Flowerpower-Headquarter

Manchmal geht es auch mit mir durch. Ich bin zwar hier und da knallharter Pragmatiker, aber dennoch einem Späßchen nie abgeneigt. Und manche Dinge schreien ja geradezu danach, seltsam interpretiert zu werden. Der Blumenladen an der Ecke Oranienstraße/Adalbertstraße ist so ein Fall:

24 Blumen pro Stunde, Quelle: Sash

Meines bescheidenen Wissens nach ist das der einzige 24h-Blumenladen. Das ist ok und wer weiss: vielleicht rettet er damit mal mich, bzw. meine Kundschaft. Ist also immer gut, sowas zu kennen. Aber natürlich hab ich mich schon gefragt, ob das Geschäftsmodell aufgeht.

Vor ein paar Tagen hatte ich dann einen Fahrgast im Taxi, der zwar etwas müde war, allerdings auch gut drauf im Sinne von lustig. Und wir sind beim Blumen Dilek vorbeigekommen. Ich hab mich dazu hinreissen lassen, mit ihm über den Laden zu diskutieren, und so sind wir auf die ein oder andere Idee bezüglich der Kundschaft gekommen.

Zunächst: Klar! Die ganzen Väter und Ehemänner, die den Hochzeitstag oder Valentinstag vergessen haben, können hier auch bei spätem Feierabend noch eben schnell etwas Gestrüpp erwerben. Wir haben uns auch Gedanken darüber gemacht, dass spontanverliebte Töffel hier ebenso schnell auf dem Weg von Club zu Club die Holde (jetzt hatte ich versehentlich Hilde getippt – epic Fail!) noch mit einem improvisierten Kräutergarten als Mitgift beeindrucken können.  Eine weitere Theorie war, dass es sich quasi um einen vegetarischen Dönerladen handelt, weil die potenzielle Kundschaft nachts die erworbenen Blumen sicher eher isst als irgendwo abgibt. Letztlich haben wir uns aber auf die plausibelste Lösung – ganz im Sinne von Ockhams Rasiermesser – geeinigt:

Das muss das Hauptquartier von diesen ganzen „Wolle-Rose-kaufen“-Typen sein! Schließlich müssen die irgendwoher Nachschub bekommen und es erklärt natürlich auch die nächtliche Arbeitszeit!

Das mag nicht die wichtigste Erkenntnis des derzeitigen Jahrtausends sein, aber ich denke, man sollte sie würdigen. Schon alleine, weil sie am frühen Morgen in einem Taxi erarbeitet wurde 🙂

8 Kommentare bis “Flowerpower-Headquarter”

  1. MsTaxi sagt:

    Menno, das ist gemein, jetzt werd‘ ich den ganzen Tag an „Little Shop of Horror“ denken müssen und ständig die Lieder aus dem Musical „im Ohr“ haben. 🙂

  2. „Hilde“ wäre im Saarland eine durchaus korrekte Bezeichnung. 😉 Wobei es dann eher „Ähs Hilde“ wäre.

  3. Schienentaxifahrer sagt:

    […] „vegetarischen Dönerladen“ […]

    Sehr schöne Bezeichnung! 🙂

  4. Keckan sagt:

    Der Blumenladen am Zoo hat meines Wissens auch duchgehend offen.

  5. Sash sagt:

    @Ms Taxi:
    Tut mir leid 😉

    @Der Maskierte:
    Deswegen isses ja so geil. Wie damals, als ich statt vermissen vernussen geschrieben hab… 😉

    @Schienentaxifahrer:
    Danke 🙂

  6. Sash sagt:

    @Keckan:
    Hmm, das könnte stimmen. Danke!

  7. Gibts die Rosen-Inder in Berlin noch? Hatte schon vor ein paar Jahren keine mehr gesehen …

  8. Sash sagt:

    @lichterspiele:
    Also ich hab vor ein paar Wochen welche gesehen. Aber vielleicht waren das ja auch die letzten 😉

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