Von Cheffe gerettet

Es gibt ja so Tage, über die man besser nicht spricht. Gestern zum Beispiel. Erst greift Ozie im Übermut in den von der Familie geschickten selbstgebastelten Adventskalender und zieht ein Päckchen Trockenfrüchte heraus. Gut, ausgehend vom letzten Jahr hätte es sie schlimmer erwischen können. Ich begreife den Ernst der Lage dennoch und eile zu meinem eigenen Überraschungskalender. Da gibt es keine Früchte, da ist jeden Tag eine Praline drin. Schokolade, Glücklichmacher, diese Geschichten!
Als Dank spuckt das Pappschächtelchen eine Schokokugel aus, die auf dem Knisterpapierchen „Bratapfel und Vanille“ verspricht. Uff! Die Hoffnung nicht ganz aufgebend teile ich das Schicksalskügelchen mit einem etwas unsauber ausgeführten Messerschnitt. Spachtel, mampf, kau.
Prädikat: Naja, geht gerade noch so … und hat ungefähr 0,00% mit Bratapfel zu tun. Vanille lag immerhin vielleicht im Nebenzimmer, als das Ding kreiert wurde, das könnte schon sein.

Solche Momente im Dezember sind frustrierend. Ein Monat, der neben aus Kälte, Sturm und nicht ganz freiwilligen Weihnachtsfeiern auf der Haben-Seite fast ausschließlich Adventskalender zu bieten hat, kann so nix werden. Is‘ so.

In unserem Fall fruchten diese hinterlistigen Anschläge auf den Schokoladenhunger glücklicherweise nicht, denn uhrwerksgenau bekomme ich von meinen Chefs beim ersten Besuch nach dem ersten Dezember ein Kilo Pralinen geschenkt. Jedes Jahr. Das fünfte Mal jetzt, mein erster Arbeitstag dort war nämlich wierderum vorgestern vor fünf Jahren. Und nach zwei eiligst verabreichten Einheiten Walnuss-Marzipan-Schokolade sieht der Dezember doch gleich wieder besser aus. Da werden wir auch den Sturm Xaver ertragen können, der in den kommenden 48 Stunden das Land in Schach halten soll.

Schon gut, wenn man sich auf seinen Arbeitgeber in so wichtigen Fragen verlassen kann. 🙂

8 Kommentare bis “Von Cheffe gerettet”

  1. breakpoint sagt:

    „Kälte, Sturm und nicht ganz freiwilligen Weihnachtsfeiern“
    Ach, damit hast du den Nagel auf den Kopf getroffen!

  2. Buscher Christel sagt:

    Vorgestern vor 5 Jahren…hi hi der war gut.;-))

  3. Sam sagt:

    Wir haben dienstag mit der belegschaft weihnachten gefeiert. Steakhaus und anschließend kuchen im laden. Und dann kramten die leute im spieleschrank und wir waren bis 3 uhr beschäftigt. ^^

  4. elder taxidriver sagt:

    Ein Kilo Pralinen mmhh, das ist ja doppelt soviel wie William Somerset Maugham (‚Der Menschen Hörigkeit‘) sich mal gekauft hat. Der war im Ersten Weltkrieg für den Britischen Geheimdienst in Russland unterwegs , bis er zurückbeordert wurde.:

    ‚Als ich (etwas ausgehungert) in Stockholm eintraf, wo ich einen Tag auf den Zerstörer warten musste, der mich nach
    England zurückbringen sollte, ging ich in einen Süßwarenladen und kaufte ein Pfund Pralinen, die ich gleich auf der Straße aß‘.

    Ich finde die Kombination ‚Zerstörer‘ und ‚Pralinen‘ ganz apart. Und gleich auf der Straße aufessen auch.

  5. Marco sagt:

    Hmm, hast du denn unmittelbar nach deinem Arbeitsbeginn noch keine Pralinen bekommen? Sonst war es nämlich sogar schon zum sechsten Mal…
    *klugscheißmodusaus*

  6. ednong sagt:

    Ah,
    dann hab ich ja wohl richtig gewählt.

  7. Silvia sagt:

    „Vanille lag vielleicht im Nebenzimmer…“, schön formuliert. Das gefällt 🙂

  8. Sash sagt:

    @breakpoint:
    Treffe ich den nicht ständig? 😉

    @Buscher Christel:
    Was war daran so lustig?

    @Sam:
    Weihnachtsfeier steht bei uns jetzt am Montag an. Wenn es nach dem Essen wieder in die Firma geht, wird 3 Uhr nicht reichen. 😀

    @elder taxidriver:
    In der Tat eine schöne Stelle. Aber gute Güte: ein Pfund auf einmal!?

    @Marco:
    Da hast Du zugegebenermaßen Recht. Es ist das sechste Mal. 🙂

    @ednong:
    Das freut zu hören! 🙂

    @Silvia:
    Danke. 🙂

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

%d Bloggern gefällt das: