„Als ob ich das will! Ich wurde gezwungen, jetzt noch zu feiern. Obwohl ich gerade von der Arbeit komme …“
Kurz darauf wurde ich mehr oder weniger gezwungen, mich mit dem Gestank abzufinden, mit dem sie sich eingesprüht hat, um nach der Arbeit noch zum Feiern gezwungen werden zu können. Oder so.
Wir sollten uns alle zu weniger zwingen lassen. Ganz ehrlich.
*hust*
hi sash, langjähriger leser meldet sich, mir reichts jetzt, du hast deinen charme verspielt, ich mag dich nicht mehr lesen, aber danke für die schöne zeit, bb
@der emil:
Dann bedanke ich mich als langjähriger Blogger doch für diesen ersten Kommentar deinerseits. 😉
Gibt es hier keinen „Gefällt mir nicht“ – Button?
Sorry, ich kapier die Ironie nicht.
+++ Breaking News +++ Breaking News +++ „der emil“ verlässt Sash +++ Börsencrash befürchtet +++ In Teilen der Republik Lebensmittelknappheit durch Hamsterkäufe +++ 3 Sekten prognostizieren den Weltuntergang +++ SaltyCat News Live +++
Tja, Sash, als Taxifahrer ist man Gezwungen manches auszuhalten. Obwohl ich oft schon nach links schaue, wenn rechts der Fahrgast/die Fahrgästin aussteigt, bin ich trotzdem ab und an gezwungen Sachen zu sehen…. Aber hättest Du die Dame (zwar unter Trinkgeldverlust, aber Opfer muß man bringen) nicht darauf hinweisen können?
Außerdem kann ich noch auf ein Gespräch in der Nachtschicht mit 2 Herren verweisen: Wir sprachen auch über Gerüche und waren uns nach ganz kurzer Zeit einig, daß es noch wesentlich schlimmere Gerüche als z.B. Knoblauch gibt.
Achso, der Beruf der beiden Herren war Bestatter. 🙂
…Ob der emil „sie“ war?…
wie sungen doch anno ’85 einige sehr verunsicherte Herren aus Austria: […] eingehüllt in eine Wolke Pitralon. Weil es bei den Madeln in is‘, wenn man riecht, als wie ein Iltis.“ […]
’s gibt halt auch Madeln, die meinen, viel hilft viel. „Dosis sola venenum facit“…
Naja, es gibt schon diverse Gerüche, auf die man im Taxi verzichten möchte. Aus eigenem Interesse, aber auch deshalb, weil der Geruch ja auch nach dem Aussteigen noch ein bisselchen bleibt. Deshalb kann ich Sash schon gut verstehen.
Und bei diesen Temperaturen will man nicht unbedingt minutenlang mit offenem Fenster fahren.
Aber mir ist’s lieber, die Leute stinken nach Parfüm, als nach Alk oder Erbrochenem. Oder wie kürzlich extrem nach Canabisgenuss, das irritiert nachfolgende Fahrgäste doch sehr 🙂
Aro.. solange der gras-geruch im wagen hängt, einfach jeden Fahrgast mit „peeeeace“ begrüßen.
OT: New Yorker Taxifahrer schreibt Buch – http://mobil.bunte.de/meldungen/leonardo-dicaprio-und-co-dieser-taxifahrer-aus-new-york-hatte-sie-alle-68500.html
@ saltycat:
Oder, wenn man die Fahrgäste so *richtig* irriteren will, freundlich fragen: „Wat vind je van Amsterdam?“
@Unterdosis: bedenkt man die jüngsten Berichte von Verkehrsflugzeugen, die auf falschen Flughäfen landen, wären die Fahrgäste wahrscheinlich nicht mal schockiert 😉
Männer müssen sich waschen, Frauen haben Parfum.
@Holger L.:
Manchmal schreibe ich auch unironische Dinge. Die Bude voll Parfum kann manchmal ziemlich unangenehm sein.
@SaltyCat:
Ich musste schmunzeln, Respekt. 🙂
Und danke für den Link.
@Taxi 123:
Ach klar muss man das aushalten. Ich hab auch nicht in Erwägung gezogen, deswegen jetzt den Job hinzuschmeißen. 😉
Aber man kann ja auch mal sagen, wenn einem was nicht passt.
@leserin:
Ich weiß es nicht. Er (oder sie) hat tatsächlich – zumindest unter dem Namen – noch nie kommentiert. Entsprechend schwer fiel es mir jetzt, das Ganze einzuordnen.
@Aro:
Bei Gras hab ich lange Zeit gedacht, es könne mich nicht stören. Aber so einen Wahnsinnskandidaten hatte ich dann auch mal. Danach in eine Kontrolle zu kommen, hätte heiter werden können …
@Peter:
Das ist aber auch nicht so einfach zu sagen. Gegenteilige Beispiele hatte ich durchaus auch schon. 😉
Man, ist das noch nett geschrieben. Und dennoch gibt es Beschwerden.
Auf meiner Arbeit kommen auch Menschen ran, die so stinken, dass 30 Minuten später ihr Flair immer noch zu spüren ist. Die offenen Füße, die offenen Knochen, der Suff, die Tage ohne Wasser. Die bedien ich freundlich, klar, wo komm wa da hin, aber auch da, ja, ärgere ich mich über den Gestank. Weil er belästigt und weil dieses ’naja, die können ja nix für‘ nicht immer stimmt und auch nix vom Ärger nimmt, will man sich nicht selbst verarschen.
Man kann sich waschen. Auch als Obdachloser gibts Einrichtungen. Da gehste hin, hauste dich unter die Dusche und bumms.
Und v.a. schreib ich das, weils nicht nur Obdachlose sind. Es sind auch oftmals Studenten. Die ollen Stinker. Zu dumm zum Waschen, aber den Knigge bis zum philosophischen Ende verstanden.
Sorry, das sagte mal mein Prof sinngemäß: Auch das Leben leben verlangt Intelligenz.
Im MeinFernbus in die Welt haste mittlerweile Pech, wenn sich nen Studi neben dich setzt. Denn er fängt durchschnittlich oft an nach 30 Minuten dir die Fahrt anstrengend zu machen, nicht nur wegen des Gesprächs.
Es ist natürlich dennoch eine moralische Frage bei eines Penners in der Bahn: sagt man ihm, er solle sich mal Waschen, weil er übelst stinkt. Oder lässt man ihn so wie er is, weil ers nicht mehr hinbekommt?
..heißt nämlich, man geht davon aus, er kriegts nicht mehr hin.
Wow, ist das ein schwaches Geschreibsel. Entschuldige bitte.
@Micha:
Ein bisschen lustig ist diese Abfolge von Kommentaren jetzt ja doch. 😉
Aber ich wollte dennoch sagen, dass Körpergeruch selbst ein Thema ist, dass durchaus ein bisschen komplizierter ist als mein Beispiel mit dem Parfum. Und ich will meinen auch komplexer, als Du es auf den Punkt zu bringen versucht hast. Weil da eine Menge Faktoren zusammenlaufen. Da geht’s nicht nur ums Nicht-mehr-hinkriegen, sondern zum anderen auch um Wahrnehmungen. Manche Menschen haben wenig Sozialkontakte und einen schlechten Geruchssinn. Ob ein Geruch stört, hängt auch stark vom Riechenden ab oder davon, wie nahe man sich wann kommt, usw. usf.
Dazu dann noch die Frage nach Höflichkeiten, Toleranz, Hilfe, alles sehr individuell auslegbare Sachen. Ich glaube nicht, dass sich das runterbrechen lässt auf Anekdoten über Studenten.
Dazwischen lag das richtige Gespräch. Und die zurückgekehrte Erkenntnis nicht alles immer vom Opfer zum Täter zu machen. Am besten eigentlich nie.
Ich finde aber auch deinen Absatz schwach: „Manche Menschen haben wenig Sozialkontakte und einen schlechten Geruchssinn. Ob ein Geruch stört, hängt auch stark vom Riechenden ab oder davon, wie nahe man sich wann kommt, usw. usf.“
Das allein reicht auch nicht. Einfach weil Geruchsinn nach außen dringt. Er ist sowas wie ein indirekter Einfluss auf die Solidarität unserer Geselligkeit. Um nicht Gesellschaft zu schreiben. Ich weiß nicht, wie man jemanden Gestank einfach vorwirft. Denke aber auch, dass man jemanden sowas vorwerfen sollen könnte. So er/sie zurechnungsfähig genug ist, zu wissen, dass er anderer Geruchsinn damit provoziert. Vastehste?
Irgendwie.
Aber ich find das Thema wichtig. Punkt 😉
@Micha:
Das waren ja auch nur zwei Beispiele, die ich da in dem Absatz genannt habe. Einmal für einen, der quasi unschuldig stinkt und einmal für einen, dessen Selbstwahrnehmung von der Wahrnehmung eines anderen abweicht und damit erst einmal per se kein Schuldiger für die Misere auszumachen ist.
Im Großen und Ganzen scheinen wir uns ja aber eigentlich recht einig zu sein. Das freut. 🙂
„Einmal für einen, der quasi unschuldig stinkt und einmal für einen, dessen Selbstwahrnehmung von der Wahrnehmung eines anderen abweicht und damit erst einmal per se kein Schuldiger für die Misere auszumachen ist.“
Ich denke, da gibts im zweiten Falle einen Verursacher. Einen, der nicht duschen will. Beispielsweise. Beispielsweise einen Kollegen. Da könnte man hingehen und ihm sagen, dass er stinkt. Und damit niemals über die Probezeit hinweg kommt. Das wäre wieder mal Argument für die Seele. Aber eigentlich wäre: „Du stinkst. Du hast ne Bude mit Bad. Das nervt.“. Auch eine Erklärung.
Fast schade, dass wir uns da einig sind. Es gibt da ein Streitgespräch, naja, dass von so einem intelligenten, solidarisch veranlagten Menschen Futter gebrauchen könnte, um sich vielleicht zu bewegen.
@Micha:
Da rennst Du aber von deiner oben genannten Einsicht mit den Opfern und Tätern wieder davon. 🙂
Mein zweiter Fall ist beileibe nicht so klar. Im engen Bezugsrahmen Körpergeruch gibt es sicher Beispiele, aber die wirken schnell konstruiert. Deswegen ein erweitertes Beispiel:
Ich bin Raucher. Ergo: Ich rieche nach Rauch. Ich versuche das nach Möglichkeit zu verhindern, zu überdecken, was auch immer eben nötig ist. Wenn ich damit 99% aller Fahrten zur Zufriedenheit meiner Kunden zurücklege … ist es dann meine Schuld, wenn ein Nichtraucher interessiert in meine Richtung schnüffelt und feststellt, dass was er riecht, ihn stört?
OK, auch ein wenig konstruiert, zugegeben.
Und ja, das trifft auch auf Körpergeruch zu. Natürlich nicht in allen – teilweise extrem ekligen – Ausführungen. Aber es kann passieren, dass sich Leute gestört von etwas fühlen, das andere noch ok finden.
Aber um ehrlich zu sein: Auch diese Erkenntnis ist es mir nicht wert, hier ellenlang weiter zu diskutieren.