Reisen, Röcheln, Riesenkraken 5

Falls sich wer über den Titel des Eintrags wundert – oder gar den Zeitpunkt der Veröffentlichung: Das hier ist Teil einer kleinen Serie über meine Hochzeit. Überwiegend waren das natürlich keine Taxigeschichten, deswegen gibt es sie auch bei Sashs Blog. Und dort fangen sie genau hier an.

Als in Taxidingen immer knallharter Rechercheur und Besserwisser vom Dienst war ich natürlich auf meine erste Taxifahrt in Stuttgart nach langer Zeit sehr gespannt. Ich hab mich vorbereitet, um zwischen all meinen halblebigen Freunden als wirklich durchschnittlicher Fahrgast gelten zu können. Ich hab mindestens 7 Bier und 2 Wodka getrunken und gleich ohne Missverständnisse geklärt, dass ich garantiert nicht ins Auto kotze, weil ich selber Taxi fahre.

OK, ganz ehrlich: Keine Ahnung, was ich dem sehr geduldigen Kollegen erzählt habe. Über die Preise haben wir geredet, aber soweit ich das sehe, hat mich das Schlitzohr angelogen. Denn natürlich liegen die in Stuttgart meist über denen in Berlin. Der Startpreis nicht, und Kilometer 6 und 7 wohl auch nicht. Dennoch müssten 90% der Fahrten teurer sein dort unten. Aber vielleicht wollte er mich auch nur testen…

Er ist jedenfalls den perfekten Weg gefahren (der aus einmal wenden und dann nix mehr) bestanden hat, aber lobenswert ist es ja dennoch.  Also wenn er schon beim Preis lügt 😀

Nein, im Grunde war er ebenso nett wie der zweite Kollege, der uns dann vom Bahnhof zum Hostel genommen hat: Gute Fahrer, gute Autos, nette Gespräche, entsprechend gab es eben auch Trinkgeld.

Aber nach Details dürft ihr mich dieses Mal echt nicht fragen…

 

Planlos

Im Besten Falle läuft eine Taxifahrt natürlich so ab, dass man sich ins Auto setzt und der Fahrer in irgendeiner Form von „Alles klar!“ auf die Fahrtzielansage reagiert und losfährt. In der Praxis klappt das nicht immer. Zu unserer Kompetenz gehört neben einem rudimentären Verständnis für das eigene Fahrzeug und die Kundschaft vor allem die Ortskunde. Was darunter zu verstehen ist, unterscheidet sich je nach Fahrgebiet und wie in jedem Job müssen auch wir hier und da mal Dinge erst nachschlagen oder sonstwie in Erfahrung bringen. Entweder, weil wir mal wirklich mangelhaft informiert sind, manchmal aber durchaus auch, weil Kunden ziemlich obskure Vorstellungen vom Wissensgebiet eines Taxifahrers haben.

Ergo: Ja, manchmal fragt man nach, manchmal zückt man Navi oder Stadtplan und im ein oder anderen Fall – der mir persönlich immer unangenehm ist, aber was will man machen? – fährt man auch mal eine Straße langsam und aus dem Fenster stierend ab, um die eine Bar, die eine Hausnummer oder irgendeine sonstige Wunschadresse zu finden.

Der Kunde, der mir für eine kürzere Strecke am Ostbahnhof ins Auto purzelte, musste in eine Ecke, die mir bekannt war. Dafür wusste er aber von einer anderen Taxifahrt in einer anderen deutschen Großstadt zu berichten, bei der ich dann doch ein wenig schmunzeln musste:

„Wissen sie, wir sind dann irgendwann doch verdächtig oft an derselben Kreuzung vorbeigekommen. Und beim vierten Mal oder so hat der Fahrer dann laut gerufen: Ha, jetzt weiß ich, wo ich hin muss!“

Da wird es dann durchaus strittig, ob die Kommunikation wirklich vorbildlich verlaufen ist. 🙂

Mein Fahrgast gehörte glücklicherweise nicht zu den meckernden und unzufriedenen Taxikunden. Er erzählte die Geschichte mit einer heiteren Leichtigkeit und ließ auch durch das ansehnliche Trinkgeld am Ende durchscheinen, dass er unsere Dienstleistung gerne in Anspruch nimmt. Diesbezüglich hat der Kollege da wohl Glück gehabt. Manchmal gerät man ja durchaus an Typen, die gleich die Augen verdrehen, wenn man bei einer kleinen Straße in einem Wohngebiet nicht gleich die Hausnummer auf der richtigen Seite verortet…

Böse Briefe

Interessantes Ende eines Experiments: Es ist inzwischen weit über eine Woche her, dass ich meinen offenen Brief bezüglich der vorgeschlagenen Tariferhöhungen an die Innung und TaxiDeutschland geschickt habe.

Das Ergebnis ist erschreckend mau. Keine der beiden für die absurden Vorschläge verantwortlichen Gewerbevertretungen hat geantwortet. Wer hingegen geantwortet hat: Vertreter beider anderer Vertretungen, der BTV und des Verbandes. Dass die beiden mit mir bei diesem Thema eher übereinstimmen, hat zweifelsohne den Ausschlag gegeben. Immerhin aber möchte ich anmerken, dass ich die nicht mal direkt angeschrieben habe. Richard Leipold von der BTV hat mich sogar in einer Zusammenfassung zur Debatte um den Tarif verlinkt.

Ich muss an dieser Stelle natürlich auch mich selbst fragen, ob der Brief so in Ordnung war.

Naja, ganz den diplomatischen Gepflogenheiten hat er nicht entsprochen, das muss ich zugeben. Die Debatte um eine Tariferhöhung ist immer eine emotionale – und wie man sieht: auch auf Seite der Fahrer. Vielleicht war es ja tatsächlich zu gemein, Herrn Berndt die Frage nach der 15%igen Inflation zu stellen. Oder ich hab beide Gewerbevertretungen hart getroffen, indem ich fragte, wie sie eine Nachtzulage den Kollegen aus der Tagschicht verkaufen wollen.

Kollegen übrigens, denen ich ganz ernsthaft Respekt zolle, weil Taxifahren im Hauptstadtfeierabendverkehr für mich tatsächlich eine Zumutung wäre.

Ja, vielleicht war ich da zu böse und vielleicht habe ich einfach nicht die nötigen Umgangsformen, um auf der ach so tollen politischen Bühne des Gewerbes mitreden zu dürfen. Warum sollte mir auch jemand antworten – ich bin ja nur ein Taxifahrer, was hab ich schon damit zu tun?

So kann man Politik machen – und vielleicht muss man das auch in einer Position wie der von Herrn Berndt. Wenn man immer nur um Einfluss kämpfen muss und ständig in die Kameras lächeln. Ich bleibe lieber bei meinem Weg: Versuchen, auf nette Weise das Bild unseres Gewerbes ein bisschen geradezurücken und die Probleme auch mal mit etwas Ironie und Umgangssprache ansprechen – die im Übrigen weit weniger unschöne Worte und Formulierungen enthält als die vieler vieler Kollegen da draußen. Nur mal so am Rande…

Tückische Fahrpläne…

Mein Schichtende gerade war traumhaft. Ich bin auf die Landsberger Allee gebrettert, auf dem Weg gen Abstellplatz. Eigentlich hätte ich das Auto sogar mitnehmen können, nachdem sich aber die Bremsen während der letzten Touren dahingehend äußerten, dass sie mal ausgetauscht werden wollen, hab ich also nur auf die Landsberger, nicht auf Marzahn direkt gezielt. Was allerdings am Platz der Vereinten Nationen so oder so noch keinen Unterschied macht. Für Berlin recht stattliche 23 Touren hatte ich zusammen, eine unter meinem persönlichen Rekord.

Dann Winker.

Ging zwar leicht weg von der Optimallinie, das Ziel sollte allerdings die Gürtelstraße sein. Die in Friedrichshain, nicht zu verwechseln mit der anderen! (Lustig ist es vielleicht, zu erwähnen, dass ich mich an der Tanke kurz zuvor just mit genau dem Kollegen aus der verlinkten Geschichte unterhalten habe 🙂 )

Wo waren wir? Ach ja: Gürtelstraße. Nette Tour, knapper Zehner. Also zielte ich nun gen Norden. Mein Abstellplatz liegt unweit des HolidayInn-Hotels an der Ecke Landsberger Allee / Weißenseer Weg, ich war meinem Ziel also immerhin näher gekommen. Mit 24 Touren. Damit bin ich gleichgezogen mit dem diesjährigen Silvester. Allerdings habe ich an Silvester die Touren in kürzerer Zeit eingefahren und sie waren durchschnittlich länger. Der Rekord selbst hat also keine allzu große Bedeutung. Gehabt. Denn wie fast zu erwarten in dieser Nacht hatte ich nochmals Winker.

„Wohin soll es gehen?“

„Landsberger Allee.“

„Wohin da genau?“

„Ähm, die Nummer ist, muss ich gucken. Wir müssten da eigentlich genau zu diesem Holiday Inn…“

Bingo!

Die Tour hat nochmal 7 Euro in die bereits gut gefüllte Kasse gespült und der Weg zum Abstellplatz war nun nicht mehr weit. Da ich nun ja unweit einer Haltestelle für meine Bahn parke, sah ich schon beim Ankommen, dass ich noch 6 Minuten Zeit hätte. 6 Minuten? Nicht unmöglich, aber halbwegs eng. Ich muss am Abstellplatz all mein im Auto verteiltes Zeug zusammensuchen, gewissenhaft den Abschreiber ausfüllen, mich am Taxameter abmelden, das Auto nochmal nach Fundsachen durchsehen, abschließen und zur Haltestelle laufen.

Insbesondere das Ausfüllen des Abschreibers kostet Zeit, weil man immer wieder am Taxameter rumklicken muss und mein Tagfahrer und ich uns ohnehin angewöhnt haben, die Anfangsdaten immer schon in den Zettel für den anderen einzutragen. Erspart einem zum Beginn der Schicht Schreibarbeit, verdoppelt sie dafür am Schluss. Egal, wie lange man dann Zeit hat. Während ich also so meinem eingeübten Ablauf begonnen habe, hab ich drüber nachgedacht, ob ich nicht doch lieber in Ruhe noch eine Kippe rauchen sollte. Wozu Stress? Und die nächste Bahn müsste um diese Zeit auch bald wieder fahren…

Letztlich stand ich aber mit angefangener Zigarette am Bahnsteig, als die Anzeige noch 2 Minuten Restzeit anzeigte. Und inzwischen auch die Ankunftszeit der nächsten Bahn. In 59 Minuten! Boah, was war ich froh, einmal nicht auf meine Faulheit gehört zu haben 🙂

Gute Laune

Ja, ich dachte tatsächlich, ich hätte gute Laune. Ich hab das Auto abgestellt mit einem zufriedenstellenden Umsatz, ein paar blogbaren Fahrten und durchweg passabler Kundschaft. Nur mein Trinken hab ich versehentlich im Taxi liegen lassen, wollte aber deswegen nicht nochmal zurücklaufen. In solchen Fällen spare ich mir doch die Schlepperei hin und zurück und hole mir was an der Tanke, die zuverlässig jeden Tag meinen Weg zur Straßenbahn kreuzt.

Obwohl es mitten in der Nacht war, war ich nicht alleine. Ein Kollege stand mit seiner B-Klasse auch dort und kaum dass ich mich dem Nachtschalter näherte, sprang ein junges Mädel, vielleicht 20, aus dem Fond. Sie schaffte es vor mir zur Glasscheibe und sprudelte ein paar Wünsche herunter. Handykarten, Alkoholika, Zigaretten – was man so für einen Partyabend braucht. Dazu hier und da ein Scherz und ein wenig Geflirte mit dem Tankstellenmitarbeiter in der Kabine.

„So, das wäre alles?“

„Jepp.“

„Macht 80,04 €“

„Dann mach einfach 85. Ich hab heute gute Laune!“

Das war einer der ganz seltenen Momente, wo ich direkt nach Feierabend gerne mit dem Kollegen getauscht hätte. Ohne zu zucken und meinetwegen mitsamt des Zwergen-Autos.

Aneinander vorbei…

Kommunikation ist was wunderbares. Aber auch was wunderbar komisches, wenn sie nicht funktioniert. Es passiert ja immer mal wieder, dass man ein bisschen aneinander vorbeiredet oder sonstwelche Fails in diese Richtung abgibt. Ein gelungenes Beispiel lieferten neulich zwei Kollegen am Taxistand am Ostbahnhof.

Kollege 1 hütet die Spitzenposition, dahinter steht Kollege 2. Nun Passiert etwas, das noch jeden Taxifahrer aus der Fassung gebracht hat: Es naht Kundschaft. Wirkliche leibhaftige Fahrgäste! Wenn man so hört, was manche Kollegen über die Halte hier sagen, sollte man meinen, dass wir dort sowas noch gar nicht gesehen hätten.

Aber dieser Kunde ist auch noch ein wenig unsicher. Er stakst vor den Taxen herum und scheint noch nicht ganz entschlossen zu sein. Kollege 1 registriert das, bleibt aber ruhig. Vielleicht überlegt er es sich noch, vielleicht gibt es eine Tour. Abwarten! Manchmal ist zu viel Aufdringlichkeit auch genau das falsche Mittel.

Kollege 2 indes spürt, wie sich in seinem Innern der bedingungslose Dienstleister zu Wort meldet. Kundschaft! Die muss man bedienen! Was macht denn Kollege 1? Steigt der nicht aus? Himmel hilf, das ist ja furchtbar!

Er tut nun das vielleicht nicht unbedingt logischste, aber das lauteste: Er hupt. Falls Kollege 1 eingenickt wäre oder über einem spannenden Krimi in einer Traumwelt versunken… so hätte man ihn am Besten rausgekriegt.

Dumm nur: Kollege 1 war durchaus wachsam. Auf eines kann er sich allerdings gar keinen Reim machen: Warum der Kollege hinter ihm jetzt plötzlich hupt.

Offenbar ebenfalls durch das Hupen animiert, beschliesst der Kunde nun endgültig, ein Taxi zu nehmen. Natürlich nicht das hupende, sondern den ersten in der Reihe. Und der Fahrer steigt auch gerade aus. Wie praktisch, schließlich hat man ja Gepäck dabei.

Kollege 1 hat allerdings erstmal überhaupt keine Zeit für die sicher gut zahlende Kundschaft, er muss erst einmal dem Gehupe auf die Spur kommen und bewegt sich schleunigst auf Kollege 2 zu. Der Fahrgast steht verwundert daneben und versteht die Welt nicht mehr. Es entspinnt sich ein sehr kurzer Disput zwischen den beiden Kollegen. 1 fragt, warum 2 gehupt hat. 2 deutet auf den Kunden. Daraufhin ist Kollege 1 genervt, weil er das ja durchaus geblickt hat und zum anderen schon längst am Einladen sein könnte.

Der Fahrgast beendet den Streit, unwissend darüber, dass es eigentlich sogar um ihn ging:

„Na wat is? Wollt ihr diskutier’n oder fahr’n? Mann mann mann…“

Super Situation. 2 kundenfreundliche Fahrer, ein Fahrgast und alle haben sie schlechte Laune! Thumbs up! Großes Kino, Jungs!

Kauft das Buch!

Wie kam Sash eigentlich zum Taxifahren? Das beschreibt er in seinem ersten eBook "Papa, ich geh zum Zirkus!".

Immer dranbleiben!

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Noch ein Blog?

Kleiner Tipp: Sash hat noch einen zweiten Blog, auf dem es auch gelegentlich was zu lesen gibt.

Welches Taxi? Egal.

Es gibt ja ein paar Kleinigkeiten, die mir nicht so gefallen am Taxigewerbe. Zum einen wäre da natürlich die eine Stelle vor dem Komma bei der Gehaltsabrechnung, die irgendwie immer fälschlicherweise leer ist, zum anderen der schwierige Spagat zwischen „dem großen Taxigewerbe“, das für alle Kunden überall und immer perfekt funktioniert auf der einen und dem einzelnen Fahrer oder Unternehmer mit einer eigenen Abrechnung und Arbeitseinstellung auf der anderen Seite.

Das klingt jetzt etwas arg theoretisch, aber was ich meine, kennen viele Kollegen die nach Funk fahren zur Genüge.Man hat als Fahrer eine Stunde lang die Position am Stand verteidigt, sich gelangweilt und geärgert, kein Geld verdient. Dann bekommt man einen Auftrag 2 Blocks weiter und kaum, dass man da ist, kommt von der Zentrale die Nachricht, dass die Fahrt storniert wurde, weil die Kunden ein anderes Taxi herangewunken haben.

Aus Kundensicht ist das irgendwie verständlich, denn schließlich sollen Taxen ja überall möglichst schnell da sein und immer verfügbar. Welches Taxi das jetzt genau ist, spielt im Grunde erst einmal keine Rolle, in der S-Bahn fragt ja auch niemand nach dem Namen des Fahrers. Für uns Taxifahrer ist das natürlich ein Problem. Wir kriegen nur unsere Fahrten bezahlt und es ist für uns im Grunde immer ärgerlich, wenn ein Kollege eine Tour wegschnappt.

Als stummer Fahrer bin ich da ja nur selten von betroffen. Ich bemühe mich, keine Fahrten zu klauen und den Kunden zu erklären, dass es für den Kollegen jetzt wirklich ärgerlich ist, wenn ich sie mitnehmen würde – was entweder für Verständnis oder aber für ziemlich böse Beschimpfungen sorgt. Und das ist immer eine blöde Situation, denn je lieber der Fahrgast bei mir einsteigen will, desto egaler ist ihm das Ganze letzten Endes. Da steckt man schonmal in einer moralischen Zwickmühle.

Aber vereinzelt hat man solche Situationen auch ohne Funk.

Letztes Wochenende bin ich in den frühen Morgenstunden am Breitscheidtplatz vorbeigefahren und dann in die Tauentzienstraße. Dort wird fleißig gebaut, damit die Touristen die Gedächtniskirche nicht selbst fotografieren, sondern Ansichtskarten ohne Baustellenhintergrund kaufen, deswegen ist die Straße dort auf eine Spur in der Breite begrenzt. Nun kam es wie es kommen musste. Ein junger Mann winkte mich heran und fragte mich, ob ich auch 5 Leute mitnehmen würde. Mache ich ja sehr gerne, nur dummerweise waren die anderen noch nicht zu sehen. Hinter mir reihten sich inzwischen etwa so viele Autos auf, wie normalerweise in einem ganzen Quartal um diese Uhrzeit dort auftauchen und so bemühte ich mich um eine Lösung:

„Klar, kann ich machen. Hier halten ist jetzt aber ein wenig blöd. Ich halte da vorne am Eck.“

und deutete auf die nächste Querstraße, etwa 40 Meter entfernt. Dort positionierte ich mich dann höchst illegal, aber wenigstens ohne den Verkehr auf Rush-Hour-Niveau anzustauen. Binnen der nächsten zwei Minuten krochen, taumelten und torkelten langsam aber sicher erst zwei, dann drei und letztlich fünf Gestalten aus einem Fastfood-Laden auf den Gehsteig. Nur keine Eile…

Und dann passierte das nächst Naheliegende. Die fünf nun alle direkt an der Straße befindlichen Typen guckten etwas doof in der Gegend herum, winkten sich dann ein zufällig auftauchendes Großraumtaxi heran und stiegen ein. Ich kann es wohl als freundliche Geste sehen, dass sie mir nebenbei eine „Zisch-ab“-Handbewegung zukommen ließen.
So sehr ich dem Kollegen die Fahrt gönne: In so einem Moment werde ich innerlich zum Höhlengnarf! Natürlich haben mich die zwei Minuten Wartezeit nicht umgebracht, aber es nervt echt ziemlich.

Mal abgesehen davon, dass das prinzipiell Arbeitszeit ist und wir sicher eine ziemlich lustige rechtliche Lage hätten, wenn ich das Taxameter in so einem Fall schon anschalte und dann auf die Bezahlung bestehe: Denkt als Kunden doch auch mal dran, ob ihr das mit einem Kumpel machen würdet.

Anrufen, bzw. sagen:

„Wart mal kurz!“

Und dann einfach mit einem anderen Freund abhauen. Das wären meine 2 Cents zum Thema.

Andererseits ist es natürlich gerade beim Bestellen scheiße, wenn das Taxi in 5 Minuten versprochen wird und dann nach 10 Minuten immer noch nicht da ist. Da sieht es natürlich anders aus, keine Frage.