Ich tanke Erdgas!

… und ich bin „not amused“.

Aber gut. Ich hab ja jetzt dank baulicher Besonderheiten meines Autos kein Dachschild mit Werbung bekommen. Das hat mich gefreut, da bin ich ja ehrlich. Ich denke jetzt zwar nicht, dass Kunden deswegen nicht einsteigen oder ich mir noch kuriosere Dinge über mein Auto anhören muss als bisher – aber es ist ja auch eine gefühlsmäßige Sache. Zumal ich es echt nicht leiden kann, wenn auf dem Dach noch ein knapper Meter irgendwas dazu kommt und ich im Auto kein Gefühl dafür habe.

Da mein Chef natürlich trotzdem gerne ein paar Euro verdienen möchte, habe ich nun also neue Seitenwerbung. Da hab ich jetzt grundsätzlich auch mal gar kein Problem mit, denn letztlich hab ich auch was davon, wenn mein Chef finanziell gut dasteht. Und wenn es nur ist, dass er deswegen weniger gestresst ist 🙂

Ich kann mir allerdings zwei Anmerkungen nicht verkneifen:

1)
Warum gerade für die B.Z.? Da bin ich einer von den wenigen Fahrern, die nie auf die Idee kommen würden, dieses Schundblatt zu lesen, und dann fahr ich mit Werbung dafür rum. Ich find’s unangemessen. Andere würden das sicher gerne machen, ich nicht!

2)
Ist eigentlich irgendjemand da draussen in den Sinn gekommen, dass die Werbung ein wenig kurios wirkt, weil die alte darunter nicht abgemacht wurde? Kann es sein, dass da mal wieder die rechte Hand nicht wusste, was die linke tut?

Also, was tanke ich jetzt?

Klar:

Ich tanke Banknoten-Konfetti, Quelle: Sash

Ich tanke Banknoten-Konfetti, Quelle: Sash

Wer sich fragt, was es mit der Werbung auf sich hat: Die B.Z. wirbt gerade irgendwie mit ihrer langen Geschichte und fährt als Anzeigentexte irgendwelche Überschriften zu wichtigen geschichtlichen Ereignissen – ohne weiteren Inhalt. Wahrscheinlich kann ich mit der Währungsreform noch zufrieden sein. Ich würde der B.Z. ja auch zutrauen, eine Meldung zu Hitler’s Machtergreifung geschrieben zu haben. Und da wär dann echt Sense bei mir. So gesehen ist das hier ja schon fast wieder niedlich 😉

10 Kommentare bis “Ich tanke Erdgas!”

  1. Ana sagt:

    Obwohl vom Niveau nicht unterschiedlich kann man die BZ lockerer wegstecken als die Bild.. also was Werbung angeht. Ob das dabei an der Masse oder Qualität liegt darf jeder selbst entscheiden.
    Mich allerdings interessiert ob Fahrer und Fahrgäste den Werbungen ein Image zuordnen… Ich kannte den fliegenden Elefanten immer als freundliche junge Menschen, alles mit nem gelben Gebäude auf dem Dach als knurrige Notberliner („Not“ weilse hier sein müssen, aber gerne rauswollen.)
    Allerdings bin ich ich auch nich oft per Taxe unterwegs.

  2. Sash sagt:

    @Ana:
    Hmm, entweder mir fehlt noch die Grundlage für diese Einschätzung (was schon sein kann) oder aber die Kollegen sind doch nicht so einfach einzuordnen (was ich für noch wahrscheinlicher halte).

  3. Ana sagt:

    Ha, ich hielt dich bisher für nen Rebell, dabei bist du doch ein Diplomat.

  4. Sash sagt:

    @Ana:
    Ich bin definitiv Diplomat im Alltag…
    Aber ich hab in dem Fall gar keine Wahl, denn ich glaube, irgendwelche prolligen Lügen über Berliner Taxifahrer würden hier im Blog doch recht schnell aufgedeckt 😉

  5. Nihilistin sagt:

    „Ich tanke Banknoten-Konfetti“ ist aber schon recht reizend 🙂
    Lass einfach Deinen Chef noch ein paar Euro mehr verdienen und das BZ-Logo durch ne dritte Schicht überkleben, z.B. vom französischen Fremdenverkehrsverein.
    Dann fährst Du mit der Aussage „Ich tanke….. Banknoten-Konfetti…… aus Frankreich“. Könnte allerdings negative Auswirkungen auf die Zahl der von Dir beförderten Franzosen haben.

    Schönen freien Tag+Abend wünscht Nihilistin

  6. Aro sagt:

    Hey, coole Werbung. Die würde ich auf jeden Fall unverändert lassen! Nach dem Ablauf der Werbezeit klebst Du das „B.Z.“ an die Stelle von „Banknoten“, das ist dan noch besser 🙂

  7. Matthias sagt:

    Ja, die Zeitung hat bestimmt in allerhöchsten Tönen von Hitlers Machtergreifung berichtet. Schließlich gehörte sie damals zum Ullstein-Verlag (Familienunternehmen), gegründet von Leopold Ullstein, seines Zeichens Jude und dermaßen Führerfreund, dass sein Verlag gleich 1934 enteignet und „arisiert“ wurde.

    Herr, lass Hirn vom Himmel regnen…

  8. Sash sagt:

    @Nihilistin:
    Nette Idee 🙂

  9. Sash sagt:

    @Aro:
    Da wird es dann richtig absurd. Zwar noch nicht realistisch, aber fast noch witziger…

  10. Sash sagt:

    @Matthias:
    Gut, erwischt! Ich hab mich nicht über die Geschichte der B.Z. informiert. War vielleicht ein bisschen übertrieben, das heutige Niveau auf die gesamte Geschichte umzumünzen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

%d Bloggern gefällt das: