Auch mal wieder …

„Guten Tag, entschuldigen Sie?“

„Guten Abend, was gibt’s?“

„Fahren Sie auch nach Köpenick?“

„Aber sicher, sehr gerne doch. Warum auch nicht?“

„Naja, is‘ ja so weit weg und sie stehen ja in die falsche Richtung …“

Irgendwann, vielleicht wenn ich in Rente bin, werden die Menschen gelernt haben, dass man mit dem Taxi auch wenden kann. Ich bin sicher. Also …fast. 😉

Haftungsgeschichten

Wenn wir heute schon bei kleinen Helferlein im Taxi sind, dachte ich so bei mir, dass ich Euch auch noch kurz mal meine Anti-Rutsch-Matte fürs Handy zeigen könnte. Wollte ich letzte Woche schon einmal mit Bild aus dem Taxi machen – die sind jedoch qualitativ nicht so dolle geworden. Im Gegenzug bin ich aber von der Qualität dieses Dings ziemlich überzeugt. Ich hab bei mir im Auto zwar auch nicht so einen hundertprozentig perfekten Platz zur Anbringung gefunden, aber abgesehen vom Einsatz als Handyhalterung kann so ein Teil auch einfach helfen, Stifte, Bücher oder whatever auf dem Armaturenbrett rumliegen zu lassen.

Ich war bezüglich der Haftkraft auch skeptisch, aber … es geht wirklich:

Hängt es höher! Quelle: Sash

…und ich hab das Handy absichtlich nur so weit unten angehängt. Bei mir hat es im Auto eine komplette Schicht problemlos gehalten, obwohl die Matte im 45°-Winkel unsauber über der Lüftung und auf unebenem Grund lag und das Handy nur rund 2 cm² Auflagefläche hatte. Auch über Pflastersteinpisten und durch Schlaglöcher! Und sauber kriegt man das Teil mit einmal abspülen. Also für irgendwas im Auto kann sicher jeder sowas mal brauchen, ich bin echt begeistert. Hersteller und Modelle gibt es natürlich jede Menge verschiedene.

Darf auch mal blau sein …

Zugegeben, das trifft auf Taxifahrer im Dienst nicht zu. Glücklicherweise. Auf die Autos (zumindest in Berlin) auch nicht. Auf den Rest der Ausstattung trifft das jedoch alles nicht zu und deswegen probiere ich es jetzt einmal hiermit:

„Ich hab Geld!“ „Halt die Klappe, Du bist blau!“ Quelle: Sash

Ein Versuch. Und zudem ein Wunsch, der mir von einem Leser oder einer Leserin erfüllt wurde (seit geraumer Zeit hab ich nichts mehr von meiner Amazon-Liste mit einer Nachricht bekommen. Absicht oder Fehler im System?).

Das freut mich ungemein, ich bin beim Geldbeutelkaufen nicht so gut. Ein bisschen zynisch hab ich bei Twitter vor ein paar Tagen folgendes verlauten lassen:

„Der käufliche Erwerb von Geldbeuteln ist mir fast unmöglich. Dinge, die durch die eigene Anschaffung obsolet werden, beleidigen meine Logik.“

Das stimmt im Taxi natürlich nicht ganz. Nichtsdestotrotz bin ich etwas zaghaft beim Rumprobieren. Mir ist klar, dass ein gutes Portemonnaie etliche Jahre halten kann, das ist dann allerdings auch wirklich eine Finanzfrage. Und mögen muss man es ja dann auch noch. Ich hab im April 2010 bereits über meine Börse geschrieben, damals hatte ich sie gerade ausgetauscht. Witzigerweise ist die heute ersetzte die selbe. Nur noch abgeranzter als damals:

Das alte Portemonnaie. Quelle: Sash

Dieses altehrwürdige Stück Leder war schon im letzten Jahrtausend auf Berlins Straßen im Taxi im Einsatz. Ich habe es von Ozies Vater, der einige Zeit vor mir auch mal im Taxi saß. Zwischenrein hatte ich dann eines von meinen Chefs – die schenken jedem neuen Fahrer eines. Das allerdings, da hab ich auch Verständnis für, war natürlich kein State-of-the-Art-Modell und sah recht schnell noch schlimmer aus als das Elend da oben. Und jetzt sammele ich eben Erfahrung mit Nummer drei.

Warum es blau ist?

Ich hab ehrlich gesagt keine Ahnung. War eine spontane Laune. Ich mag Schwarz ja sehr (ich trage ja auch fast zu 100% schwarze Klamotten), aber warum nicht einmal was neues ausprobieren? Viel wichtiger war mir ohnehin die Fächer- und Gesamtgröße, die Aufteilung etc.
In erster Linie ist es eben doch nur ein praktischer Gegenstand. Allerdings einer, der – schon des Inhalts wegen – natürlich besonders gerne in die Hand genommen wird. 🙂

Verkehr, kennta!?

Es ist vielleicht nicht so wirklich nett, da einen Zusammenhang herzustellen. Aber es muss einfach raus:

Ich hab noch nie in meinem Leben eine größere Herde egoistischer Vollhonks auf der Straße gesehen wie nach dem zweiten Mario-Barth-Auftritt vor der O2-World.

Versteht mich nicht falsch, ich finde die meisten Angriffe gegen Mario Barth noch viel hohler als die Witze, die mir von ihm selbst nicht gefallen. Ich finde Mario Barth nicht per se scheiße. Ich hab seine erste Platte auch mal irgendwo rumliegen gehabt und hab auch drüber gelacht, ganz ehrlich. Inzwischen wär’s mir ein bisschen zu flach, der Untergang des Abendlandes wird aber sicher nicht mit „Kennta? Kennta?“ eingeleitet.

So wie es da aber abging … ein Zusammenhang zwischen gepflegtem Proletentum und Verhalten im Straßenverkehr scheint mir einfach naheliegend zu sein.

Aber meine 5 Minuten auf der Mühlenstraße waren echt eine Show mit ganz eigenen Regeln. Dass es da nach Konzerten und anderen Veranstaltungen eng ist und man im Stau steht, das ist Standard. Dem Verkehr in der Gegend tut es nicht gut, dass die Halle keine Entlastungsstraße in Richtung Norden aufzuweisen hat. Ich zwäng mich da trotzdem gerne mal durch, weil es nach Ende der Shows oftmals einen Mangel an Taxen (oder am Durchblick, wo sie stehen) gibt, so dass Winker fast schon obligatorisch sind. Und für eine Tour stehe ich doch gerne mal 5 Minuten im Stau. Besser als 20 Minuten am Stand …

Das Drama begann noch in der Warschauer Straße. An der Ampel standen ein paar Fahrzeuge, mit der zweiten Grünphase kam ich allerdings locker durch. Ich wollte glücklicherweise sowieso auf die rechte Spur in der Mühlenstraße, sonst hätte mich wohl der Cayenne getroffen, der mit ziemlich aberwitzigem Tempo links an mir vorbeipfiff. Man muss ihm zugute halten, dass das während der Sperrung der Oberbaumbrücke in den letzten Monaten erlaubt war – aber nur nach Erinnerung fahren ist halt auch ein wenig doof.
An der Tamara-Danz-Straße hatte sich bereits eine lange Schlange Einfädelwütiger versammelt, die insgesamt nicht mehr so wirklich auf die Ampelphasen achtete. Ich hab zugunsten des Verkehrsflusses mal ignoriert, dass mir hier die Vorfahrt genommen wurde …
Vor der Hedwig-Wachenheim-Straße war die rechte Spur blockiert, weil allerlei Fahrer auf den Parkstreifen fahren wollten, ohne dass dort Platz für sie war. Auf die linke Spur rüberzukommen hat mich etliche Zeit gekostet, weil natürlich keiner mal Platz machen wollte. Kaum wieder in Fahrt wurde ich ziemlich dreist von einem Golf mit Münchener Kennzeichen geschnitten und ausgebremst, der ungeachtet der Hinweisschilder und der Männer in Warnwesten, die die Zufahrt absperrten, in die Mildred-Harnack-Straße abbiegen wollte. Ich bin genervt, aber vorsichtig, an ihm vorbeigefahren, da er nun ja auch ziemlich blöd im Weg rumstand. Als ich die Kreuzung passierte, hupte mich prompt ein Mercedes-Fahrer an, der aus der Einbiegung kam, aber unmöglich grün gehabt haben konnte.

Kein Winker bis dato. Aber immerhin fast durch!

An der Marianne-von-Rantzau-Straße war dann ebenfalls alles verstopft. In so ziemlich jede Richtung. Zwischen den kreuz und quer stehenden Autos gab es zwar eine kleine Lücke, nach dem Durchschlüpfen hätte ich allerdings selbst wie der letzte Horst mitten auf der Kreuzung stehen müssen. Also hab ich kurz gewartet. Keine fünf Sekunden später meinte ein Depp in einem Opel, er müsse mich mit seiner Lichthupe dazu überreden, es doch mal zu versuchen. Er zog es dann vor, mich rechts unter wildem Gehupe über die Abbiegerspur zu überholen, um letzten Endes direkt auf der Kreuzung zu stehen und von einem sichtlich ungehaltenen Vokuhila-Träger in einem Toyota angepöbelt und beschimpft zu werden.
Keine 50 Meter hinter dieser letzten wirklich relevanten und nervigen Kreuzung musste ich beinahe einem weiteren Mercedes ausweichen, der aus irgendwelchen Gründen meinte, hier mit sportlicher Fahrweise rückwärts dem Stau entgegenzugurken. An der Straße der Pariser Kommune konnte ich die Grünphase für Rechtsabbieger nicht nutzen, weil vor mir ein Spinner in einem BMW stand, der sich auf dieser Spur nur vorgedrängelt hatte und jetzt auf das grüne Licht für die Geradeausspur wartete.

Und dann hab ich mich an den Ostbahnhof gestellt und mich einfach darüber gefreut, diesen Irrsinn für ein paar Minuten los zu sein.

Google ist das Taxi!

Man muss ja wirklich ein wenig lachen.

Das Leistungsschutzrecht – eine quasi nachgewiesene Blödheit deutscher Gesetzesvorhaben – fällt gerade mehr oder minder wie ein Kartenhaus in sich zusammen wurde in letzter Zeit zwar zaghafter angegangen, ist laut aktuellen Berichten aber schon wieder kurz vor der Durchsetzung. Erschreckend, wie gut wie die Verlage an dieser Stelle Lobbyarbeit betrieben haben. Nun hat es sich begeben, dass Google stellvertretend für so ziemlich das ganze Internet ausgerechnet in Taxen Gegenwerbung gemacht hat.

Aun den Kopfstützen mehrerer hundert Kollegen hier in Berlin soll sich derzeit das Gleichnis vom Taxi finden, das ich so ähnlich auch in meinem alten Blogeintrag zum Thema verwendet habe:

„Mit der gleichen Logik könnte ein Restaurantbesitzer von Taxifahrern Geld verlangen, die ihm Gäste bringen.“

Der Witz an der Sache ist nun aber gar nicht, dass das natürlich richtig ist. Witzig ist vielmehr, dass das LABO in dieser Werbung politische Werbung sieht – was im Sinne der BOKraft rechtswidrig wäre. Ebenso wie beinahe alles im bundesdeutschen Leben ist natürlich auch geregelt, was für Werbung auf oder in Taxen gemacht werden darf.

Selbst Udo Vetter vom Law Blog hat diese Info nur zu einem heiteren Schmunzeln angeregt. Was das nun bedeuten wird, ist unklar. Im schlimmsten Fall verschwindet die Werbung gegen das LSR nun halt schnell wieder aus den Fahrzeugen. Eine absurde Posse ist es natürlich trotzdem. Das Anliegen von Google ist zwar zweifelsohne hochpolitisch, ein tatsächliches Problem kann, nein: will ich eigentlich nicht darin sehen.

Das ausgesprochen linke Blatt taz wirbt auf Taxen, die BZ-Werberlinge provozieren allerlei Leute mit ihren Hitler-Headlines und wer glaubt, dass die Standard-Werbung für die neuen Apps der Funkzentralen unpolitisch sind, der weiß eben nur nichts davon, wie schamlos die Steinzeitritter hinter den Kulissen gegen Vorreiter-Apps wie MyTaxi und co. vorgehen, um bloß nicht ihre Marktanteile zu verlieren.

Ich weiß, es ist durchaus ein Unterschied, ob man direkt für ein politisches Anliegen oder eine Weltanschauung Werbung macht – oder eben nur für ein Produkt, eine Institution oder dergleichen, die etwas derartiges mehr oder weniger offen unterstützen oder propagieren. Aber was politisch ist oder nicht, das liegt oftmals dann doch im Auge des Betrachters. Ich jedenfalls spreche mich explizit – aus politischen Gründen – FÜR die Werbung von Google aus!*

*Was natürlich – bla bla, Strohmannargumente! – nicht heißt, dass Google deswegen unwiderruflich und allumfassend gut ist.

Die Kunden sind Könige

OK, unlängst hab auch ich mich in der Gegend mal übelst verfranzt. Aber das lag ja nun auch mehr an meiner Unkenntnis bezüglich der Hausnummer. Ansonsten kenne ich mich in der Ecke ja doch gut bis sogar sehr gut aus …

Hat mir am Wochenende nicht viel geholfen, denn die Kunden wollten diesen unnötigen Umweg. Sie stiegen an der Warschauer Ecke Boxhagener zu und wollten zum Senefelderplatz. Alle drei Hipster vor dem Herrn und mit blendender Laune. Davor sollte es allerdings noch zur Sparkasse gehen. Da besteht in Berlin ja nunmal Auswahl, zwischen Friedrichshain und Prenzl’berg ohnehin. Die, die sie wählten, wäre mir nicht einmal in den Sinn gekommen: Danziger Ecke Greifswalder. Zumindest die am Bersarinplatz kannten sie auch, aber die wollten sie nicht. Na gut, warum nicht neben der Lieblingskneipe und dem Lieblingsclub auch eine Lieblingsbank haben?

Der Umweg hat mir knapp einsfuffzich mehr in die Kasse gespült, bei ihren weiteren Plänen hab ich die drei Glatzköpfe dann aber dezent zu ihren Gunsten manipuliert. Zwischenkasse vor der Bank und eine Weiterfahrt über die Danziger bis zur Schönhauser schien mir dann irgendwie doch ein bisschen zu viel des Guten. OK, ich hätte sie vielleicht gewähren lassen, hätte ich nicht sowohl schnell pinkeln müssen als auch langsam mal an Feierabend denken … 🙂

Hier noch einmal in grafisch:


View Larger Map

Kauft das Buch!

Wie kam Sash eigentlich zum Taxifahren? Das beschreibt er in seinem ersten eBook "Papa, ich geh zum Zirkus!".

Immer dranbleiben!

Abonniert doch den RSS-Feed von GNIT. Mehr von Sash gibt es außerdem bei Facebook und bei Twitter.

Noch ein Blog?

Kleiner Tipp: Sash hat noch einen zweiten Blog, auf dem es auch gelegentlich was zu lesen gibt.

Die Spuren einer (halben) Schicht

Ich persönlich gehöre ja zu jener Sorte Post-Privacy-Typen, die es geil finden, bei der Arbeit per GPS getrackt zu werden. Deswegen ja auch meine Seite „Wo Sash gerade ist„. Ich persönlich sehe Berlin ja sowieso irgendwie immer durch die „Stadtplan-Brille“, ich denke in Karten – kann ich machen, was ich will. Und so weiß ich auch, wo ich unterwegs war.

Am vergangenen Donnerstag bin ich nur eine halbe Schicht gefahren und wie der Zufall es so wollte, wurden diese vier Stunden mit rund 80 € Umsatz (Wow!) komplett getrackt. Und der Fahrtverlauf war untypisch, aber schön:

Sashs Taxi am vergangenen Donnerstag. Quelle: ebensolches.

So viel würde ich gerne immer in 4 Stunden rumkommen – ganz ehrlich! Leider ist das eher die Ausnahme, aber das wisst ihr als meine Leser natürlich …

Und ich freue mich immer, wenn ihr mal nachschaut, wo ich gerade bin. 🙂