Wochenanfangsschwierigkeiten

Es gibt aber auch so Tage …

Dass ich das Auto in der Werkstatt abholen musste, wusste ich seit vorgestern. Da war wohl der TÜV fällig oder so. Und wahrscheinlich haben Sie dabei auch mal die Batterie geprüft, die mir letzte Woche einmal abgekackt ist.

Das für mich nervige ist: Unsere Werkstatt liegt inzwischen zwar innenstadtnäher als die Firma, ist aber für mich viel bescheuerter zu erreichen. In Minuten gerechnet nicht unbedingt, aber ich mag es nicht, drei- oder viermal umzusteigen. Aber gut, einmal kann man sich sowas ja antun. Ich hab ja immer noch das Glück, das Auto am Wochenende dann zu Hause zu haben.

Dass irgendwas schief gehen könnte, hatte ich schon vermutet. Schließlich hatte ich keinen Autoschlüssel dabei, sondern sollte den nehmen, den die Werkstatt hatte. Da ich nun nach dem Feierabend unserer Schrauber den Dienst antrete, haben wir dafür eine Sonderlösung: Es gibt einen Platz auf dem Firmengelände, wo sie den Schlüssel hinterlegen. Gut versteckt zwar, aber sie machen das natürlich nicht gerne, weil ja theoretisch mal jemand vorbeikommen könnte und dann Schlüssel und Auto klaut. Was aber noch nie passiert ist, das Versteck ist reichlich gut und erprobt.

Aber das sollte es nicht sein. Als ich nach einer Dreiviertelstunde Bahnfahrt und einem 15-minütgen Fußmarsch an der Schrauberei eintraf, fand ich den Schlüssel vor, wo ich ihn erwartet hatte und freute mich auf einen guten Wochenstart. Etwas vorschnell, denn tatsächlich war die Batterie wieder abgekackt. Auf meinen Anruf hin hat Cheffe immerhin Stein und Bein geschworen, das wirklich gecheckt und keine Probleme festgestellt zu haben. Und er wollte nachsehen, ob an der Firma ein anderer Wagen frei ist. Also gut.

Ein äußerst netter Kollege (aus unserer Firma) hat dann erst einmal versucht, mit mir durch Schieben den Wagen in Gang zu kriegen. Bergab geht das ganz gut … auf ebener Strecke … immerhin weiß ich jetzt, dass meine Kraft nicht ausreicht, die 2925 so schnell anzuschieben, dass sie wieder anspringt. Nach (*keuch*) vier Versuchen. Also haben wir die Kiste stehengelassen, wo sie war und den Schlüssel wieder hinterlegt. Muss ja sowieso. Inzwischen ließ sich die Karre nicht mal mehr abschließen …

Also zur Firma. Meldung von Cheffe stand noch aus, also hab ich bei einem Kollegen angerufen, dessen Auto im Hof stand. Leider war es nicht frei (ist mein Lieblingsauto in der Firma!), aber er versprach, in ein paar Minuten da zu sein – und zwar inklusive Starterkabeln. Hurra! \o/

Also sind wir gemütlich zur 2925 zurückgegurkt und haben die Kiste nebst netter Gespräche und zweier gerauchter Zigaretten wieder angeschmissen. Auch wenn inzwischen einige Zeit ins Land gezogen war: Ich konnte meine Schicht mit meinem Auto fahren. Und das mit dem Ersetzen der Batterie wird die Tage dann auch noch irgendwann geschehen. Bis dahin muss ich eventuell noch einmal Starthilfe ordern. Aber dieses Mal bin ich wieder wirklich drauf eingestellt. Immerhin steht die Kiste jetzt ja auch vor meiner Tür – da muss ich auch nicht eine halbe Stunde draussen in der Kälte verbringen.

18 Kommentare bis “Wochenanfangsschwierigkeiten”

  1. metro sagt:

    ADAC rufen. Mitgliedschaft als Berufskraftfahrer kann ich zwingend empfehlen.

  2. /me sagt:

    @metro: Warum zwingend? Wer zwingt Dich? (scnr)

  3. Äh… beim Anschieben können kleine Mengen Benzin unverbrannt in den Abgastrakt gelangen. Meines Wissens ist das – nicht nur im übertragenen Sinne – Gift für den Katalysator. Ob dabei auch noch die Lambda-Sonde in Mitleidenschaft gezogen wird, kann ich nicht sagen. Fakt ist: Seit flächendeckender Einführung des geregelten 3-Wege-Kat wird m.W.n. vom Anschieben dringendst abgeraten. Mittel der Wahl ist ein Starthilfekabel in Kombination mit einem funktionierenden Kraftfahrzeug gleicher Bordnetzspannung.

  4. Sam sagt:

    Meine Batterie macht solche Späße auch seit einem halben Jahr. Habe 20 Euro in Starthilfekabel investiert, statt in die neue Batterie, das Auto drum herum macht’s nämlich auch nicht mehr lange. ^^
    Aber ja, wenn man frohgemut losfahren will und dann die Batterie nicht möchte, ist das echt kacke. Von den 8 mal, die ich in den letzten 9 Jahren den ADAC angerufen habe, war es 7 mal auf Grund von Batterieproblemen. Kann mich metro nur anschließen mit der Empfehlung. Die 40 Euro im Jahr haben sich bisher immer gelohnt. Und solange sie zügig und hilfreich kommen, wenn ich eine Panne habe, kann sich der Vorstand von dem Geld gern einen Privathelikopter leisten. Soll sich die Bahn mal ein Vorbild nehmen. 😉

  5. ednong sagt:

    Hm,
    nun ja, mag sein, dass der ADAC empfehlenswert ist. Aber wenn du eine Stunde oder länger drauf warten mußt – und das ist hier in der Hochzeit Winter die Regel – dann kauf ich mir doch lieber eine Batterie für 90 Euro. Die braucht man dann ja auch nur alle paar Jahre.

    Und dass eure Schrauber nicht geregelt kriegen – also echt. Glauben die denn, dass es ok ist, wenn das Auto nach 2 Stunden Aufenthalt im Warmen wieder anspringt oder wie? Oder hatten die nur nicht die passende Batterie da? Dann wäre allerdings etwas mehr Kommunikation nicht verkehrt.

  6. Sokrates sagt:

    @gedankenknick: Ist ungefährlich. Ob du den Motor über den Anlasser oder die Räder drehst ist vollkommen egal.

    Ich frage mich nur, warum noch immer an der Werkstatt festgehalten wird? Offenbar bringt die doch immer regelmäßig solche Schnitzer. Oder muss es so billig sein?

  7. Marco sagt:

    @ gedankenknick
    Einen Wagen längere Zeit oder öfters (z.B. mit net Abschleppseil) zu ziehen und dabei den Motor zum drehen zu zwingen ohne dass er von selber läuft, das kann den Kat schädigen. Stimmt. Denn dann wird der eingespritzte Sprit durch den Motor durchgepumpt ohne zu entzünden. Er sammelt sich dann vor dem Kat und wenn der Auspuff wieder später warm wird kann er sich doch noch entzünden und dabei den Kat schädigen.
    Wenn das Auto einfach nur angeschoben wird weil der Anlasser / Batterie nicht mitspielt, und der Motor auch gleich anspringt weil er ja funktioniert, macht es dem Kat nichts aus. Gruß.

  8. highwayfloh sagt:

    Wenn die Batterie ständig abkackt …. mal das Massekabel der Lichtmaschine Prüfen… wenn das ab ist, nützt kein Aufladen etc. und die Lichtmaschine kann die Batterie auch nicht dauerhaft wieder aufladen. Es reicht dann nur dafür, dass der Betrieb aufrecht erhalten wird, solange der Motor läuft. Ist mir mal mit dem LKW passiert… . Alles gecheckt und nichts gefunden… bis ich dann mal auf ein sehr verstecktes Masse-Kabel gestoßen war, das aber eben nicht mehr in Ordnung, aber maßgeblich war… .

  9. Bernd sagt:

    Die im Wochenrhythmus von dir beschriebenen Probleme mit den Fahrzeugen kenne ich ebenfalls, allerdings von anderen Firmen. Diese passieren vornehmlich in zwei Phasen einer Taxifirma: entweder kurz nach der Eröffnung oder kurz vor der Insolvenz. 🙁

  10. Bernd ist dumm sagt:

    Bernd, dein Kommentar ist sowas von dumm, du scheinst extrem blöd zu sein.

  11. Sash sagt:

    @all:
    Danke für die Erläuterungen, wusste ich auch nicht alles.

    @ednong und Sokrates:
    Ich glaube, die Schrauber haben an der Batterie wirklich nix gemacht. Soweit ich weiß, hat die unser Firmenmechaniker gecheckt. Aber sicher weiß ich es nicht. Ich halte die Theorie von highwayflo zudem auch für möglich. Ich verteidige die Werkstatt ungern, aber vielleicht wurde ihnen da nichts gesagt und die Batterie hat auch keine Zicken gemacht.

    @highwayflo:
    Soweit ich weiß, war das bei der 72 oder 1925 mal der Fall, könnte also sein – insbesondere, wenn die Batterie bei einem Test ok war.

    @Bernd:
    Naja, Wochenrhythmus ist schon ein wenig übertrieben. In dem Fall ist es ja einfach noch dasselbe Problem, das offenbar halt im ersten Anlauf nicht gelöst wurde. Ich glaube, das letzte halbe Jahr lief das Auto sogar recht gut, dafür dass es ein kleiner Opel ist, der die 200.000 durch hat.

    @Bernd ist dumm:
    Ey, ich stimme mit Bernd in vielen Dingen auch nicht überein, aber derart unnötige Anfeindungen (zumal bei einem nichtigen Anlass) sind einfach nicht in Ordnung. Also Schauze, ist das klar!?

  12. highwayfloh sagt:

    Sash:

    Es gibt nicht nur immer „ein“ Haupt-Masse-Kabel in einem KFZ, egal ob PKW oder LKW. Ist der immer mehr werdenden Elektronik geschuldet, welche in den KFZs Einzug gehalten hat.

  13. Stiller Mitleser sagt:

    Also ich lese ja inzwischen schon eine ganze Weile still und heimlich mit, aber jetzt muss ich doch mal was fragen:

    Eine Firma, die nur mit laufenden Fahrzeugen Geld verdient hat Starthilfekabel nicht standardmäßig in jedem Fahrzeug?
    Da ist Nachrüstbedarf!
    Abgesehen davon dass man die Kosten für das Kabel schon nach dem ersten Kunden, der im Winter Starthilfe braucht und keine 2std auf den ADAC warten will, schon wieder drin hat.
    Hattest du noch nie einen Starthilfe-Funkauftrag?
    20€ ist hier in Berlin der „Straßenpreis“ den man beim Taxifahrer dafür bezahlt..

    Allzeit frohes Starten und Fahren,
    der stille Mitleser 🙂

  14. whiskey sagt:

    @stiller mitleser: du scheinst noch nicht lange ein mitleser zu sein, sonst wüßtest du, dass sash keinen funk benutzt.

  15. Sash sagt:

    @Stiller Mitleser:
    Ich darf von meinen Chefs aus keine Starthilfe geben. Deswegen auch keine Kabel.

  16. D.R.I sagt:

    Beim Thema Starthilfe ist mir eingefallen, dass man dafür ja auch bei der Taxi-Zentrale anrufen kann. Das hat mir mal schwer geholfen, als das Auto einer Freundin gar nicht mehr wollte, weil die Batterie alle war.

    Könntest du dazu nicht mal einen Spezial-Beitrag schreiben, was Taxi-Fahrer neben der eigentlichen Personenbeförderung noch so an Sonder-Dienstleistungen anbieten? Im Hinterkopf habe ich da bspw. auch Besorgungsfahrten.

    Wäre sicherlich spannend zu lesen, das könnte das Wissen, dass es sowas gibt, mehr verbreiten.

  17. Sash sagt:

    @D.R.I.:
    Das ist eine gute Idee. Muss mal schauen, ob ich sie in den nächsten Tagen unterkriege.

  18. Stiller Mitleser sagt:

    Verstehe, dann braucht man natürlich im Regelfall auch kein Kabel.

    Weißt du warum ihr keine Starthilfe geben dürft? Würde mich mal interessieren..
    Haben die Chefs Angst dass die Fahrer die Fahrzeuge dabei kaputtfummeln? Ist doch sonst im Winter sicher ein lohnendes Geschäft, wenn man 2std und mehr auf den ADAC wartet, sofern man denn überhaupt eine Mitgliedschaft hat.

    Ein Beitrag über die sonstigen Dienstleistungen würde mich übrigens auch interessieren 🙂

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