Startschwierigkeiten

Na Prost Mahlzeit!

Als der Oktober so langsam zu Ende ging, hab ich angefangen, mich wirklich auf November zu freuen. Ich meine, ich war krank im Oktober, die 1925 hat lange Zeit in der Werkstatt verbracht – da ist so ein Monatswechsel auch ein bisschen ein symbolischer Neuanfang. Am Donnerstag Abend hab ich noch eine ruhige Kugel geschoben, nur das Autochen hab ich schon mal für einen besseren Start vor die eigene Wohnungstüre verlegt. Mein Tagfahrer ist immer noch krank, während der Tage, die ich arbeite, steht es meist vor der Türe. Auch sehr nett. 🙂

Und dann bin ich gestern aus dem Bett gefallen. Quasi. Die Fallhöhe ist nicht allzu groß, zeitlich war 13.30 Uhr aber nicht so der Bringer. Naja, ich hatte so oder so noch etwas mit Cheffe zu bequatschen und das Büro macht offiziell um 18 Uhr dicht. Also hab ich hochproduktiv zweieinhalb Stunden im Bett blödsinnig über unsere Chilipflanzen nachgedacht, um dann doch noch in Hektik zu verfallen. Duschen, einkaufen, dieses, jenes, bla, keks.

Um 17.15 Uhr hab ich mir dann das Autochen heimelig eingerichtet und noch eine Kippe geraucht. Dann hab ich meine Füßchen (Größe 50) elegant in den dafür vorgesehenen Raum geschwungen, den Zündschlüssel gedreht und die Batterie war leer.

Na klar.

Trotz des Werkstattmarathons in letzter Zeit war das Spinnen der Batterie Ende September so eine einmalige Sache gewesen, dass ich gar nicht daran gedacht hatte, das auch noch erledigen zu lassen. Und das rächte sich jetzt wohl. Jetzt, am ersten Arbeitstag im ach so neuen November! Verdammt! Nach Rücksprache mit meinem Chef und der darauf folgenden erfreulichen Erkenntnis, dass richtige Mechaniker für diese 30 Minuten so viel Geld nehmen wie ich in den nächsten 5 Stunden Umsatz haben würde, hab ich halt doch ein Taxi für die Starthilfe gerufen.

Die Kollegen aus der Firma waren alle andersweitig beschäftigt, bzw. einfach zu weit weg oder hatten wie ich keine Kabel dabei. Und im Gegensatz zum letzten Mal stand ich auch eingekeilt auf einem ebenen Parkplatz – mit anschieben war da nicht viel zu machen!

Hat aber auch so prima geklappt. Der Kollege, der keine 10 Minuten später vor der Türe stand, war zwar etwas einsilbig – dafür in Punkto Routine kaum zu überbieten. 5 Minuten nach seiner Ankunft schnurrte mein Kistchen wieder und es hat damit die nächsten 7 Stunden nicht aufgehört. Feierabend habe ich sogar erst 11 Stunden später gemacht, bis dahin jedenfalls lief alles blendend!

So, jetzt bleibt nur zu hoffen, dass das heute auch noch mal klappt – am Besten sogar gleich ohne Starthilfe. Natürlich hätte ich mir heute bereits eine neue Batterie holen können – laut Cheffe sogar mehr oder minder sollen. Die samstägliche Betriebsamkeit unseres Ersatzteilhändlers zwischen 10 und 13 Uhr lag mir aber doch ein wenig zu sehr in meinen Kernschlafzeiten. Dank von mir aus auch noch einstündiger Fahrt dorthin war es erst recht keine Option. Ich meine, normalerweise schlafe ich 8 bis 16 Uhr, wie sollte ich das bitte hinkriegen? Aber gut, ich würde auch heute Abend eine zweite Starthilfe bekommen und den Austausch erledigt dann mein derzeitiger Tagfahrer am Montag.

Alles in allem lief der Start in den November also nicht so ganz reibungslos. Ich hab ja heute morgen nicht mal mehr einen Artikel zustande bekommen …

Aber so ist das Leben. Dafür hatte ich wenigstens ein bisschen Glück mit Umsatz und vor allem Trinkgeld. Und das ist ja auch schon mal was 😀

Netz der Unwägbarkeiten

Also irgendwie war das Wochenende so ziemlich das mieseste, was einem passieren kann. Gut, dass die 1925 rumgezickt hat … das ist halt so. Kann im Endeffekt niemand was dafür und ich hoffe, dass es wenigstens nix endgültiges ist.
Und meine Chefs wären nicht meine Chefs, wenn sich da nicht in der Regel was machen ließe. Im Büro ist am Wochenende zwar keiner, aber im Grunde hat die telefonische Notfallrettung funktioniert. Es gab ein freies Auto und ich konnte es an der Firma abholen. Also waren sogar die Wege recht kurz. Da ich vorher aber die 1925 zum Schrauber bringen sollte, wurde mir von dort zur Firma sogar ein Taxi gestellt. Bezahlt. Lieb wie ich bin, hab ich die Fahrt an einen Kollegen von uns vergeben. So bleibt das Geld wenigstens in der Firma 😉

Nun gab es nur folgendes Problem: Das Auto war nicht an der Firma. Und – wie ich nach einer halben Stunde lustigen Wanderns festgestellt hatte – auch nicht irgendwo in der Nähe.

Und der Fahrer – der es aller Wahrscheinlichkeit nach mit nach Hause (oder in den Urlaub, was weiß ich) genommen hat, der war konsequenterweise nicht zu erreichen. Herrlich, sowas. Aber wenn ich bei dem Namen richtig liege, ist es ohnehin der Firmenassi und ich sollte nicht überrascht sein … 🙁

Damit war dann alles im Arsch – will heißen: die ganze Schicht. Für den Abend hätte ich zwar noch ein Auto kriegen können – allerdings nicht mal bis zum Ende meiner Schicht. Zuzüglich nerviger An- und Abfahrten, was halt so passiert.

Also hab ich das Angebot angenommen, abermals ein Taxi zu entern und nach Hause zu fahren. Ich hab mir wieder einen Kollegen geordert, abermals einen guten natürlich. Also bin ich heute statt 20-mal mit Kundschaft 2-mal als Kundschaft Taxi gefahren. Nicht so der Bringer.

So viel Pech hat man selten auf einmal – das war es jetzt hoffentlich für die nächsten Jahre. Ozie hat mich schon gefragt, ob ich derletzt irgendwelche Einhörner überfahren hätte oder weswegen mein Karma so offensichtlich mies sei.

Naja, Schwamm drüber!

Ich schulde euch noch ein Netz und das gibt es hier:

Wie ich immer sage: Wir brauchen eine andere Netzpolitik! Quelle: Sash

Krank, Urlaub und ähnliches.

Ich war ja die Woche krank und hab mich auch schon darüber geärgert. Natürlich nicht ohne Grund. Über diesen oder jenen Kanal kriege ich jedes Mal mindestens eine Anfrage, wie das denn überhaupt mit dem Krankengeld bei uns läuft. Schließlich arbeite ich ausschließlich umsatzbasiert – wie soll man da einen Betrag für einen krankheitsbedingten Ausfall festlegen?

Schon um es zukünftig verlinken zu können, will ich das nochmal erklären.

Das System ist auf der einen Seite fair, auf der anderen eben doch immer ein bisschen blöd. Natürlich wird zur Berechnungsgrundlage ein Durchschnittswert herangezogen. Ich muss zugeben, dass ich gerade nicht auswendig im Kopf habe, über welche Zeit – aber ich glaube, es waren 13 Wochen. Das heißt: Wenn mein durchschnittlicher Umsatz pro Schicht z.B. 100 € waren, dann kriege ich meine 45 € brutto für einen ausgefallenen Tag. Seien es Urlaubs- oder Kranktage – das kommt auf’s Gleiche raus. Fast zumindest.

Bei mir kommt erschwerend hinzu, dass ich nicht Vollzeit arbeite. Also rein rechtlich ja, so steht es auch im Arbeitsvertrag – in der Praxis aber arbeite ich weniger. Deutlich. In manchen Wochen nur die Hälfte. Mein Wochenverdienst wird also durch 6 geteilt – auch wenn ich nur drei Tage gearbeitet habe. Das senkt natürlich den Wert dieser Tage enorm.

Für den Urlaub ist das egal. Da mag mir der Tag nur halb so viel bringen wie eine richtige Schicht – dafür hab ich aber trotzdem 24 Tage Urlaub im Jahr – was ich bei einer 50%-Stelle natürlich nicht hätte. Ergo: Für jeden wegen Urlaub frei genommenen Tag muss ich eben 2 Urlaubstage nehmen. Unterm Strich kommt das selbe dabei raus.

Bin ich krank, wendet sich das Blatt zu meinen Ungunsten: Bin ich beispielsweise genau die drei Arbeitstage krankgeschrieben, die ich tatsächlich verpasst habe, kriege ich auch nur die bezahlt. Und das kann – insbesondere am Wochenende – ziemlich mies sein. Im schlimmsten Fall (niedriger Durchschnitt der letzten Wochen aber eine umsatzstarke Zeit, während der ich ausfalle und nur kurze Krankschreibung) läuft das dann darauf raus, dass ich 25 € für einen Tag kriege, an dem ich auf der Straße 100 € gemacht hätte.

Ausgeglichen wird das letztlich dadurch, dass die meisten Ärzte einen sowieso bis zum Ende der Woche krankschreiben, so dass ich im Gegenzug auch für die Tage Geld bekomme, an denen ich ohnehin frei gemacht hätte.

Allerdings – das ist in der Rechnung gar nicht mit drin – fehlt das Trinkgeld in allen diesen Fällen. Und das macht ziemlich genau 20% meines Verdienstes aus. Also hab ich rund 20% Einbußen im Normalfall, oft deutlich mehr, in seltenen Fällen ein bisschen weniger. Es ist zum Beispiel eher lohnend, im Januar unter der Woche Urlaub zu nehmen – nach zwei bis drei guten Herbst- und Wintermonaten bricht das Geschäft da fast immer ein und man kann sich so einen kleinen Vorteil sichern.

Naja, es geht jedenfalls fast immer ein bisschen ins Geld. Den Urlaub kann ich mir zwar strategisch gut legen, krank sein passiert aber immer zur Unzeit, da kann man sich sicher sein … 🙁

Aber gut, ich bin wieder fit und mache am Wochenende die Straßen unsicher!

Wochenende oder so …

Manchmal läuft es einfach nicht so richtig. Ich hab vor 3 Tagen noch geschrieben, das Auto sei wieder ok – ist es aber nicht wirklich. Nicht, dass es was ernstes hätte – im Grunde läuft es gerade sogar ziemlich gut. Und die Bremsen sind wie erwähnt auch erneuert worden und das merkt man natürlich. Dummerweise hat das andere Geräusch damit nicht aufgehört zu existieren und der Mechaniker scheint irgendwie keinen Bock zu haben, das einzusehen.

Also ich bin ja technischer Laie, was die Details angeht. Ich bin angewiesen auf die Aussagen von Profis. Also hab ich denen zwei Fehler genannt:

1. Quietschende Bremsen

2. Ein Schleifgeräusch, vor allem beim Lenken und bei Bodenwellen

Dann stellen sie mir das Auto hin und sagen:

„Bremsen sind gemacht, alles gut.“

Und: Überraschung! Das Schleifgeräusch existiert noch. Also hab ich (weil ich das Auto in der letzten Zeit alleine hatte) mich extra tagsüber – also für mich nachts – nochmal dahin geschleift. Und jetzt erzählt mir der Typ tatsächlich nochmal:

„Ja, das sind die neuen Bremsen, die müssen sich erst einfahren.“

Kenn ich, sowas. Die letzten Bremsen haben gequietscht – die mussten bis zu ihrem Austausch (vor ein paar Tagen dan) „eingefahren“ werden. Und ZUSÄTZLICH gab es dann kurz zuvor besagtes anderes Geräusch. Wenn ich diesen Meister vom Fach richtig verstehe, dann ist es also so:

Die alten Bremsen haben immer gequietscht, weil sie noch nicht eingefahren waren. Das Schleifgeräusch hat dann angezeigt, dass sie ausgetauscht werden müssen. Dass das Schleifen nach dem Austausch immer noch da ist, bedeutet jetzt aber wieder, dass die Bremsen eingefahren werden müssen – auch wenn es überall, nur eben NICHT beim Bremsen auftritt.

Ich mache es mal kurz: Ich hab meine Chefs überredet, doch mal einen richtigen Mechaniker zu fragen …

Ich wünschte mir ja, der Kerl hätte Recht. Dann verschwindet der Quatsch von alleine und gut is. Früher war der Laden wohl mal echt gut und meine Chefs hängen nach wie vor an ihm. Vor allem sind sie auch schnell – und das ist ja auch verdammt wichtig, wenn man das Auto zum Geld verdienen braucht. Wenn das mit wundersamen Diagnosen aber so weitergeht, bin ich mir aber sicher, dass das nicht von Dauer sein wird. Leider ist das nämlich auch kein Einzelfall.

Einen Vorteil hat das Ganze: Mein Schlafrhythmus ist jetzt so hinüber, dass ich gleich problemlos in Richtung Dresden starten kann.

Autochen wieder heile

Diejenigen, die mir bei Twitter folgen, haben mitbekommen, dass ich gestern Abend gelinde gesagt ein wenig verstimmt war. Das Auto kreischte immer noch ziemlich nervig, der die letzten drei Tage fahrende Kollege hat nichts davon mitbekommen. Also bestand meine Arbeit gestern darin, die Kiste zur Werkstatt zu fahren.

Ein bisschen Hin und Her in der Firma sorgte dann dafür, dass ich heute ein bisschen wenig Schlaf bekommen habe. Naja, im Grunde haben die abgeschossenen Träume im Halbschlaf alles wieder wettgemacht 😉

Und gelohnt hat sich die Werkstatt auch – alle vier Bremsen wurden erneuert. Damit ist hoffentlich auch das Quietschen der letzten Beläge Vergangenheit.

Nun muss ich halt abermals bis nach Schöneberg runtergurken, um das Auto zu holen. Kein Vergleich zum Abstellplatz vor der Türe, den ich die letzten Tage immer hatte. Aber dann kann es wieder losgehen. Gerettet hat den Tag dagegen die Aussicht, nun doch auch die Rücktour von Leipzig machen zu können, und zwar bereits am kommenden Dienstag. Dieses Mal vielleicht sogar wirklich mit der 1925.

Naja, euch jedenfalls allen ein schönes Wochenende!

Kleine Umfrage zum Trinkgeld

Ich verweise zwar ohnehin immer gerne auf die Seite meiner Chefs, heute tue ich es aber mal wieder aus Gründen: Ich hab eine kleine Umfrage zum Trinkgeld-Geben dort gestartet und würde mich freuen, wenn ein paar meiner Leser daran teilnehmen.

Und Lesen und Liken dürft ihr die Artikel ruhig auch. Ich schreibe nämlich auch dort fürs Publikum und nicht nur für meine Chefs. 😉

Kauft das Buch!

Wie kam Sash eigentlich zum Taxifahren? Das beschreibt er in seinem ersten eBook "Papa, ich geh zum Zirkus!".

Immer dranbleiben!

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Noch ein Blog?

Kleiner Tipp: Sash hat noch einen zweiten Blog, auf dem es auch gelegentlich was zu lesen gibt.

Lustiges Detail

Was noch zu sagen bleibt. Die gestrige Schicht hab ich natürlich nur für die eine Tour gemacht. Da ich aber zufällig beim Abholen des Autos noch ein paar Winker zu einer Kurzstrecke hatte, ist der Gegensatz der beiden Fahrten natürlich lustig in der Statistik anzusehen. Gekrönt allerdings wird das Ganze dadurch, dass die Tour nach Sachsen natürlich pauschal abgerechnet wurde und sie somit auf dem Taxameter nicht auftaucht.

Sollte einer meiner Chefs ein wenig unbedarft diesen Tag ansehen, kriege ich wahrscheinlich recht bald einen Anruf – über 400 Kilometer für 4 € Umsatz lesen sich wahrscheinlich schon etwas verdächtig … 😀