt?

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