Große Scheine …

…waren heute Nacht nicht wirklich ein Problem. Dafür war das Kleingeldfach am Ende gut ein Kilo* schwer:

"Haste mal'n Euro?" – "Ach, wenn's nur einer wäre!" Quelle: Sash

„Haste mal’n Euro?“ – „Ach, wenn’s nur einer wäre!“ Quelle: Sash

 

*OK, hab mich verschätzt. Das Portemonnaie als Ganzes wog ziemlich genau 800 Gramm.

Der Netteste …

„Guten Abend, wo soll es hingehen?“

„Wir, äh, hätten gerne eine Kurzstrecke zum Fritz-Club.“

„Kein Problem, zwei Minuten und wir sind da!“

„Wow, Du bist der netteste Taxifahrer, den wir je hatten!“

Wenn das so einfach geht … dann kann ich mir in Zukunft offenbar eine ganze Menge andere Freundlichkeiten ersparen. 😉

Die Hoffnung …

…stirbt bekanntlich zuletzt.

Heute Nacht aber war da nicht viel zu machen, ehrlich.

Gut, ich könnte mich freuen, nebenbei in „Zwei, drei, vier: Wie ich eine Familie wurde“ von Maximilian Buddenbohm reingelesen zu haben. An und für sich eine gute Sache, denn in Puncto Alltagsgeschichten ist Buddenbohm für mich eines der kleinen großen Vorbilder für mich als Autor. Mein eBook „Papa, ich geh zum Zirkus! oder: Karriere – kann man das essen?“ hätte ich wahrscheinlich nie so geschrieben, hätte ich bei Buddenbohm nicht gesehen, dass man sowas kann, ja: darf.

Aber mal ehrlich: Als Fazit einer Schicht im Taxi wäre ein Link zu einem gelesenen Buch doch etwas dröge, oder?

Für einen Freitag lief es schlecht. Sehr schlecht. Mein Gesamtumsatz blieb zweistellig – was aber wiederum auch nur Teil meiner neuen Philosophie war, nicht zu arbeiten, wenn es hell ist. Ich hab seit Anbeginn meiner Taxifahrerei nicht gemocht, wenn es hell ist, also vermeide ich es nun. Das ist nicht unbedingt leicht in einer der kürzesten Nächte des Jahres, aber ich hänge dann tatsächlich lieber eine halbe Schicht mehr an. Haltet mich für bekloppt, denn das bin ich wahrscheinlich auch. 🙂

Das ein und andere Mal habe ich mich heute über meinen Job und mein Leben unterhalten – und bin immerhin nicht auf Ablehnung gestoßen. Also sollte das wohl passen …

Bleibt nur zu hoffen, dass heute in der Stadt mehr gefeiert wird als gestern. Aber Ihr macht das, da bin ich guter Dinge! 😀

Heimscheißer

Irgendwie erinnert mich die Überschrift an Flöten und Apfelkuchen. Das wird wahrscheinlich an meiner Sozialisation in den 90er-Jahren des letzten Jahrhunderts liegen … 😉

Ganz aus der Luft gegriffen sind Filmcharaktere ja meistens nicht, und so befand sich auch in meiner bunten Truppe, die ich von Treptow nach Prenzlauer Berg bringen sollte, einer, der – wie er erst nach einigen Nachfragen seiner Freunde zugab – eigentlich nur deswegen zu Hause einen Zwischenstopp einlegen wollte, weil er noch auf’s Klo wollte.

Das Gejohle unter den Mitreisenden war natürlich groß, o.g. Name steht nicht grundlos in der Überschrift.

Eine unschöne Angewohnheit, dieses Gelächter. Paruresis ist nämlich in der Tat eine Phobie, die ziemlich ernste Züge annehmen kann. Da darf man ruhig mal drüber nachdenken, bevor man darüber lacht, dass der Kollege auf dem Klo gerade keinen Tropfen rauskriegt!

Von den fünf geladenen Fahrgästen sind dann komischerweise gleich vier in der Wohnung in Friedrichshain verschwunden, während ich mich gefreut hab, dass ich eine bezahlte Kippenpause hatte. Der einzige verbleibende Mensch hat sich mit mir über dieses und jenes unterhalten, insbesondere darüber, ob einer von uns auch nur den Hauch einer Ahnung hätte, wo der Club wäre, den wir anpeilten. Eine grobe Richtung, sogar einen Straßennamen, hab ich genannt bekommen. Ein Club war mir da aber zugegebenermaßen unbekannt. Dem Fahrgast auch.

Aber er war ja nur kurz alleine. Die gut gelaunte Truppe purzelte reichlich unsortiert in mein Taxi zurück und wir konnten die Fahrt fortsetzen. Vom frisch Erleichterten selbst bekam ich dann die genauen Koordinaten und wir schafften es im Anschluss auch ohne weiteres, dort anzukommen. Ein bisschen irritierend war nur die Tatsache, dass sich alle in der Wohnung gewesenen über deren Schönheit und – insbesondere und ganz explizit erwähnt! – die der Toilette begeisterten.

Entweder hatte ich eine ganze Wagenladung von Paruresis Betroffener im Gepäck – oder die Toilette sucht in Sachen Geräumigkeit wirklich ihresgleichen. Ich werde es wohl nie erfahren …

Überraschendes

Die 1925 stand recht einsam auf der zweiten Rücke, will heißen: andere Straßenseite. Ich stand bei Kollege Werner am Auto und diskutierte wie jeden Abend mit ihm die mittelprächtigen Umsätze. In solchen Situationen bin ich manchmal fahrlässig. Ich lasse das Auto offen, so lange ich es noch gut im Blick hab. Insgesamt ist der Taxistand am Ostbahnhof ja eine recht belebte Gegend, aber so lange ich binnen 5 Sekunden am Wagen bin, mache ich mir keine Sorgen, dass da was passiert. Zumal die Kollegen ja auch immer ein Auge offen haben.

Nun näherte sich eine etwas verpeilt wirkende Gestalt meinem Auto und ich konnte ausnahmsweise nicht sofort über die Straße rennen, weil ein Auto kam. Ich signalisierte meine Bereitschaft durch ein Rufen, doch der Kerl nahm mich gar nicht wahr. Als ich sah, wie er die Türe öffnete und einstieg, hatte ich kurz Panik, die aber umgehend verflog, als ich dann endlich ans Auto kam. Der Typ hatte sich einmal auf die Rückbank geschmissen und hatte die Augen zu. Soweit ja ganz gut, aber: WTF?

„Moin. Wo soll’s denn hingehen?“

fragte ich ihn, als ich mich auf den Fahrersitz schmiss.

„Nirns. Ischlafhiernur!“

„Ähm, nee. Also das wird nix!“

„Najutdannfahrnwerhalt …“

„Wohin?“

„Na, ersmaschöneweide.“

Na, aber hallo. Auch noch eine gute Tour. Hab ja nicht wirklich viel erwartet bei der Sache. Das im Übrigen auch mal als Hinweis an die Kritiker, die mein Verhalten bezüglich meines Frustfangs neulich für zu locker hielten.
Die nächsten 20 Sekunden verbrachten wir mit einer ziemlich gestammelten Unterhaltung, bis er sich aufrappelte und meinte:

„Ich kann so’n Scheiß nicht lange aufrecht halten, sorry. Bin’n Leser. Aber hey: Gute Reaktion!“

Erwischt! Voll erwischt! Ich hatte echt nicht den Hauch einer Ahnung. Aber natürlich war ich froh darum, dass die Fahrt sich nun deutlich einfacher gestaltete als mit einem Totalausfall, der im Taxi nur pennen will. 🙂

Ich war an dem Abend wirklich nicht in Höchstform, beinahe hätte Micha es sogar geschafft, mich beim Bezahlen um einen Fünfer zu bringen – was ich aber als Scherz werte, keine Sorge. War auf jeden Fall mal wieder ein sehr innovativer Versuch, hier im Blog erwähnt zu werden!

Ich bin froh, dass mich nicht alle so auf die Schippe nehmen, wenn sie mich treffen, aber ich kann über sowas durchaus lachen. Bei ’nem Fünfer Trinkgeld umso mehr. 😉

Kleiner Hinweis in eigener Sache

oder: Warum man mich auf dem Handy gerade nicht erreicht

Ich habe das Kunststück fertig gebracht, meinen Handyvertrag zu kündigen und es zu verpennen, mir rechtzeitig einen neuen zuzulegen. Bei Facebook und Twitter haben alle meine Follower darüber schon lachen dürfen, der Rest von Euch darf das jetzt hier. Falls also irgendwer mich in den nächsten Tagen erreichen will, dann muss er das über andere Wege tun. ich hab vorübergehend eine Prepaid-Karte drin, und wenn ich die Nummer jetzt rausgebe, dann wird die Verwirrung doch bloß zu groß.

Meine alte Nummer bleibt, allerdings ist sie erst ab (voraussichtlich) 2. Juli wieder freigeschaltet. Bis dahin bin ich über Blogs, Mail, Twitter und Facebook zu erreichen. Ist ja nun nicht so wenig Auswahl.

Wer wissen möchte, wie ich das alles im Detail versemmelt hab und was dabei noch so alles passiert ist, der kann das auf meinem privaten Blog nachlesen:

Teil 1, Teil 2, Teil 3

 

Kauft das Buch!

Wie kam Sash eigentlich zum Taxifahren? Das beschreibt er in seinem ersten eBook "Papa, ich geh zum Zirkus!".

Immer dranbleiben!

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Noch ein Blog?

Kleiner Tipp: Sash hat noch einen zweiten Blog, auf dem es auch gelegentlich was zu lesen gibt.

Feiern bis man alt wird

Das würden wir wohl alle gerne. Und wenn man dann alt ist, war es entweder zu viel oder zu wenig, schon klar. Eine Kundin von mir, ungefähr 80 Jahre alt, fand Feiern gut. So lange man das noch kann.

Und deswegen hab ich das auch drüben auf der Seite meiner Chefs angesprochen. Am 1. Juli um 18.30 Uhr wird dort wieder einmal der Grill im Hinterhof angeschmissen. Also sozusagen eine Party. Ich freue mich darauf und werde da sein. Bei Bedarf signiere ich vor Ort auch ausgedruckte Texte, Eure Unterwäsche, was immer ihr wollt.

Vor allem aber würde ich mich freuen, wenn niemand vergisst, was meine Kundin gesagt hat:

„Feiert so lange ihr noch jung seid!“