Ob sie in der Nähe von Charlottenburg sei, fragte mich die leicht aufgebrachte Frau und sorgte damit bei mir für leichte Zweifel ob ihrer allgemeinen Zurechnungsfähigkeit, da ich keine zwei Minuten zuvor jemanden jenseits der Stadtgrenze ganz im Nordosten, in Ahrensfelde, abgesetzt hatte. Da war mit „Ach naja, was ist schon weit?“ halt auch nix mehr zu machen. Die gute Nachricht, die ich ihr überbringen konnte, war, dass die S-Bahn wirklich durchfährt, ohne Umsteigen. Aber halt trotzdem eine ganze Dreiviertelstunde.
Naja, jedenfalls sei das total schlimm und nur ihren Freunden zu verdanken, die ihr gesagt hätten, sie solle mit der U7 fahren, da am Hermannplatz alles gesperrt sei …
Mit anderen Worten: Sie hat U7 und S7 nur so mittel gut trennen können und ist mit der S7 in die falsche Richtung bis zur Endstation gefahren. Da ich jetzt nicht auf die Schnelle eine Grafik für den Linienverlauf und die Bahnhöfe Ahrensfelde, Charlottenburg und Hermannplatz anfertigen will, nehme ich eine meiner beliebten Übersetzungen ins Bundesgebiet:
Die werte Dame hat mir also in Rostock gesagt, dass sie eigentlich nach Köln wolle, nun aber hier gelandet sei, weil in Frankfurt/Main alles gesperrt sei.
Ich … verstehe. Oder so.
Im Übrigen ist da keine Fahrt draus geworden, weil ihr klar war, dass das im Taxi eine etwas teurere Angelegenheit hätte werden können. In dem Fall ungefähr 40 Euro bei absolut kürzester Strecke.