Blabla

So, das Wochenende neigt sich dem Ende zu. Ich bin kurz vor dem Einschlafen, und heute Abend geht es wieder raus auf die Piste. Wenn ich Glück habe, ist mein Tagfahrer ja meinem genialen Einfall gefolgt, die quietschenden Bremsen und den Lärm im Radkasten mal diagnostizieren und abstellen zu lassen.

Entgegen meiner Hoffnungen werde ich mit dem Auto nämlich noch ein bisschen umherfahren müssen, auch wenn meine Chefs gerade in größerem Stil neue Autos kaufen. Aber in Anbetracht der Tatsache, dass das nicht einmal Großraumwagen sind, will ich auch nicht grundlos meckern.
Die Kiste hat jetzt etwa 275.000 Kilometer runter, und laut Aussage meines Brötchengebers ist geplant, sie außer Dienst zu stellen, wenn sie zwischen 300.000 und 400.000 km den ersten größeren Schaden hat. Und da selbst wir die Kiste nur auf 5.000 bis 7.000 Kilometer monatlich bringen, wird das wohl eher gegen Ende des Jahres was. Wenn sich nicht irgend ein netter Amokfahrer quasi aufdrängt, mir einen neuen fahrbaren Untersatz zu bezahlen. Vorgeschädigt durch den Unfall mit Fahrerflucht ist die Kiste ja noch…

Was die Kunden angeht, hatte ich in letzer Zeit wirklich Glück.
Einmal hatte ich zwar eine Dauertelefoniererin im Auto, die sich aber zuletzt doch noch einen Funken Sympathie ergattert hat, als sie sich sehr nett und mit gutem Trinkgeld verabschiedet hat.
Bevor das jemand falsch versteht: Ich hab gar nichts gegen das Telefonieren bei mir im Taxi, aber wenn es dann wirklich ohne ein „Hallo“ abläuft, finde ich das schon etwas unverschämt. Unterhaltsam muss ein Fahrgast ja nicht sein, aber ein Wort mehr als „Landsberger 115“ könnte es dann ja doch sein…

Naja, ich hoffe mal, von der nächsten Schicht gibt es irgendwa spannendes zu berichten. Sonst muss ich ja wirklich ganz tief in meinem kleinen Büchlein blättern 😉

Nicht mehr mein Problem…

Die Neuigkeiten zu den Auswurf-Spezialisten vom frühen Samstagmorgen sind natürlich noch überschaubar. Heute stand dann erst einmal auf dem Programm, was für mich als Angestellten dann doch irgendwie unabdingbar ist:

Ich hab meinen Chef informiert.

Im Grunde wollte ich eigentlich nur nachfragen, wie sie mir im Zweifelsfalle den Rücken stärken könnten, bzw. auch um überhaupt mal was zu sagen – schließlich hab ich ja für den Fall, dass die Typen sich einer Zahlung weiterhin verweigern, eine nicht gerade kleine Fehlfahrt von 70 € auf der Uhr.

Nun ist mein Chef bei der ganzen Kotz-Thematik allerdings ganz anders drauf als ich. Ich sehe den Leuten ihren übermäßigen Alkoholkonsum gerne nach und sogar Kotzen bewerte ich als zwar ärgerliche Sache, nicht aber als Kapitalverbrechen. Natürlich setze ich voraus, dass ich entschädigt werde, wenn ich im Abendessen von Alkoholleichen umherfische anstatt einfach nette Kunden zu befördern – aber wenn das geklärt ist, dann sind mir die Leute nicht mal zwingend unsympathisch.

Mein Chef hingegen vertritt nicht nur die Meinung, dass Kotzen mit das Übelste ist, was uns Fahrern passieren kann – er hat beim letzten Weihnachtsfest auch die gesamte Nachtfahrerschaft gegen sich aufgebracht, als er die Meinung vertrat, angetrunkene Kundschaft sollte man gar nicht befördern, und man könne die solche auch tatsächlich in der Praxis umgehen.
Er hat also entsprechend noch keinen derartigen Zwischenfall als Fahrer gehabt und uns ans Herz gelegt, auf jeden Fall die Autos danach für schlappe 400 € professionell reinigen und desinfizieren zu lassen, die Rechnung zum Kunden schicken und Ende.

Ich gebe zu, da stimme ich ihm nur bedingt zu. Dass die Kunden im Zweifelsfall eine solche Maßnahme dulden – und damit zahlen – müssen: D’accord! Nach Möglichkeit handhabe ich es allerdings dennoch so wie ausgerechnet der unsympathischste Typ am Samstag gesagt hat:

„Selber mit’m Lappen drüber!“

Natürlich geht das nicht schnell, weil man es gründlich machen muss – und natürlich spart man sich damit trotzdem nicht den Verdienstausfall. Aber die Rechnung für den Kunden wäre ja schnell 4-stellig geworden, wenn ich die Kiste übers Wochenende hätte stehen lassen, mein Tagfahrer ebenso, und wir dann am Montag nochmal einen halben Tausender für die Reinigung aufschlagen. Da ist dann in meinen Augen trotz mancher Arschgeige die Verhältnismäßigkeit nicht mehr gegeben – zumindest wenn man wie ich relativ pragmatisch mit den Körperflüssigkeiten anderer Leute umgehen kann.

Da ich aber eigentlich gar keine große Lust habe, diesen Ärger auf meine eigene Schulter zu nehmen, war ich dennoch positiv überrascht, als mein Chef kurz und knackig verkündete:

„Du musst da gar nix machen! Die verklagen wir und da schlagen wir die höchstmögliche Entschädigung für dich raus!“

Also mal sehen. Die wichtigsten Fakten hab ich ihm schon gemailt, jetzt muss ich auch abwarten.

Abschließend möchte ich noch sagen: Ja, das ist hart. Meinetwegen hätte es so nicht laufen müssen. Ich hab – wirklich lächerliche – hundert Euro gefordert. Ein

„Sorry, wir haben nur 80!“

hätte mir vielleicht gereicht und ich werde bei entsprechenden Vorkommnissen auch in Zukunft erst mal darauf setzen, dass man sich einigt. Ich will dabei nicht draufzahlen und vielleicht ein nettes Trinkgeld als Entschädigung – um mehr geht es nicht, und ich finde meine Haltung gerechtfertigt. Aber wenn statt einer Entschuldigung meine Arbeit herabgewürdigt wird, ich beleidigt werde und ich dann auch noch auf  Geld verzichten soll – dann ist es vielleicht ok, wenn es so läuft wie jetzt. Ich kann die Helden der Nacht echt nur beglückwünschen zu allem, was jetzt kommt…

Huhu, Herr Glietsch!

Mal ganz im Ernst: Fällt eigentlich den Nicht-Zugewanderten auf, wie doof die Bezeichnung „Der Polizeipräsident in Berlin“ als Behördenname ist. Ich persönlich denke jedes Mal, wenn ich einen Brief von dieser Behörde bekomme nach dem obligatorischen „Fuck, wie schnell war ich?“ wie bekloppt diese Bezeichnung klingt. Schon das „in“! Ich will jedes Mal schreien, sie mögen doch wenigstens ein „von“ daraus machen. Wo der Typ rumgammelt, ist mir ja egal, das soll doch eine Information über seinen Rang sein…

Aber gut, darüber wollte ich mich eigentlich gar nicht auslassen. Ich lebe in einem Bundesland, in dem die Landespolizei „Der Polizeipräsident in Berlin“ heißt. Irgendwas ist ja immer.

Und von denen hab ich jetzt Post bekommen. Nicht ganz unerwartet, schließlich ermitteln die gerade in meinem Sinne einen flüchtigen Unfallteilnehmer. Aber die Vorurteile sitzen tief, so fragte auch meine bessere Hälfte beim Anblick des Briefes gleich, ob ich geblitzt wurde. Dazu sei angemerkt, dass ich noch niemals diesbezüglich Post vom Polizeipräsidenten bekommen habe, mein einziges geahndetes Verkehrsvergehen seit meinem Umzug wurde damals von Brandenburger Cops bearbeitet, da ich in Potsdam mit 8 km/h zu viel erwischt wurde.

Ja nun, die ganze Sache ist natürlich eigentlich denkbar unspektakulär. Eine Zeugenaussage zu den Vorkommnissen hätten sie gerne. Die kriegen sie in dem Fall auch, wenngleich es immer wieder erstaunlich ist, wie sehr die Polizei darauf bedacht ist, den Eindruck zu erwecken, ich müsste mit ihnen reden. Es wird gleich darauf hingewiesen, dass ich mit der Beantwortung der Fragen eine Vorladung vermeiden kann, bzw. die „Vorsprache eines Polizeibeamten“. Auf mein Zeugnisverweigerungsrecht im Falle einer Verwandtschaft mit dem Beschuldigten oder einer notwendigen Selbstbezichtigung werde ich gleich auf der ersten Seite hingewiesen. Auf die Tatsache, dass ich nur vor einem Gericht (und nicht bei der Polizei) überhaupt aussagen muss, natürlich gar nicht. Aber diese Geschichten kann man zuhauf im lawblog nachlesen. Ich finde es nur bedenkenswert.

Aber wie vertrauenswürdig kann ein Formular schon sein, das mit folgenden Worten endet:

„Zahlungen bitte nur bargeldlos an“

Also wem heute noch beim Formatieren der Footer von der Seite fällt… lassen wir das!

Wenden wir das Blatt, sehen wir uns mal um:

Drei Teile, logisch gegliedert in

I. Fragen zur Person
II. zum Sachverhalt
III. Bei Verkehrsunfällen

Ich wirke arg pedantisch, wenn ich mich jetzt über die Unlogik der Unterteilungen beschwere, bzw. bemängele, dass zum korrekten Verständnis ruhig noch hier und da ein Wort mehr in diese ansonst leeren Zeilen gepasst hätte. Oder?

Aber wozu sollte man das ernst nehmen? Schließlich ist es ja auch nicht so, dass diese Blätter an alle verschickt werden, ungeachtet des Bildungshintergrundes. Mich persönlich stellen Aufgabenstellungen wie diese auf die Probe:

„Familienname/Geburtsname/Vorname (Rufname unterstreichen )“

Bei der Angabe eines Vornamens den Rufnamen zu unterstreichen ist sicher eine knifflige Hausaufgabe für Waldorfschüler, im Grunde aber nur kurios. Ich bin jetzt mal davon ausgegangen, dass sie hier trotz Verwendung des Singulars gerne alle Vornamen aufgezählt hätten. Ob davon jetzt einer als Geburtsname in irgendeiner Akte landet, weiß ich glücklicherweise nicht. Der Teil mit den persönlichen Daten ist im allgemeinen aber doch ohne Studium lösbar.

Im zweiten Abschnitt – zum Sachverhalt – hab ich nur kurz schmunzeln müssen als ich mir überlegt habe, ob ein Polizeipsychologe sich wohl eine Belobigung dafür holen durfte, als er angeregt hat, die Frage ob man aussagen möchte, vor die Frage zu setzen, ob man überhaupt Zeuge ist. Dass hier die Aussageverweigerung wieder in expliziten Bezug zu den Regelungen gebracht wird, die eigentlich nur vor Gericht gelten, finde ich wirklich furchtbar! Das ist schlichtweg Irreführung, möchte ich meinen.

Aber gut, dann folgte natürlich der nervige Teil. Die Unfallhergangsbeschreibung. Man kann bei solchen Dingen ja nie pingelig genug sein, und so hab ich den ganzen zur Verfügung stehenden Platz aufgebraucht. Auch wenn dabei sicher ein paar Informationen gewissermaßen redundant waren. Aber es ist eben auch meine Art von Humor, zu schreiben

„Ich befand mich zum fraglichen Zeitpunkt am Steuer (vorne links) meines Fahrzeugs […]“

Der Abschnitt 3 – Bei Verkehrsunfällen – behandelt dann nur die Fragen, ob es mir und/oder meinem Autochen gut geht. Bezüglich der Tatsache, dass ein Idiot vor mir geflüchtet ist, als ich sein Kennzeichen vor der Nase hatte, hat mich überlegen lassen, bei der Frage, ob ich verletzt wurde, „ja“ anzukreuzen, und dahinter zu vermerken:

„intellektuell“

Das könnte es gewesen sein. Aber eine Behörde würde sich keinen so schicken Namen wie „Der Polizeipräsident in Berlin“ geben, wenn sie nicht auch noch Zusatzfragebögen in der Schublade liegen hätte. Also noch ein Blatt:

Hier werden in 14 einfachen Fragen nochmal Angaben zu den Personen und dem Fahrzeug verlangt. Ich bin übrigens wirklich ein klassischer Zeuge, und kann mich bis auf das sofort notierte Kennzeichen an so gut wie gar nichts erinnern. Ich weiß nicht einmal, ob das Auto ein Stufen- oder Steilheck hatte, geschweige denn Marke, Modell oder Besonderheiten.

Amüsant ist dann Nummer 14:

„Bitte tragen Sie sicherheitshalber noch einmal die genaue Unfallzeit und den Unfallort ein!“

Damit kann das Ding dann wohl zur Post. Ach ja, eine Frage noch: Ich bin ja eigentlich echt ein sozialer Mensch. Aber wer bitte hatte jemals eine „Marke zur Hand“, als ihn der Briefumschlag danach gefragt hat?

Von flatulierenden Taxen

Gleich vorweg: Lustige Überschriften bezüglich Gas zu finden, ist ein Minenfeld sondersgleichen.

Jetzt habe ich Wochenende. Das ist ein wenig seltsam, denn ich hab diese Woche letztlich nur einen einzigen Tag gearbeitet. Der Großteil des Urlaubs war geplant, gewollt und erfolgreich umgesetzt, mein Buchprojekt kommt mit jeder freien Nacht 3 Zeilen bis 20 Seiten voran.
Samstag jedoch wollte ich eigentlich mal wieder reinhauen. Das Auto stand bei mir vor der Türe, ich wollte mit meiner besseren Hälfte noch kurz zum Ikea, zum Netto und dann nix wie los! Schon vor dem Auto stellten wir fest, dass es ganz schön nach Gas riecht. Also eher nicht schön.

Einen leichten Geruch wie diesen hab ich durchaus schon mal am Auto wahrgenommen. Wenn es wärmer war und die Kiste einen ganzen Tag lang rumstand. Also hab ich die Bedenken erst einmal beiseite gewischt.

Als wir eine Stunde später mit einer Hand voll Möbel wieder am Wagen standen, stank es schon wieder gotterbärmlich. Als letzten Test haben wir nach 5 Minuten Einkauf abermals reingerochen und schon wieder roch die Kiste wie ein auslaufendes Feuerzeug.

Gleich vorweg: Ernste Sicherheitsbedenken hatte ich nicht. Das Erdgas verflüchtigt sich enorm schnell und ist erstmal auch nicht giftig. Man kann über den Zafira hier und da böse Worte verlieren, das mit dem Erdgas ist eine dufte Sache – wenngleich ich es jetzt alles andere als dufte fand…
Dumm ist vor allem, dass ich das ja keinem Kunden antun kann:

„Was riecht denn hier so?“

„Das ist Erdgas. Ist umweltfreundlicher als Benzin, nehmen sie doch eine Nase voll!“

Ich hab unseren Technik-Guru aus der Firma angerufen. Könnte ja sein, dass das öfter passiert und sich leicht beheben lässt. Für eine Samstagsschicht drehe ich gerne im Motorraum eine Schraube zu. Aber der Guru ging nicht ans Telefon.

Chef anrufen! Vielleicht gibt es ja Erfahrungen, Lösungsvorschläge, Ersatzwagen…
Chef geht nicht ans Telefon. Das war zwar eigentlich zu erwarten, aber normalerweise wird der Anruf wenigstens auf ein Handy umgeleitet.

Da stand ich dann, Samstag Abend kurz vor 21 Uhr.

„Ich fahr mal zum Abstellplatz. Wenn es besser wird, probier ich es mal!“

So hab ich mich verabschiedet. Bis zur Storkower hatte ich den Geruch noch nicht einmal aus der Nase – trotz zweier offener Fenster. Wie das nach einer halben Stunde am Stand riecht, hab ich mir leidlich vorstellen können. Und wenngleich der wirkliche Winter erst einmal vorbei zu sein scheint: 7°C schreien jetzt auch nicht danach, die Cabrio-Saison zu eröffnen.

Fuck!

Also hab ich meinem Tagfahrer noch Bescheid gesagt: Kiste riecht nach Gas, Montag Werkstatt! Ich hasse diese Rollenverteilung, dass ich meinem Kollegen Aufträge für seine Arbeitszeit erteile – aber was will ich machen? Opel bietet zwar einen Notservice bis recht spät – aber meist lassen wir die Kiste ja bei unserem Hausschrauber aufsäbeln.

Gestern dann Ernüchterung: Mein Tagfahrer meint, er rieche nix. Und was soll er zur Werkstatt, wenn da nichts ist? Er hat zwar zugegeben, dass er selber nicht gut riecht wegen Schnupfen und so, aber es hätte sich kein Kunde beschwert. Kunststück bei 6 Fahrgästen…
Also hab ich eine halbe Stunde rumdiskutiert mit dem Ergebnis, ich solle es doch mal probieren. Eine Stunde später saß ich mit meiner besser riechenden Hälfte auf einen Cheeseburger beim Burger King, und im gasumnebelten Taxi lag ein Zettel mit dem Hinweis, dass ein Werkstattbesuch wirklich nicht zu umgehen ist.

Und jetzt zu dieser Stunde wird nach dem Fehler gefahndet. Da ist wirklich mal alles schief gelaufen an diesem Wochenende. Ich kann nur hoffen, dass die Grüne Woche und die Bread and Butter den Januar am Ende noch aus dem Tief ziehen. Mein Chef ist diesbezüglich optimistisch.

Ich eigentlich auch. Schlimmer als dieses Wochenende kann das nächste auch nicht werden.

Weihnachtsessen

„Es ist ja auch keine Weihnachtsfeier, sondern ein Weihnachtsessen…“

zitiere ich meinen Chef auf die Aussage hin, das so viele ziemlich früh gegangen sind.

Ach so…

Im Gegensatz zu den letzten beiden Jahren ist es dann aber doch noch zu einer gemütlichen Runde am Ende geworden, bei der auch einiges an Taxi-inkompatiblen Drogen (Alkohol, Nikotin) vernichtet wurde, was dann doch eine sehr angenehme Geschichte war.

Ja gut, ich bin ein bisschen betrunken, jetzt da ich diese Zeilen schreibe…

Wie soll das dann nächstes Jahr erst werden, wenn großes Firmenjubiläum mit expliziter Feier angesagt ist?

Ich bin jedenfalls einmal mehr der Meinung, im richtigen Betrieb gelandet zu sein, auch wenn wir nicht der Laden mit den dicksten Autos sind. Bezeichnend finde ich zum Beispiel, dass zum Weihnachtsessen nicht nur die angestellten Fahrer, sondern auch die P-Schein-Aspiranten eingeladen waren.

Dieses Jahr ging es zum Essen nach Kaulsdorf, und eigentlich gibt es meines Erachtens nach nichts an dem Restaurant auszusetzen. Mal abgesehen davon, dass sie sogar einen Raucherraum haben, war das Essen gut, die Bedienung freundlich und sehr locker… ich hoffe mal, dass meine Chefs der Dienstleistung entsprechend angemessenes Trinkgeld geben 🙂

Ich genieße derweilst mal wieder ein Wochenende ohne Verpflichtungen, und das ist echt schön!

Kein Key(b)logger

Manchmal habe ich ein unglaubliches Talent, mir selbst und anderen Menschen das Leben schwer zu machen. In aller Regel mache ich das irgendwie wieder gut, und wenn es nur durch Knuffich-Gucken ist.

Ein bisschen schwerer hab ich es diesen Monat meinem Chef gemacht. Nicht nur, dass ich dank langer Krankheit kaum Umsatz eingefahren habe, nein ich hab es auch noch geschafft, meinen neuen Key fürs Taxameter zu ruinieren.

Mein Gehaltszähler, Quelle: Sash

Meine Gehaltszähler, Quelle: Sash

Seit ein paar Monaten habe ich (wie man auch auf dem Bild sieht) zwei Keys, auf denen ich meine Schichten speichern kann. Den zweiten Key habe ich mir von meinem Chef erbeten, da die Kapazität der Teile minimal ist (ein paar kb) und ich deswegen bei arbeitsintensiven Monaten zweimal im Büro abrechnen musste, um den Key-Speicher zu leeren.

Grundsätzlich besuche ich meine Chefs gerne, aber jede Abrechnung bedeutet für mich früheres Aufstehen, eine Stunde Fahrt mit der Bahn, und wirklich nötig ist es nur des Keys wegen. Entsprechend froh war ich um den zweiten.

Irgendwie hab ich ihn aber kaputt gekriegt. Laut meinem Chef als einziger Fahrer bisher. Die Dinger sind zwar recht teuer, aber man muss ihnen lassen, dass sie ihre Arbeit hervorragend machen. Mein Chef bestätigte mir, dass er noch nie Probleme mit den Teilen hatte, die Investition hat sich durchaus gelohnt. Dass mein einer nun hinüber war, war dann auch die Auswirkung roher Gewalt. Wahrscheinlich habe ich mich versehentlich draufgesetzt und dabei meinen Schlüssel in die Kontaktfläche gedrückt. Das Ding hatte eine Mords-Kerbe, und ich verstehe, dass sowohl mein Taxameter als auch der Leser im Chefbüro nix mehr von dem Teil wissen wollten.

Der finanzielle Verlust ist anscheinend mit 18 € noch erträglich, viel ärgerlicher ist es jedoch, dass mein Chef nun entweder die ganze Abrechnung für den letzten Monat von Hand machen muss. Naja, muss…

Er könnte auch ans Taxameter gehen und die Daten mit seinem Unternehmer-Key auslesen – darauf hatte er aber scheinbar keine Lust. Das Faszinierende daran: Ich glaube nicht, dass er die Abschreiber im Normalfall auf Stimmigkeit überprüft (sprich die von mir mit denen meines Tagfahrers abgleicht), somit hat er auf die Kontrolle verzichtet, ob ich ihm falsche Zahlen mitgeteilt hab – sprich: betrogen habe oder zu doof zum Addieren bin. Das Vertrauen ehrt irgendwie.

Kauft das Buch!

Wie kam Sash eigentlich zum Taxifahren? Das beschreibt er in seinem ersten eBook "Papa, ich geh zum Zirkus!".

Immer dranbleiben!

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Noch ein Blog?

Kleiner Tipp: Sash hat noch einen zweiten Blog, auf dem es auch gelegentlich was zu lesen gibt.

Weihnachtszeit

Und woran merke ich als Taxifahrer, dass Weihnachtszeit ist?

Mein Chef schmeißt wieder mit Süßigkeiten um sich:

Geschätzte 10000 kcal, Quelle: Sash

Geschätzte 10000 kcal, Quelle: Sash

Ich gebe ja zu, dass ich darüber nachgedacht habe, das Zeug für mein Gewinnspiel zu instrumentalisieren. Aber so dreist, Geschenke weiterzureichen, bin ich dann doch nicht. 🙂