Monolog-Idee

„Verstehe ich das also richtig: Sie stellen sich an eine Bushaltestelle? An eine Haltestelle, die ihren durchaus lustigen Namen daher bekommen hat, weil sie ein fix eingeplanter Haltepunkt öffentlicher Verkehrsmittel – in diesem Fall Busse – ist. An dieser Haltestelle warten sie also eine Weile und als der lang ersehnte Bus endlich kommt, winken sie ihm zu? Dem Bus, der ohnehin an dieser Haltestelle hält? Und sie wundern sich ernstlich, dass ein vor dem Bus fahrender Taxifahrer das als Signal für sich selbst missversteht und seinerseits vor dem Bus neben ihnen hält?

Mal ganz ehrlich: Wer von uns beiden ist jetzt blöd und behindert den Verkehr?“

Böses Omen?

Jetzt hab ich neulich erst ein bisschen in meinem privaten Blog damit kokettiert, dass Berlin ja eigentlich gar nicht so unheimlich ist. Das sollte man als Quintessenz aus 3 Jahren Taxifahren auch so stehen lassen. Manchmal aber bestätigen die Ausnahmen die Regel.

Es war am vergangenen Wochenende, genau genommen am frühen Morgen des Sonntags, kurz nach 5 Uhr. Ich hatte gerade eine Fahrt direkt (!) zu meinem Abstellplatz in Lichtenberg, hab mich aber nochmal in den Kampf geschmissen, um ein paar weitere Euronen zum Zwecke der Lebenshaltung einzufahren. Die Stadt war in herrliche Dunkelheit getaucht und es waren nur sehr wenige Leute auf der Straße.

Unweit des Ringcenters an der Frankfurter Allee hab ich an einer Ampel halten müssen und blickte mich um. Viel interessantes gab es eigentlich nicht zu sehen, das normale Bild auf den Straßen. Weggeworfene Essensverpackungen wehten über die Straße, das letzte verbliebene Laub einiger Bäume raschelte im Wind und ein Mann schlurfte langsam über den Gehweg. Er war schon etwas älter und die fettigen graumelierten Haare hingen ihm ein wenig wirr ins Gesicht. Ich hab ihn nur aus den Augenwinkeln betrachtet, da er alles in allem nicht sonderlich freundlich gesinnt schien.

Plötzlich wandte er sich mir zu und starrte mich mit einem derart irren Blick an, dass ich echt nicht wusste, ob ich lachen oder mit Vollgas über die rote Ampel davonbrausen sollte. Der Typ wandte sich allerdings wieder ab und ich hab ein wenig erleichtert die Anlage ein wenig lauter gestellt. Es ist wirklich wirklich ziemlich verstörend, wenn dort dann ausgerechnet folgende Textzeilen des alten Doors-Klassikers „Riders on the Storm“ kommen:

If you give this man a ride
sweet memory will die
killer on the road

Manchmal bin sogar ich froh, wieder in belebte Gegenden zu kommen 😀

Böses Erwachen

Schon so manchem ist am Morgen nach einer Party nicht wirklich nach Aufstehen zumute gewesen. Je tiefer man ins Glas schaut, desto glasiger schaut man selbst am nächsten Morgen. Eine alte Weisheit, die leider manches Mal nicht bedacht wird. Als ich am vergangenen Wochenende meine Schicht leicht verspätet begonnen habe, lag der junge Kerl schon schlafend auf der Mauer am Taxistand meines Lieblingsbahnhofes. Sonderlich gefährlich schien mir das nicht zu sein, er hatte trotz angenehmer Temperaturen sogar eine Jacke an,  die Wahrscheinlichkeit, dass ihn jemand anmalt, war größer als die, dass er erfriert.

Jedes Mal, wenn ich am Stand ankam, lag er in leicht veränderter Pose da, scheinbar wollte er tatsächlich seinen Rausch dort ausschlafen und nicht mitten in der Nacht erwachen. Naja, mit der Zeit ignorierte ich ihn. Irgendwann stand dann ein Kollege vor mir und meinte:

„Willste besser rufen Krankenwagen? Isse kaputt die Mann!“

Ich drehte mich um, und da lag er. Der Kollege klärte mich umgehend auf. Beim Versuch, aufzustehen, hat er die Balance verloren und ist stocksteif nach vorne umgefallen. Mit dem Gesicht aufs Pflaster. Na super!

Ich bin kurz zu ihm rüber, hab mich vergewissert, dass es ihm den Umständen entsprechend gut geht. Er hatte einige Schrammen im Gesicht, hatte eingepinkelt und inzwischen war auch seine Jacke weg, er lag mit dem nackten Bauch auf dem Asphalt. Meine Ansprache quittierte er mit Grunzen. Er schien die Idee nicht so toll zu finden, jetzt schon aufzustehen. Also hab ich die 112 gewählt…

Minuten später waren sie da, sie hoben ihn auf, setzten ihn auf sein Mäuerchen, drohten mit der Polizei, wenn wieder einschlafen und nicht gehen würde. Dann sind sie weggefahren. Da hatte ich etwas mehr erwartet.

Und kaum dass ich von der nächsten Tour zurückkam, lag er wieder vor dem Mäuerchen, zusammengekauert unter seiner Jacke (wo auch immer die jetzt wieder herkam) und schlief. Ich hab mir mehrmals überlegt, nochmal Hilfe zu holen, es dann aber gelassen. Und tatsächlich: Irgendwann spät in der Nacht saß er dann etwas weiter weg und versuchte die Lage zu peilen. Sein Gesichtsausdruck war eine Steilvorlage für Leute, die nicht wissen, wie man Kopfschmerzen illustrieren könnte, aber immerhin waren seine Augen offen.

Und irgendwann war er dann weg. Nur seine Jacke, die lag noch da.

Der wird sich freuen, wenn er endgültig zu sich kommt, da bin ich sicher!

On the Fast Lane

Gibt es eigentlich noch dieses alte Klischee vom eigenbrödtlerischen Taxler, der mit Kippe im Mund als König der Straße durch die Nacht cruist? Auf die Kippe muss man heute ja verzichten, ansonsten mag ich dieses über alle Maßen hinaus romantisierende Bild durchaus ein Bisschen.

Die Realität sieht meistens anders aus. Natürlich ist das Taxifahren eine von Sachzwängen geprägte und mies bezahlte Lohnarbeit ohne viel soziale Sicherheit. Nicht jede lustige Betrunkenengeschichte in meinem Blog hab ich freiwillig erlebt und zweifelsohne sind Grinse-Smilies hinter Berichten über miesen Umsatz meist nur Selbstschutz.

Auf der anderen Seite: Wer kennt das nicht aus anderen Jobs? Ich bin ja nicht viel rumgekommen in der Arbeitswelt, aber ich höre mich ja genug um. Lohnarbeit ist immer Lohnarbeit und noch jeder Angestellte (und sicher auch die meisten Chefs) hatten ihre Momente, in denen ein psychologisch geschulter Mensch sie dazu gekriegt hätte, alleine für den Slogan „Arbeit ist scheiße!“ in die APPD einzutreten.

Deswegen gönne ich mir den Blick auf die Sonnenseiten meines Jobs – auch wenn die bei mir irgendwo in der Nacht liegen. Die Idee zu diesem Eintrag hatte ich auf dem Rückweg von meiner ärztlichen Untersuchung, als ich um 17 Uhr vom Alex aus nach Hause gefahren bin. Dürfte das erste Mal Rush Hour in vier Jahren Berlin gewesen sein. Dank einer Baustelle dauerte die Fahrt alleine zum Platz der Vereinten Nationen ziemlich genau 20 Minuten…

Ein Kollege ist rechts auf dem Fahrradweg an mir vorbeigeschossen, die Mehrzahl der Verkehrsteilnehmer wirkte übel gestresst und insbesondere der Inhaber eines kackbraunen VW Touran mit MOL-LY-Kennzeichen lieferte sich einen erbitterten Kampf darum, beim Reissverschlusssystem ja nicht diesem blöden Taxi mit der 1925 auf der Heckscheibe den Vortritt zu lassen. Da bekommt das Wort Straßenkampf eine ganz andere Bedeutung.

Und ich habe mich so gut gefühlt wie schon lange nicht mehr.

Meine Fenster waren bei gemütlichen 25°C heruntergelassen, die CD im Player wechselte irgendwann von der besten Version von Hotel California auf eine der besten Coverversionen von Wish you were here (die von Wyclef Jean, gibt’s bei Youtube nicht) und ich kroch so vor mich hin. Sicher: Während der Arbeit wäre ich durchgedreht!

Aber während ich nach nur 3 Stunden Schlaf versucht war, hier und da im Stillstand die Augen zu schließen, erinnerte ich mich an die letzten Schichten und wie schön es sein kann, nachts durch die City zu cruisen. Natürlich ebenfalls mit Musik im Auto und so oft wie möglich mit offenen Fenstern. Aus der spätjugendlichen Sturm- und Drangzeit im Straßenverkehr bin ich zweifelsohne und glücklicherweise raus, aber ein Stück weit liebe ich es, dass die Stadt nachts so oft befreit ist von der ganzen stickigen Atmosphäre und den unsagbar vielen Menschen. Und zugegeben: Auch ein paar engen Regelauslegungen 😉

Und ehrlich: Wenn man sich daran gewöhnt hat, dass man sich Sonntags um 5 Uhr nicht an die Spurmarkierungen zu halten hat und der neben einem das auch nicht macht, dann kann es sogar ganz lustig sein 🙂

Und auf Dauer wesentlich entspannter als Feierabend-Stau.

So, und jetzt wünsche ich euch allen einen guten Start ins Wochenende!

Günther

„Hallo ich bin der Günther, wie heißt du?“

Um mir diese Frage zu stellen, hat er sich extra von seiner Sektflasche gelöst, an der er die letzten paar Minuten zwischen einigem Kichern immer mal wieder genuckelt hat.

„Sash.“

„Sash? Das ist ein schöner Name!“

„Danke.“

„Sash, bist du Taxifahrer?“

„Ja, allerdings.“

„Können wir dann ein bisschen mit deinem Taxi rumfahren? Einfach so ein bisschen rumfahren?“

„Günther, das können wir machen. Aber das Problem ist: Das kostet Geld.“

„Einfach rumfahren?“

„Ja, auch das.“

Zugegeben, ich habe selten eine dämlichere Frage gestellt bekommen am Taxistand. Aber es war unschwer zu erkennen, dass Günther nicht wirklich geistig auf der Höhe war – und das nicht des Alkohols wegen. Deswegen hab ich die Fragen geduldig über mich ergehen lassen. Und zack! Kaum 10 Minuten später wusste ich, dass er sich in Berlin auch ganz doll auskennt, weil – und die Logik ist beachtlich – er in einem betreuten Wohnen in Zeuthen wohnt. Ich erfuhr von seinem zweitägigen Urlaub und der Tatsache, dass er jetzt ja nur betrunken tut, weil er sonst eigentlich nicht trinkt. Bei ihm im betreuten Wohnen würden sie immer zusammen kochen, ein Paar Rezepte hat er auch gleich noch aufgezählt.

Anstrengend war er, ja.

Aber nach 10 Minuten meinte er dann, als er mir ganz weltmännisch die Hand schüttelte:

„Sash, war schön, dich kennenzulernen. Schönen Abend noch!“

Und dann ist er wieder zu seiner Sektflasche gegangen, der Günther.

Gelernt ist gelernt

Manchmal ist man im Verkehr ja durchaus aufgeschmissen. Selbst wenn man es selbst schafft, keine allzu großen Unfälle oder Ärgernisse hervorzurufen, dann finden sich immer noch die anderen Teilnehmer. Ich gehöre ja im Großen und Ganzen zu den relaxten Leuten, die anderen ihre Fehler nicht gleich ankreiden. Ich übersehe auch mal was, denk mal nicht nach oder verschätze mich. Bislang gab es dabei keine Toten, keine Verletzten und nur geringen Sachschaden. Eine ganz gute Bilanz für die vielen hunderttausend Kilometer, die ich bisher runter habe.

Manchmal aber trifft man auf Leute, die wenn sie für jeden IQ-Punkt einen Cent bekommen würden, immer noch keine Postkarte frankieren könnten. Dummerweise sind das ja die lautesten.

Als ich eine angenehme Tour am Ostbahnhof angenommen habe, bin ich frohen Mutes in Richtung Westen gegurkt. An der Kreuzung Am Ostbahnhof/Koppenstraße stand ein Fußgänger auf der Straße. Runde 5 Meter vom nächsten Bürgersteig entfernt und im Begriff, die Straße zu überqueren. Aber er wartete, um mich vorbeizulassen. Immerhin. Während ich also einen kleinen Schlenker um ihn – der er da ziemlich blöde im Weg stand – fahren wollte, realisierte ich, dass aus der Koppenstraße – von rechts – ein Fahrzeug kam.
Auch wenn das an dieser T-Kreuzung gerne mal vergessen oder ignoriert wird: Da gilt Rechts vor Links. Ich bremse also sanft und halte an. Da der Typ aber wirklich beinahe mitten in der Kreuzung stand, hielt ich notgedrungen mehr oder weniger direkt vor ihm. Was sollte ich sonst auch machen?

Nun fühlte er sich aber massiv in seinen Grundrechten eingeschränkt, weil er um dieses blöde Taxi herumlaufen musste und quittierte das mit einem gebrüllten

„Hast wohl nicht Autofahren gelernt!“

Dummerweise hatte ich einen Fahrgast an Bord. Der fand das zwar genauso lächerlich wie ich, aber er hat mich dennoch alleine durch seine Anwesenheit daran gehindert, dem IQ-Grenzpreller eine Antwort zu geben, die ihn ärgert. Da so ein Blog ja auch immer irgendwie eine therapeutische Funktion hat, möchte ich nun meinem Ärger freien Lauf lassen. Ich stelle hier ein paar Möglichkeiten vor, was ich ihm antworten hätte können. Ihr dürft die schönste auswählen und die werde ich – falls sich etwas ähnliches nochmal ergibt – auch verwenden 🙂

Wem noch andere Dinge einfallen, der kann sie gerne in den Kommentaren posten. Heute macht der Jugendschutz hier mal frei!

Was ist die beste Antwort auf "Hast wohl nicht Autofahren gelernt!"

  • "Doch durchaus. Aber leider bei deiner Mudder!" (31%, 200 Votes)
  • "Sag mal, weiss dein Hirn eigentlich, was du hier redest?" (20%, 126 Votes)
  • "Ihre Verbalinkontinenz befremdet und beschämt mich. Bekommen sie keine Hilfe?" (17%, 113 Votes)
  • "Ich bin Taxifahrer. Irgendwie muss ich meine Kundschaft ja erlegen." (16%, 106 Votes)
  • "Jaja, zu doof zum Laufen und dann noch meckern..." (16%, 101 Votes)

Total Voters: 646

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Beachtet die Prozentangaben nicht. Die wurden offenbar mit viel Liebe zur Chaostheorie programmiert 😉

Kauft das Buch!

Wie kam Sash eigentlich zum Taxifahren? Das beschreibt er in seinem ersten eBook "Papa, ich geh zum Zirkus!".

Immer dranbleiben!

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Noch ein Blog?

Kleiner Tipp: Sash hat noch einen zweiten Blog, auf dem es auch gelegentlich was zu lesen gibt.

Welches Taxi? Egal.

Es gibt ja ein paar Kleinigkeiten, die mir nicht so gefallen am Taxigewerbe. Zum einen wäre da natürlich die eine Stelle vor dem Komma bei der Gehaltsabrechnung, die irgendwie immer fälschlicherweise leer ist, zum anderen der schwierige Spagat zwischen „dem großen Taxigewerbe“, das für alle Kunden überall und immer perfekt funktioniert auf der einen und dem einzelnen Fahrer oder Unternehmer mit einer eigenen Abrechnung und Arbeitseinstellung auf der anderen Seite.

Das klingt jetzt etwas arg theoretisch, aber was ich meine, kennen viele Kollegen die nach Funk fahren zur Genüge.Man hat als Fahrer eine Stunde lang die Position am Stand verteidigt, sich gelangweilt und geärgert, kein Geld verdient. Dann bekommt man einen Auftrag 2 Blocks weiter und kaum, dass man da ist, kommt von der Zentrale die Nachricht, dass die Fahrt storniert wurde, weil die Kunden ein anderes Taxi herangewunken haben.

Aus Kundensicht ist das irgendwie verständlich, denn schließlich sollen Taxen ja überall möglichst schnell da sein und immer verfügbar. Welches Taxi das jetzt genau ist, spielt im Grunde erst einmal keine Rolle, in der S-Bahn fragt ja auch niemand nach dem Namen des Fahrers. Für uns Taxifahrer ist das natürlich ein Problem. Wir kriegen nur unsere Fahrten bezahlt und es ist für uns im Grunde immer ärgerlich, wenn ein Kollege eine Tour wegschnappt.

Als stummer Fahrer bin ich da ja nur selten von betroffen. Ich bemühe mich, keine Fahrten zu klauen und den Kunden zu erklären, dass es für den Kollegen jetzt wirklich ärgerlich ist, wenn ich sie mitnehmen würde – was entweder für Verständnis oder aber für ziemlich böse Beschimpfungen sorgt. Und das ist immer eine blöde Situation, denn je lieber der Fahrgast bei mir einsteigen will, desto egaler ist ihm das Ganze letzten Endes. Da steckt man schonmal in einer moralischen Zwickmühle.

Aber vereinzelt hat man solche Situationen auch ohne Funk.

Letztes Wochenende bin ich in den frühen Morgenstunden am Breitscheidtplatz vorbeigefahren und dann in die Tauentzienstraße. Dort wird fleißig gebaut, damit die Touristen die Gedächtniskirche nicht selbst fotografieren, sondern Ansichtskarten ohne Baustellenhintergrund kaufen, deswegen ist die Straße dort auf eine Spur in der Breite begrenzt. Nun kam es wie es kommen musste. Ein junger Mann winkte mich heran und fragte mich, ob ich auch 5 Leute mitnehmen würde. Mache ich ja sehr gerne, nur dummerweise waren die anderen noch nicht zu sehen. Hinter mir reihten sich inzwischen etwa so viele Autos auf, wie normalerweise in einem ganzen Quartal um diese Uhrzeit dort auftauchen und so bemühte ich mich um eine Lösung:

„Klar, kann ich machen. Hier halten ist jetzt aber ein wenig blöd. Ich halte da vorne am Eck.“

und deutete auf die nächste Querstraße, etwa 40 Meter entfernt. Dort positionierte ich mich dann höchst illegal, aber wenigstens ohne den Verkehr auf Rush-Hour-Niveau anzustauen. Binnen der nächsten zwei Minuten krochen, taumelten und torkelten langsam aber sicher erst zwei, dann drei und letztlich fünf Gestalten aus einem Fastfood-Laden auf den Gehsteig. Nur keine Eile…

Und dann passierte das nächst Naheliegende. Die fünf nun alle direkt an der Straße befindlichen Typen guckten etwas doof in der Gegend herum, winkten sich dann ein zufällig auftauchendes Großraumtaxi heran und stiegen ein. Ich kann es wohl als freundliche Geste sehen, dass sie mir nebenbei eine „Zisch-ab“-Handbewegung zukommen ließen.
So sehr ich dem Kollegen die Fahrt gönne: In so einem Moment werde ich innerlich zum Höhlengnarf! Natürlich haben mich die zwei Minuten Wartezeit nicht umgebracht, aber es nervt echt ziemlich.

Mal abgesehen davon, dass das prinzipiell Arbeitszeit ist und wir sicher eine ziemlich lustige rechtliche Lage hätten, wenn ich das Taxameter in so einem Fall schon anschalte und dann auf die Bezahlung bestehe: Denkt als Kunden doch auch mal dran, ob ihr das mit einem Kumpel machen würdet.

Anrufen, bzw. sagen:

„Wart mal kurz!“

Und dann einfach mit einem anderen Freund abhauen. Das wären meine 2 Cents zum Thema.

Andererseits ist es natürlich gerade beim Bestellen scheiße, wenn das Taxi in 5 Minuten versprochen wird und dann nach 10 Minuten immer noch nicht da ist. Da sieht es natürlich anders aus, keine Frage.