Ich hatte es ja schon vermutet: Das Wochenende wird dank Biermeile recht ordentlich werden. Tatsächlich hatte ich schon ein paar Touren von der Karl-Marx-Allee weg. Meistens sogar recht lange, überwiegend gute. Das Problem ist natürlich: Die Biermeile ist schon hoch gepokert, was die Auswahl der Fahrgäste angeht. Ein Fest, das ganz minimalistisch das Saufen zum Hauptevent macht, zieht halt nicht nur Leute an, die sich zu benehmen wissen. Gleich einer meiner ersten Fahrgäste war von der Sorte, die man mit gutem Grund bei jeder Party „vergisst“, einzuladen. Zwar nicht bis Oberkante Unterlippe voll, aber ein überheblicher Sack sondersgleichen. Er hat mir gönnerhaft vorgeschlagen, doch die Uhr auszulassen, um keine 10 Minuten später zu versuchen, mich als großverdienenden Geizhals hinzustellen. Hatte von allem eine Ahnung, wäre aber für’s RTL-Nachmittagsprogramm zu unterqualifiziert als Zuschauer. Ih, bäh!
Aber abgesehen von meinen Kopfschmerzen bei seinem dummen Geschwätz hab ich einfach keinen Grund gefunden, ihn vor die Türe zu setzen. Was soll’s, Arbeit muss wohl manchmal wehtun.
Das aber nur nebenbei. Er war halt die obligatorische Nullnummer bei so einem Event. Dafür hat die Tour ordentlich Geld gebracht. Und so lief es in den Abendstunden weiter. 7 Winkertouren von der Biermeile, eine dorthin. Erst für die neunte Fahrt hab ich mich mal an den Bahnhof gestellt. Da war dann am Fest schon Feierabend und auf die Leute, die dann noch da waren, wollte ich erstmal besser keinen Blick werfen. 😉
Das Konzept ging bis dahin gut auf. Der obligatorische Umsatzvergleich am Taxistand ließ mich wie einen Vollprofi aussehen – obwohl wir natürlich alle wissen, dass da viel Glück dazugehört. Irgendwann gegen 1 Uhr hab ich mich ein wenig mit einem Kollegen unterhalten, der meinte, er hätte gerade drei Touren, es ginge erst los.
„Wann haste denn angefangen?“
„20 Uhr.“
„Und was hast Du auf der Uhr?“
„Hmm, so 25 € …“
„Autsch! Ich hab erst um 20.15 angefangen …“
„Und?“
„122 € …“
Also bei allem Spaß, den ich daran habe, mal Glück zu haben: Das hat mir dann echt schon leid getan. 🙁
Abgesehen von einer sehr netten Lesertour lief der zweite Teil der Nacht allerdings sehr schleppend. Die 200 hab ich nicht mehr erreicht, aber das ist ok. Im Vergleich zu den Freitagen, die jetzt schon seit ein paar Monaten miserabel laufen, war das alles bestens. Schätze, ich werde heute Abend wieder ähnliches versuchen. Vielleicht dieses Mal ganz ohne geistigen Totalausfall. Das wär was!
Und wenn’s nicht klappt, hat heute wahrscheinlich wenigstens der Kollege Glück. Wie immer …
Mal wieder ein super Artikel ich komme auf deinen Blog immer wieder gerne zurück. Ich bin gespannt was ich das nächste Mal zu lesen bekomme. Mach weiter so!
@Rantje:
Irgendwas mit ausgleichender Gerechtigkeit und „sch… Kotzer“. Ob mit geknackten zweihundert oder ohne wäre Hellseherei und sowas mach ich nicht 😉
@Rantje B.:
Deine Neugier sollte heute Nachmittag bereits befriedigt werden … 😉
Ansonsten natürlich vielen Dank! Mich freuen solche Kommentare ungemein.
@hrhrurur:
Twitter ist meist treffender als Hellseherei … 😀
@Sash: ich bin wegen der Uni schon bei Facebook. Das muss reichen, das nervt genug. Twitter spiel ich nicht*gg
@hrhrurur:
Das dachte ich mir fast. Ich wollte es nur nicht unerwähnt lassen. 🙂