Irgendwo hatte ich es bereits mal erwähnt, dieses Video. Nun hat mich allerdings Christoph (@ch_lob) bei Twitter nochmal darauf gestoßen. Und man muss es sich wirklich mal reinziehen:
Ohne allzu vorschnell sein zu wollen und ohne zu vergessen, dass das Video für Kinder gemacht wurde und jetzt 40 Jahre alt ist: Das ist wohl die schlechteste „Doku“ übers Taxifahren, die ich bislang kenne. Ich will meinen Job nicht unbotmäßig in den Himmel loben, aber schon dieses minutenlange „Fahren. Schalten. 100 Meter, ein Groschen.“ ist so abgrundtief schlecht. Wer das gesehen hat, muss ja glauben, dass sich Taxifahrer durch Roboter ersetzen lassen.
Wenn ich mal versehentlich einen GNIT-Eintrag in dem Stil schreibe, hab ich doch am nächsten Tag 200 Leser weniger. Kein Wort darüber, dass man verschiedene Leute im Auto hat (also mehr als nur eine Zahl), kein Wort über irgendwas. Nur fahren, schalten, 100 Meter, ein Groschen.
Keine Frage, Langeweile kenne ich auch zur Genüge aus dem Alltag, aber das kann einen echt traurig machen.
Ich glaube, ich kann selbst für die Kollegen sprechen, die ihren Job nicht so gerne machen: Wenn wir an eines nicht ständig denken, dann ans Fahren und ans Schalten. Ans Geld vielleicht, aber sicher auch nicht alle 100 Meter 😉
Moin!
Das iss ja echt grauenhaft. Da kann man ja besser ein Goldfischglas filmen und das dann kommentieren: Rechtsrum schwimmen. Linksrum schwimmen. 100 meter einmal Luftholen. Gääähn…
Ich geh jetzt dem Gras beim wachsen zugucken, spannender gehts kaum 🙂
Auch wenn der Film älter ist als ich, das kann doch nicht wirklich für Kinder gemacht worden sein! Oder doch?
Harry
In diesem Stil waren viele der früheren Mausdokus… damals scheint das wohl gut angekommen zu sein^^ Als ich klein war liefen die auch noch hin und wieder.
Naja, der Fainess halber sollte man eben doch sehen, dass der Film zu einem Zeitpunkt entstanden ist, zu dem Fernsehen gezielt für Kinder jenseits amerikanischer Serien absolut in den Kinderschuhen steckte und man noch überhaupt nicht wusste, in welche Richtung sich so etwas entwickeln kann bzw. soll und welchen Erwartungshorizont man bei (immerhin „nur“ Vorschul-)Kindern ansprechen kann.
Ich bin sicher, dass eine heutige „LOGO“-Sendung (oder eben „Die Sendung mit der Maus“) da ganz anders heran gingen.
Übrigens, wäre das nicht mal was für eine neue „Sendung mit der Maus“? Ein Bericht für Kinder mit Dir über die Arbeit eines Nachttaxifahrers?
Die krassesten Fälle müsste man vielleicht rausschneiden.
Obwohl – heute vermutlich nicht mehr.
Was soll das am Ende mit der Dose auf dem Sitz? 😀
Du darfst nicht vergessen das in den 70ern die Interaktion mit dem Fahrer tatsächlich nicht gewollt war.
So war in den 70ern z.B. auch eine Trennscheibe in den Taxis vorgeschrieben (nicht das sich allzuviele daran gehalten hätten).
Und überlege mal wer zu der Zeit mit dem Taxi gefahren ist, der Schichtarbeiter der seinen Bus verpasst hat sicher nicht.
Um mal ein bisschen Ehrenrettung zu betreiben:
An und für sich ist das Katastrophale an der Doku nicht mal direkt der Inhalt – schließlich will man was grundlegendes an Kleinkinder vermitteln (ich glaube, auch das Publikum der „Sendung mit der Maus“ ist bis heute etwas älter geworden; wenngleich nur drei oder vier Jahre) – sondern vielmehr die Aufmachung. Keine Musik, nur an den Wartestellen, die dann auch noch extrem düster ist.
Ein monotoner Sprecher, der nicht nur das gleiche – sondern dass immer auch im gleichen Tonfall – sagt.
Heute würde eine Maus-Sendung zu dem Thema mit Sicherheit anders aussehen.
Die Sendung ist auch ein gutes Beispiel dafür, wie sich die Medien und die ganze Welt geändert haben. Die Reizüberflutung wie wir sie heute haben, gab es noch nicht in dem Maße. Die etwas Älteren mögen doch nur mal überlegen, wie es ohne Internet und Mobiltelefon war. Mancher erinnert sich noch an die Zeit, wo das nächste Telefon beim Nachbarn stand oder eine Tel.zelle war.
Ein besserer Taxiclip von 1959:
Besonders der Sprecher ist der Hammer. Ich fühle mich so ein wenig an „Aktenzeichen XY …ungelöst“ erinnert und habe eigentlich die ganze Zeit darauf gewartet, dass er jemanden umbringt…
Gut, dass ich damals noch gar nicht existierte… Von dem Film bekommt man ja entweder Angst oder schläft umgehend ein 😉
(Sendung mit der Maus ohne Armins Stimme ist wie GNIT ohne Sash. Sowas darf es eigentlich gar nicht geben…)
Ein etwas besserer Maus-Film: Wie funktioniert ein Computer? Mein Favorit ist die Festplatte 😀
Am besten sind ja die Hosen von „der Gabriele (die ist sechs) und dem Rene (der ist fünf)“. 😀
Dass das so monoton ist, liegt sicher nur daran, dass der so einen gammligen Opel fährt. Mit nem Benz wäre der Job bestimmt gleich viel spannender 😛 *scnr*
@Harry:
Ich sehe, dir ging es wie mir … 🙂
@Florian_ringtaxi:
DAS is ohnehin die Frage. Vielleicht ist das der Part, um es für Kinder lustig zu machen?
@impetrare:
Klar, waren andere Zeiten. Aber wenn es so war, wie in dem Film, dann möchte ich doch stark anzweifeln, dass früher alles besser war 😉
@Nania:
Klar würde das heute anders sein 🙂
Aber unheimlich ist es trotzdem.
@Bernd K.:
Das stimmt natürlich. Und der Film ist wirklich um Längen besser. Der gibt wenigstens ein bisschen Einblick in die Zeit damals!
@Jo:
Ja, ein bisschen erwartet man was dramatisches.
@Michi:
Der Computer ist der Hammer, das stimmt. Aber ich finde den „Unterbrecher“ eigentlich noch geiler 😀
@Florin:
Es gab auf jeden Fall eine Menge besseres bei der Maus!
@Karven:
Ja, ganz bestimmt 😉
Besonders lustig finde ich aber die Szene mit dem ersten Kunden –
Kunde: „(…) besonderer Fall (…) Querschnittsgelähmt“
Sprecher: „100 Meter – ein Groschen“
Irgendwie schon surreal 😀
Was damals wohl ein Kilometer gekostet haben mag? *grübel*
Jetzt auch mal von mir, auch wenn der Eintrag schon älter ist.
Feudelst du dein Auto auch so ab?
Und zum zweiten Film: Welcher Fahrer schiebt denn heute sein Gefährt noch beim Nachrücken?
@Roichi:
Nee, mache ich nicht. Obwohl es vielleicht manchmal sinnvoll wäre.
Und schieben tut heute wohl kaum einer noch. Ich würde es zwar manchmal für sinnvoll halten – aber die Kisten heute sind ja auch ein bisschen schwerer als damals …
An dieser Stelle seien die
sparsamenumweltbewussten Schwaben erwähnt, die am Flughafen in Schduagert den Nachrückplatz recht schlau an einer abschüssigen Stelle eingerichtet haben, sodass das Nachrücken schwerkraftunterstützt erfolgen kann (was dort auch so ziemlich jeder Fahrer macht). Aber selbst dort, wo angeblich die Kehrwoche erfunden wurde, sah ich noch nie einen Kollegen am Stand bei derartig inniger Fahrzeugpflege 😀@Daniel:
Klar nutzt man abschüssige Stellen, wo es geht. Ist halt leider nicht oft der Fall – zumindest nicht hier im flachen Berlin.