Die Lösung ist Schlaf.

Ganz offensichtlich zumindest.

Wie beschissen mein gestriger Abend war, ist schwer zu beschreiben, weil er auf sehr subtile Art beschissen war. Dass ich vor allem wegen der Kinder unserer Nachbarn nicht so richtig schlafen konnte: Sei es drum, das passiert als Nachtarbeiter halt auch mal. Dafür zahle ich weniger Steuern. Kann in ganz blöden Fällen aber trotzdem nerven. Ich bin dann mit vielleicht vier Stunden Schlaf zu wenig pünktlich aufgebrochen und es wollte einfach nix passen. Mir lag das Essen unnötig schwer im Magen, ich hatte meine Bonbons vergessen und einen miesen Geschmack auf der Zunge. Das Auto machte komische Geräusche und völlig furchtbarerweise weigerte sich der CD-Player bei ungefähr 80% aller Lieder, sie bis zum Ende zu spielen. Und nach einer halben Stunde hätte ich umfallen können, wäre es am Steuer nur möglich. Dazu langweilige Kundschaft und quasi nicht existentes Trinkgeld.

Das sind die seltenen Momente, in denen auch ich mich frage, ob ich jetzt wirklich für die paar Kröten noch die Nacht durchziehen will. Scheiß auf Freitag, scheiß auf alles!

Entsprechend luxuriös war meine Laune, als ich um 21.30 Uhr mit viel zu vielen Kilometern und zu wenigen Euros auf der Uhr wieder zu Hause aufgeschlagen bin, um mich ins Bett zu schmeißen. Ich hab mir nicht einmal einen Wecker gestellt. Schlaf, so viel eben nötig ist. Der Rest war mir egal.

Und was soll ich sagen …

Um 0.25 Uhr bin ich aufgewacht. Schnell auf eine Kippe und eine Cola an den Rechner, die CD neu gebrannt und dann langsam in die Klamotten geschlüpft. Zwischenrein meine bessere Hälfte ins Bett gebracht und dann volles Rohr Richtung Innenstadt. Das Auto hatte sich beruhigt, Green Day brezelten ohne Unterbrechung die ersten drei Minuten der Fahrt aus dem Radio, danach hatte ich schon einen Winker. Auf diesen einen folgte eine Dreier-, danach noch eine Zweiergruppe. Das erste Mal am Ostbahnhof aufgeschlagen bin ich nach einer Stunde und 10 Minuten mit 48 € mehr auf der Uhr. Und hab mich als Dritter (!) angestellt.

Kurz darauf rollte Kollege Thorsten an den Stand und meinte:

„Scheiße, ist das tot heute!“

Das war es bei mir nur, bis ich ins Bett bin. Danach war heute, vorsichtig ausgedrückt, einfach alles perfekt.* So dürfen Monate immer anfangen. Dafür verkrafte ich auch zwei Stunden schlechte Laune zu Schichtbeginn.

*Das Trinkgeld ist miserabel geblieben. Aber das stört nicht so arg, wenn sonst echt alles passt.

4 Kommentare bis “Die Lösung ist Schlaf.”

  1. elder taxidriver sagt:

    Etwas ’subtil beschissen‘ zu finden, finde ich aber sehr interessant Und sehr .subtil.
    Und ’schnell an den Rechner ‚ und ‚langsam in die Klamotten‘ auch.

  2. Spandauer sagt:

    „Zwischenrein meine bessere Hälfte ins Bett gebracht und dann volles Rohr Richtung Innenstadt.“

    Kann man missverstehen, muss man aber nicht 🙂

  3. elder taxidriver sagt:

    Er meint es vermutlich rein motoren-technisch-cannonballmäßig, also wroaarrr..klack, rrrmmm, klack, mmmm brrr, klack..jaul.., quieeetsch: Winker..
    ( Das ‚klack‘ bedeutet Schalten, ist ja ’n Schaltwagen) Obwohl ich , ehrlich gesagt , nicht so genau weiß wie Sashs Maschine klingt.)

  4. mathematikos sagt:

    lieben gruss aus lissabon, wo es wunderfeinst ist, allerdings hatte ich auch das vergnuegen, auf offener strasse am hellichten tag beraubt zu werden. der dieb allerdings war bloeder als gott erlaubt, in meiner brieftasche hatte ich wohlfeile 5 cent…und mit den plastic cards faengt er nichts an, alle gesperrt bzw.faelschungssicher…..die taxi hier sind grossteils picobello beinander…unser driver vom flughafen allerdings hat den taxameter im handschuhfach!, kurz mal rumgedrueckt, dann gleich klappe zu und am ziel phantasiepreis, etwa 10 euro individualaufschlag……touris gehoeren halt speziell behandelt,hihi

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