Nun dann doch: Grillen!

Nachdem ich Anfang des Monats ja den Fehler gemacht habe, dem Flurfunk zu trauen und dann auf eine Grillparty getroffen war, die nicht existierte, hab ich dieses Mal brav auf die offizielle SMS aus dem Chefbüro gewartet. Und ja, nun isses soweit: heute Abend – unmittelbar nachdem der Sommer in Berlin für beendet erklärt wurde und der (ganz sicher!) dafür verantwortliche regierende Bürgermeister seinen Rücktritt verkündet hat, wird gegrillt.

Und ich freue mich drauf. So sehr, dass ich mir dafür meinen Wecker gestellt habe.

Firmenfeiern sind gemeinhin ja etwas seltsam: plötzlich soll man mit Leuten ausgelassen sein, mit denen man schon seinen Arbeitsalltag verbringt. Aber wie vieles andere ist ja auch das im Taxigewerbe anders. Obwohl es selbst bei uns im Betrieb Gesichter gibt, auf deren Anblick ich keinen Wert lege, ist es ja vor allem mal so, dass ich die Leute eben nicht jeden Tag sehe. Ein paar ausgewählte Kollegen treffe ich zwar immer mal wieder an einem Taxistand, meine Chefs hingegen nur etwa einmal monatlich. Andere noch seltener, obwohl ich das schade finde. Zudem: Kollegen kommen, Kollegen gehen – man trifft immer auch neue Leute. Und wie das Gewerbe es so will: an unterhaltsamen Geschichten mangelt es natürlich auch nicht. 🙂

Ich freue mich ernstlich auf jede dieser Feiern.

Wie es heute wird, weiß ich trotzdem nicht einzuschätzen. Vielleicht wird um 22 Uhr die Türe abgeschlossen und die letzten drei Leute gehen satt nach Hause, vielleicht wanke ich auch wieder mit einem meiner Chefs nachts um 3 Uhr noch zur Tanke gegenüber, um einen weiteren Kasten Bier zu holen. Vielleicht werde ich wieder Tischkicker-König oder ein Kollege hat inzwischen aufgeholt und übernimmt den Thron. Ich weiß es nicht, aber ich werde es herausfinden. Ob ich morgen abend arbeiten werde, halte ich mir so lange besser noch offen.

Mal abgesehen davon, dass ich als Arbeitnehmer sowieso zufrieden sein kann mit meinen Chefs, finde ich es nach wie vor schön, dass sie zumindest ein- oder zweimal im Jahr so einen Abend veranstalten. Damit man mal Zeit hat, sich zu unterhalten, damit man mal die neuen Kollegen kennenlernt. Und das, obwohl das im Gewerbe laut den Aussagen verschiedener Kollegen nicht (mehr) allzu üblich ist.

Während Betriebsfeiern anderswo bedeuten, dass man die unliebsamen Kollegen fünfeinhalb statt fünf Tage in dieser Woche ertragen muss, geht es mir da anders. Taxigewerbe bedeutet Niedriglohngewerbe mit Einzelkämpfertypen, da haben gemeinschaftliche Treffen mit freier Verköstigung Seltenheitswert. Und zumindest ein paar der Einzelkämpfer sind dann ja durchaus auch nett. 🙂

Ob Ihr einen ähnlich schönen Abend habt wie ich, weiß ich nicht. Aber ich wünsche es Euch!

9 Kommentare bis “Nun dann doch: Grillen!”

  1. Tim sagt:

    Ich schreibe momentan Abends Hausarbeiten, dein Abend klingt spannender. Ich arbeite selber als Mädchen für alles (Irgendwas zwischen IT-Guru, Firmen-Archivar und Korrekturleser) im elterlichen Betrieb – allerdings hauptsächlich im »Homeoffice« vom Studienort aus, 300km von der Firma weg. Zur Weihnachtsfeier (die bei uns im Januar ist 😉 ) reise ich allerdings auch meistens an – wenn man den Rest der Belegschaft nur alle paar Monate sieht und sonst die Namen hauptsächlich nur aus den Lohnabrechnungen kennt ist das eine willkommene Abwechselung.

  2. Sash sagt:

    @Tim:
    Kann ich nachvollziehen. 🙂

  3. hrururur sagt:

    Viel Spaß Sash!

  4. Micha sagt:

    Viel Spaß und genieß es. Ich persönlich mag Firmenfeiern nicht aber du scheinst deinen Spaß daran zu haben. Also lass krachen.

  5. rene sagt:

    Falls wer ne Taxe braucht…;-)…viel Spaß…

  6. ednong sagt:

    Hey,
    aber nicht zuviele deiner Grauen Zellen abtöten! Sonst gibt es hier irgendwann keine Geschichten mehr … 😉

  7. elder taxidriver sagt:

    Achtung: Grillen ist gefährlicher als Taxefahren.

  8. […] Das Firmengrillen war wie immer eigentlich nett, aber inzwischen bin ich bekannt als “der, der immer alles ins Internet schreibt”. Vielleicht kann ich mich deswegen an keine Kollegenanekdote erinnern. Oder es lag am letzten Bier, das weiß man ja nie. […]

  9. […] gut, ein bisschen besser als damals ging es ihm nun wohl auch – und ich war ohnehin auf dem Weg zum Grillfest meiner Chefs, die ich bekanntlich vor allem deswegen mag, weil sie erst einmal an den Mitarbeitern […]

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