Taxistreit am Flughafen

Klaus hat es ganz richtig betitelt: „Die spinnen, die…“

Und es ist wirklich egal, um wen es genau geht. Man sollte meinen, man kann alle Beteiligten am Tarif-Hickhack um den neuen Flughafen BER in Schönefeld in einen Sack stecken, draufschlagen und niemals den Falschen treffen.

Neben zahlreichen anderen Zeitungen, die sich hier und da mit Halbwissen an die Leserschaft wenden, schreibt die Berliner Zeitung gestern, wie voraussichtlich die Lösung aussehen könnte, die wohl morgen der Öffentlichkeit präsentiert wird:

Fahrten in, bzw. von Berlin aus, werden einem Berliner Taxitarif folgen, alle Fahrten vom Flughafen dem Tarif vom Landkreis Dahme-Spreewald. Offensichtlich ist eine vernünftige Lösung also nach jahrelangem Streit immer noch nicht gefunden. Ein „Bravo!“ an die beteiligten Vertretungen!

Zugegeben: Es ist immerhin ein bisschen logischer, als wie jetzt vom Flughafen aus für die gleiche Tour je nach Kennzeichen einen anderen Tarif zu verwenden. Man muss sich aber dennoch fragen, wieso man sich nicht auf einen gemeinsamen Tarif einigen konnte. Ich bin ja bekanntlich kein Freund von Tariferhöhungen, aber ist das jetzt ernstlich DIE Lösung? Hätten da nicht beide Seiten ein bisschen Beweglichkeit zeigen können?

Wenn das tatsächlich so kommen sollte, dann haben wir also bald einen neuen Tarif im Taxameter, den der ein oder andere Kollege sicher sehr gerne mal an Touristen ausprobiert – oder an den anderen 90% der Bevölkerung, die nicht wissen, dass es einen günstigeren gibt. Jetzt bin ich ja nur noch gespannt, ob sie uns trotzdem eine Tariferhöhung „gönnen“, würde mich ja nicht wundern…

7 Kommentare bis “Taxistreit am Flughafen”

  1. highwayfloh sagt:

    Ähm, warum macht man es nicht einfach „praktikabel“? Die entsprechenden Interessensvertreter kennen doch intern die tatsächlichen Kosten. Also warum nicht den Kilometerpreis so belassen wie er ist und für alle einen allgemeingültigen „Flughafen-Zuschlag“ einführen, welcher sich in der Größenordnung bewegt, dass er sich so bemisst, dass alle Taxler dadurch den gleichen Verlust / Gewinn haben?

    Damit meine ich, dass dieser Zuschlag so bemessen wird, dass diejenigen Taxler aus dem direktem Umfeld des Flughafens „Abstriche“ machen müssen, während die aus dem weiteren Umland anfahrenden Taxler dagegen ein kleines Plus bekommen.

    Sollte doch machbar sein und wäre IMHO am gerechtesten für alle, oder?

  2. Sash sagt:

    @highwayflo:
    Na das Problem ist ja, dass es derzeit 2 Tarife gibt. Und das kann man nicht mit Zuschlägen lösen. Die Taxen, die derzeit in Schönefeld stehen, fahren zu unterschiedlichen Kilometerpreisen. Das so zu lassen, wäre wahrlich noch dämlicher als alle anderen Vorschläge.

  3. Bernd K. sagt:

    Das wird mich wohl kaum tangieren, aber ziemlich bescheuert wäre es wirklich mit den beiden Tarifen.
    Hab eben auch nochmal beim Thema Preiserhöhung reingeschaut. Einer schrieb damals was von der betriebswirtschaftlichen Preiselastizität und hat damit natürlich Recht. Das Problem ist nur, die ist für Jeden anders. Wenn es nur solche Selten-Fahrer wie mich gäbe (max 4 mal im Jahr), könnten die Preise noch etwas höher sein. Wer öfter fährt, könnte sich wirklich manche Fahrt verkneifen wenn es (noch) teurer wird. Schwierige Sache – eigentlich solltet ihr als Fahrer das am besten einschätzen können.
    Das mit dem „teuer“ ist natürlich relativ. Vergleiche ich es mit dem von mir häufiger genutzten ÖPNV, stimmt das. Berücksichtige ich, dass ich mir ohne Auto ca. 300-500 € im Monat spare, könnte ich für das Geld reichlich Taxi fahren.

  4. anonym sagt:

    Ja, blöd ist das Ganze allemal. Man hätte erwarten dürfen, daß man eine praktikable Lösung findet (auch wenn das hier nicht einfach ist), aber letztlich ist man nicht überrascht.

    Man fragt sich nur: In anderen Ländern läßt sich das Problem doch auch lösen, wieso hier nicht?! Mir fällt da spontan Washington, D. C., ein (wo ich vor Jahren mal angekommen bin), da liegen die nächsten internationalen Flughäfen (Dulles Int. Airport und Baltimore Washington Int. Airport) auch in den Nachbarstaaten Virginia bzw. Maryland. Ich bezweifle, daß es da unterschiedliche Tarife für die Taxen gibt, die vom Flughafen in die Hauptstadt fahren.

  5. Arno.Nyhm sagt:

    naja … wie beführchtet werden dann der eine oder andere Taxler dann auch in Berlin den „Touristentarif“ drücken.

    Das nähert sich dann langsam an die Erfahrungen im Ausland wo dann auch gerne bei Touristen Tagsüber dann die Nachttarife aktiviert werden und es unschöne Diskussionen gibt wenn man die Taxler dann dabei ertappt.

    Das ist das nervigste am Taxifahren (mehr im Ausland als im Inland), dass man unbedingt immer die Taxipreise kennen muss um nicht besch!ssen zuwerden.

  6. Arno.Nyhm sagt:

    PS:
    kleine Episode am Rande. Als Kölner bin ich es gewohnt dass man ca. 2,3 bis 2,8 für den Einstieg gewohnt ist. Einmal in Düsseldorf ins Taxi eingestiegen und 5,50EUR auf der Uhr gehabt. Direkt wieder ausgestiegen, da ich auch hier vermutet habe, dass der Taxler noch den Taxameter vom vorherigen Gast hat weiterlaufen lassen.

    Hab mich dann geweigert und bin wieder ausgestiegen und zu Fuss gegangen.

    Aber der Taxler hätte ruhig für solche Fälle direkt sagen können dass die ersten 2 Kilometer dabei sind und auch die Gebührenordnung vorzeigen können. Hat er alles nicht gemacht, sondern mich die ganze Zeit beschimpft.

    Ende vom Lied: Polizei war dann irgendwann da und ich habs zahlen müssen. Aber das war das letzte mal dass ich jemals in Düsseldorf mit dem Taxi fahren werde! 5,5EUR nur Startgebühr empfinde ich als völligen Wucher (zwar incl 2Kilometer)!!!

  7. Sash sagt:

    @Arno.Nyhm:
    Es kommt halt darauf an, wie man die Taxen nutzt. Es fahren ja nur relativ wenige Leute weniger als zwei Kilometer. Und die würden bei uns in Berlin ja beispielsweise 6,60 € kosten. Muss man meinetwegen auch nicht pauschal machen und wie man sieht, schreckt das natürlich ab. Auf der anderen Seite verstehe ich schon, dass die Fahrer froh sind, nach ’ner Stunde am Stand keine 3,80€-Tour bekommen zu können.

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