Gelernt ist gelernt

Manchmal ist man im Verkehr ja durchaus aufgeschmissen. Selbst wenn man es selbst schafft, keine allzu großen Unfälle oder Ärgernisse hervorzurufen, dann finden sich immer noch die anderen Teilnehmer. Ich gehöre ja im Großen und Ganzen zu den relaxten Leuten, die anderen ihre Fehler nicht gleich ankreiden. Ich übersehe auch mal was, denk mal nicht nach oder verschätze mich. Bislang gab es dabei keine Toten, keine Verletzten und nur geringen Sachschaden. Eine ganz gute Bilanz für die vielen hunderttausend Kilometer, die ich bisher runter habe.

Manchmal aber trifft man auf Leute, die wenn sie für jeden IQ-Punkt einen Cent bekommen würden, immer noch keine Postkarte frankieren könnten. Dummerweise sind das ja die lautesten.

Als ich eine angenehme Tour am Ostbahnhof angenommen habe, bin ich frohen Mutes in Richtung Westen gegurkt. An der Kreuzung Am Ostbahnhof/Koppenstraße stand ein Fußgänger auf der Straße. Runde 5 Meter vom nächsten Bürgersteig entfernt und im Begriff, die Straße zu überqueren. Aber er wartete, um mich vorbeizulassen. Immerhin. Während ich also einen kleinen Schlenker um ihn – der er da ziemlich blöde im Weg stand – fahren wollte, realisierte ich, dass aus der Koppenstraße – von rechts – ein Fahrzeug kam.
Auch wenn das an dieser T-Kreuzung gerne mal vergessen oder ignoriert wird: Da gilt Rechts vor Links. Ich bremse also sanft und halte an. Da der Typ aber wirklich beinahe mitten in der Kreuzung stand, hielt ich notgedrungen mehr oder weniger direkt vor ihm. Was sollte ich sonst auch machen?

Nun fühlte er sich aber massiv in seinen Grundrechten eingeschränkt, weil er um dieses blöde Taxi herumlaufen musste und quittierte das mit einem gebrüllten

„Hast wohl nicht Autofahren gelernt!“

Dummerweise hatte ich einen Fahrgast an Bord. Der fand das zwar genauso lächerlich wie ich, aber er hat mich dennoch alleine durch seine Anwesenheit daran gehindert, dem IQ-Grenzpreller eine Antwort zu geben, die ihn ärgert. Da so ein Blog ja auch immer irgendwie eine therapeutische Funktion hat, möchte ich nun meinem Ärger freien Lauf lassen. Ich stelle hier ein paar Möglichkeiten vor, was ich ihm antworten hätte können. Ihr dürft die schönste auswählen und die werde ich – falls sich etwas ähnliches nochmal ergibt – auch verwenden 🙂

Wem noch andere Dinge einfallen, der kann sie gerne in den Kommentaren posten. Heute macht der Jugendschutz hier mal frei!

Was ist die beste Antwort auf "Hast wohl nicht Autofahren gelernt!"

  • "Doch durchaus. Aber leider bei deiner Mudder!" (31%, 200 Votes)
  • "Sag mal, weiss dein Hirn eigentlich, was du hier redest?" (20%, 126 Votes)
  • "Ihre Verbalinkontinenz befremdet und beschämt mich. Bekommen sie keine Hilfe?" (17%, 113 Votes)
  • "Ich bin Taxifahrer. Irgendwie muss ich meine Kundschaft ja erlegen." (16%, 106 Votes)
  • "Jaja, zu doof zum Laufen und dann noch meckern..." (16%, 101 Votes)

Total Voters: 646

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Beachtet die Prozentangaben nicht. Die wurden offenbar mit viel Liebe zur Chaostheorie programmiert 😉

20 Kommentare bis “Gelernt ist gelernt”

  1. MsTaxi sagt:

    Vorschläge:

    „Doch, aber Gott, der Herr befahl mir, Gnade vor Recht ergehen zu lassen.“
    „Doch, aber du bist mir als Kühlerfigur zu hässlich.“
    Doch, aber du darfst trotzdem weiter den Genpool intelligenzmäßig versauen.“
    „Mein Abschusssoll für diese Woche ist schon erfüllt.“
    „Heute kachel‘ ich nur Radfahrer um.“

  2. MsTaxi sagt:

    Grundsätzlich gilt: Nur Hauptsätze verwenden und nur positive Begriffe verwenden, Verneinungen sind hier überfordernd für das Sinnverständnis. 🙂

  3. Petra sagt:

    Wieso kann man keine Mehrfachantworten gelten lassen? Hatte jetzt alle angeklickt und die von der Misses dazu.

  4. Daniel sagt:

    „Ich würde mich gerne weiter geistig mit Ihnen duellieren – aber Sie sind ja leider unbewaffnet.“

  5. Razool sagt:

    „Pass auf, hinter dir!!! Ein(e) dreiköpfige(r/s) (beliebiges Tier)“

    Guybrush, i miss you.

  6. Michael sagt:

    Wenn es um das „können und gelernte“ als Taxifahrer im Straßenverkehr geht würde mich mal interessieren, wie es mit den (un)beliebten Blitzen aussieht… also konkret: Wie oft wird man so als Taxifahrer geblitzt? Hat man eine „gerlernte“ oder intuitive Vorahnung und entdeckt diese Dinger früher als normale Autofahrer? Wenn ja, wie kann ich das lernen 🙂 Oder kennt man nach Jahren einfach jede Stelle mit Blitze (stationär und mobil)? Oder völlig abwegig: Halten sich Taxifahrer etwa immer an die Geschwindigkeitsbegrenzung 🙂 ?

  7. idriel sagt:

    @Razool
    Affe! ^_^

    @blöder Fussgänger

    „Richtig, deshalb sollten Sie lieber aufpassen wo Sie langlaufen!“ (hier mal kein „Du“ verschwenden…..)

    oder, wenn schon denn schon: „Deine Mutter!!“ (der Rest bleibt der eigenen Phantasie überlassen)

    „Hab ich, aber zu Fuß darf ja leider jeder Idiot am Strassenverkehr teilnehmen…“

    🙂

  8. Nick sagt:

    Ich wäre ausgestiegen, hätte ihm hinterhergerufen ‚Entschuldigung?‘, wäre dann zu ihm gegangen, hätte gefragt ‚haben Sie Feuer?‘, hätte mir dann mit seinem Feuer eine Kippe angezündet und sie ihm im Auge ausgedrückt.
    Und das alles innerhalb einer Minute, damit dem Fahrgast keine wartezeitbedingten Kosten entstehen.

    Vielleicht aber auch nicht…

  9. Kommentator sagt:

    Sash und Leute: Ihr seid nicht gelassen genug… (Kein Vorwurf, mit mir geht’s auch oft durch.)

    Ich würde eine Lotterie veranstalten, in der Führerscheine gewonnen werden können, aber natürlich nicht direkt – verlost würden Geldbeträge, die zweckgebunden für die Erlangung eines Führerscheins verwendet werden müssten. Nach erfolgreich bestandener Fahrprüfung dürften die Gewinner dann Zertifikate (jeweils im Format einer Visitenkarte, muss reichen) mitführen, dass sie ihren Führerschein „im Lotto gewonnen“ hätten.

    Von diesen Zertifikaten stets einige in der Brieftasche mitführen und dann bei „solchen“, wie von Sash beschriebenen Gelegenheiten dem Fragesteller überreichen – damit sind alle Fragen beantwortet.

    Nach Übergabe des Zertifitkats gelassen enteilen… rockt!

  10. Abalone sagt:

    Meine Antwort (die mir dann wahrscheinlich auch erst am nächsten Tag eingefallen wäre) wäre gewesen:

    ‚tschuldigung! Ich hatte ja auch gehofft, Sie gleich beim ersten Mal zu erwischen. Aber wenn so möchten, starten wir gleich mal einen 2. Versuch!“

    Hach ja, wir sind alle Gänseblümchen 😉

  11. Alex Föhl sagt:

    Moin moin,

    Als „Quote für die nächste ähnliche Situation“ – mein Vorschlag:

    „Ich hatte die Wahl zwischen Ihnen und dem Auto von Rechts – das Vorfahrt hatte …“

    Und Sie konnten ja rechtzeitig bremsen …

  12. Klaus sagt:

    Man kann sich dem Thema auch von einem anderen Standpunkt aus nähern.
    Not every pedestrian is a good person.
    ;-D

  13. „Ich hab meinen Führerschein aus der Kornflakespackung.“

  14. ednong sagt:

    „Doch natürlich, nur auf sinnbefreite Fußgänger hat man mich nicht vorbereitet!“ – das wäre meine Antwort gewesen.

  15. Alf sagt:

    „Finger weg von meine Straße, du Fickschnitzel“ ?

  16. Sash sagt:

    @Michael:
    Ehrlich gesagt fahre ich meist mehr oder weniger ordnungsgemäß. Sicher ist man hier und da auch mal 2 bis 20 km/h zu schnell – aber bei mir ist das selten genug, um mir keine Panik zu machen. In drei Jahren Taxifahren wurde ich jetzt einmal geblitzt. Bei einer privaten Fahrt in Potsdam, 38 km/h in einer 30er-Zone. That’s all. Dementsprechend hab ich da auch kein ausgeprägtes Radar. 5 € im Jahr ist mir meine Achtlosigkeit wert 😉

    @all:
    Nette Vorschläge 🙂
    Von meinen hatte ich den mit Mudder auch präferiert – aber Abalones Idee fand ich eigentlich am Schönsten von allen 🙂

  17. Kerbie sagt:

    Es solche und solche Fahrer, allerdings sind wirklich teilweise rücksichtslose Taxifahrer dabei die es mit der Rücksicht anderer und dem Tempo nicht so eng sehen.
    Wie gesagt nicht alle.

  18. Blogolade sagt:

    „Na gerade deswegen halte ich ja an!“

  19. Der Banker sagt:

    Ignorieren.
    So wie wir Kunden ignorieren sollen, die nach vorn kommen und in die laufende Bedienung reinplärren „Könnse nich ma nochn Schalter aufmachn??“

  20. Sash sagt:

    @Der Banker:
    Ja, das ist natürlich immer das Beste. Aber man kann sich ja eben zumindest mal vorstellen, was man so sagen könnte.

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