Fahrten, die nur Taxifahrerkinder machen

Sie winkte mich am Yaam raus. Durchgefroren, sofort nach der Sitzheizung fragend, als Ziel den Ostbahnhof angebend. Während ich versuchte, in sozialverträgliche Worte zu packen, dass die Sitzheizung sich auf der Fahrt bis zum Ostbahnhof allenfalls würde entscheiden können, ob sie das On-Signal überhaupt akzeptiert, warf meine Kundin bereits ein, dass es danach auch wieder zurückgehen sollte. Nur kurz Geld abheben. Am Westausgang.

Holy Shit! Von 300 Metern einfacher Fahrtstrecke entfielen also nochmal 150.

Aber Kundin ist Kundin.

Vor dem Bahnhof hab ich’s geschafft, schnell eine komplette Zigarette (jaja, Entzug und so …) zu rauchen, am Ende der kompletten Tour aber standen trotz 3,90€ Startpreis nur 6,90€ auf der Uhr.

„Machen Sie mal 10.“

Ui.

„… und danke vielmals! Dann wünsche ich ihnen eine gesegnete Nacht. Ich wünsche ihnen beste Gesundheit, einen schönen Abend, immer nette Fahrgäste und natürlich eine gute Kasse!“

W.T.F.?

„Das wünsche ich meinem Vater immer. Der fährt auch Taxi.“

Das erklärt einiges. Oder besser gesagt: Alles. 😀

10 Kommentare bis “Fahrten, die nur Taxifahrerkinder machen”

  1. gogonzola sagt:

    Da kannst nur runzli mit de Stirn.

  2. Zugbegleiter sagt:

    Aber Sash: du unterschätzt den psychologischen Effekt. Die Sitzheizung ist an: das bedeutet, mir wird gleich warm und der Körper entspannt sich 🙂

  3. Raik sagt:

    Man stelle sich einmal vor, dies würde bei jeder 2. Fahrt passieren! Es würde den Job um ein Vielfaches schöner machen. Erstaunlicherweise muss ich sagen, dass mir in letzter Zeit 2,3 sogar mal 5€ von Fahrgästen zugesteckt werden, die eigentlich für lau auf KT fahren.

  4. lenni sagt:

    Der Kilometer-Schnitt! 😉

  5. Benny sagt:

    „gogonzola sagt:
    2. März 2016 um 08:18

    Da kannst nur runzli mit de Stirn.“
    „runzli mit de Stirn“ eine neue Idee für einen Namen für Onlinespiele hihi danke^^.

  6. Ana sagt:

    @Raik, „KT“ meint hier Krankentransport? Ich dachte immer es gehöre sich so, Trinkgeld dazuzugeben. Die Kassen machen das ja sicher nicht.

  7. Gabriele Sturz sagt:

    Bors: Ist er sich sicher, dass es eine Frau war?

  8. ednong sagt:

    Haha,
    die ist ja cool drauf gewesen …

  9. Sash sagt:

    @Zugbegleiter:
    Das stimmt natürlich. Man sollte ohnehin viel mehr Handlungen aus dem Alltag auf Placeboeffekte untersuchen. 🙂

    @Raik:
    Ja, das stimmt, es ist leider nicht immer so. Aber allzusehr schwarzmalen und meckern würde ich auch nicht.

    @lenni:
    Allerdings! 😀

    @Ana:
    Nee, das machen die Kassen nicht. Aber wir hatten das mit dem Trinkgeld hier ja schon oft. Die Menschen sind unterschiedlich. Und so klassische Gutscheinfahrten (kenne ich aus dem Behindertenfahrdienst ja auch noch) sind wirklich nicht unbedingt ein Quell von viel Trinkgeld. Da hilft es psychisch schon enorm, wenn man das Portemonnaie sowieso in der Hand hält um zu zahlen …

    @Gabriele Sturz:
    Worauf auch immer sie mit dieser Frage abzielt: Dieser Frage wurde nicht bis ins Detail auf den Grund gegangen, aber dem oberflächlichen Eindruck nach entsprach sie dem Bild einer Frau.

    @ednong:
    Das allerdings. Nicht nur des Trinkgeldes wegen: Ich will nicht meckern, ich hatte schon weniger Spaß.

  10. […] Gespräche angemerkt, dass ihre Mutter ebenfalls Taxi fährt. Und bei Fahrten mit Taxifahrerkindern läuft am Ende wirklich selten irgendwas nicht optimal. […]

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