Behind the scenes

Ich hab die letzten Tage ein paar Halloween-Fotos bei Facebook und Twitter gepostet, hier ist noch ein kleines Feature dazu. Schließlich haben wir nicht nur fünf Fotos gemacht.

Als erstes sei mal festgehalten, dass wir tatsächlich Kürbisse ausgehöhlt haben für den Spaß:

Fies gemessert: Kürbi. Quelle: Sash

Fies gemessert: Kürbi. Quelle: Sash

Zugegeben, künstlerisch begabtere Kürbisschnitzmeister finden sich sicher zuhauf – aber für den allerersten Versuch konnte sich Kürbi echt sehen lassen. Und ganz ehrlich: Er sollte am Ende ein Taxifahrgast werden – dazu muss man keine besonderen ästhetischen Ansprüche erfüllen.

Keine 500 Meter von unserer Haustüre weg haben wir dann einen halbwegs ruhigen Parkplatz genutzt, um die Fotos zu machen. Innen und außen – und aus hundert Perspektiven. Ein paar Bilder von Kürbi werde ich vielleicht nächstes Jahr noch rausholen können …

Die 72 – nur echt ohne Zierleiste vorne! Quelle: Sash

Die 72 – nur echt ohne Zierleiste vorne! Quelle: Sash

Im Übrigen war das alles absolute Teamarbeit. Ozie hat weit mehr als die Hälfte aller Aufnahmen gemacht. So auch das „Selbstportrait mit Kürbis“:

Wieder ein schwieriges Bild für Gesichtserkennungssoftware … Quelle: Ozie

Wieder mal ein schwieriges Bild für Gesichtserkennungssoftware … Quelle: Ozie

Wir wollen aber ehrlich bleiben: Am Ende gab es bei unserem Ausflug auch Dinge, die wir von Anfang an planten, mit Photoshop (in unserem Fall eher Gimp) zu lösen. Kürbisse, die ins Taxi kotzen, sind nämlich eigentlich genauso eklig wie Fahrgäste, die das tun. Deswegen sah das tatsächliche Setting so aus:

"Und ich kotze jetzt auf die Folie?" – "Ja, Kürbi!" Quelle: Ozie

„Und ich kotze jetzt auf die Folie?“ – „Ja, Kürbi!“ Quelle: Ozie

Beim zweiten Saisongemüse waren wir dann schon geübt. Das ging recht flott und das Teil sah sogar im „Rohzustand“ schon ziemlich überzeugend aus:

"Heinz?" – "Ja?" – "Dein Kürbis ist da!" Quelle: Ozie

„Heinz?“ – „Ja?“ – „Dein Kürbis ist da!“ Quelle: Ozie

Trotzdem blieb am Ende noch einiges Herumexperimentieren mit der Beleuchtung:

Von hinten viel weniger spooky: Taxi-Kürbi. Quelle: Sash

Von hinten viel weniger spooky: Taxi-Kürbi. Quelle: Sash

Die wirklich guten Fotos sind außer dem einen von gestern wie gesagt auf der Facebook-Seite von GNIT und dem @_GNIT_-Account bei Twitter gelandet. Und dorthin wollte ich Euch auch gerne nochmal einladen. 🙂

Start-Stopp-Talk

Durch einige Jura-Blogs ging heute die Nachricht über ein Gerichtsurteil (Link zum lawblog), das die Straffreiheit vom Telefonieren am Steuer bestätigt, wenn das Auto an der Ampel dank Start-Stopp-Automatik den Motor selbst abgestellt hat. Ist vielleicht hilfreich für einige Schnelltelefonierer. Tatsächlich hält sich das Gericht damit einfach an den Wortlaut des entsprechenden Paragraphen, der das Benutzen eines Telefons bei laufendem Motor untersagt.

Auf der anderen Seite sagt auch Udo Vetter in seinem Eintrag nochmal, dass umgekehrt eben auch auf öffentlichen Parkplätzen das Telefonieren bei laufendem Motor trotzdem verboten bleibt. Etwas, das bei strenger Kontrolle gerade uns Taxifahrern das Leben nicht unbedingt leicht machen würde. Schließlich verbringen wir meist viel Zeit stehend. Ob auf Kunden wartend in zweiter Reihe, oder am Taxistand. Oft – gerade im Winter oder wenn das Vorrücken recht schnell geht – durchaus mit laufendem Motor. Und unsere Telefone bedienen wir auch regelmäßig – zum Beispiel zur Fahrtannahme via App.

Da würde ich sagen, wäre eine Änderung schön. Schließlich soll das „Handyverbot“ Unfälle verhindern – die meines Wissens nach nur selten durch unbewegte Fahrzeuge verschuldet werden. Aber was weiß ich schon …

Arbeitslaune

Hab mich übrigens heute Nacht tatsächlich noch ein zweites Mal hinters Steuer gesetzt. Ich wusste nach einem gemütlichen Essen zu Hause nix mit mir anzufangen und hatte das Auto eh vor der Tür stehen. Da die Stadt nach dem abendlichen Regen allerdings wie leergefegt schien, hab ich den Versuch recht schnell wieder abgebrochen. Aber hey, immerhin zwei Touren und 17 € hab ich schon mal auf der Uhr, wenn ich die Schicht heute Abend anfange. Und das ist immerhin besser als nix. 🙂

Kurze Freude

Heute Nacht war nicht wirklich eine Arbeitsnacht. Sie hätte eine sein sollen, ja. Aber die letzten Tage waren auch ohne Taxi anstrengend und so hab ich das mit der Arbeit bei einem „Naja, vielleicht ja noch …“ werden lassen. Was, um ehrlich zu sein, hieß, dass mich keine zehn Pferde auf die Straße kriegen würden, ich mir aber die theoretische Option offen lasse. Cheffe wird’s nicht freuen, aber ich hab nicht so sonderlich oft eine Deadline für die Manuskriptabgabe. Und im letzten Moment ist natürlich trotzdem alles zu eng, auch wenn’s davor ja „gar kein Problem“ war. 😉

Aber gut. Zeitgleich hatte meine bessere Hälfte Prüfungen und am gestrigen Abend war bei uns beiden herrlich zeitgleich alle Luft raus. Was für ein Timing! Es lief dann auf völlig hirnentleerendes Fernsehschauen mit leckerem Essen hinaus und dabei hätte es eigentlich bleiben können. Aber dann saß ich plötzlich um 2 Uhr als einzig noch wache Person in der Wohnung rum und war plötzlich nicht mehr sonderlich müde. Also denn: Raus auf die Straße, rein ins Taxi!

Ziele hatte ich keine, ich wollte nach Möglichkeit ein paar Winker mitnehmen, mehr so zum Spaß. Das aber sollte so nicht klappen. Überall freie Taxis und kaum Leute auf der Straße. Der Nieselregen hat wohl den meisten die Laune zum Weggehen verdorben. Nach einer Stunde ohne Kundschaft war mir das dann zu blöd und ich bin wieder heim. Just da hab ich dann immerhin noch eine Kurzstrecke mitgenommen. Ist eigentlich nicht der Rede wert, aber wortwörtlich besser als nix …

Gelohnt hat sich der Ausflug finanziell nicht, dafür habe ich aber einen besonders schönen Satz an einer Ampel aufgeschnappt. Ein paar junge Leute, wohl auf dem Heimweg. Und einer meinte:

„Ich schwör’s Euch! Ich hab vorher voll den Zauber-Döner gegessen!“

Die Meldungen des Tages wären aber natürlich nicht komplett ohne den Hinweis darauf, dass die unlängst aufgehobenen Verbote von Uber in Berlin und Hamburg wieder gültig sind. Jetzt, da ich das schreibe, gibt es von Uber noch keine Stellungnahme, aber ich wette, dass es in dieser um Smartphones und Innovationen sowie Wahlmöglichkeiten gehen wird. Wie immer, egal was gerade passiert.

Unmögliche Schicht

Heute war wieder so eine Nacht …

Zu allererst war sie verdammt komisch. Obwohl ich die 72 ohnehin noch ein paar Tage alleine gehabt hätte, fühlte es sich verdammt komisch an, zu wissen, dass ich das Auto künftig nicht mehr mit Harald teilen werde. Was auch daran liegt, dass ich eben doch als Junior-, bzw. Zweifahrer dazu gekommen bin und die Ordnung im Auto überwiegend seine Handschrift trägt. Über was man sich halt so Gedanken macht … 🙁

Meine Laune war also ohnehin auf Halbmast. Eigentlich wollte ich heute Nacht mehr als die normal angepeilten 170 € einfahren, aber ich hatte ehrlich gesagt schon nach anderthalb Stunden keinen Bock mehr, überhaupt was zu tun. Aber man soll den Tag nicht vor dem Abend – in meinem Fall eher: dem Morgen – loben. Da kamen dann zum einen viele nette Worte von Kollegen, dann eine Stammkunden-Vorbestellung für später, die mich etwas bei der Stange hielt. Waren die Fahrten bis dahin an einer Hand abzuzählen, ging es nun deutlich schneller.

Am Ende haben dann zwei besonders lange Fahrten dafür gesorgt, dass ich doch 9 Stunden auf der Straße war, der Kilometer-, der Stundenschnitt sowie das Endergebnis gepasst haben. Dazu mit fast schon absurd netter Kundschaft und langen Gesprächen – mehr Win-Win geht in so einer verkorksten Nacht echt kaum noch. Aber ja, es gibt sie halt doch: die Gründe, diesen Job wahnsinnig zu mögen und die einen binnen einer Schicht wieder ein bisschen aufs Neue begeistern.

Einzelheiten reiche ich später nach. Ich muss den gestrigen Tag trotzdem erst einmal verarbeiten. Auch bei den Kommentaren werde ich vermutlich erst später wieder reinschauen.

„Diese Straße … 47!“

Es gibt so Fahrten, die einen ganz eigenen Typus begründen. Derer gibt es fraglich viele verschiedene. Und sicher hat jeder Fahrer so seine eigenen Schubladen, in die er die Fahrten ggf. steckt. Ich hab da beispielsweise die „Rentner vom Bahnhof in einen Außenbezirk“-Fahrten als eigene Kategorie. Die sind überwiegend stressfrei und nicht selten ertragreich beim Trinkgeld. Zusätzlich gibt’s oft interessante Infos aus der Berliner Geschichte.
Oder die „Berghain zu einer Schwulenbar nach Schöneberg“-Touren: ebenso stressfrei, meist sogar langweilig, dafür viel Englisch.

Worauf ich jetzt eigentlich raus will, sind die fast schon hobbymäßigen „Null Aufwand und damit gutes Geld“-Fahrten. Schätze, diese Sortierung nehmen andere Kollegen auch gelegentlich vor. Das sind die Fahrten, die man kriegt, wenn man sowieso in die Richtung unterwegs ist – oder etwa eine Kurzstrecke mit nur ein paar Metern Umweg serviert bekommt. Am Sonntagmorgen hatte ich z.B. meinen Umsatz beisammen, als ich einen Kunden am Adlon abgeliefert hatte. Auf dem Heimweg stieg mir an der Französischen Straße ein Winker zu und wollte zum nh Hotel „Alexanderplatz“. Das lag (abgesehen von 5 Metern Umweg in die Hotelvorfahrt) komplett auf dem Weg, den ich sowieso fahren wollte und hat mir schnell einen Zehner Umsatz gebracht, auf den ich an anderen Tagen eine Stunde warte.

Nun aber zu den zwei Trunkenbolden.

Ich war auch hier auf dem Weg nach Hause. Vor der Schicht. Ich darf das Taxi privat nutzen, also tue ich es gelegentlich. In dem Fall wollte ich zu Hause meine bessere Hälfte abholen und mit ihr zusammen zwei Sendungen aus der Packstation holen. So halten wir das öfter, gerade bei schwereren Paketen. Wann immer ich nach Hause fahre, entscheide ich je nach Laune, wann ich die Fackel ausmache. Mal will ich davor gar keine Kundschaft, mal schalte ich sie erst aus, wenn ich fast da bin. Dieses Mal habe ich sie angelassen und bekam ungelogen 100 Meter vor der Haustür – beim wunderbaren Döner, der in unserem Viertel sowohl das nächtliche Essen als auch die Rund-um-die-Uhr-Versorgung der ortsansässigen Alkoholiker gewährleistet – Winker. Zwei stark schwankende Gesellen, um 21 Uhr bereits voller als die halbe folgende Nachtschichtkundschaft zusammen.

Ihr Deutsch war mittelprächtig, wahrscheinlich waren es Russen. Der eine auf dem Beifahrersitz wies mit ausladender Geste Richtung Westen und sagte:

„Diese Straße!“

Was halb Berlin hätte bedeuten können.

„47.“

Aha. Er meinte also genau diese Straße, in der wir uns befanden …

„Ach so, also Marzahner Promenade?“

„Ja. 47.“

Gut, die 47 liegt natürlich in die andere Richtung – aber für derartige Ortskenntnis hat man ja uns Taxifahrer. Und nachdem ich gewendet hatte, konnten sie mir die richtige Einfahrt auch zeigen. (Nee, ist nicht so einfach bei uns mit dem Straßenverlauf …)

Ich hatte gnädig eine Kurzstrecke eingetippt und sie nach einer Minute Fahrt mit einem zusätzlichen Euro Trinkgeld auch bezahlt bekommen. Würde ich alle drei Minuten 2,80 € (Bruttolohn-Anteil von 4 € + Trinkgeld) verdienen, wäre ich mehr als nur zufrieden. 🙂

Kurioser Nebeneffekt dieser Fahrt: Ozie hatte dieses Mal meinen Tracker im Blick, um zu wissen, wann ich komme – und sich entsprechend gewundert, dass ich quasi direkt vor der Tür nochmal umgedreht habe. Aber wenn ich mir meinen Blog so durchlese, glaube ich eh, dass der Job per se etwa kurios ist …

Kauft das Buch!

Wie kam Sash eigentlich zum Taxifahren? Das beschreibt er in seinem ersten eBook "Papa, ich geh zum Zirkus!".

Immer dranbleiben!

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Noch ein Blog?

Kleiner Tipp: Sash hat noch einen zweiten Blog, auf dem es auch gelegentlich was zu lesen gibt.

Wütender „Großraumkollege“

Es könnte auf den Straßen der Welt so sittsam zugehen, würde nicht ständig irgendwas unvorhergesehenes passieren. Aber so ist das halt. Ob es der über die Straße laufende Fuchs, der Winker am Straßenrand oder sogar der Taxifahrer ist, der für die Winker anhält. Darüber hinaus gibt es Mißverständnisse über Mißverständnisse und eine Menge unnötigen Hass.

Dass ich den auf mich ziehe, ist vergleichsweise selten – was ich durchaus auch meinem Fahrverhalten anrechne. An diesem Wochenende hat’s dann mal nicht gereicht.

Ja, ich hab für Winker gebremst. Und dabei die Spur eines Reisebusses blockiert. Und dass den Fahrer das genervt hat, kann ich irgendwo noch nachvollziehen. Zumal ich davor wirklich von der linken Spur auf seine rüber bin. Um es aber ganz klar zu sagen: ich hab ihn nicht geschnitten und ausgebremst. Der Bus war gerade am Anfahren, hatte also kaum Geschwindigkeit drauf und ich hab vielleicht 40 Meter vor ihm vorsichtig gebremst. Anbei schön geblinkt und alles. Und ich neige ja schon dazu, solche Situationen überzuinterpretieren und mich selbst zu kritisieren. Dass die Situation, wenn ein Fahrgast winkt, während ich mich im fließenden Verkehr befinde, grundsätzlich gefährlich ist, weiß ich. Ich habe schon zahllose Winker deswegen stehenlassen, so weh es auch manchmal getan hat.

In dieser Situation nun habe ich unmittelbar nach dem Winken den Bus ins Visier genommen und mich gefragt, ob das reicht. Nicht ob es mir zum Bremsen reicht oder dem Bus gerade eben so noch. Nein, ob es vertretbar ist, vor ihm anzuhalten! Und auch als ich auf der Spur war, habe ich ihn nicht aus den Augen verloren und wäre sofort wieder durchgestartet, hätte ich Sorge gehabt, ich zwinge ihn zu scharfem Bremsen. Und ja: ich bin mir auch bewusst, was ein Bus ist, dass er sich anders fährt als mein Taxi und der Fahrer ggf. auf Passagiere achten muss.

Und wieder einmal war das kein Problem. Ich hab um einen gewissen Sicherheitsabstand bemüht erst einige Meter nach den Winkern wirklich angehalten, der Bus dann gute 10 Meter hinter mir. Ohne Reifenquietschen, ohne Vollbremsung. Ganz gemächlich.

Im Kopf hab ich das deswegen noch, weil der Fahrer – nachdem er mich wild angehupt hat – sich danach entschlossen hat, mir doch noch die Meinung zu sagen. Auf der zu jener nachtschlafenden Zeit ausgestorbenen Kantstraße setzte er den Blinker, fuhr links neben mich, öffnete die Türe und stieg aus. Und in Anbetracht dessen, was er mir vorwarf, sollte man durchaus darüber nachdenken, wie verkehrskonform denn diese Aktion war.

Er bezichtigte mich, eine „vorsätzliche Straftat“ begangen zu haben. Ob das jetzt das Blinken, das Bremsen oder das Halten auf der Busspur betraf, weiß ich nicht. Ich schätze, dass ihm das auch egal war. Vermutlich war ich einfach einer von „diesen doofen Taxifahrern“, denen er es jetzt stellvertretend mal richtig zeigen konnte. Meine Fahrgäste sprangen noch ein und meinten:

„Sorry, wir haben Ihn rangewunken.“

„DAS IST SCHEISSEGAL! DANN MUSS ER TROTZDEM WEITERFAHREN!“,

wütete sich der Grauschopf in Betriebslaune. Er beendete seine rechtlich leicht dünne Belehrung damit, dass er mir das nächste Mal „absichtlich ins Heck“ fährt und damit „vor Gericht auch noch Recht bekommen“ würde. Nun ja. Sie sind schon niedlich, wenn sie wütend werden …

Im Ernst: Ich weiß, dass Taxis in zweiter Reihe oft nerven. Und wenn sie vor einem bremsen erst recht. Und ich will es auch nicht entschuldigen, wenn ein Kollege da Umsatz vor Verkehrssicherheit gewichtet. Ebenso kann ich eigene Fehler natürlich nicht ausschließen und ich bin mir auch nicht sicher, ob unsere Erlaubnis, in zweiter Reihe zu halten (StVO §12 (4)) auch für Busspuren gilt.
„Wenn die Verkehrslage es zulässt“ greift meines Erachtens nach auf einer leeren dreispurigen Straße, wenn nur ein einzelner und langsamer Bus in angemessenem Abstand hinter einem fährt. Und falls ich da dieses Mal laut StVO im Unrecht war, stellt sich immer noch die Frage, ob das rechtfertigt, sich selbst verkehrswidrig zu verhalten und andere Verkehrsteilnehmer zu bedrohen. Aber keine Sorge: ich werde Euch auf dem Laufenden halten, falls mir demnächst ein weißer Reisebus absichtlich ins Heck fährt.

Bis dahin würde ich damit verbleiben und zusätzlich noch einmal darauf hinweisen, dass Taxis ggf. unvermittelt auf der Straße anhalten und dass es hilfreich ist, damit zu rechnen. Ich halte hinter Kollegen meist auch einen extra großen Abstand ein. Natürlich sollte der Taxifahrer selbst drauf achten – aber gewonnen hat am Ende keiner, falls es doch mal schiefgeht. Egal ob man im Recht ist oder nicht.

PS: Auch wenn das „Großraumkollege“ in Anführungszeichen von manchen vielleicht so verstanden wird: ich habe nicht vor, hier einen Taxifahrer-vs-Busfahrer-Krieg zu befeuern. Ich schätze die Kollegen in den Bussen und mit ein oder zwei anderen Abzweigungen in meinem Leben wäre ich einer von „ihnen“. Ich sehe sie als Kollegen im Sinne von „professionelle Fahrer“, ebenso wie Trucker und Fahradrikscha-Fahrer. Und ich denke auch, dass wir zusammen eine Menge Möglichkeiten haben, den Verkehr da draußen sicherer und/oder besser zu machen, indem wir entsprechend professionell agieren. Uns wegen vermeintlicher oder realer Fehler wutentbrannt auf der Straße gegenseitig anzuschreien sehe ich jedoch als den dümmsten aller Versuche an, dieser Aufgabe gerecht zu werden.