Ich bin dieses Wochenende (mal wieder) kaum zum Taxifahren gekommen. Das ist ok, der Monat lief bis dato ganz gut – und mit Flurrenovierung (ja, noch immer!), Wohnungsentschmandung und Familienbesuch hatte ich gleich drei triftige Gründe dafür. Umso schöner ist es dann, wenn man noch für zwei Stunden rausfährt, dabei einfach mal auf Verdacht eine Hauptstraße im Berliner Osten langgurkt, tatsächlich Winker findet und sie reichlich unemotional erst einen Zielpunkt in 30 € Entfernung angeben, dann aber gleich nachschieben, dass es danach noch weitergehen wird.
Die Truppe war todmüde, aber nicht betrunken oder sonstwie bedenklich, außerdem wollte sie keine Musik, keine Unterhaltung und hat nebenbei völlig selbstverständlich am Ende Zielansagen im Umland gemacht, so dass ich nicht einmal das Navi bemühen musste. Es fing unspektakulär an, ging unspektakulär weiter und endete ebenso unspektakulär. Abgesehen davon, dass der Umsatz am Ende über 50 € betragen hat und das trotz aller Leserfahrten und sonstiger Ausnahmetouren immer noch locker unter die Top-2% fallen dürfte.
Es bleibt allenfalls die Befürchtung, dass ich insgesamt ein sehr lukratives Wochenende verpasst habe. Aber irgendwas ist ja immer.
Was ist den „Wohnungsentschmandung“ ?
@Heiko:
Geraten:
Schmand ist alte saure Sahne, also eigentlich ein verdorbenes Mampf mit recht viel Fett.
Ich würde daher sagen, dass Entschmandung das Entfernen von Alten Wasauchimmer ist.
Wohnungsentschmandung dürfte sich also auf Entfernung alter Einrichtung, alte Tapete und co. ist. Würde zumindest thematisch zur Renovierung passen und wenn ich mich nicht irre, hat Sash im Sashblog auch mal geschrieben, dass das teils echt Alt ist.
Ich kann mich aber irren und Sash hat überall Schmand an die Wand geschmiert. 😀
Wohnungsentschmandung ist ein quasi-genialer Neologismus.
Wird aber demnächst wohl bebußgeldet werden müssen, weil er die Leute nur verwirrt.
@Heiko:
Die Befreiung von Wohnung von Dreck. Der namensgebende Mitbewohner verwendete Schmand synonym zu Grind.
@Die Unsoziale:
Fast.
@Sprachpolizei:
Ich verwende den Begriff online seit Jahren. Ich kann doch nix dafür, wenn Ihr nicht zuhört! 😉
Zunächst kaufe ich noch ein „n“ fürs „denn“.
@Sash: Ich hatte mir das schon gedacht, aber der Begriff an sich war mir halt völlig neu. Und hier im Blog kam der bestimmt auch noch nicht (so oft) vor.
@Heiko:
Natürlich nicht! 🙂
Ist wirklich eher ein Insider aus meinem Freundeskreis. Aber ich finde das Wort so schön, ich beantworte lieber eine Handvoll Kommentare anstatt es nicht mehr zu verwenden.
Aus aktuellem Anlass:
Gibt es das auch als vegane Alternative? ;-D
@Tomtom:
Sicher. Es kommt halt drauf an, ob es „veganer Schmand“ war, der jetzt entfernt wird. 😉
Hi,
Ich habe deinen Blog gestern entdeckt und lese ihn gerade rückwärts durch, echt schöne Schreibe hast du.
Bei dem Ranwinken stutze ich immer. Ist das echt üblich bei uns? Ich habe das noch nie beobachten können, dass ein Taxi einfach so auf freier Strecke jemanden mitnimmt. Anrufen oder am Bahnhof, Flughafen usw. einsteigen wären die Optionen, dachte ich bisher. Ich kenne das Ranwinken eher aus Hollywood-Filmen 😉
@Andre:
Vermutlich ist die Frage dabei: Was heißt „bei uns“? In kleineren Städten mit entsprechend wenig Taxis hat sich das als Option sicher nicht eingebürgert. Hier in Berlin ist das etwa ein Drittel meiner Fahrten und in Stuttgart hab ich auch schon mal als Kunde ein Taxi rangewunken. Ich kenne es auch eher aus amerikanischen Filmen, aber wo entsprechend viel Verkehr ist, wird es auch halbwegs verbreitet sein.
Ui, da fällt mir noch eine kleine Geschichte für nachher ein …