Die junge Dame, die da in Latzhosen angesprintet kam, ließ sich auf den Rücksitz fallen und rief gleich los:
„Fahr ma bisschen vor bis da bei der Tussi in dem hässlichen Kleid, die schafft’s nicht bis hierher!“
Gut, bis zu diesem Zeitpunkt war die besagte Frau auch schon auf fast 15 Meter an mein Taxi herangekommen, aber wer bin ich, dass ich zahlender Kundschaft Wünsche abschlage? Der Dank indes war groß. Weniger von der Kleiderträgerin, als mehr von meiner Mitfahrerin hinten:
„Du bist mal korrekt! Find ich gut!“
„Ach, wenn ich mit solchen Kleinigkeiten schon helfen kann, dann bin ich immer dabei, keine Sorge!“
Und siehe da: Trotz der etwas ruppigeren Ansprache erwies sich die letzten Endes aus vier Frauen bestehende Truppe als vollkommen problemlos. Die Party war mit ein paar Cocktails bereits im Gange, ich brachte sie dann eben noch schnell zur Fortsetzung der selbigen in Steglitz. Ja, sie wollten ein bisschen komische Musik hören und redeten etwas laut. Andererseits waren sie auch selbstironisch genug, sich als „die schlimmsten Kunden heute“ zu bezeichnen und gaben am Ende gutes Trinkgeld. In dem Fall wusste ich das allerdings schon vorher. Denn Miss Latzhose hat bereits auf halber Strecke im Rahmen der durcheinanderspringenden Gespräche angemerkt, dass ihre Mutter ebenfalls Taxi fährt. Und bei Fahrten mit Taxifahrerkindern läuft am Ende wirklich selten irgendwas nicht optimal. 🙂
Wie sah denn das ‚hässliche Kleid‘ aus ?
@Claudia Sommerfähnchen:
Ein bisschen rosa. Sonst ging’s eigentlich. 😀