Obwohl ich Uber schon mehr oder weniger totgeschrieben hab, will das „nette kleine Startup“ das natürlich nicht einsehen und wirbt unverdrossen weiter. In den letzten Tagen auch wieder vermehrt Berliner Taxifahrer für ihre UberTaxi-Option. Ohne Vermittlungskosten und mit einem Fünfer obenauf für jede Fahrt – ja, was eine geile Sache!?
Nein. Nicht.
Ich möchte hiermit alle Kollegen warnen und sie bitten, eben NICHT für Uber zu fahren!
Warum?
Deshalb:
1.
Warum sollte Uber jetzt unser Freund sein, wo wir gerade noch ihr Feind waren?
Gestern noch waren wir Taxifahrer der Feind, unsere Firmen waren gleich „Kartelle“ und unsere Arbeit als Ganzes war „Arschloch“. Warum die von Uber das heute nicht mehr so sagen? Na, weil es nicht funktioniert hat! Es sind aber immer noch dieselben Leute, die das selbe Ziel haben: Möglichst viel Geld, egal woher. Die haben nicht plötzlich angefangen uns zu lieben, also warum sollten wir es umgekehrt machen?
2.
Der 5€-Bonus ist keiner und eine Vermittlungsgebühr wird auch kommen.
Uber ködert seit Jahren alle verschiedenen Fahrer mit Boni, die die Fahrten extrem lukrativ machen. Und wir alle wissen, wie knapp die Rechnung im Personenbeförderungsgewerbe ist: Uber wird diese Zahlungen nicht lange leisten können und sie haben bisher auch bei all ihren Diensten immer mehr die Preise gesenkt und damit die Einkommen der Fahrer. Und wer jetzt denkt: „Naja, so lange sie die zahlen, zocke ich ihnen das Geld ab und hau dann ab!“, der vergisst, dass Uber mit einer App mehrere Dienstleistungen anbietet. All die Kunden, die Ihr für einen Fünfer extra gefahren habt, bestellen bei einer Nichtverfügbarkeit dann kein Taxi, sondern einen UberBlack oder was auch immer dann die neueste Idee sein wird. Sobald UberTaxi für Kunden interessant wird, weil Autos verfügbar sind, sind sie erst einmal Uber-Kunden, nicht zwingend Taxi-Kunden. Mit der Nutzung von UberTaxi schmälern wir unsere künftige Kundschaft, so lange auch nur irgendeine Alternative von Uber legal werden wird. Und wenn es ein überteuerter Mietwagenservice oder UberGabelstapler sein sollte.
Ja, wir alle brauchen Kohle. Jetzt am Jahresanfang nochmal mehr und außerdem ist für Uber fahren ja so einfach. Aber hey, auch Schwarzarbeit bringt schnell Kohle und ist im Prinzip total einfach. Oder Kunden abzocken und den Chef bescheissen. Banküberfälle ebenso. Natürlich ist manches davon illegal, aber rein vom Beklopptheitsgrad liegt es auf einer Ebene. Sich jetzt ein paar Euro durch Uber zu krallen, ist so weit weg von intelligentem Verhalten, dass man den entsprechenden Fahrern nachträglich den Führerschein wegen mangelnder Eignung entziehen sollte.
Fahrt nicht für Uber, redet es Kollegen aus und lasst diese Bande hierzulande einfach leise zugrunde gehen!
PS: Wer sich über die harschen Worte wundert, dem seien meine anderen Artikel zu Uber ans Herz gelegt:
Der Uber-Uber-Artikel
Die UberPop-FAQ
Ubergate? Ubergate!
Jetzt also UberTaxi …
Uber in Deutschland verboten
Jetzt neu: UberFAIR?
…und einige mehr. Die Texte enthalten eine Menge Links, und man sollte sie sich ansehen, falls man mir nicht glauben sollte.