Hier im Internet hat man sich an Werbung gewöhnt, oder? Also mir persönlich geht es so und deswegen nutze ich die Möglichkeiten ja auch, um mir ein paar Cent dazu zu verdienen. Und wenn jemanden dieses eine kleine Banner stört, ist es mit gängigen Adblockern sehr leicht im Nirvana verschwunden. Dann kriegt man es allenfalls mal wieder mit, wenn ich wenig subtil mit Amazon-Link durch den Blogdschungel rufe: „Kauft endlich mein eBook!“ (Was in dieser Form jetzt aber auch eine Premiere war 😉 )
Offline passiert das mit der Werbung natürlich auch, da hat es schließlich angefangen. Und da dort immer noch mehr Geld zu verteilen ist, nutzen meine Chefs das auch. Auf den Türen, auf dem Dach – wo Werbung ranpasst, ist Werbung drauf. Und auch wenn unbeklebte Autos nochmal eine Nummer ästhetischer sind, finde ich das völlig ok. Nutzen wir doch die Zeit, bis irgendwem mal auffällt, dass keine Sau nach Zypern reisen wird, nur weil außen auf ein paar Taxis Bilder von Palmen angebracht sind. Für so eine doofe Folie bekommen meine Chefs so viel Geld, dass es einige Schichten weniger von mir braucht, um die zukünftigen Firmenfeiern zu bezahlen. Und mich schränkt’s kein Bisschen ein. Also abgesehen vom ein oder anderen schönen Foto, das ich jetzt nicht mehr machen kann …
Ansonsten sitze ich ja drinnen und seh’s nicht einmal.
Und nun:
Nun haben wir also einmal mehr Werbung im Innenraum. Da bin ich ja wesentlich empfindlicher. Wir hatten sowas schon einmal, damals hab ich’s nach einem Tag versehentlich kaputt gemacht und dann in den Kofferraum geschmissen. Weil sich dadurch der Sitz nicht mehr umklappen ließ. Und wenn der Scheiß die Usability meines* Autos einschränkt, dann ist Schluss mit lustig!
Das jetzt ist allerdings noch nicht einmal so schlimm wie der schlimmste Außenwerbungsversuch und ich weiß ja auch, dass man sich daran gewöhnt. Inzwischen kommt mir die 1925 in einer Werbepause ja fast schon nackig vor …
Abgesehen von der Farbe stört dieses Ding zumindest mich vorerst nicht. Auch die Kunden haben in der Regel besseres zu tun, als sich die ganze Zeit über eine Werbeanzeige aufzuregen. Insofern bin ich mal guter Dinge. Und es ist ja nicht auszuschließen, dass es kuriose Nebeneffekte gibt – wie damals bei der Dachwerbung.
*Kleiner Funfact: Hab meine Chefs vor ein paar Tagen gefragt, ob das gehen würde, eine nicht wieder entfernbare Handyhalterung im Auto anzubringen (Bin noch auf der Suche, wollte nur mal die Grenzen ausloten).
Zitat Andreas: „Selbstverständlich. Das ist dein Arbeitsgerät, warum fragst Du uns da?“
Bei der Außenwerbung wusste ich oft nicht was drauf war, jedenfalls auf den Dachträgern, manchmal war ja die Fahrgast-seite anders als die Fahrerseite, und ums Auto herumgelaufen bin ich nicht vor der Schicht. (Nach der Schicht auch nicht)
Was mich aber total genervt hat, wenn hinten an der Rücklehne so ein Hänger befestigt war mit Prospekten drin, der dann den Fußraum für den Fahrgast noch beengt hat und irgendwie nie richtig befestigt war, mit so Häkchen, die habe ich sofort wieder beseitigt. Und Aufkleber auf der Kopfstütze auch. Ich finde irgendwann ist mal Schluss. Das weckt auch bei den Fahrgästen Reaktanz, wenn sie so bedrängt werden.
Und vielleicht muss man auch mal wissen, was Reinhard Springer der Gründer der Werbeagentur Springer & Jacoby zum Thema Werbung gesagt hat:
‚Werbung herstellen, das können nur ganz wenige Leute in Deutschland. Deswegen reden alle immer in w&v darüber; aber ernsthaft: Sie können es nicht‘.
An Werbung im www kann ich mich nicht gewöhnen, daher blockiere ich sie lieber. Das www ohne Werbeblocker ist einfach viel zu unerträglich, um hingenommen zu werden – meiner Meinung nach jedenfalls.
Falls die Handyhalterung tatsächlich nicht wieder entfernbar ist (und das nicht etwa „nur“ bedeutet, dass das Auto bei Entfernung beschädigt wird), sollte es sich aber lohnen, damit noch auf den Nachfolger der 1925 zu warten, oder? Ansonsten wäre es ja mehr um die Handyhalterung als um das Auto schade…
In Deutschland hab ich sowas noch nie gesichtet – in Las Vegas wars dagegen Standard. Ein Monitor in jedem Taxi, dazu auch der bereits erwähnte Prospekthalter. Hinzu kam, dass die Dinger mit Lautsprechern gekoppelt waren, und die Werbespots somit mit Ton liefen – trifft das bei dir auch zu? Ein Wort zum Fahrer hat aber gereicht die Dinger lautlos zu machen.
Ich als Fahrgast finds eher nervig – bringt mir aus dieser Perspektive ja nur Nachteile und keine Vorteile.
An Werbung außendran stör ich mich allerdings nicht, die ist mir egal. Die fand ich bei den Amis übrigens auch deutlich aggressiver als hier: Da waren nicht nur die Türen beklebt, sondern so gut wie alle Taxis hatten auch noch mehr oder weniger große Aufsteller auf dem Dach.
Oh mann, und dann so eine „schöne“ Farbe. Ich bin ja generell der Meinung, dass der Preis für ein Verkehrsmittel so hoch sein sollte, dass man während der Fahrt nicht mit Werbung zugetextet wird.
Hach Sash leb mit deinem rosa… ich fahre swingerclub Werbung 😉
Rosa, hm? Und warum ist dann der Kopf von Barbie da nicht mit drauf?
Boah, ist das eine üble Farbe in Augenhöhe des Gastes! Da fühl ich mich ja jetzt schon belästigt!
Meine Überlegungen wären dann „Andere Taxis verdienen nicht zusätzlich Geld mit der Belästigung der Fahrgäste. In anderen Taxis geb ich Trinkgeld.. Wenn sich dieses Taxi statt über freiwillige Trinkgelder halt über unfreiwillige Werbung finanziert, will ich das System nicht durch zusätzliche Trinkgelder stören“
Also einen positiven Effekt hat die Werbung ganz sicher nicht aufs Trinkgeld, kein Stück.
Wenn ich eine Seite mag, so wie diese hier denn, mache ich meist den Werbeblocker aus. Doch da die Addsense-Werbung (so sieht das für mich aus) sich hier fiel zu oft bewegt habe ich ihn auch hier wieder angemacht. Ich mag nicht was lesen wenn sich was auf der HP bewegt (und wenn es noch so eine kleine Anzeige ist). Feste Werbung oder eine liste von Werbelinks hingegen stören mich nicht.
Ich gehe da mehr oder weniger mit Zugfahrer konform, finde Werbung in Verkehrsmitteln (vor allem [b]in[/b] — Außenwerbung stört mich nicht so sehr) grausam und auch abstoßend — würde, wenn ich ein Taxi bestelle und im Vollbesitz aller Fakten bin, tatsächlich dann wesentlich lieber auf ein Unternehmen zurückgreifen, das keine Werbung aufweist.
Ich würde aber grundsätzlich eine [i]entweder[/i]-[i]oder[/i]-Lösung akzeptieren. Wenn die Werbung das Verkehrsmittel deutlich billiger macht, dann warum nicht? Da Taxen aber, wie du immer wieder beschreibst, innerhalb des Pflichtfahrtgebietes preislich gebunden sind, ist es wohl nichts damit.
Ah, verdammt, HTML-Tags, keine BB-Code-Tags 8)
Oh, Du hast Werbung auf Deiner Website? Jetzt habe ich mal den Blocker ausgeschaltet und siehe da: Sooo kleiner ist das Banner ja gar nicht. Und es macht Werbung für „Geheimes Verlangen“. Das ist natürlich spannend, geheime Verlangen verlangen insgeheim eh meine Aufmerksamkeit.
Ansonsten sehe ich das aber wie Lyra. Solange es nicht noch flackert, ist es ok, zumal für eine gute Sache,nämlich für Dich.
Wenn es aber so ausufert wie bei spiegel.de, dann werde ich mich wieder der feinen Blockerfunktion erfreuen.
@elder taxidriver:
Genau so einen Hänger meinte ich, der ist gleich im Aus gelandet …
@Wahlberliner:
Ich weiß, da sind die Toleranzgrenzen einfach unterschiedlich. Und wir hatten das Gespräch ja schon mal. Ich weise nicht ohne Grund auch an dieser Stelle offen auf Adblocker hin, ich find das ok.
@Marco:
Ich hatte diesen Gedanken durchaus auch mal … 🙂
@Zugfahrer:
Man darf aber die Wirkung des Blitzes auch nicht vergessen. Ja, es ist ein leuchtendes Rosa, so krass wie auf dem Bild ist der Kontrast in Wirklichkeit natürlich nicht. 🙂
@dingens und obscurum:
Ich verstehe deinen Standpunkt. Wenn ich jetzt aber betrachte, dass meine Chefs trotz Verzicht auf Schwarzarbeit einen überdurchschnittlichen Prozentsatz zahlen und mit den ein oder anderen Extras nicht geizen (so gesehen war die Betriebsfeier nicht als Witz gedacht), dann sehe ich die Sache ein wenig anders. Sicher, gefallen muss es Dir deswegen nicht, das ist klar – aber ich als Angestellter sehe durchaus, wo diese Mehreinnahmen hinfließen.
@Lyra:
Verstehe ich. So weit ich gesehen hab, kann ich bewegte Werbung als solche leider nicht deaktivieren. Ich hab da ohnehin schon alles geblockt, was wirklich Geld bringt – weil ich keine Werbung für Bild, Esoquatsch, Sex und sonstiges haben will …
@We(b)blocker Aro:
Geheimes Verlangen? 0.o
Wo treibst Du dich denn rum, dass Dir hier sowas angezeigt wird? 😉
Aber um es nochmal deutlich zu machen: Ich stimme explizit NICHT ein ins Gejammer der Verlage, die Adblocker verteufeln. Ich hab’s bewusst klein gehalten, versuche das Beste zwischen Kosten und Nutzen rauszuholen. Und wenn die, die es stört, Adblocker verwenden, dann ist das in meinem Sinn. Besser so, als dass jemand hier nicht liest.
Puh, übel.
Taxifahrten ist einer der wenigen Sachen bei denen man sich bisher noch richtig als Kunde fühlen konnte. Mein Geld, meine Fahrt, meine Radiosenderauswahl, mein Fahrziel, meine Streckenwahl. Rosa Werbung in Augenhöhe gehört nicht dazu.
Jetzt wird einem selbst beim Taxifahren aufs Auge gedrückt, dass man für das Unternehmen nicht Kunde ist, sondern nur als gesichtsloser Konsument wahrgenommen wird, den man zu mehr Konsum animieren muss.
Denn mehr Konsum = bessere Welt.
Hab das In New York mal gesehen, da sitzt man in manchen Taxen als Mitfahrer auf dem Rücksitz jeder vor seinem Bildschirm. Ich fands ätzend. Konnte garnicht weggucken, war sogar mit Sound. So penentrant! Aber naja, ganz soweit ist es bei uns ja noch nicht..