Handy gefunden. Und wie!

Obwohl ich lange verschont wurde: Fundsachen gehören zum Taxifahren dazu. In diesem Fall ist es ein Handy, und zwar vermutlich eines, das man nicht so gerne verliert. Zwar „nur“ ein Huawei, aber immerhin ein aktuelles Smartphone, die Dinger sind heute ja die Auslagerungsdatei für die halbe Persönlichkeit.

Handy, nicht Sashs. Quelle: Sash

Dieser Fall ist aber ein wenig besonders, denn eigentlich müsste dieses Handy seinen Besitzer nicht wirklich suchen. Denn zum einen weiß ich, welchem Kunden es gehört, zum anderen war es auch noch eine Funkbestellung. Darüber hinaus hat das Ding noch Strom und ist nicht einmal gesperrt. Bisher scheint es bloß niemand haben zu wollen.

Aber gut, das mit der Tour war schnell eingegrenzt, denn ich hab es nur zwei Minuten nach dem Ausstieg der Kunden gesehen. Zwei Minuten zu spät, aber ich bin trotzdem nochmal umgekehrt und hab am Aussteigeort geschaut. Leider war es halt keine Kneipe, sondern eine Bushaltestelle, sie waren längst weitergezogen. Als ich mich mit der Zentrale in Verbindung gesetzt habe, um den Fund zu melden, wurde es fast noch absurder, denn glücklicherweise hatten die eine Nummer vom Besteller, das war offensichtlich nicht die dieses Handys, aber der andere ging einfach nicht mehr ran und hat die Anrufe der Zentrale abgeblockt. WTF?

Ich hab dann ehrlich überrascht festgestellt, dass sich das Gerät doch anschalten ließ (war ein anderer Knopf als an meinem, hab’s zuvor verpeilt) und sich sogar entsperren ließ. Nun war das Problem, dass das Betriebssystem eine der 12.000 Sprachen verwendet, die ich nicht spreche. Aber als ich mich zu den Kontakten durchgehangelt hatte, blieb am Ende nur der Hinweis, dass kein Guthaben mehr drauf ist.

Ich werde das jetzt durchaus morgen mal mit einem Abtippen der Nummern über ein anderes Telefon probieren, aber vorher hatte ich Kundschaft und zudem bin ich davon ausgegangen, dass das Ding schon irgendwann klingeln würde. Bisher aber: NIX!

Ich bin vielleicht etwas pingelig, aber wer bitte bemerkt über vier Stunden lang nicht, dass das eingesteckte Telefon nicht da ist oder versucht nicht, es zu erreichen?

Ich hoffe mal, das kommt nicht alles heute nacht um drei Uhr.

Morgen versuche ich dann, einen der Kontakte zu erreichen, auch wenn ich gerade nicht mal weiß, ob die meine Sprache sprechen (der Kunde konnte kein Deutsch) oder ob ich jemanden erreiche. Ansonsten dann halt eine Online-Meldung ans Fundamt.

So wie das angefangen hat, könnte ich mir auch weiterhin einen interessanten Verlauf vorstellen.

10 Kommentare bis “Handy gefunden. Und wie!”

  1. Wahlberliner sagt:

    Klingt so, als wäre es das Handy von jemandem, dem es zwar vielleicht nicht egal ist, dass er es verloren hat, aber der auch nicht unbedingt die gewöhnlichen Schritte unternehmen will, um es wiederzubekommen.
    Da hatten wir im Sommer ein angenehmeres Erlebnis: Ich ging raus, um eine zu rauchen, da lag dieses Samsung-Handy auf den Stufen vor unserem Büro. Also brachte ich es mit rein, und es war ebenfalls nicht gesperrt. Also einen der Kontakte kontaktiert, ich weiß nicht mehr, über Whatsapp oder so, und die Frau kam überglücklich mit ihrer Freundin, mit der sie zuvor auf den Stufen gesessen hatte, zurück, um sich das Handy abzuholen. War ein gutes Gefühl, jemandem so geholfen zu haben.

  2. hafensonne sagt:

    Ich hab letztes Jahr in Dänemark ein iphone gefunden, die Besitzerin hatte es vor dem Losfahren offensichtlich aufs Autodach gelegt und dort vergessen. Iphones sind von Hause aus immer gesperrt, aber man hat die Möglichkeit, für den Notfall einen Kontakt zu hinterlegen, der ohne Entsperren angerufen werden kann, aber das hatte sie nicht. Also gewartet, bis jemand – der Ehemann – anrief, und dann Übergabe am Fundort. Das hatte durchaus einige Zeit gedauert, aber das Ehepaar war auch nicht mehr ganz jung und offensichtlich nicht darauf angewiesen, minütlich auf das Telefon zu gucken. Zum Glück waren sie noch in der Nähe und nicht schon in Kopenhagen.

  3. Ana sagt:

    Dieser letzte Satz.. ist das ein Cliffhanger auf ne Story?

  4. pantherpaul sagt:

    Ist ähnlich wie mit dem vollen Aschenbecher im Auto: Guthaben empty – neues Handy.

  5. Sash sagt:

    @Wahlberliner:
    Ja, das tut gut. Und hier war es halt auch so, dass der Typ – warum auch immer – erst später Meldung erstattet hat.

    @hafensonne:
    Ja, das war Glück.

    @Ana:
    Jetzt kann ich sagen: Nicht wirklich. Aber ich wusste es beim Schreiben nicht.

    @pantherpaul:
    Kann man machen, muss man halt die Ressourcen zu haben. 😉

  6. Wahlberliner sagt:

    @Sash: Wenn er es jetzt wiederbekommen hat (nach dem Meldung erstatten), dann ist ja auch alles gut.

  7. Sash sagt:

    @Wahlberliner:
    Hab ich eben gebloggt. 😀

  8. Aro sagt:

    Dass jemand die Zentrale blockt, kann auch an schlechten Erfahrungen liegen. Die rufen nämlich blöderweise i.d.R. mit unterdrückter Nummer an. Ich hatte diese Anrufe auch längere Zeit geblockt, weil Telefonspammer auch gerne ihre Nummer unterdrücken. Habe das aber wieder rückgängig gemacht, weil ich öfter Anrufe der Zentrale bekomme.

  9. Der Banker sagt:

    Der letzte Handyfund war recht unspektakulär, wir legten es auf Seite, überlegten noch, es abends zu laden, damit der Besitzer auch am nächsten Tag noch anrufen konnte und gingen artig mit „XY-Bank, A., guten Tag“ dran, als es schließlich klingelte. Der Anrufer legte wohl gleich wieder auf, an Statt mal einen Pieps zu sagen, aber zehn Minuten später stand der Besitzer erleichtert vor uns.

    Vor einigen Jahren lief das mal reichlich anders: wir riefen eine der Nummern an und fragten den anderen, ob er den Besitzer eventuell informieren könne. Kurz drauf wurde das Gerät auch abgeholt – aber nicht vom Besitzer, sondern vom Angerufenen, der sich als Besitzer ausgab! Das war aber ausgerechnet der Ex, und das gab heftiges Gezicke. Der Besitzer hat hier in der Bank noch groß mit weiß Gott was gedroht, sollte er sein Gerät nicht wiederkriegen…
    (Wir haben dann aber zum Glück nichts mehr gehört.)

  10. Sash sagt:

    @Aro:
    Ja, eine ziemlich dumme Angewohnheit. Sollten sich lieber überlegen, warum Leute bei Anrufen der Zentrale nicht mehr rangehen …

    @Der Banker:
    Uff, sowas muss ja auch nicht sein.

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