Dreunundneißig

Ein Auftrag in Marzahn. Nach einiger Wartezeit. Nummer 39 in einer mir bekannten Straße. Das Finden war nicht schwer, aber ich war gleich etwas verwundert, denn das Haus war komplett dunkel. Aber gut, vielleicht lag die Wohnung hinten raus …

Dem war nicht so. Ich hab fünf Minuten gewartet und nebenbei nachgesehen, wo der Name an der Klingel steht. Nicht dass ich um ein Uhr nachts vorhatte zu klingeln*, aber mal nachsehen schadet ja nicht. Aber nope. Ohne das dunkle Haus wäre das auch kein Ausschlusskriterium gewesen, aber so hab ich nach zwei Gnadenminuten eine Fehlfahrt eingegeben und war weg.

Dann kam ungelogen 30 Sekunden später ein neuer Auftrag für die selbe Straße rein. Nummer 93. Na klar. 😉

Und als ich ankam, erwarteten mich bereits auf der Straße zwei völlig pralle Russen. Ich hab nicht nachgefragt, aber ich bin mir sicher, ich kann in etwa abschätzen, wie das passiert ist. 😀

Ach ja: Ab da war’s eine vergnügliche Tour mit gutem Trinkgeld. Passt schon.

*ich kann natürlich klingeln, aber was wenn ich einen Freund der Familie heimfahren soll und die Kinder schlafen schon seit vier Stunden?

Handy gefunden. Und wie!

Obwohl ich lange verschont wurde: Fundsachen gehören zum Taxifahren dazu. In diesem Fall ist es ein Handy, und zwar vermutlich eines, das man nicht so gerne verliert. Zwar „nur“ ein Huawei, aber immerhin ein aktuelles Smartphone, die Dinger sind heute ja die Auslagerungsdatei für die halbe Persönlichkeit.

Handy, nicht Sashs. Quelle: Sash

Dieser Fall ist aber ein wenig besonders, denn eigentlich müsste dieses Handy seinen Besitzer nicht wirklich suchen. Denn zum einen weiß ich, welchem Kunden es gehört, zum anderen war es auch noch eine Funkbestellung. Darüber hinaus hat das Ding noch Strom und ist nicht einmal gesperrt. Bisher scheint es bloß niemand haben zu wollen.

Aber gut, das mit der Tour war schnell eingegrenzt, denn ich hab es nur zwei Minuten nach dem Ausstieg der Kunden gesehen. Zwei Minuten zu spät, aber ich bin trotzdem nochmal umgekehrt und hab am Aussteigeort geschaut. Leider war es halt keine Kneipe, sondern eine Bushaltestelle, sie waren längst weitergezogen. Als ich mich mit der Zentrale in Verbindung gesetzt habe, um den Fund zu melden, wurde es fast noch absurder, denn glücklicherweise hatten die eine Nummer vom Besteller, das war offensichtlich nicht die dieses Handys, aber der andere ging einfach nicht mehr ran und hat die Anrufe der Zentrale abgeblockt. WTF?

Ich hab dann ehrlich überrascht festgestellt, dass sich das Gerät doch anschalten ließ (war ein anderer Knopf als an meinem, hab’s zuvor verpeilt) und sich sogar entsperren ließ. Nun war das Problem, dass das Betriebssystem eine der 12.000 Sprachen verwendet, die ich nicht spreche. Aber als ich mich zu den Kontakten durchgehangelt hatte, blieb am Ende nur der Hinweis, dass kein Guthaben mehr drauf ist.

Ich werde das jetzt durchaus morgen mal mit einem Abtippen der Nummern über ein anderes Telefon probieren, aber vorher hatte ich Kundschaft und zudem bin ich davon ausgegangen, dass das Ding schon irgendwann klingeln würde. Bisher aber: NIX!

Ich bin vielleicht etwas pingelig, aber wer bitte bemerkt über vier Stunden lang nicht, dass das eingesteckte Telefon nicht da ist oder versucht nicht, es zu erreichen?

Ich hoffe mal, das kommt nicht alles heute nacht um drei Uhr.

Morgen versuche ich dann, einen der Kontakte zu erreichen, auch wenn ich gerade nicht mal weiß, ob die meine Sprache sprechen (der Kunde konnte kein Deutsch) oder ob ich jemanden erreiche. Ansonsten dann halt eine Online-Meldung ans Fundamt.

So wie das angefangen hat, könnte ich mir auch weiterhin einen interessanten Verlauf vorstellen.

Netter Versuch …

Im Gegensatz zu den zwei Touren davor waren die beiden Typen zwar eher etwas unangenehm, aber man muss ja als Dienstleister nicht mit jedem kuscheln. Ich hatte beim Auftrag zu der Absturzkneipe eigentlich eher einen Stammkunden erwartet, der seine kurze Tour gerne überdurchschnittlich gut bezahlt. Aber gut, nun zwei andere angetrunkene Kerle. Sie hatten eigentlich einen super Abend mit reichlich Bier hinter sich und waren trotzdem einfach nur unglücklich. „Weil’s so’ne Kneipe findeste ja nüscht mehr, nirjens!“

Also ich bin da halt mehr so der Typ, der sich freut, wenn er in einer guten Kneipe landet und dann eben genau nicht meckert, dass es „überall sonst“ nicht so toll ist.

Aber gut, es war also nur so mittel gute Stimmung, aber wie wir wissen: Es könnte schlimmer sein.

Und am Ende wurde ich regelrecht überrascht. Auf der Uhr standen 15,70€ und der zerknirschte Typ reicht mir einen Zwanni und meint gönnerisch:

„Machen wa zwanzig.“

Ich hab seinem Kumpel links aus dem Auto geholfen (Kindersicherung) und war beim Wiedereinsteigen etwas verwundert, dass der andere sich seither nicht bewegt hatte. Ich hab ihn fragend angeblickt, woraufhin er meinte:

„Ick krieg ja wohl noch Jeld.“

Wenn man mich fragt, dürfte man das mit dem Trinkgeld gerne mal standardisieren. Denn ja: Es gibt Leute, die so Dinge wie „Dann sind hier 20.“ sagen und damit meinen, dass ich den Rest behalten soll, andere hingegen wollen mir damit nur den Wert des Scheins (falls ich ihn nicht kenne?) erläutern und erwarten centgenaues Rückgeld. Und ich gebe weder gerne Trinkgeld zurück, noch möchte ich gerne als potenzieller Abzocker dastehen, wenn ich es einfach einstecke und das dann nicht so gemeint war. Aber er hatte doch eindeutig …

„Sorry, Ich dachte, Du hättest ‚Machen wir 20‘ gesagt!“

„Jaja, machen wa zwanzig, aber’ch hab Dir’n Fuffi jejehm!“

Mit dem billigen Trick kriegt man mich eigentlich nicht. Auch nach bald 10 Jahren folge ich immer noch dem Tipp einer Kellnerin, die bezahlten Scheine bis zum Abschluss des Such- und Wechselvorgangs NEBEN das Portemonnaie auf meinen Schoß zu legen. Ausnahmen passieren manchmal in Fällen wie hier, wo sich das gegebene Geld mit dem Gesamtbetrag deckt und der Bezahlvorgang damit abgeschlossen ist. Auch dann selten, aber hier bin ich ja z.B. gleich aufgesprungen, um die Tür zu öffnen. Mal abgesehen dass das Licht im Auto sehr hell ist und darauf achte, was ich bekomme, war das dieses Mal einfach:

„Nein, das war ein Zwanni!“

Er packte kurz theatralisch seinen Geldbeutel raus:

„Willste mir verarschen?“

Das Problem war:

„Pass mal auf! Im Gegensatz zu Dir hab ich überhaupt keinen Fuffi im Portemonnaie!“

Er hat dann nach meinem nur sehr kurzen Zeigen geknirscht „Na, dann gib ma halt fünf …“ gesagt, worauf ich ihm aber gleich ins Wort gefallen bin:

„Mit ein bisschen Glück kriegste genau die 4,30€, die ich hier abgezählt in der Hand halte, klar?“

Er hat sie genommen und ist gegangen.

Nun ist das nervig und in Anbetracht der Tatsache, dass das ein gängiger Trick ist, war ich ernsthaft am Überlegen, ob ich ihn nicht vielleicht doch überreden sollte, mir das Restgeld besser dazulassen, wenn er keine Zeit für Beamtenbesuch hat, aber da er es wirklich kein zweites Mal auch nur versucht hat und ich auch keinen Bock auf Ärger hatte, war mir das egal.

Was ich hier unter uns sagen kann: Selbst wenn er mir einen Fuffi gegeben hätte, wäre der ohne dass er es gemerkt hätte nicht mehr im Portemonnaie gewesen, denn Fuffis packe ich da gar nicht erst rein, die brauche ich als Wechselgeld quasi nie. Aber seht das bitte nur als unterhaltenden Hinweis, wie schnell ich den Vogel losgeworden bin. Er hatte mir einen Zwanni gegeben und ich habe auch jetzt zuhause keinen einzigen Fuffi in der Tasche. 😉

 

Die ekligen Ausnahmen

Ich kann nach wie vor nicht leugnen, dass ich mit meiner Kundschaft im Wesentlichen zufrieden bin. Nicht dass ich allen Fahrgästen gerne mal im Swingerclub unerwartet begegnen wollen würde, aber das lässt sich ja meist auch über die eigene Nachbarschaft sagen, mit der man dann dennoch seit drei Jahrzehnten zumindest stressfrei Tür an Tür wohnt.

Aber es gibt halt auch die anderen.

Zwei davon habe ich mir vor meiner Haustüre eingefangen. Natürlich hätte ich sie ablehnen können, weil sie völlig besoffen waren. Oder zumindest weil sie ihre Getränke mitnehmen wollten. Nicht getan hab ich das, weil ich zum einen recht stolz drauf bin, als Taxifahrer kein Rosinenpicken zu betreiben und zum anderen, weil sie erst einmal relativ nett waren. Aber ja, es waren Arschlöcher.

Taxibezogen waren sie halbwegs witzig, weil sie sich uneins waren, ob sie nun einen Umweg über eine Bank fahren wollen und das am Ende tatsächlich dazu führte, dass die Tour für das Einsparen der Bankgebühr von fünf Euro um mindestens sechs Euro verlängert wurde. Aber so clever sind sie halt, die Nazis von nebenan.

Arg szenetypisch haben sie sich nicht einmal geäußert während der Fahrt, mir ist eher aufgefallen, wie sie sich wegen der Fahrtstrecke ständig mit niveauvollen Ich-fick-deine-Mutter-weil-du-so-dumm-bist-Sprüchen im gegenseitigen Blödsein bestätigt haben. Aber dann kam halt irgendwann der Punkt, an dem der für den Umweg verantwortliche Chefidiot mich gefragt hat, ob ich nicht auch „Rock’n’Roll“ hören würde und mir anschließend zwei fast schon peinlich bekannte Nazibands benannt hat, die er gut findet. Um mir anschließend auf dem Handy einen „total geilen Song“ eines mir unbekannten Interpreten vorzuspielen, der mit einem für Grundschulkinder zu simplen Humor davon schwärmt, jetzt erst recht Dieselautos zu fahren – wobei ich ungelogen froh sein konnte, dass mir der Typ nicht vor Lachen den Beifahrersitz vollgepinkelt hat.

Aber ja, so sehen sie aus, die AfD-Wähler von gegenüber. Die mir nicht einmal Raum für eine Anmerkung lassen und mir am Ende einen Fünfer Trinkgeld geben, weil ich „auch Marzahn! Geilo!“ bin, weil in ihrer Welt Herkunft und/oder Wohnort und Meinung eines sind.

(Was mich im Übrigen offenbar auch besser macht als Steffi – die Hure! – die „eh Schalke-Fan is“)

Ich hasse den Dunning-Kruger-Effekt dafür, dass solche Menschen glücklich sein können. Ehrlich und aufrichtig. Und ja, ich bereue es sogar, ihnen nicht die Fresse poliert zu haben für den rassistischen Dreck, den sie dann beim Ausstieg unbedingt noch loswerden mussten. Ebenso aufrichtig. Aber in der Hellersdorfer Prärie alleine zwei Nazi-Hools aufmischen ist leider was, was ich an die ortsansässige Antifa outsourcen muss, während ich arbeite.

PS: Liebe Antifas in MaHe, wir können uns gerne über eine Zusammenarbeit verständigen, meine Nummer ist bekannt!

Passt doch …

„Hey! Du free?“

Ich war etwas überrascht, als Zweiter am Stand angequatscht zu werden, aber man ist ja Dienstleister.

„Sure. Where to go?“

„Bringe uns Station Pankof, wieviel?“

„Bahnhof Pankow? Maybe … like 25€.“

„OK, we do.“

Etwas hakelige Verständigung, aber recht gut in Anbetracht der Umstände: Es waren zwei angetrunkene rumänische Bauarbeiter. Also ich wäre wesentlich aufgeschmissener, wenn ich nüchtern in Rumänien ein Taxi besteigen würde. Und der ungefähr wie Mitte 70 wirkende Typ neben mir versuchte sich auch noch zu rechtfertigen:

„Entschuuldigen!“

„Was denn entschuldigen?“

„Daas nicht sprechen. Ich speak Sprache, verstehen?“

„Ach, das geht doch! It’s ok, as long as we can communicate …“

„Schwer for mick! Hier work, Romania CA-TA-STRO-FAL!“

Während er sich Gedanken über sein schlechtes Deutsch machte, fürchtete ich, dass ich das mit den 25€ Fahrtpreis schwer würde einhalten können. Ich war da reichlich optimistisch gewesen und hätte vielleicht sogar eine etwas bessere Route wählen können. Ich hatte zwar schnell beschlossen, dass ich ggf. die Uhr früher ausmachen würde, wenn es nur um einen Kilometer ginge, aber selbst da war ich kurzzeitig nicht mehr sicher. Und die beiden sind auch immer nervöser geworden, weil die Fahrt halt ein wenig gedauert hat. Und soo dicke schien es mit der Kohle dann bei ihnen auch nicht zu sein.

Und am Ende? Hab ich die beiden am Bahnhof bei exakt 24,90€ abgesetzt und sogar ein mittelgutes Trinkgeld bekommen. Es sieht ja oft schwieriger aus als es ist … 🙂

Keine Ahnung!

Der Typ stand zwei Minuten quasi direkt hinter meinem Auto und starrte in die Luft. Natürlich hatte ich beim Ranfahren an den Stand vermutet, er könnte ein Kunde sein, aber er schien meine Anwesenheit nicht einmal wahrzunehmen. Dann aber torkelte er doch zur Autotür. Er sprach gebrochen Deutsch, konnte mir aber auf meine Frage, wo es hingehen soll, eine unmissverständliche Antwort geben:

„Keine Ahnung!“

Ich hab das – als wäre das völlig normal – einfach mal wie folgt beantwortet:

„Das ist dann wohl eher eine unzureichende Planung.“

Er grinste kurz und sagte mir, ich solle geradeaus fahren. Da dieser Weg in einer Wohngebiets-Sackgasse endet, habe ich folgendes gefragt:

„Geradeaus? Ist also nur eine kurze Fahrt, ja?“

„Ja.“

Na gut, warum nicht?

OK, ich will ehrlich sein: Ich bin zu gutmütig. Denn ich bin den Schlängelungen der Straße treudoof gefolgt und erst nachdem wir uns mit Händen und Füßen darüber verständigen konnten, dass er sein Handy bei mir aufladen darf, präzisierte er die Zielangabe wie folgt:

„Keine Ahnung. Eine Club-Disco vielleicht.“

Ich hab ihm dann die schockierende Nachricht überbringen müssen, dass sich in diesem Wohngebiet kein Club befindet. Aber:

„Egal, irgendwo Club!“

Auf eine weitere, bereits etwas verzweifelte Nachfrage hin konnte er das sogar „eingrenzen“:

„House! House ist gut! Oder Rock! Oder vielleicht was anderes.“

Ich hab ihm erst das Matrix vorgeschlagen, weil sie da verschiedene Floors mit unterschiedlicher Musik haben, hab mir dann am Ende doch was näheres einfallen lassen. Er hat zwar gesagt, dass er Geld hat, aber um ehrlich zu sein: So besoffen wie er war, hab ich eh keine Chance gesehen, dass er überhaupt irgendwo reinkommt. Und da wollte ich die Taxikosten nicht unnötig hochhalten. Zumal ich ohnehin froh gewesen wäre, ihn loszuwerden. Was zugegebenermaßen an mir lag, denn er war trotz Hinüberitis wirklich nett. Er wollte mich einladen zum Mitfeiern und hat das auf meinen Einwand, ich würde gerne arbeiten, sogar abgemildert und mir angeboten, ich solle doch wenigstens für fünf Minuten auf einen Kaffee mitkommen. Selbst wenn’s eine Anmache gewesen sein sollte, war’s die am wenigsten übergriffige ever.

Am Ende hat er fast 30% Trinkgeld gegeben und mich gebeten, in einer halben Stund nochmal vorbeizufahren. Ich gebe zu, leichte Gewissensbisse zu haben, weil ich das nicht getan habe. Aber ich hatte wirklich keine Lust drauf (und war zudem anderweitig beschäftigt, aber natürlich hätte ich es ggf. einrichten können).

Ich glaube, ich mache mir zu viele Gedanken. 🙂

Kauft das Buch!

Wie kam Sash eigentlich zum Taxifahren? Das beschreibt er in seinem ersten eBook "Papa, ich geh zum Zirkus!".

Immer dranbleiben!

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Noch ein Blog?

Kleiner Tipp: Sash hat noch einen zweiten Blog, auf dem es auch gelegentlich was zu lesen gibt.

Guter Anfang. Oder so.

Ob ich seinen Kumpel mitnehmen könne, der sitze da hinten …

Wenn man wie ich schon ein paar Jährchen im Taxi runter hat, ist es nicht schwer zu erraten, was man dann unter Sitzen zu verstehen hat. Allerdings war ich hier ein bisschen überrascht, denn völlig komatös hing der Patient dann nicht im Gurt, sondern während sein Freund noch irgendwas im Club holen musste, sagte er ziemlich eloquent an, dass er nicht das Gefühl hätte, einfach viel zu viel getrunken zu haben, sondern einfach das falsche.

„So’n komisches Gefühl, kann ich gerade nicht besser beschreiben, sorry.“

Zwei Sekunden später kotzt er aus der hastig aufgerissenen Tür. Soweit war mir das erst einmal egal, denn immerhin hatte es soweit funktioniert. Als sein Kumpel wiederkam, haben wir den Rest auch ganz locker erledigt. Was vor allem geklappt hat, weil der Typ als einer der wenigen Betrunkenen mit seiner Einstellung recht hatte: Er war wirklich nicht völlig hinüber. Er gab auch einem bestimmten Drink die Schuld, aber das tun ja viele. Das berühmte eine schlechte Bier unter zwölfen … Der hier war aber nach dem Kotzen nahezu nüchtern, hat auch bestätigt, dass er jetzt nur „zur Sicherheit“ heimgehen würde, eigentlich sei jetzt alles in Ordnung. Und so war die Fahrt am Ende eine angenehme, mit durchgehender Unterhaltung – und nicht wie sonst dann halt doch fast immer eine, bei der ich vorsichtig fahre, immer den Rückspiegel im Blick habe, eine Hand quasi über dem Warnblinker kreisend. Hier war’s nur ein:

„Nee, keine Sorge, is alles raus, fahr ruhig!“

Und ich bin ruhig gefahren. Wenn schon Kotzer in schlechten Januarschichten, dann doch bitte solche!


PS: Wobei man natürlich zugeben muss, dass der finanzielle Aspekt von Innenraumsprudlern natürlich durchaus in der Lage wäre, aus schlechten Januarschichten noch ziemlich gute zu machen. Aber da kommt man dann schnell an den Punkt, wo man zugeben muss, dass auch im finstersten Januar Geld nicht alles ist. 😉