Der Uber-Uber-Artikel

Die aktuelle Debatte über den Fahrdienst-App-Anbieter Uber ist ein gutes Beispiel dafür, wie Vernunft im Keim erstickt werden kann, wenn die Ressourcen zu ihren Ungunsten ungleich verteilt sind. Und damit ist nicht einmal die gigantische Summe von 18 Mrd US-Dollar gemeint, die Uber angeblich wert sein soll. Obwohl die sicherlich hilfreich ist für die Firma. Denn damit kann sie den Hype am Leben erhalten, der dank PR die einzige wirkliche Stärke in ihrem Kampf ist. Nicht unähnlich einer Sekte, die mit absurden Heilsversprechen durch außerirdische Götter hausieren geht. Eigentlich nur eine App, ein schmuckes Design und viel Lust auf Grenzverletzungen. Im Grunde nichts, was nicht tausende Hinterhof-Schmieden im Koksrausch auch hätten machen können.

Die Anhänger rufen laut, man möge Innovationen nicht verbieten, dabei war Uber nur genau einmal in der Firmengeschichte tatsächlich kreativ: als sie in San Francisco einen Limousinendienst angeboten haben. In einer Stadt mit offenbar unzureichender Taxiflotte haben sie den jungen Hipstern ein neues Spielzeug geboten und haben vermutlich nicht zu Unrecht Erfolg damit gehabt. Die heute so bewunderte Expansion und das „innovative“ Konzept von UberPop sind indes nur ein Schatten ihrerselbst.

In den New Yorker Taximarkt wollte Uber eigentlich mit einer ganz normalen Taxi-App eindringen, wie sie dort GetTaxi einzuführen vorhatte. Statt das in der Eile sinnvoll zu planen, bot Uber die App den Yellow-Cabs an, die noch nie Bestellungen angenommen haben und dies auch nicht vorhatten. Dabei existieren in New York andere Fahrdienste, die so eine App vielleicht hätten gebrauchen können. Aber nicht mit Uber! Sie wollten die Yellow-Cabs und schoben ihr Scheitern auf eine innovationsfeindliche Branche. Sie brachen den Versuch ab und schmissen auch hier einfach ein paar UberBlack-Limousinen auf den Markt, beileibe kein neuartiger Dienst, schon gar nicht in NYC.

Dann stand Lyft kurz davor, eine lohnendere Variante einer Mitfahrzentrale auf den Weg zu bringen. Ubers Programmierer warfen einen offenbar nicht einmal sonderlich guten Abklatsch dieser Idee – vermutlich auch hier weil in Eile zusammengeschrieben – ein paar Wochen vor Lyft raus und nannten es UberX. Woraus in Europa dann UberPop werden sollte.

Natürlich verletzten sie mit einer App, die ungeschulten Fahrern ohne Lizenz oder Ausbildung die Personenbeförderung erlaubt, etliche Gesetze. Sie wurden hier und da verboten und überall wo sie auftauchten, haben sie auch Prozesse am Hals. Selbst die vermeintlichen Erfolge sehen bei gezielter Recherche schnell dünn aus. In NYC z.B. ist UberPop (also UberX) vertreten, allerdings müssen die Fahrer dort inzwischen auch eine Limousinen-Lizenz erwerben. Ein Kompromiss und ganz sicher kein waghalsiges Niederringen einer Branche, geschweige denn eine große Neuerung.

Ubers aggressive Expansionsstrategie brachte sie schnell nach Europa, wo ihre Innovation im Wesentlichen daraus bestand, mit Geldscheinen zu wedeln. Zwar wurden die Sprecher auch hier nicht müde, die Taxibranche zu beschimpfen und „verkrustete“ und „überholte“ Gesetze anzuprangern, wo immer man ein Mikrofon fand, allerdings ist auffällig dabei, dass sie nicht etwa tatsächlich an den vorhandenen Hürden ins Gewerbe gescheitert wären – sie haben es schlicht nie versucht. Die Gesetze in Deutschland sehen Ausnahmen für neue Technologien und Angebote vor. Kein Fall, für den man nicht eine Genehmigung beantragen hätte können. Was Uber aber soweit bekannt nie getan hat. Stattdessen haben sie sämtliche Arbeit in die PR gesteckt und irgendwelche Taxi-Kartelle erfunden, die die Taxifahrer in Deutschland heute noch vergeblich suchen. Aus dem erwartbaren Gegenwind der Branche und der Politik ließ sich dann das tolle Märchen weiterspinnen vom kleinen Startup, das an einer Politik scheitert, die ewiggestrig ist. Sicher hätten sie mit ihren Anträgen scheitern können, aber die Begründungen der Gerichte wären vermutlich inhaltlich zu kompliziert gewesen, um sie einfach in die Legende einzubauen.

Und überhaupt: die Taxifahrer! Während Uber vor geneigtem Publikum gerne verkündet, mit „einem Arschloch namens Taxi“ Krieg zu führen, ist das ein beim zweiten Hinsehen mehr als billiger Trick. Uber hat gar kein Interesse an einem deregulierten Taxigewerbe. Es müsste ihnen gut in den Kram passen, dass Taxen reglementiert sind, weil es Uber die Konkurrenz erleichtert. Wenn Uber in der gewerblichen Personenbeförderung eine Rolle spielen will, dann als Mietwagendienst. Der unterliegt weit weniger strengen Bestimmungen, aber das macht sich schlecht als Feindbild, denn wer kennt denn bitte überhaupt Mietwagen oder hatte in einem solchen mal eine schlechte Erfahrung, die Uber nun für sich verwenden könnte? (Und wie viele davon wären UberBlacks gewesen, mit denen Uber seit Anfang 2013 in Berlin erfolglos ist?)

Taxifahrer kennt jeder – und da das Gewerbe immer schon auch Schattenseiten hatte, hält es als Sündenbock halt gut her.
Was auch auf andere Weise kurios ist, denn Uber kämpft PR-mäßig an vielen, sich widersprechenden Fronten. Zum einen der Krieg gegen Taxis, der Kampf gegen die Taxi- und Mietwagenregulierungen und nicht zuletzt behaupten sie zusätzlich (!), dass sie ja gar nichts mit diesem Gewerbe zu tun haben, weil sie nur eine Art Mitfahrzentrale sind. Was zwar dreist gelogen ist wie vieles andere, aber darauf kommt’s nicht mehr an. Selbst manche Berichte über ihre Einnahmen sind bestenfalls ein wenig unglaubwürdig, wenn man mal ein bisschen nachrechnet.

Eine Mitfahrzentrale ist man, wenn die Fahrer Leute mitnehmen, die sowieso in die selbe Richtung wollen und sich dafür ein wenig Spritgeld zahlen lassen. UberPop verspricht seinen Fahrern ein Einkommen von 100 € am Tag und vermittelt entsprechende Aufträge. Und wenn man sich wie ich als Taxifahrer ein bisschen näher mit dem Thema auskennt, dann weiß man, dass 100 € in der Personenbeförderung ein ansehnlicher Betrag ist, für den man ein ganzes Weilchen arbeiten muss; nix, was man mit 2 oder 3 Fahrten in einer Stunde mal locker nebenbei einfährt.

Aber da ist das nächste Problem: das Wissen. Das ist recht nutzlos, wenn es dem Glauben gegenüber steht. Jeder, der schon mal eine (in welcher Art auch immer) schlechte Taxifahrt hatte, jubelt Uber nun zu und wünscht den Siegeszug jener „innovativen“ App. Wie sich das damit vertragen soll, dass Uber die Qualität im Gewerbe ausgerechnet dadurch verbessern soll, dass die paar qualitätssichernden Regularien abgeschafft werden, interessiert Gläubige nicht. Und meine Meinung als Taxifahrer mit entsprechendem Wissen zählt natürlich ebensowenig, weil ich ja der Feind von Uber und damit per se unglaubwürdig bin. Hier kommen Argumentationsmuster zum Vorschein, die denen von Verschwörungstheoretikern nicht unähnlich sind.

Faktenresistent wird dabei darüber hinweggesehen, dass UberPop – angeblich ja nette Mitfahrzentrale eines kleinen lieben und von Kartellen bedrohten Startups – beileibe nicht billiger ist als ein Taxi. Sicher, hier und da mal 20% – was jedoch nix ist gegen das „Surge Pricing“, das bei hoher Nachfrage die Fahrer auf die Straße locken soll, weil der Preis vervielfacht wird. Vervielfacht, nicht etwa moderat erhöht! Die Frage, wieso knuffiges Ressourcenteilen so viel kosten muss wie professionelle Personenbeförderung, geht im „Armes Uber, böse Taxifahrer!“-Geschrei natürlich unter. Da wird der Raubtierkapitalismus plötzlich zum Schmusetier, weil irgendwann mal einer der letzten Taxifahrer ein Arschloch war. Dass Uber, würden sie alle Gesetze zu Gunsten UberPops einreissen, auch Mitbewerbern Tür und Tor öffnen würde, denen dann wirklich alles scheißegal ist, ist natürlich auch nur eine düstere Dystopie, die ich als Taxifahrer ungerechtfertigt aus Angst um mein Geld in die Welt setze und nicht etwa, weil das zum einen auf jedem komplett deregulierten Markt passiert und ich zum anderen aus mehrjähriger Erfahrung weiß, wie schwer es in diesem Gewerbe ist, irgendwelche qualitätssichernden Regeln auch nur durchzusetzen.

Und als ob das nicht schon ein viel zu langer Text wäre, den kaum jemand bis hierhin durchlesen wollte, ist der wichtigste Punkt noch überhaupt nicht angeschnitten: dass das Kernkonzept von UberPop darin besteht, Menschen auf die Straße zu schicken, die weder ein Gewerbe angemeldet haben, noch bei Uber beschäftigt sind. Die Fahrer werden abgespeist mit einem allem Anschein nach sittenwidrigen Vertrag, der ihnen quasi alle Rechte nimmt, und sind damit nicht einmal Angestellte. Wer es versäumt, oder – was wahrscheinlicher ist – sich absichtlich dagegen entscheidet, ein Gewerbe anzumelden und dort die Gewinne seiner Tätigkeit abzurechnen, arbeitet schwarz. Nicht dunkelgrau oder ein bisschen schwarz – sondern zweifelsfrei.
Und tatsächlich wird aber nicht etwa darüber diskutiert, dass sich da einige im Grunde bedauernswerte Gesellen fremde Leute ins eigene Auto laden, damit oft ihre Versicherung riskieren und am Ende im kargen Niedriglohnbereich (Tja, keine Angestellten, kein Mindestlohn!) Sklaven ohne Rechte spielen, ohne dabei ihr Einkommen zu versteuern oder wenigstens in die Sozialkassen einzuzahlen. Nein, die Profis unter den Gläubigen sagen, dass das „vielleicht schon etwas schlecht“ sei, „aber mit Mindestlohn und Steuern“ wäre es voll dufte. Klar, ein Banküberfall mit Bankkarte statt Pistole und Zugriff nur aufs eigene Konto ist auch voll in Ordnung. Aber bei UberPop ist diese lockere Anbindung das Konzept, darum geht’s hier! Nicht darum, was UberPop vielleicht sein könnte, wenn es anders wäre. Etwas, das überall geächtet und als gesellschaftliches Problem anerkannt ist, wird bei Uber ruck-zuck zu einer leider unterdrückten Innovation erklärt.
Etwas, das vermutlich wirklich nur mit einer Milliarden-Propagandakasse erklärt werden kann.

Natürlich bin ich in meiner Position als Taxifahrer befangen. Man wird mir zumindest immer vorwerfen können, dass es mir eigentlich nur um meine eigene Kohle geht bei der Sache. Nichtsdestotrotz habe ich auch einfach Ahnung vom Geschäft:

Ich weiß, dass es zumindest hier in Berlin kein Taxi-Kartell gibt. Hier bekriegen sich 5 oder 6 Gewerbevertretungen gegenseitig und liegen zudem im Clinch mit dem LABO und dem Gewerbe in den umliegenden Gemeinden. Und in den Gewerbevertretungen sind tausende (ja, tausende – in Berlin alleine!) Unternehmen unterschiedlichster Meinung organisiert.

Ich weiß, dass wir Taxifahrer nie ohne Konkurrenz waren – egal ob seitens der Mietwagen, dem Carsharing, Bus und Bahn, dem Privat-PKW oder am Ende durch uns selbst.

Ich hab schon schwer schlucken müssen, als ich gelesen hab, dass Uber für die Vermittlung 20% Provision kassiert, weil ich weiß, dass man nach so einem Abzug einfach beschissen wenig Geld verdient, so lange man es wenigstens legal meldet. Die anderen Abzüge, die Uber hier und da darüber hinaus einführt, mal gar nicht einberechnet.

Auch über die uns vorgeworfenen festen Preise wüsste ich zu referieren, dass sie zum einen dafür sorgen, dass Taxifahren nicht noch teurer ist als ohnehin. Und noch dazu, dass Uber das gar nicht stören muss, weil sie ja sowieso keine Taxis im Sinne öffentlicher Verkehrsmittel (wie wir es sind) anbieten will und damit natürlich auch nicht der Tarifpflicht nicht unterliegt. Wir sind die, die weiter für 15 € fahren müssen, wenn bei Uber 120 € angesagt sind. Und laut Uber-Kunden sind wir dafür immerhin auch gut genug. Messen mit zweierlei Maß made bei Uber-Fans.

Und mir fallen ebenso für all die Gerüchte über unsere Einnahmen, unsere Auslastung und das, was Uber da reissen könnte, zig Gegenargumente ein, warum genau dieses oder jenes nicht oder nur teilweise stimmt. Einfach weil das seit 5 Jahren als Taxifahrer und Taxiblogger mein Leben ist.

Aber das alles hat ein großes Problem: es beschreibt eine komplizierte rechtliche und gesellschaftliche Situation, die nicht ganz so sexy wie die David-gegen-Goliath-Geschichte ist, die Uber frei erfindet und unter den Gläubigen streut.

Wie bei anderen Religionen scheint es ein Kampf gegen Windmühlen zu sein. Ich kann nur immer wieder sagen, dass man sich selbst informieren sollte, bevor man die einfachste Lösung akzeptiert. Aber das ist halt kompliziert und der große Schwarm der Leute, der weder Zeit noch Lust hat, einen Mythos zu entzaubern, weil es ja immerhin eine Flasche Wasser gratis gibt, schwimmt halt mit im Strom der 18 Milliarden Argumente. Da strampelt man sich mit einem Zehner Stundenlohn ziemlich ab um dagegenzuhalten. Wohl dem, der keine Ahnung hat; denn das ist weit weniger anstrengend …


Nachtrag: Seht Euch die USA an, schaut in die Foren der Fahrer! Lest mal, wie die abgezockt und ignoriert werden! Obwohl Selbstausbeutung via selbständigem Drittjob dort viel akzeptierter ist als hier. Und auch wie die Fahrer dort über Kunden und ihren Service denken. Wo ist das gehypte Kuschel-Startup mit den ach so viel besseren Bedingungen? Zuschläge für hinterlistig konzipierte und beinahe nutzlose Versicherungen, willkürliche Preissenkungen, jetzt dann Miete für ein nur für die App nutzbares Telefon usw. usf. … da bleibt kein lustiges Shareconomie-Märchen am Ende. Die ziehen Geld aus jedem Cent von jedem, der ihnen über den Weg läuft. Moral hingegen kostet Geld, ist also unnötig. Wenn wir Taxifahrer schon Monopole und ein Kartell haben, was baut Uber da gerade auf? Gibt’s dafür schon einen Namen?

64 Kommentare bis “Der Uber-Uber-Artikel”

  1. Wahlberliner sagt:

    Beim Lesen Deines Textes kam mir eine Asoziation, und so komme ich nicht umhin, diesen klitzekleinen Godwin zu pullen:

    „Jede Propaganda hat volkstümlich zu sein und ihr geistiges Niveau einzustellen auf die Aufnahmefähigkeit des Beschränktesten unter denen, an die sie sich zu richten gedenkt. Damit wird ihre rein geistige Höhe um so tiefer zu stellen sein, je größer die zu erfassende Masse der Menschen sein soll. Handelt es sich aber, wie bei der Propaganda für die Durchhaltung eines Krieges, darum, ein ganzes Volk in ihren Wirkungskreis zu ziehen, so kann die Vorsicht bei der Vermeidung zu hoher geistiger Voraussetzungen gar nicht groß genug sein.“ – „Mein Kampf“ 1943, 851.-855. Aufl., S. 197
    Quelle des Zitats: http://de.wikiquote.org/wiki/Adolf_Hitler

  2. Hannes sagt:

    Nein Sash, Du bist nicht befangen.
    Du sagst einfach, wie es ist.
    Und manchmal sind zur Erhellung auch längere Beiträge notwendig (und gut).

  3. Sash sagt:

    @Wahlberliner:
    Harte Bandagen, das muss selbst ich sagen. Und leider doch so angebracht … 🙁

    @Hannes:
    Ich weiß.
    Schließlich habe ich wirklich kein Bisschen Angst vor Uber. Also geschäftsmäßig als Taxifahrer.
    Aber ich hab in den letzten Tagen auf so vielen Plattformen diskutiert, und genau das Argument kam immer: „Ach, ein Taxifahrer, na dann ist ja alles klar …“

  4. Jörn Napp sagt:

    Hallo, Sash.
    Schon lange nicht mehr gleichzeitig gelacht und gestöhnt!
    Irgendwo hast du ziemlich genial all das zusammengebracht, was man gegen oder auch für UBER sagen oder ins Feld führen könnte.
    Andererseits wird das Alles nichts fruchten, denn der unterbelichtete Durchschnittskunde von UBER & Co. ist solchen ‚Argumenten‘ garantiert nicht zugänglich, was du ja auch schon angedeutet hast.
    Lesen wir Seiten wie ‚Netzwertig‘, dann erkennen wir UBERdeutlich, wohin uns diese Klientel irgendwann mal bringen wird!
    Wichtig ist es, wie es in den USA inzwischen schon versucht wird, dieser ‚Firma‘ das Image des ‚Sozialen‘ zu nehmen und sie als das hinstellen, was sie tatsächlich sind, nämlich MONEY-JUNKIES! Und es gilt auch immer wieder zu betonen, daß der Hauptgeldgeber Goldman Sachs ist, was eigentlich ein Fandom eher peinlich machen sollte!

    Als ich gegen Taxmobil in Frankfurt antrat, war das beste Argument, das ich anführen konnte, daß der zweite Mann dort, ein gewisser Anton Stiffler, schon mehrfach mit ähnlichen Rabatt-Ideen in die Insolvenz gegangen war, darunter die GRÖSSTE in der Geschichte der BRD! TelDaFax Energy mit etwa 750.000 Gläubigern.
    Als ich DIESES FAKTUM den erst so begeisterten Beamten und Politikern, bis hin zum damaligen Regierungspräsidenten Baron, verklickert hatte, dauerte es nur sehr kurze Zeit, bis die merkten, daß eine Unterstützung einer solchen Firma nicht gut für das Image sei und TM diese deshalb umgehend entzogen. Das Projekt war gegessen und TM heute selber insolvent!

    DAS ist die einzige wirklich sinnmachende und sicherlich wirkungsvolle Methode, mit der man gegen UBER vorgehen kann!
    Gerichtsverfahren werden die bis zum Sankt-Nimmerleinstag hinausziehen, aber ein kaputtes Image ist äußerst schwer zu reparieren.
    Aber gerade die app-affine Klientel UBERs wird sich wohl ungerne mit Wirtschaftsverbrechern wie Goldman Sachs identifizieren lassen!

  5. Hans der Driver sagt:

    Ich glaube nicht ernsthaft daran, dass dieses Uber ein Erfolg werden kann, jedenfalls nicht in dieser Weise, die wichtigsten Gründe hast Du schon genannt in Deinem (guten) Artikel:
    – die Versicherungen (Klausel – PKW ohne Vermietung, bzw. Sondertarife für gewerbliche Personenbeförderung, sehr teuer)
    – die Steuerbehörden (nicht gemeldete Einnahmen, Umsatzsteuer)
    – die Jobcenter (nicht gemeldete Einnahmen bei Hartz4-Bezug)
    – der Zoll (Schwarzarbeit)
    – die Gewerbeämter
    – der TÜV und sicher noch ein paar mehr Gründe.
    Aber warum findet Uber trotzdem Zuspruch, kann sich diese Firma als innovativ und modern darstellen? Warum wird das in den meisten Medien nicht genauer hinterfragt?
    Ich denke die Taxler und ihre Vertretungen sollten auch mal kurz innehalten und sich und ihre Strukturen kritisch hinterfragen.
    Ich würde mich jedenfalls freuen, wenn das Taxigewerbe in der (bald beginnenden) Nach-Uber-Zeit moderner, kundenorientierter und flexibler daherkommt.

  6. Faxin sagt:

    „Etwas, das überall geächtet und als gesellschaftliches Problem anerkannt ist, wird bei Uber ruck-zuck zu einer leider unterdrückten Innovation erklärt.“

    Öhm… welche Innovation in den letzten 10 Jahren war denn kein gesellschaftliches Problem? Amazon und Zalando stehen mit dem Umgang ihrer Arbeiter in der Kritik, Smart-Phone-Hersteller ebenso, unabhängig ob sie von Bochum wegziehen, nachdem sie Subventionen kassiert hatten oder bei Foxconn Arbeiter reihenweise Suizid verüben. Ein afrikanisches Kind zum Kakaopflücken kostet 100$ (ja, die kann man da kaufen, die werden dafür extra von der Straße weggepflückt und müssen dann in anderen afkrikanischen Staaten dann Kakao ernten. Schokolade ist nicht nur wegen des Zuckeranteils so günstig…) und ist damit billiger als die Medikamente, wenn es krank ist. Im Krankheitsfall wird der wirtschaftlich sinnvollere Weg genommen und da helfen auch nicht die angeblichen Programme der Schokoladenhersteller nicht, die ihr Logo in Deutschland auf die Verpackung drucken. Moment… das mit den Kindern war jetzt keine Innovation… das machen wir schon immer so. Fairtrade ist die Innovation: Schlechter Kaffee für teures Geld bei dem 1/150stel des Aufpreises beim Bauern ankommt, wie man diese Woche mal wieder hörte.

    „Wohl dem, der keine Ahnung hat; denn das ist weit weniger anstrengend …“

    Ich denke, das Uber-Problem löst sich von selbst auf. Es gibt Gesetze. Und es ist ein Steuer-Problem. Der Staat wird also eher aktiv werden als bei Arbeitern, die keine Pause machen dürfen oder Arbeitern, die im Ausland sterben. Uber ist ein Hype, der verboten wird und die Sache ist erledigt. Der Bürger muss sich kaum aufregen. Zumal ich nicht das Gefühl habe, dass der Bürger ein übertrieben großes Interesse an einer Taxi-Konkurrenz hat, die im Trinkgeldbereich günstiger ist.

  7. metro sagt:

    @Sash
    Guter Beitrag. Dem ist nichts hinzuzufügen. Das wäre doch mal ein guter Artikel für die RAL1015…

    @Wahl Berliner

    Hitlerzitate FUCK OFF!!!

  8. MsTaxi sagt:

    Glückwunsch, Sash, dein Artikel ist hervorragend recherchiert, gerade, was die amerikanischen Anfänge von Uber angeht, aber nicht nur dort. Die Redakteure unterschiedlichster Postillen, die in den letzten Wochen einen unsäglichen Mist zusammengestoppelt haben, dürfen sich meiner Meinung nach in die Ecke stellen und schämen. Wo ist Wolf Schneider, wenn er doch so notwendig wäre?

    Neben dem Versagen der Berufsmoral, die mich schon deutlich störte, kommt bei deinem Artikel aber auch noch ein anderes moralisches Versagen zum Vorschein, das mir auch in diversen Blogs und Foren in der letzten Zeit aufgefallen ist. Das Versagen der Kunden.

    Dass Geiz angeblich geil ist, glaubt auch nur jemand, der sonst wenig zu lachen hat. Bei der UberPop-Geschichte kommt aber in meinen Augen eines sehr deutlich heraus: Es ist vielen Kunden völlig egal, ob sie gut, schlecht oder sonst wie gefahren werden, Hauptsache billig.

    Seltsamerweise sind das genau die Kunden, die dann auf eine absolute Horrorfahrt mit dem Taxi verweisen, wo der Fahrer sich nicht auskannte und mit Navi fuhr (was bei einem Uber-Fahrer vollkommen akzeptiert wird, woher soll die arme Socke sich auch in der Stadt auskennen?), das Taxi versifft war (klar, ein acht Jahre altes Privatauto, das jetzt gewerblich genutzt wird, strahlt vor Sauberkeit und Pflege), der Fahrer die Verkehrsregeln missachtete oder mies gelaunt war. Die beiden letzten „Straftaten“ kommen bei einem gestressten Uber-Fahrer natürlich nie vor.

    Ich gebe Hans der Driver recht, Finanzamt, Zoll und Job-Center werden schnell dafür sorgen, dass UberPop das Fahrpersonal ausgeht und sich die Sache damit erledigt hat. Wenn es dann soweit ist, dass UberPop aufgibt, hoffe ich nur, dass all die Kunden, die sich dann der Allerärmsten der Armen und Gekniffenen bedient haben, mal kurz innehalten bei morgendlichen Zähneputzen und sich mal kurz schämen. Müssen ja nicht mehr als 30 Sekunden sein, aber auch die können Selbsterkenntnis schaffen.

  9. Der Banker sagt:

    @metro,

    es geht hier weniger darum, Hitler als jemanden zu betrachten, der es wert ist, dass man seine Worte zitiert.
    Vielmehr geht um die Worte, die dadurch, dass sie in „Mein Kampf“ standen, eine gewisse Schärfe erhalten und ein gewisses „Geschmäckle“, da man auf die Verführung des Volkes abzielt.

  10. Wahlberliner sagt:

    @metro: Ich bin wirklich kein Fan von Hitler, sondern im Gegenteil. Aber der Zeitgeist der heutigen Zeit steuert in eine ähnliche Richtung, *gerade* was Propaganda angeht – und genau deshalb ist dieses eine Zitat (bzw. am wichtigsten der erste Satz daraus) gerade heutzutage immer mahnend anzubringen, denn es stimmt leider so verdammt oft, praktisch bei allem, was man in irgendwelchen Massenmedien an „Informationen“ bekommt, bei allem, was Politiker, Wirtschaftsvertreter und ähnliches Gesindel sagen, und so weiter…

  11. Falk sagt:

    Sash,

    wenn ich deinen Argumenten folge, kann man als Fahrer bei UBER nur verlieren. Keine Fahrer, keine Kundschaft, kein Umsatz. Dann nützen auch Milliarden nichts.

    Schauen wir mal, ob es wirklich so kommt.

    Gespannt,
    Falk

  12. metro sagt:

    @Wahlberliner:

    ach so, alles klar Missverständnis…

  13. hiphappy sagt:

    Reicht es nicht einfach, auf Silvester zu warten, die Preise, die UBER dann aufruft anschließend zu veröffentlichen, und damit ist der Ruf dann hinüber?

    Bis dahin kann man sich ja damit beschäftigen, UBER-Fahrer mit entsprechenden „Kontrollen“ auf die Nerven zu gehen. DA müssten dann halt nur die entsprechenden Stellen sich mal hinter klemmen.

    Und wenn die ersten 10 Fahrer entsprechende Strafen gezahlt haben, spricht sich das auch entsprechend schnell herum.

  14. Raphael sagt:

    Als größtenteils passiver Leser möchte ich mich mal für die fundierten Beiträge zu Uber bedanken.
    Inzwischen messe ich alle Wortmeldungen von Journalisten und Politikern zum Thema daran, ob sie die von Dir erwähnten Aspekte überhaupt mal erwähnen.

    (Meinen Lieblingskommentar zum Thema habe ich diese Woche irgendwo auf HackerNews gelesen: „Wenn dir das Surge-Pricing zu teuer ist, dann nimm doch während diesen Zeiten ein normales Taxi.“)

  15. Sash sagt:

    @Jörn Napp:
    Aber jede Gegenöffentlichkeit ist ein Schritt, den Mythos zu verkleinern.

    @Hans der Driver:
    Was das Taxigewerbe angeht, gebe ich Dir völlig Recht. Und das ist nicht neu. Aber zum einen gibt es auch da immer wieder kleine Teilerfolge, zum anderen ist auch der Kampf gegen Uber ein Teil davon. Man muss es ja nicht nur als Kampf gegen Konkurrenz auffassen, man sollte sich auch vor Augen halten, dass es ebenso ein Kampf für den Erhalt von Qualitätsregeln ist. Obwohl die Argumentation damit alleine sicher ein wenig unglaubwürdig wäre, ist das ein Teil des Ganzen.
    Missstände im Gewerbe gibt es ja vor allem, weil es sich lohnt, hier und da zu betrügen – ein konsequentes Vorgehen wird deswegen (leider, ich wünschte mir auch mehr Selbstreinigungskraft und Kundenmithilfe) immer auch ein Rufen nach der Politik. Dass das was bringt, lässt sich seit Jahren in Hamburg beobachten.

    @Faxin:
    Aber wie immer in der Politik schadet die richtige Stimmung nicht. 🙂

    @Marco:
    Und schon wieder ein paar hunderttausend Dollar weniger …
    Im Ernst: mit ihrer Strategie hätten sie niemanden ohne großen Namen nehmen können.

    @Falk:
    Das Problem ist, dass das eine Frage des Standpunktes ist. Stell Dir vor, Du bist arbeitslos und brauchst Dir nur eine App runterzuladen, um „mal schnell“ 10 oder 20 € zu verdienen. Irgendwo ganz unten findet sich immer wer, dem’s das wert ist. Aber grundsätzlich gebe ich Dir Recht: ich glaube, dass wenn der Hype verflogen ist und die ersten paar Monatsabrechnungen gemacht sind, der Personenbeförderungsalltag auch bei den UberPop-Fahrern Einzug halten wird. Und der wird nicht so hip und flauschig sein.

    @hiphappy:
    Siehe den letzten Satz von Raphaels Kommentar: selbst dafür finden Gläubige Lösungen …
    Ansonsten werden die ersten Anzeigen sicher helfen, das ist richtig. Was mich dabei ärgert ist, dass man auch die Falschen treffen wird, die eigentlich arme Schweine sind.

    @Raphael:
    Danke. 🙂
    Und was Du beschreibst, kann ich mir gut vorstellen und ich finde es ehrlich gesagt ziemlich traurig. Auf die Kundschaft würde ich insbesondere an Silvester gerne verzichten.

  16. katapult sagt:

    @Jörn Napp: Danke für den Hinweis auf Taxmobil. Unabhängig davon, ob der dort aufgerufene Preis langfristig haltbar ist, halte ich eine
    Sammeltaxiflatrate für eine sehr innovative Idee, der man die Chance geben sollte, sich am Markt zu bewähren. Nur blöd, dass das PBefG diesen Ansatz schon im Keim erstickt.

  17. Sash sagt:

    Uuuuund Auftritt katapult, der auch nach etwa 50 Kommentaren noch nicht gelernt hat, was der Unterschied zwischen Taxis und Mietwagen ist und dass er alles was er will mit zweiteren machen könnte!

  18. katapult sagt:

    Mit Mietwagen ist das nicht möglich, da sie nur im Ganzen an einen zusammengehörigen Personenkreis vermietet werden dürfen.

  19. Sash sagt:

    @katapult:
    Ah, sorry, das könnte in der Tat ein Problem sein. Wobei ich zugegeben mit der Auslegung des Paragraphen nicht vertraut bin. An den hatte ich nicht gedacht, der spielt so selten eine Rolle.

  20. Taxi 123 sagt:

    Nach wie vor ist UBER POP ein Fall für die Behörden. Selbst als Mietwagen bräuchten alle Fahrzeuge GEEICHTE WEGSTRECKENZÄHLER.

    @katapult: Sowas gibt es schon – das heißt Monatskarte und die gibt es beim örtlichen Verkehrsunternehmen. Für Taxis nicht wirklich möglich, weil Taxen eben keinen Linienverkehr anbieten.

  21. Sash sagt:

    @Taxi 123:
    Ich finde das Aufhängen an an sich verhandelbaren Kleinigkeiten bei UberPop nicht sehr zweckdienlich. Für und gegen Wegstreckenzähler argumentieren können wir, wenn’s um Wegstreckenzähler geht. Aber da Uber selbst nicht mal sagt, was sie stört …

  22. katapult sagt:

    Wozu geeichte Wegstreckenzähler, wenn der Fahrgast seinen eigenen in Form eines Smartphones mitführt?

    Ich meine damit ein Sammeltaxi, d.h. ich gebe Start, Ziel und Zeit meiner Fahrt an und ähnliche Fahrten werden zusammengefasst und mit einem Fahrzeug gefahren. Das wäre sowohl vom Komfort als auch vom Preis zwischen Bus/Bahn und Taxi angesiedelt.

  23. Sash sagt:

    @katapult:
    Meine Vermutung wäre aber, dass der Markt ohnehin zu klein ist, weil die Wartezeit zu lang wäre.

  24. katapult sagt:

    Kann gut sein. Aber wissen könnten wir es erst, wenn es erlaubt wäre, es zu probieren.

  25. Sash sagt:

    @katapult:
    Klar.
    Ich muss mal sehen, ob ich rausfinde, weswegen das genau so formuliert wurde.

  26. taxe 9999 sagt:

    http://www.daserste.de/information/ratgeber-service/auto-reise-verkehr/index.html

    schaut euch das video an.

    meine prophezeiung: der staat wird sich einklinken und dafür sorgen, dass der uber-fahrer ne gewerbliche versicherung haben muss.
    vorher wird gerichtlich geklärt, ab wann so’n spasspersonentransport als gerwerblich durchgeführte personenbeförderung gilt.
    und dann wird der uber-fahrer seine einnahmen, bzw seinen gewinn auch versteuern müssen.
    nix von wegen verbot wegen schwarzarbeit und leutegefährden, usw.
    und da er trotz dieser hinzukommenden kosten immer noch billiger sein wird als die taxen, wird uber auch in deutschland ein erfolg.
    und wir sind neese. längere fahrten fallen weg, ausser zu eben uber’s surg-pricing zeiten. was der kunde auch ziemlich schnell rausgefunden haben wird.
    gute nacht taxi.
    vielleicht wird’s ja doch noch, nachdem etliche taxiunternehmen pleite gegangen sind, leute geben die eine preisanpassung durchsetzen und wir wieder konkurrenzfähig werden.

    nun, ich will nicht nerven, aber so könnte es leider kommen…..

  27. Sash sagt:

    @taxe 9999:
    Also sicher, ausschließen kann man derzeit noch nix. Aber ich würde mich doch sehr wundern, wenn das so eintreten sollte. Bzw. ich bezweifle vor allem, dass Uber ein großes Problem ist, sobald sie legal sind. Du musst mal überlegen, was das dann für Hürden für die Fahrer sind, die dann freiwillig einen Job machen, der z.B. nicht einmal den Mindestlohn abwirft. Leute, die von teilweise niedrigeren Preisen als im Taxi auch noch 20% abdrücken und dafür erst einmal den ganzen Stress haben … das ist doch kein Geschäftsmodell mehr, das trägt.
    Außerdem lebt Uber gerade auch vom Hype. Die Fahrer finden’s neu und spannend und die Kunden genießen es, wie super und toll die Fahrer sind. Wart mal ein paar Monate ab, bis die Uber-Fahrer sich über lange Wartezeiten beklagen, über die Kunden meckern und dort einfach all die Probleme aufkommen, die bei schlecht bezahlter Dienstleistung halt so vorkommen. Dann bleibt Uber nämlich absolut NIX mehr.
    Wie gesagt: auch ich weiß nicht, was passiert. Aber einen Grund für so viel Pessimismus sehe ich derzeit noch nicht.

  28. taxe 9999 sagt:

    @sash

    „…und die Kunden genießen es, wie super und toll die Fahrer sind…“.
    wenn’s nur das wär. richtig, der hype wäre schnell vorbei.
    aber die fahrt soll zwischen 20-40% billiger sein. nur das zählt.
    ich hab jedenfalls noch nicht von bedeutenden problemen bei zb KiK gehört. obwohl doch inzwischen so gut wie jeder gehört haben muss, unter welchen drecksbedingungen zb ne jeans für 6€ hergestellt wird. der preis ist das alleinige kriterium. nicht bei jedem, sicherlich. aber bei den meisten.

    und ob für den uber-fahrer noch nicht mal der mindestlohn übrigbleibt?
    ich werd die anfallenden kosten für einen uberfahrer mal überschlagen. ich vermute, er wird, ab nem bestimmten gesamtumsatz, an ner fahrt für 10€ mehr verdienen als wir. (aber nicht mehr jetzt und heute – muss los, arbeiten).

  29. Erinnert mich sehr an den Auftritt des „kreativen Zerstörers des Apothekenmarks“ so um 2002. Lauter illegale Aktionen, aber schön die (gut geheim gehaltene) Propagandakasse im Hintergrund, mit der man immer nett an Politiker und Entscheidungsträger (damals Kranke[n]Kassen) herantritt, damit die Gesetze dem Unternehmen angepasst werden – und man nicht etwa das Unternehmen der Gesetzeslage anpassen muss. Sich selber aber als der „arme Underdog“ darstellen, der nur „das Beste für die Kunden“ will und – um es mit Terry Pratchett zu sagen – sich dabei selbst in den Ruin treibt… Und sich als ausländisches Unternehmen, welches als einzige Geschäftsprinzipen (deutschen und niederländischen) Gesetzesbruch und (deutsche) Inländerdiskriminierung auf die Fahnen geschrieben hat, dann dafür noch einen deutschen (!) Wirtschafts-Innovationspreis abzuholen und sich von einem rauhen Bundespräsidenten die Hand schütteln zu lassen. Letzteres ist beiden Seiten in der Zwischenzeit so peinlich, dass temporäre Amnesie alle Erinnerungen daran übertüncht hat… Wer es noch nicht wußte: MocDorris hatte damals den Bertelsmann-Konzern als Geld“quelle“ in der Hinterhand – bzw. der Bertelsmann-Konzern, der schon seit Jahrzehnten mit dem Versandverbot bei Arzneimitteln beschimpfte, nahm MacDorris als Galionsfigur, um endlich die Gesetzeslage zu ändern. Erstaunlich dabei, dass die CDU-nahe Bertelsmann-Stiftung die damalige Regierung zur Abschaffung des Arznmittelversand-Verbots animierte…

    Es ist schon erstaunlich, wie sich manche Entwicklungswege in der Wirtschaft zumindest teilweise gleichen…

  30. rüdiger netz sagt:

    mal ne frage: wieviele leute habt ihr schon getroffen bzw. kennt ihr die schon mal in berlin mit diesem uber gefahren sind. habt ihr schon mal sowas live gesehen? ich verstehe immer noch nicht wie zum beispiel geschäftsleute , die fast immer eine quittung brauchen, diese bekommen ? also auf meiner quittung (ich fahre noch sowas altmodisches mit gelben dachzeichen und der wagen hat ral1015( hellelfenbein), die ich ausstelle ist ein firmenstempel mit name, taxi -nummer und ganz wichtig eine steuernummer, falls ich mal kreditkarte habe, kommt das halt gedruckt raus. werden vom finanzamt anerkannt. achso der mehrwertsteuersatz, ob 7% oder ab 50 km 19% ist auf der quittung auch drauf.. so wo ist bei uber das ales. wer ist da gefahren (uber hat keine fahrzeuge), wie sieht die quittung aus ? wo ist der beleg für die provision? wird nach jeder fahrt das geld aufs konto überwiesen?

  31. Jörn Napp sagt:

    Also zunächst einmal möchte und MUSS ich klarstellen, daß NAHEZU KEIN MIETWAGEN tatsächlich einen geeichten Wegstrreckenzähler an Bord hat!
    In Hamburg sind es von über 350 NUR 2 Wagen, und die auch nur deswegen, weil deren Geschäftsmodel auffälig war.
    Auch in Berlin gibt es, soweit ich weiß, keinen Mietwagen, der tatsächlich so ein Teil drin hat!
    Auf dem Lande erst recht nicht!
    Warum? Kann man ausführlich in meinem Forum nachlesen im ‚Mietwagen-Bereich‘.
    Die offizielle Argumentation unserer Hamburger Behörde ist allerdings, daß bei denen in aller Regel KEINE Bargeschäfte ablaufen!
    Aus genau diesem Grunde würden zB UberBLACK-Wagen auch keine gebrauchen. Und UberPOP auch nicht, weil auch bei denen offiziell alle Geschäfte bargeldlos ablaufen!

    Damit ihr mal einen kleinen Einblick in das reale Leben eines UberPOP-Fahrers bekommt, solltet ihr mal auf die FB-Seite der UberX-Fahrer gehen (in den USA heißt UberPOP uberX)!
    https://www.facebook.com/Uberxdrivers

    Weiterhin empfehle ich das Lesen diese FORBES-Artikels, denn das ist immerhin eine der führenden weltweiten Wirtschafts-Magazine.
    Da darf man lesen, daß es uU für Firmen wie UBER tödlich sein kann, DASS sie so viel Kohle haben!
    http://www.forbes.com/sites/jeffbercovici/2014/05/13/why-uber-and-airbnb-might-be-in-big-trouble/

  32. Jörn Napp sagt:

    Kleine Frage am Rande: Warum kann man seinen Beitrag nicht wenigstens für eine kurze Zeit editieren?

  33. Wahlberliner sagt:

    @taxe 9999: Wenn ein uberPOP-Fahrer alles komplett legal macht, hat er folgende fixe Ausgaben:
    – Gewerbesteuer, ggfs. Zwangsmitgliedschaften bei den entsprechenden Gewerbevertretungen,
    – höhere Versicherungsprämien fürs Fahrzeug,
    – Umsatzsteuer, Einkommenssteuer etc
    – regelmäßiger jährlicher TÜV, regelmäßige Verlängerung des P-Scheins etc.

    Dazu kommt als einmalige Kosten noch der P-Schein dazu. Anschaffungskosten, Wartungskosten etc. lassen wir mal außen vor.

    Nun, wie lange muss ein selbständiger Taxifahrer, der als Ein-Personen-Unternehmen fährt, pro Woche arbeiten, um davon leben zu können?

    Bei Uber sind die Fahrpreise geringer. Wie lange müsste der selbständige UberPOP-Fahrer dann also pro Woche im Auto sitzen, um legal davon leben zu können?

  34. Bernd K. sagt:

    Jetzt will „Uber“ auch in die süddeutsche Provinz. Die SPD will vorbauen, die Leserbriefschreiber sind aktiv:
    http://www.nordbayern.de/region/nuernberg/taxi-app-uber-soll-in-nurnberg-keine-chance-bekommen-1.3837507?searched=true

  35. Jörn Napp sagt:

    Um zu erkennen, auf welche brutale Weise UBER seine Fahrer abzieht, solltet ihr mal aus die Facebook-Seite der UberX Drivers gehen!
    Wer da keine Tränen bekommt, dem ist wahrlich nicht mehr zu helfen!

  36. silverchaser sagt:

    Es ist eine Schande an sich, dass Uber und Co als Auftragsvermittler an Start treten konnten.

    Die Fahrer anzugreifen, ein Witz im Vergleich zu dem, dass geltende Tarife, die für Taxen gelten nicht eingehalten werden müssen. Und von Mitfahrgelegenheit kann ja wohl keine Rede sein, wenn der Fahrgast das Ziel bestimmt und dieser neben dem Fahrer sich alleine im Wagen befindet.

    Hier geht es doch wohl darum schnell von A nach B zu kommen. Im Vergleich dazu ist Speeddating eine lahme Ente. Kaum dass der Fahrgast eingestiegen ist, ist er auch schon wieder ausgestiegen.

    Auf die Weise wird es das Taxigewerbe nicht mehr lange geben. Selbst die Preise für die Öffentlichen Verkehrsmittel sind für viele zu teuer.

    Hatte heute einen „Gefangenentransport“ in Begleitung einer Justizvollzugsbeamtin. Die Fahrt ging vom Knast ins Krankenhaus. Die „Person“ verbüßt eine Haftstrafe von 6 Monaten wegen Schwarzfahren. Aber das ist wohl kein Einzelfall.

    http://www.taz.de/!59721/

    Der Geiz der Menschen wird nochmal unser Grab.

  37. Hilke sagt:

    Hi endlich klärt mal jemand über den Background der vermeintlichen Underdogs auf

  38. Sash sagt:

    @Jörn Napp:
    Es gab im Laufe der Jahre nur eine Handvoll Anfragen nach einem Editier-Plugin, also hab ich bisher keines installiert. 🙂
    Ansonsten: Ja, Uber zieht die Fahrer gewaltig ab, wirklich „total toll“ und so modern! -.-
    Und die Fahrer wirken auch alle total happy, an dieser schönen neuen Welt teilhaben zu dürfen und äußern sich ja auch in Sachen Kundenservice sehr eloquent. Aber ja, das passiert halt, wenn man asoziale Abzocke zum neuen Standard erklärt.
    PS: Ich bin gespannt, wann sich bei den UberXDrivers die ersten Stimmen melden, die erkennen, dass sie irgendwie ja fast nur Dinge fordern, die sie den Taxi-/Limousinenfahrern durch ihre Konkurrenz zu nehmen versucht haben – und dass das vielleicht gar nicht so ein schlimmes Kartell, sondern auch ein bisschen Arbeitnehmerschutz war, was da vor ihnen war …

    @silverchaser:
    Naja, an Taxitarife muss Uber sich nicht halten, so lange sie keine Taxen, sondern nur Mietwagen betreiben wollen. Dass es keine Mitfahrgelegenheit ist, ist aber natürlich klar und überhaupt sind ja sehr bemüht, in allen Bereichen entweder illegal oder zumindest herzhaft scheiße zu sein. Erstaunlich, dass sie hierzulande noch so gute Presse haben. Im Gegensatz zu den USA ist hier die Selbstausbeutung durch Drittjobs in rechtlich unklarer Lage ja eigentlich nicht so beliebt. Mal sehen, wann’s die Gläubigen merken.

    @Hilke:
    Ach keine Sorge, auf die Idee kommen noch genug andere. Und irgendwer muss ja mal anfangen. 😉

  39. silverchaser sagt:

    Uber ist auch kein Mietwagenservice, weil die Fahrer keine Angestellten sind. Uber ist nur ein Vermittler, der Fahrer sucht, die deren Aufträge fahren. Man sucht sozusagen nach Selbstständige, also genau wie eine Taxizentrale mit dem Unterschied, dass Uber für den Fahrgast den Preis bestimmt. Wenn durch Mindestlohn Taxifahrer arbeitslos werden und mit ihrem eigenen PKW Leute chauffieren, dann gibt es keine Rechtsgrundlage um selbst gegen die Fahrer vorzugehen. Was dann? Wozu wurden für das Taxigewerbe die Tarife bestimmt, die den Taxipreis klar definieren? Übernimmt Uber jetzt schon die Aufgabe der Behörden?

    Ich will das Problem mal bildlich darstellen.

    Man stelle sich einen Schweinestall vor. Eine Sau und 2 Eber. Einer dieser Eber hat eine Genstörung, dessen Fleisch ist ungenießbar und deren Verhalten auffällig. Jetzt zeugt dieser Eber Ferkel, die durch die Sau zur Welt gebracht werden. Das Erbmaterial des Eber wird auf die Ferkel übertragen, deren Fleisch damit ebenso ungenießbar. Ist es nicht sinnvoller den Eber zu kastrieren, statt dessen Ferkel zu schlachten?

    Wir können jetzt natürlich jahrelang uns die Uber-Fahrer rauspicken und die anzeigen, weil Sie geltendes Recht nicht einhalten. Das ist aber keine dauerhafte Lösung des Problems. Derjenige, der solche Aufträge an Fahrer verteilt, die solche Aufträge nicht ausführen dürfen, der muss mit zur Verantwortung gezogen werden. Und das gelingt uns nicht, trotz Verbot machen die weiter, weil der Kunde diese billige Beförderungsmöglichkeit so haben will.

    Die Gefahr besteht darin, dass es Taxizentralen und Taxifirmen und Taxifahrer bald nicht mehr geben wird, wenn man dem nicht ein Riegel vorschiebt.

    Taxifahrer müssen sich an den Taxitarif halten. Wenn Kunden uns fragen, wie teuer die Fahrt wird und ob man an dem Preis nicht was machen kann, dann ist unsere Antwort: „Geht nicht, dürfen wir nicht, wir müssen uns an den Tarif halten.“ Mit einem Uberfahrer lässt sich verhandeln, für den gilt die Tarifpflicht nicht. Wir verlieren unsere Kunden damit völlig legal und der Kunde bekommt die Fahrt billiger.

    Das Problem geht weiter. Wenn alle Taxifahrer privat für Uber arbeiten würden, ihre Einnahmen selbst versteuern usw. Ihre Preise ständig neu verhandeln, dann würde der Kunde sich an dieses System gewöhnen und immer niedrigere Preise fordern, wird dieser so niedrig sinken, dass sich keiner mehr leisten kann ein Personenbeförderungsgewerbe zu betreiben. Diejenigen, die auf unseren Service angewiesen sind und das Geld auch gerne bezahlen, (vor allem mit Trinkgeld! ) die haben doch dann die A…karte gezogen.

    Es gilt daher auch mal die Kunden aufzuklären, warum die Preise so sind wie sie sind. Dass man einfach mal sagt:

    „HEY, wir sind kundenfreundlicher geworden. Wir haben jahrelang auf Kundenbeschwerden reagiert und unseren Service angehoben. Jetzt ist es an der Zeit, dass auch unsere Kunden zur Einsicht kommen und unsere Preise akzeptieren, damit wir auch weiterhin diesen Service im vollen Umfang anbieten können.“

  40. Jörn Napp sagt:

    @Sash
    Die UberX-Driver sind eigentlich schon genau da angekommen und suchen eine Zusammenarbeit mit den Taxifahrern, um besser gegen die Auswüchse vorgehen zu können.
    Daß sie ausgenommen werden, hat sich bei denen schon herumgesprochen, und es gibt ja auch schon Demos zB in San Francisco gegen den guten Herrn Kalanick.
    Auf Dauer wird sich das herumsprechen und die Zahl der Fahrer wird kleiner und kleiner werden.
    Nun hat aber, wie man FORBES entnehmen durfte, der Investor nur ein Ziel: Möglichst viel Kohle zurückzubekommen. Das aber setzt Herrn Kalanick mächtig unter Druck, denn wenn die Zahl der Fahrer sinkt und auch noch die Tarife gesenkt werden müssen (wie in LA), verringert sich die Verzinsung des investierten Kapitals, was uU schnell dazu führen kann, daß die Geldgeber ihr Kapital wieder aus Uber ziehen könnten!

  41. Jörn Napp sagt:

    Es muß allerdings noch erwähnt werden, daß UBER in den Staaten nur deswegen so viele Fahrer, darunter sehr viele Ex-Taxifahrer, ansprechen und überzeugen konnte, weil dort das Taxisystem für alle Beteiligten nahezu unerschwinglich geworden ist.
    Für die Unternehmer kostet zB in New York eine Lizens (Medallion) inzwischen bis zu 1 Mio. Dollar!
    Und die Fahrer, die sich vor der Schicht die Wagen aus der Garage abholen, müssen VOR BEGINN etwa 120 bis 150 Dollar abdrücken an den Unternehmer. Dazu kommt auch noch der Sprit! So kann es gut pasieren, daß sie am Ende der Schicht sogar im Negativen sind!
    Da argumentiert UBER, daß ihr System sogar sehr sozial den Kutschern gegenüber ist!

    Dazu auch ein FORBES-Artikel vom Dezember letzten Jahres!
    http://www.forbes.com/sites/timworstall/2013/12/12/how-lyft-and-uber-will-raise-taxi-drivers-incomes-not-lower-them/

  42. Rudi Nacke sagt:

    Ein kompetenter und sachlich absolut richtiger Artikel zu einem wenig kompetenten und darüber hinaus auch noch eher unsachlich und emotional argumentierenden Unternehmen aus Amerika…

    Vielen Dank im Namen von uns allen!

    Rudi Nacke (Taxiunternehmer aus Neuss)

  43. taxe 9999 sagt:

    mal überschlagen was man als uber-fahrer verdienen könnte. in zb berlin……
    uber wirbt mit einem verdienst von 100€ pro tag. ich gehe mal davon aus, dass das der betrag ist nachdem uber seine 20% schon abgezogen hat.
    dann muss er pro tag eine einnahme von 125€ erzielen.
    wenn er 2000€ im monat brutto einehmen will, müsste er dann dafür 16 tage arbeiten.
    nun die kosten….
    eine versicherung für gewerbliche personenbeförderung: 250€
    spritkosten:
    ich gehe mal von meinen kosten für ne w210 daimler taxe aus.
    ich brauche um 400€ einzufahren ca 11% diesel. mit vielen leerkilometern. der uber-fahrer wird auch etwa so viele leerkilometer wie besetzkms haben (zumindest die ersten jahre, bis er nicht nach jeder tour in einen aussenbezirk wieder leer zurück muss in die innenstadt.
    allerdings sollen sie ja ca 30% billiger sein. also, über den daumen gepeilt: 16% spritkosten = 320€
    kosten fürs auto:
    nun nehmen wir mal an der viertürer den er fährt ist 4 jahre alt (damit er noch 5 jahre zeit hat bis uber sagt, mit 9 jahren ist schluss). …hmm, ich kenn mich nicht so gut aus mit dem automarkt. einen neuer prius-hybrid kostet wohl um die 20.000€. aber lasst uns annehmen er besorgt sich nen 4 jahre alten gebrauchten (nicht prius-hybrid sondern vielleicht auch irgendwas anderes in der preisklasse= 10.000€. vorrausgesetz den kann man insgesamt 9 jahre fahren, wären es für die 5 jahre 2000€ pro jahr = 166€ pro monat.

    2000€
    – 250€ versicherung
    – 166€ fahrzeugfinanzierung
    – 320€ spritkosten
    – 7,5€ tüv
    – 50€ kleinkram (ca. – öl, bremsen, reifen, usw)
    – 20€ verwaltungsgebühren (zulassung als mietwagen, p-schein, führungszeugnis, amtsarzt alle 5 jahre)
    – 50€ sonstiges (willkürlich angesetzt – zum nachteil des uber-fahrers)
    _______________

    rund 1136€ pro monat gewinn

    ans finanzamt zu zahlen: 181€ umsatzsteuer
    76€ einkommensteuer ( 955€ x 12= 11460€ – 8400 freibetrag = 3060€ mit 30% zu versteuern = ca 76€ pro monat)
    _______________

    es verbleiben bei uber, grob gerechnet, 879€ verdienst pro moanat bei 2000€ einnahme.
    wie in nem anderen thread hier bei sash beschrieben:
    bei 2000€ einnahme verbeliben nem selbstfahrenden taxiunternehmer 259€,
    und als angestellter fahrer: 2000€ – 40% = 800€

    sozialversicherungskosten sind nicht berechnet.

    sind grobe fehler in der gegenüberstellung, könnte man ja die korrektur mit einrechnen.

    gewerbesteuer fällt nicht an (ich, als selbstfahrender unternehmer mit nur einer taxe und keinem fahrer muss jedenfalls keine zahlen) und von dem IHK-beitrag kann man sich bei diesen umsätzen befreien lassen.

    tja, leider…..1:0 für uber

    955€

  44. Wahlberliner sagt:

    @taxe 9999: Dann erkläre doch bitte noch mal, woher der Unterschied zwischen den 259€ beim selbständigen Taxi-Einzelunternehmer und den 879€ beim „Uber-Fahrer“ kommen. Also, was ist für Taxifahrer so teuer? Funklizenzen? Konzession? Was gibts da noch? Zwangsmitgliedschaft bei der Taxiinnung?

    Und dann ist eben auch die Frage, wie realistisch die 100€ pro Tag für den Fahrer bei UberPOP sind…

  45. Sash sagt:

    @Jörn Napp:
    Du sprichst eine meiner größten Hoffnungen an: das Uber so schnell expandiert, dass sie gar nicht so richtig merken, dass hier nicht alles genauso läuft wie in den USA. Hier gibt es kein Medaillonsystem (wird durch die bösen bösen Gesetze verboten) und das Arbeiten ohne Anstellung und es nachher nur auf dem Steuerformular angeben existiert hier nicht. Und während Schwarzarbeit hier gesellschaftlich weitgehend zumindest tabuisiert ist, herrscht überm großen Teich oft ja die Einstellung vor, dass jeder Cent an den Staat einer zu viel ist.

    @Rudi Nacke:
    Danke. 🙂

    @taxe 9999:
    „sozialversicherungskosten sind nicht berechnet“
    Ist ja ebenso egal wie Rücklagen für die Werkstatt.
    Ich frage mich immer wieder, was Du mit deinen ewigen Zahlenkolonnen eigentlich beweisen willst. Zumal ja immer einiges fehlt (was auch der Sache geschuldet ist, da es alles in Allem halt keiner Milchmädchenrechnung bedarf, ein Unternehmen zu führen). In den USA fängt Uber jetzt an, die Preise zu senken, 1$ „Safety Ride Fee“ (oder so ähnlich) pro Fahrt (noch vor den 20%) zu berechnen und ebenso 10 $ wöchentliche Leihgebühr für die zwingend zu verwendenden Firmen-iPhones. Und keiner kann was dagegen machen.
    Genauso wie bei Dir könnte ich jetzt vorrechnen, dass eine UberPop-Fahrt den Kunden hier und da tatsächlich 2 € weniger kostet – aber was soll das beweisen, wenn Uber die Preise schon an normalen Samstagen verdoppelt und am Ende die gleiche Kohle macht? Oder sich morgen was völlig neues einfallen lässt, weil sie ja nix und niemandem irgendwas schulden.

  46. taxe 9999 sagt:

    @Wahlberliner

    http://gestern-nacht-im-taxi.de/wordpress/2014/08/08/moma-ueber-uber/#comment-51168

    posts 36 / 51 54

    @sash

    „…ich frage mich immer wieder, was Du mit deinen ewigen Zahlenkolonnen eigentlich beweisen willst…“

    na, ich möchte die diskussion auf ne betriebswirtschaftlich realistische grundlage bringen.

    was bringts nur immer über uber zu schimpfen, von wegen die können nur diese preise machen weil sie nix für ne richtige versicherung, nix für den p-schein, nix für gewerbesteuer, nix für einkommensteuer nix für was weiss ich noch alles ausgeben, wenn diese kosten in wirklichkeit pro monat so gering sind, dass sie garnicht ubers geschäftsmodell verhinderten wenn sie korrekt bezahlt würden.
    meine zahlenkolonnen zeigen doch, dass die meiste kritik an uber nur gewäsch ist.

    zumindest ist es ein versuch.
    dass ich sicherlich manch kostenpunkt noch vergessen habe, oder wie bei den 259€ für den selbständigen taxi-einzelunternehmer die sozialabgaben eingerechnet hatte aber bei uber nicht, mag fehlerhaft sein. aber es zeigt doch trotzdem, dass wenn sich uber gesetzeskonform gemacht haben wird (und die bestimmungen des personenbeförderungsgesetzes für mietwagen an die heutige zeit angepasst worden sind), sich ubers geschäftsmodell nachwievor durchaus rechnet.

    die kritik sollte woanders ansetzen. nämlich an den taxitarifen.

  47. Sash sagt:

    @taxe 9999:
    Dann hast Du den Artikel aber auch nur sehr oberflächlich überflogen. Ich denke eben nicht, dass es hilft, sich mal zu überlegen, was wäre wenn Uber sich wie an welche Gesetze halten würde. Sie sollen es tun und dann können wir ja drüber reden, ob sich’s lohnt.
    Obwohl wir bei der Frage danach, ob die Taxitarife so hoch sein müssen, gar nicht arg unterschiedlicher Meinung sind, bist Du mit deiner Zahlenschieberei einfach nervig penetrant. Das ein oder andere einfach mal weglassen und dann trotzdem auf den Euro genau rechnen ist am Ende nichts als Augenwischerei, auch wenn’s in deinen persönlichen Abrechnungen so drinsteht. Denn zum einen operiert Uber weltweit, bzw. zumindest mal in unterschiedlichen Städten mit unterschiedlichen Tarifen. Und sie sagen nicht, dass aber vielleicht in Berlin der Tarif um 15% zu hoch ist, sondern sie scheißen einfach auf alle Regeln. Genauso isses furchtbar unsinnig, konkrete Zahlen für z.B. Versicherungen zu nennen, weil die immer noch auch von Modellen und Kilometerleistungen abhängen. Wie wollen wir rechnen ohne die statistisch höhere / oder niedrigere (?) Wahrscheinlichkeit für einen Unfall bei Hobbyfahrern aufzunehmen?
    Und mit Verlaub, obgleich es natürlich ebenso kein Beweis sondern allenfalls ein Indiz ist: es sollte einem auch zu denken geben, wenn man mit der eigenen Meinung weitgehend alleine bleibt.
    Uber ist nunmal nicht besser, nur weil ein Fahrer 5, 10 oder 100 € im Monat mehr verdient. Aber wenn’s Dir nur danach geht: der Weg zu deren Modell steht Dir ja frei.

  48. taxe 9999 sagt:

    @sash

    man ey, ich lass nix ‚Das ein oder andere‘ mal einfach weg. wenn dann hab ich nen fehler gemacht den man korrigieren kann.

    „Genauso isses furchtbar unsinnig, konkrete Zahlen für z.B. Versicherungen zu nennen, weil die immer noch auch von Modellen und Kilometerleistungen abhängen. Wie wollen wir rechnen ohne die statistisch höhere / oder niedrigere (?) Wahrscheinlichkeit für einen Unfall bei Hobbyfahrern aufzunehmen?“

    was soll das mit den kilometerkeistung bei der versicherung?
    ne kfz-verischerung für ne taxe kostet halt zb bei der ’signal-iduna‘ bei 100% beitragsatz ca 250e im monat. egal ob du 2000 oder 6000 kilometer im monat fährst.

    ist mir egal ob ich mit meiner meinung alleine bleibe. ich will auch nicht bei uber fahren.
    ich möchte nur das nicht so viel mist geredet wird wenn man über uber diskutiert.
    womit ich jetzt bitteschön nicht deinen ursprungpost oder andere meinungen HIER meine, sondern vor allem regen mich diese dämlichen aussagen von leipold, gawehn und diesem unsäglichen freutel mit seiner puren geldschneiderei von wegen vip-taxi-kurs auf…..

  49. Sash sagt:

    @taxe 9999:
    Dass nicht so viel Mist geredet wird, will ich ja auch. Aber wegen durch fehlende und/oder falsche Zahlen in einer Pauschalrechnung ein 1:0 für Uber konstatieren, ist sinnvoll und hilft in der Debatte? Ehrlich?
    Und hey, mir geht es nicht ums Schwarzmalen. Ich hab mich in der letzten Woche locker 40 Stunden über Uber informiert und unterhalten. Und es gibt kaum einen Aspekt an dieser Firma, der nicht widerlich ist. Und warum? Weil die’s genauso machen: „Du zahlst 2,35 € weniger“ und „Du verdienst 2 € mehr!“ Dafür behandeln wir Dich wie Dreck, dich nicht, je nachdem wie’s gerade für den Geschäftsbericht passt. Und das widert mich einfach an. Und genau wie Du behauptest, anhand irgendwelcher Zahlen Leute geringschätzig bewerten zu können, versucht Uber durch die Gier der Leute nach einem Euro mehr, egal ob gesellschaftsfeindlich oder nicht, Gewinn zu scheffeln.
    Und wenn die Liebe zu Zahlen so groß ist: Wieso verlangt Uber nur 35% weniger des Umsatzes als meine Chefs – obwohl die mir neben der Vermittlung ein Auto inkl. allem, mit Versicherung, Krankenkassen- und Rentenbeiträgen ein legales Angestelltenverhältnis bieten, bei dem ich zudem seit 3 Jahren permanent gegen viele Arbeitsvertragsbestimmungen verstoße und sie mich dabei fördern statt verpflichten, obwohl es sie Geld kostet? Aber klar, kennste vermutlich nicht, Cheffe ist halt rausgeschmissenes Geld und am Ende zählt halt eher die Zahl hinterm Komma als gutes Klima.
    Sorry. Ich weiß, dass das unsachlich war. Aber mein Erfahrungshorizont ist eben ein anderer als deiner. Und ich finde es einfach nur mies, dass Du um deine Chefs-sind-voll-die-Abzocker-Meinung zu rechtfertigen, aufgrund deiner persönlichen Zahlen meine Chefs (und Freunde wohlbemerkt) ans Messer lieferst, weil „Geschäft halt nunmal Geschäft“ ist.
    Mein Vater ist so ein „Beim Geld hört die Freundschaft auf“-Typ. Und als solchen schätze ich dich nach all deinen Beiträgen auch ein. Und, obwohl ich meinen Vater sehr mag, ist das in meinen Augen einer der größten Trugschlüsse weltweit. Wahre Freundschaft schließt auch Geldgeschäfte explizit mit ein. Und sie gestalten sich jenseits kapitalistischer Verwertungslogik auch wesentlich angenehmer.

  50. taxe 9999 sagt:

    @sash

    glaubst du im ernst deine chefs wollen dich fördern weil du so’n lieber, toller und cooler typ bist und sie sowiesodie welt verbessern wollen?
    naja, vielleicht ist es ja so.
    aber ich vermute mal, bei der konkurrenz von mehrwagenbetrieben mit neuen und auch älteren komfortablen daimler.benzen sind die froh wenn sie genug fahrer bekommen die opel-safiras fahren wollen (…wahrscheinlich fährst du den einzigen und alle anderen 39 sind mercedesse – wieder daneben gelegen, tse), und für die sie dann ab und zu ne party schmeissen damit die der firma verbunden bleiben.

    komisch- dachte das thema ‚ich sei der meinung :Chefs-sind-voll-die-Abzocker‘ hatten wir geklärt? nochmal, in einer kapitalistischen wirtschaft muss der unternehmer profit machen. die frage ist nur wieviel ist moralisch ok.

    btw. vor jahren hatte mich mal ne taxe als kunden gefahren, bei der sich rausstellte, dass der fahrer mitglied eines taxikollektivs war. alle in der firma, ob fahrendes personal oder buchhalterisch, organisatorisch tätige waren alle gemäss ihrer aufgewendeten zeit an den kosten und dem gewinn der firma beteiligt.
    das isses.
    und das schärfste: die firma gab’s bereits seit 35 jahren und funktionierte nach diesem prinzip wunderbar. hatte er mir jedenfalls erzählt.
    das wäre mein ideal und nicht irgend so’n scheiss den du mir unterstellst.

    ich bemühe mich nur realistisch über uber’s geschäftsmodell zu reden.
    und nochmal btw. das was an uber mega-übel ist, ist deren 20% am umsatz beteiligung. weil: wenn sie dem fahrer ne fahrt für 8,20€ haben sie den gleichen aufwand wie wenn die fahrt 30€ bringt. oder täusche ich mich da?
    vonm oberätzenden surg-pricing mal abgesehen….ist ja wohl eh klar

  51. Jörn Napp sagt:

    Bei meinen Recherchen zum Thema UBER fand ich gestern den ORIGINAL-VERTRAG , der in den USA mit den Fahrern abgeschlossen wird. Das geht über eine Unterfirma RAZIER, die auch die angebliche Schulung der Fahrer macht und auch deren ebenso angebliche Versicherung abgeschlossen hat.
    Auch die Versicherungspolice ist bei mir oder auf meiner Anti-UBER-FB-Seite einzusehen (UBER, Wundercar & Co. Nein danke!).
    Wer da keine Tränen bekommt, dem ist nicht zu helfen!
    Vor allem die ganzen Ausschlußbedingungen sind spannend. Da bleiben den Teilnehmern wirklich keinerlei Rechte mehr, sondern NUR Pflichten!
    Schön ist auch, daß die gerichtliche Verfahren AUSSCHLIESSEN, sondern nur Schlichtungsstellen gelten lassen.
    Das MUSS ein UBER/RAZIER-Fahrer alles unterschreiben!
    Wahrscheinlich haben 99% der Fahrer diese Verträge nie gelesen!

    http://www.das-freie-taxiforum.com/index.php?page=Thread&postID=55690#post55690

    Leider besitze ich bisher noch keine deutsche Version des Uber-Vertrages. Wäre sehr spannend zu sehen, in wie weit die identisch sind mit den amerikanischen.
    Und, im Lichte der derzeitgen Verwaltungsgerichtsverfahren in Hamburg (wird gerade von der Kammer 5 beraten) wäre es spannend, ob die tatsächlich nach deutschem oder eben nur nach niederländischem Recht behandelt werden können.

  52. silverchaser sagt:

    Taxe 9999 schrieb:
    1:0 für uber
    955€

    Wie schützt man sich als Uber-Fahrer eigentlich vor Überfälle?

  53. Sash sagt:

    @taxe 9999:
    Was man bei Uber auch nicht vergessen sollte: wie sie derzeit massiv Fahrer und Fahrgäste alimentieren, um neue Kunden zu kriegen. Ein paar tausend Gutscheine für Kunden von 10 $ bis kostenlose Fahrt und ein paar tausend Mal ein Zwanni extra pro Fahrt an die Fahrer. Natürlich sollte einem klar sein, dass die das nicht ewig können, aber psychologisch isses für viele natürlich erst einmal eine rundum positive Erfahrung. Was man da liest, lässt einen auch schaudern. Hab neulich irgendwo einen Blogeintrag gelesen, wo jemand dank Gutschein umsonst gefahren ist und dann gemeint hat, das sollten wir Taxifahrer einfach auch machen, wenn wir schon behaupten besser als Uber zu sein. Kannste Dir nicht ausdenken!

    @silverchaser:
    Da ist Uber eigentlich fein raus, das muss man ehrlich sagen: da es bei Uber ja weder Fahrten mit Bargeld noch anonyme Touren gibt … wer will schon Fahrer ausrauben, die kein Portemonnaie dabei haben, aber Zugriff auf deinen Namen und über Uber auf deine Kreditkarte? Soo blöd sind vermutlich nicht einmal Taxiräuber. 😉
    Eines aber noch anbei: das ist per se praktisch (und derzeit auch noch eher neu), aber auch da hakt das System Uber: wenn sie wirklich die Taxis verdrängen wollen: dann kommt man nur noch von A nach B, wenn man sich ein Smartphone kauft, das auch immer aufgeladen dabei hat, Geld auf der Karte hat – und zudem nicht anonym bleibt. Das ist in vielerlei Punkten auch nur für eine kleine Zielgruppe wirklich erstrebenswert.

  54. DerInderInDerInderin sagt:

    Hey Sash, schau mal hier:
    Uber: App vermittelt private Taxi-Fahrten | Servi…: http://youtu.be/xOI3ZJv8vw4

    Da kommen die Taxis relativ schlecht weg…

  55. silverchaser sagt:

    @ Sash

    Smartphones haben auch ihren Wert 😉

    Und wer geht schon ohne Bargeld auf die Straße.

  56. silverchaser sagt:

    Zum Video http://youtu.be/xOI3ZJv8vw4

    Tja, mit einem Getränk und 4 Euro billiger laufen uns die Kunden davon.
    Was soll eigentlich der Vergleich mit der Fahrtzeit?

    Im ersten Fall war das Taxi um eine Minute schneller im zweiten der Uberfahrer. Ja und? Sofern man sich an geltende Verkehrsregeln hält, ist die Dauer der Fahrt Glücksache. Missachtet man diese, so würde ich mir eine Mitfahrt überlegen.

    Der Kerngedanke bleibt: Warum soll ein Kunde mit einem Taxi fahren, wenn er es auch billiger haben kann? Möglicherweise auch mit einem Fahrer, der Taxifahrer war.

    Ich möchte mich deshalb wiederholen: Klärt die Leute auf, warum die Taxipreise so teuer sind.

    Sonst ergeht es uns wie viele Restaurants, die Insolvenz anmelden, weil ihre Kunden lieber Fastfood essen. Ist nämlich auch billiger und man hat das Essen schneller auf dem Tisch.

    Der Unterschied liegt in der Qualität.

  57. taxe 9999 sagt:

    ein unerhörter gedanke….was wenn sich rausstellen würde, uber’s entgegnung auf die vorwürfe, von wegen die kundschaft wäre nicht ausreichend versichert, stimmen würde? nämlich dass die leute ausreichend versichert sind. und zwar nicht nur für privatspass sondern auch zb 10 oder mehr mitfahrende fremde leute pro tag? und es ist bei uber’s versicherung egal, ob privat oder gewerblicer personentransport durchgeführt wird.

    ha, und es stellt sich heraus, unsere bisherige kfz-versicherung für gewebl. p-transport ist total überteuert?
    mal so nebenbei krämpelt dann uber mit seinen finanziers im rücken den deutschen oder europäischen verischerungsmarkt um (ist goldman sachs nicht auch an der aig oder aic, jedenfalls dieser riesen amerikanischen versicherunggesellschaft beteiligt die 2008 fast pleite gegangen wäre und die ‚welt in den abgrund gerissen hätte‘ wie es so bedrohlich hiess)?

    bitte nicht hauen, ist nur ein gedankenspiel. ich bin und werde auch bis zur rente kutscher bleiben…..

  58. Sash sagt:

    @DerInderInDerInderin:
    Naja, das mit dem „schlecht wegkommen“ ist so eine Sache. Also gut, die Uber-Fahrten waren günstiger. Mach den Test nochmal an einem Samstagabend, an dem Uber 3-faches Surge-Pricing bietet – dann sparste im Taxi doppelt so viel wie im ersten Durchgang bei Uber. Ebenso die Ankunftszeit: Ja, da haste hier und da mal mehr oder mal weniger Glück. Dass ich hier im Randbezirk Marzahn nachts um 1 Uhr schon mal nach 2 Minuten ein Taxi hatte, ist auch toll. Hat aber erst einmal keine Aussagekraft. Dann das Wasser: ich will’s nicht verschreien – aber warte mal 3 Monate. Vergiss‘ nicht: UberPop ist gerade neu. Für Fahrer und Kunden. Dass da gerade alle engagiert und motiviert sind, ist wirklich toll. Aber derzeit schmeißt Uber noch für beide Seiten regelmäßige Gutscheine, die Fahrer haben bisher noch selten schlechte Erfahrungen gemacht usw. usf. Das wirkt sich alles gut aus, lässt aber im Falle einer geschäftsmäßigen Ausübung (und auch wenn Uber das vielfach nur als gelegentliches Mitfahren anpreist: die Zahl der Fahrer, die das als Job machen, ist groß) definitiv nach. Das konnte man im Taxi auch gut beobachten, als MyTaxi an den Start ging. Die boten für Fahrer und Kunden auch erst mal das große Neue an und alle waren begeistert. Die Fahrer hatten überdurchschnittlich interessierte Kunden und die Kunden engagierte Fahrer. Inzwischen kommt da auch die Katerstimmung auf – trotz Bewertungssystem. Denn der Alltag, in dem man eine Fahrt als Dienstleistung vermittelt oder bucht, hat mit der Vermittlung nur bedingt zu tun. Da treffen Kunden und Fahrer aufeinander und das bringt wie überall Probleme mit sich. Neulich hab ich gelesen, dass in manchen Städten die Fahrer die Kunden anrufen und sagen, sie kommen nur, wenn sie eine 5-Sterne-Bewertung kriegen. Ist das dann nicht ein kleines Pro für die Beförderungspflicht der Taxifahrer?
    Das Problem bei der Bewertung von Uber und Taxis liegt gerade am unterschiedlichen Stand des Fortschritts: bei Uber bewertet man den auf dem Papier stehenden Optimalfall und die Realität, die derzeit mit massiver Anschubfinanzierung gepusht wird – während bei Taxis natürlich die Realität durch den Lauf der Jahre bewertet wird. Wenn ich Beförderungspflicht und hohe Fahrerqualität in den Raum werfe, findet sich immer wer, der schon mal von einem Taxifahrer enttäuscht war, die Fahrten mit Uber aber immer spitze waren. Aber werden Uber-Fahrer ihr Leben lang per Knopfdruck kurze Touren toll finden, zu ihrem niedrigen Einkommen kostenlos Wasser verteilen etc. pp.? Ich kann’s nicht ausschließen, aber ich halte es für ziemlich optimistisch, einfach daran zu glauben.

    @silverchaser:
    Naja, von Uber verkrüppelte iPhones, die sich nur für die App nutzen lassen – und dann um den Preis, dass man davor seinen Namen angegeben hat?

    @taxe 9999:
    Könnte sein. So wie ich das bisher aus den USA mitbekomme, machen sie das über sekundäre Versicherungen, die im Ernstfall oft nix bringen. Ergo: erst einmal zahlt die Haftpflicht. Tut sie das nicht (was in Deutschland nicht möglich ist) sagt die Versicherung von Uber: hier, wir übernehmen! Zahlt die andere Versicherung, ist Uber raus. Wenn die dann aber nachträglich mit Regress-Forderungen kommt … immer noch. Ein ziemlich gutes Konzept, so lange man nicht zahlen will. 😉
    Außerdem, ohne jetzt den pingeligen Schnösel raushängen lassen zu wollen: ich würde eine Versicherung erst als solche bezeichnen, wenn sie in meinem Vertrag steht. Das habe ich bisher noch nicht gesehen bei Uber. Sie versprechen das nur und weichen bei konkreten Fragen gerne mal auf unverfängliche Floskeln wie „wir kümmer und uns unsere Fahrer“ aus. Da würde ich nicht vorschnell von einem guten Schutz ausgehen. Oder siehe den Fall mit dem toten Mädchen, wo Uber nicht zahlen will, weil der Fahrer zwar eingeloggt war, aber laut Uber deswegen noch nicht für sie gearbeitet habe …

  59. silverchaser sagt:

    Name, Adresse kann man fälschen.
    Emailadressen lassen sich anonym erstellen.
    Das Smartphone lässt sich verticken.
    Foto gibt es wohl nicht.

    Fazit: Wenn es einer auf dich abgesehen hat und dich absticht, gibt es keine Zeugen.

    Für uns Taxifahrer sieht es ein Ticken besser aus.

  60. Jörn Napp sagt:

    Laut des amerikanischen Fahrervertrages ist aber der Fahrer in dem Moment Teil des RAZIER-System (UBER gilt da NUR als Geber der App), wenn dieser EINGELOGGT und deswegen Annahmebereit ist!
    Im Forum gibt es den Vertrag zu lesen, was man unbedingt tun sollte, bevor man diskutiert!
    UBER tritt dort überhaupt nicht als ‚Zentrale‘ auf. Das überlassen die ihrer Unterfirma RAZIER.
    Trotzdem werden die wahrscheinlich diesen Prozeß verlieren. Und es stehen ja noch mindestens zwei weitere Unfall-Szenarien an, die ebenfalls das Versicherungsthema beinhalten.

    Einfach mal selber deren angebliche Verischerungspolice mit den Fahrerverträgen vergleichen.

    Und noch mal: Kann jemand der Mitdiskutanten an die DEUTSCHE Version der Uber-Verträge ran?

  61. taxe 9999 sagt:

    ich mein, eigentlich kann es sich uber doch garnicht erlauben, dass die haftung eventuell mal beim fahrer hängen bleibt.
    wenn das die runde macht, ist uber doch ratz-fatz weg vom markt. welcher fahrer wird denn riskieren für ein gebrochenes bein seines fahrgastes (inklusive aller dann eventuell anfallender verdiensteinbussen des verletzten), vielleicht mal so um die 10 mille abdrücken zu müssen.
    wenn sowas einmal vorkäme….
    schaun mer mal wie sich der fall mit dem toten mädchen entwickelt.

  62. […] Der Uber-Uber-ArtikelSascha von "Gestern Nacht im Taxi" setzt sich mal sachlich mit Uber und der Berichtsertsttaung darüber auseinander […]

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