Köpebicker

„OK, wo soll es hingehen?“

„Wait, I have to remember …“

Sehr interessant, dass sie an diesem Punkt ihr Smartphone zückte. Aber ich gebe zu, ich mache das auch öfter. Ich sage, ich müsse kurz überlegen und schalte währenddessen das Navi scharf.

„Here: Köpebicker Straße 20!“

„I think, you mean Köpenicker …“

„Yeah, could be right.“

„OK, then I just have 1 question: which one?“

„20!“

„Ok, but which of the Köpenicker Streets? We have nearly 10 of them!“

Immer wieder nett 🙂

Zugegeben: In dem Fall war es die Köpenicker, die direkt beim Ostbahnhof ums Eck liegt. Aber wissen kann man das ja nie, da frage ich doch besser nach!

Im Übrigen befindet sich auch eine (leider nicht vollständige) Liste doppelter Straßennamen im Berliner Atlas paradoxaler Mobilität. Das Buch empfehle ich nicht nur einfach so: Zum einen ist eine der Karten im Buch auf meine Fahrten zurückzuführen, zum anderen ist es auch eine sehr interessante Herangehensweise an eine Stadt wie Berlin. Ich hab es erst kürzlich zu Ende gelesen und lege es ernstlich jedem nahe, der sich mit Kunst und Karten, Mobilität und Meisterwerken, Wissenschaft und Widersprüchlichem auseinandersetzen will.

6 Kommentare bis “Köpebicker”

  1. Daniel sagt:

    Wobei es bei der hohen Anzahl an Straßen sicher auch nicht ganz einfach wäre, diese wiederholungsfrei zu benennen.

  2. Rosa sagt:

    Nach meiner Erfahrung müssen Straßen auch nicht gleich heißen, um verwechselt zu werden. Meine Eltern wohnen in der Nachname-eines-bekannten-Komponisten-Straße. Im Nachbarort gibt es die Vorname-Nachname-dieses-Komponisten-Straße. Bei uns war schon Post im Briefkasten, Handwerker und auch Besuch vor der Tür, der in den anderen Ort in die andere Straße gehörte. Und es hat auch schon Besuch, der zu uns wollte, vom Handy angerufen, weil der Name auf dem Klingelschild nicht stimmt -> falscher Ort und falsche Straße…

  3. opatios sagt:

    So kleine Verwechslungen kann man „hier“ auch haben: Homburger Strasse, Homburger Landstrasse, Homburger Hohl und Hamburger(!) Allee. Kann man schon mal mit durcheinanderkommen…

  4. Daniel sagt:

    Gabs da nicht mal vor Urzeiten einen Scherz eines gewissen Herrn Waalkes?

    „Irgendwo hier soll eine Straße sein, die nach Friedrich Schiller benannt ist.“ – „Ach, die Friedrichstraße: die ist dort drüben“.

    Falsche Freunde hat es bei uns auch zuhauf. Man erfreue sich an den zahlreichen Namensbildungen mit „Wört“: Am Erlenwörth, Am Wörth, Im Wörth, Am Wörthel, Wörthelbach usw… aber echte Redundanz konnte man dann tatsächlich vermeiden…

  5. Dennis sagt:

    Bei sowas finde ich es immer seht ängstigend, das die doppelten Straßen für Taxler und Co zwar nervig sind, ich mir aber Sorgen machen wenn ich als Touri mal Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst brauche….

  6. Sash sagt:

    @Daniel:
    Ich vermute, dass es trotzdem eher Gewohnheit war, weil man nicht überall nach dem Zusammenschluss Groß-Berlins neue Straßen einführen wollte. Zwar sind die 15- bis 20.000 Straßen sicher nicht leicht einzeln zu benennen, aber unmöglich ist es sicher nicht. Da muss man in einer Millionenstadt eben auch mal auf drittrangige Promis zurückgreifen, auf lateinische Tiernamen. Oder man muss vor die Hauptstraße eben mal den Stadtteil hängen. Ob ich nun sage „Ich wohne in der Hauptstraße in Rummelsburg“ oder „in der Rummelsburger Hauptstraße“ ist doch kein Ding. Und mir kann auch keiner erzählen, dass einem nicht genügend Nummern einfallen, um nicht wenigstens zu vermeiden, dass es (ich glaube) viermal die Straße 2 gibt!

    @Rosa:
    Das ist wahr. Aber das schleicht sich halt auch ein, wenn man es gewohnt ist, dass die Straßennamen sowieso nur einmal vergeben werden. Ich glaube, in Berlin lernen die meisten das irgendwann mit der Zeit 😉

    @Dennis:
    Da wird es wahrscheinlich davon abhängen, was du sagst. Denn in Kombination mit Dorfname, Stadtteil und/oder Postleitzahl gibt es ja immer Möglichkeiten, das Ganze eindeutig zu benennen.

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