Es war etwa Mitternacht.
„Und, Sie sind auf dem Weg nach Hause?“
„Na, aber sicher doch!“
„Ich frag ja nur. Viele fangen auch jetzt erst an zu feiern.“
„Oh, das ist wahr! Kenne ich ja. Aber jetzt – ich lebe seit 10 Jahren hier – hab ich mich etwas beruhigt …“
„Man kann eh nicht alles mitnehmen in der Stadt hier …“
„Ja, stimmt. Für mich aber ist inzwischen das Tröstliche: Wenn ich schlafe, feiert jemand anders für mich. Und das ist ok! Ist wie Fußball-Schauen: Während ich gemütlich auf der Couch liege, werden die Jungs Weltmeister! Und das finde ich gut. Es ist ja nicht so, dass ich unbedingt die Party schmeißen muss. Das machen jetzt halt andere. Das ist ok. So lange es Parties gibt …“
Ich muss ehrlich sein: So abstrakt übers Feiern reden, wäre selbst mir nicht eingefallen. Und ich bin schon der Typ, der nüchtern durch die Stadt kurvt, während alle anderen voll drauf sind …
Das ist doch gar nicht abstrakt. Er hat halt die Möglichkeit zu feiern, wenn er es denn wollte. Reale Freiheit ist immer die Freiheit der Wahl.
Ui! das könnte MEINE Definition in leicht abgewandelter Form sein.
„Warum soll ich feiern, wenn das schon andere für mich übernehmen? :D“
Aber ich bin still, ich feier ja so ungern. :O
Man kann schon von vor Zwölf rattenvoll sein. Für Sie getestet.
> Man kann eh nicht alles mitnehmen in der Stadt hier …
„Was am Straßenrand steht schon. Und das betrifft nicht nur alte Möbel.“