Verlängerung 2

Ich habe Post bekommen. Vom LABO. Der Inhalt überrascht wenig, die Tatsache, dass das Ding schon vor drei Tagen in meinem Briefkasten lag, schon eher:

Auf die nächsten 5 Jahre! \o/ Quelle: Sash

Auf die nächsten 5 Jahre! \o/ Quelle: Sash

Und das meine ich ernst: Mein augenärztliches Gutachten hab ich erst am 12. oder 13. September abgeschickt und dieser Brief trägt als Ausgangsdatum den 19. September. Natürlich hab ich in Anbetracht meines durch die Sehtestwiederholung durcheinandergewürfelten Zeitplans höflich angefragt, ob eine schnelle Bearbeitung möglich wäre. Aber eine Woche? Wow! Ich meine, mein bisheriger P-Schein gilt noch bis zum 17. Oktober, so viel Eile wollte ich dem LABO gar nicht abverlangen, ich hatte nur Sorge, weil die offizielle Bearbeitungszeit gerade bei fünf Wochen liegen soll.

Insofern und gerade in Anbetracht aller Skandale, die die Wartezeit in Berliner Ämtern betreffen: Vielen vielen Dank, LABO!

Verlängerungen

War eine schöne Tour: Der Kerl ist mir am südlichsten Ende Kreuzbergs vor die Linse gelaufen und wollte bis nach Friedrichshain gebracht werden.

„Übers schlesische Tor, dann kann ich mir noch was zu essen holen!“

Dort angekommen stieg er aus und besorgte sich was kaubares. Kaum dass er hinter irgendeiner Tür verschwunden war, stand plötzlich eine attraktive Mittzwanzigerin vor meinem Wagen und erkundigte sich nach dem ungefähren Preis zum Antonplatz. Ich vermutete etwas um die 12 €, als sie allerdings verkündete, dass sie nur wissen wollte, ob ihre 21 € reichen würden, winkte ich ab und meinte:

„Locker!“

Ich hatte ihr da schon mitgeteilt, dass ich gerade besetzt bin – aber Preisschätzungen kann man dank einheitlichem Tarif ja mal wagen. Da ich allem Anschein nach aber sehr ehrlich und sympathisch zu wirken scheine, wollte sie nun unbedingt meinen Fahrgast fragen, ob sie mitfahren könne. Sein Zielpunkt lag noch nicht einmal auf der Strecke, sondern ein ganzes Stückchen ab davon. Dennoch überredete sie ihn, dass sie für die letzten zwei Kilometer mitfährt, um dann mit mir weiterzucruisen.

Mir gefiel dieser nahtlose Übergang natürlich auch, zumal es bei zwei dennoch getrennten Fahrten auch keine Diskussion übers Geld geben konnte. Zunächst unterhielten wir uns also zu dritt, dann stieg seine Winkigkeit aus. Von seiner Bude aus hatte ich dann gleich die heitere Tour mit ihr, die dann tatsächlich mit rund 13 € zu Buche schlug. Manchmal ist es praktisch, ehrlich zu wirken 😉

P-Schein-Verlängerung

Und nun ist es endlich soweit. Auch wenn es seit 3 Monaten nur davon abhing, dass ich es mal bis zum Amt schaffe:

Nötige Bestempelung, Quelle: Sash

Irgendwie ist es schon komisch, dass ausgerechnet der gar nicht so leicht zu bekommende P-Schein nach wie vor auf Papier serviert wird. Etwas zynischer könnte man natürlich dahingehend argumentierend, dass es auch egal sein kann, so lange sich ohnehin niemand für das Dokument interessiert.

Es ist schon komisch, abgesehen von 3 Sachbearbeitern, meinen Chefs und vielleicht 10 Freunden oder Kollegen seid ihr die einzigen, die das Ding überhaupt je zu Gesicht bekommen haben. Entsprechend hab ich mir auf dem Hinweg zum Amt auch gleich in der Bahn Genöle über einen Taxifahrer anhören dürfen, der nicht nur den Weg nicht kannte, sondern auf Wunsch nicht einmal sein Navi programmieren konnte. Derartiges ist mir ein einziges Mal passiert: Bei meiner allerersten Schicht…

Aber gut, wenigstens war der Amtsbesuch selbst von der eher netteren Sorte. 20 Minuten Wartezeit kann ich als unangemeldeter Besucher verkraften – und wenn man dann auch noch (trotz der fortgeschrittenen Uhrzeit) einen wirklich gut gelaunten Beamten antrifft, der zu Scherzen aufgelegt ist und alles mal eben schnell aus dem Handgelenk erledigt, dann versöhnt man sich mit dem Gedanken, das in nicht einmal 5 Jahren wieder tun zu müssen. Abgesehen von Zeit und Nerven kostet der Schein einen am Ende gerademal 2 bis 3 Euro pro Monat – das ist eigentlich doch recht gut investiertes Geld. 🙂

Ich bin trotzdem froh, jetzt erst mal wieder ein bisschen Auszeit von Ämtern aller Art zu haben!

Verlängerung (4)

Ein paar erinnern sich vielleicht noch an die anderen Verlängerungs-Artikel und wissen, dass ich von der Verlängerung meines P-Scheins rede. Die war/ist ziemlich genau jetzt fällig. Die Gültigkeit meiner bislang ersten und einzigen Fahrerlaubnis zur Fahrgastbeförderung ist seit der nullten Stunde des heutigen Tages Geschichte.

Der Grund, weswegen ich bisher keinen neuen P-Schein habe, ist nur bedingt bei mir zu suchen. Im Grunde gar nicht, denn ich war schlicht einmal mehr in meinem Leben so blöd, der telefonischen Aussage eines Amtes zu vertrauen. Bereits im Juni, also weit vor Ablauf der Frist habe ich nach dem Procedere beim LABO angefragt und dabei auch, ob ich den Antrag schon stellen sollte oder Unterlagen einschicken. Die Antwort auf beides lautete sinngemäß:

„Um Himmels Willen, nein! Soo lange vorher geht das garantiert unter. Melden sie sich 3 Wochen vor Ablauf ihres Scheins.“

Naja, schließlich hab ich dann vor ziemlich genau 3 Wochen alle Unterlagen zusammengekratzt und meinen Verlängerungsantrag gestellt. Meine Kollegen haben mich angesehen wie Autos, aber auch beim Bürgeramt hat niemand was wegen der knappen Zeit gesagt. Zusammen mit meinem Führungszeugnis ist das Ganze ans LABO gegangen und ich habe gewartet. Bis gestern.

Als dann immer noch keine Bestätigung im Briefkasten lag, dass ich den Schein abholen könnte, hab ich mich mal gemeldet. Das Ergebnis kennen Millionen von Hartz4-Empfängern, wenn es um die Beantragung lebenswichtiger Finanzspritzen geht:

„Ja nee, die Bearbeitungszeit beträgt gerade 7 Wochen…“

Oder noch besser:

„Also bisher ist da nix bearbeitet. Ihr Führungszeugnis ist da, ja…“

Menschen mit ernsthaften Problemen können wahrscheinlich nicht nachvollziehen, wie sehr mir danach war, bei dieser Aussage an die Decke zu gehen. Sicher, mein Lebensunterhalt hängt von meinem P-Schein ab, aber es ist ja nicht so, dass das LABO nicht für alle Lebenslagen kostenpflichtige Ausnahmegenehmigungen erteilen würde.

Ich hab dennoch ein bisschen meine Contenance gewahrt und darauf verwiesen, dass ich den Fehler nun aber wirklich nicht bei mir verorten könne. Daraufhin wurde ich überraschend zum Führerscheinbüro weitergeleitet. Die dortige Bearbeiterin war sehr verständnisvoll, konnte aber auch nur bemerken, dass leider nur mein Führungszeugnis angekommen sei. Ich solle aber einfach mal vorbeikommen und die Kollegen fragen, ob sie mir den Schein nicht vielleicht einfach gleich ausstellen würden.

Ist klar.

Ich habe wohl noch nie eine Behörde erlebt, die bei irgendwas, das mir ernstlich wichtig war, irgendwas mal eben so gemacht hätte, ohne dass sie auch ja alle Unterlagen mit dreifachem Durchschlag vorliegen hatte. Aber mit ziemlich mieser Laune und so gut es geht mein Aggressionspotenzial haltend hab ich mich auf den nervigen Weg gemacht.

Angekommen im LABO verwies man mich gleich in ein Zimmer ein Stockwerk höher und nachdem sie mir dort meinen Ausweis und den P-Schein abgenommen hatten, sollte ich warten. Ich hatte extra einen Thriller von Robin Cook („Das andere Kind„, scheint bisher ganz nett zu sein) eingepackt und machte mich ans Lesen.

Nach nur 5 Minuten lugte die Mitarbeiterin aus ihrem Büro, reichte mir meine beiden Scheine und drückte mir eine Ausnahmegenehmigung in die Hand. Sie bestätigte, dass die anderen Unterlagen wohl noch irgendwo im Haus lägen, aber mit dem Schrieb könne ich nun erstmal weiterarbeiten.

Et voilà:

Erstmal wieder 3 Monate auf Tour, Quelle: Sash

Besonders der letzte Satz ist interessant:

„Die Gebühr ist bei Aushändigung der Ausnahmegenehmigung zu entrichten.“

Nun, ich habe das Schriftstück ausgehändigt bekommen. Die Gebühr scheint nach einem Blick in meinen Geldbeutel 0,00 € betragen zu haben. Mit dieser Lösung kann ich wahrlich leben 😀

Verlängerung (2)

Ich schiebe Termine ja ganz gerne vor mir her. Am besten weit. Und irgendwann wird es dann halt ein wenig hektisch. Ist aber nicht weiter schlimm. Nun bin ich mal gespannt, ob bei meiner P-Schein-Verlängerung alle Räder so wie gewollt ineinander greifen. Ich bin ja gerne mal Optimist, zumindest so lange es mir ein besseres Gefühl gibt. Aber so langsam sollte ich dann doch mal loslegen:

Alles hat ein Ende, Quelle: Sash

Also hab ich heute Morgen etwas rumtelefoniert. Also genau genommen habe ich heute eigentlich alles in die Wege geleitet. Arzt gesucht und Termin gemacht, Termin beim Bürgeramt wegen des Führungszeugnisses und nochmal beim LABO gecheckt, wann und mit was ich dort aufschlagen muss / kann.

Und dabei hab ich eine verstörende Erfahrung gemacht: Eine der angerufenen Personen hat sich angehört wie eine Computerstimme, war aber keine. DAS schickt einen mal! Hätte sie sich nicht zwischendurch geräuspert, hätte ich wohl irgendwann wieder aufgelegt. Nicht, weil ich nicht mit Computern telefonieren kann, aber man sitzt echt ein bisschen wie der sprichwörtliche Ochs vorm Berg, wenn man gefragt wird:

„Wie kann ich ihnen helfen?“

Ich hab erstmal ewig rumüberlegt, wie ich das jetzt erkläre, auf welche Keywords er jetzt wohl reagiert. Aber immerhin kann man eines sagen: Professionelle Telefonstimme! 🙂

Ansonsten sollte das ja alles kein großes Problem werden. Ich atme noch, ich sehe noch gut und all die anderen Schriftstücke sind soweit blütenweiß. Es ist nun nicht so, dass ich glaube, da Panik machen zu müssen.

Aber gut: Nächste Woche Onkel Doktor, anderthalb Tage später dann Bürgeramt und dort mal nachfragen, wie lange die brauchen, um das Zeugnis zum LABO zu schicken. Dann sollten die mir den Schein auch wieder direkt vor Ort ausstellen können. Naja, warten wir es mal ab. Sie haben mir gesagt, ich solle erst kurz vorher kommen – aber ein bisschen Unsicherheit bleibt…

Kauft das Buch!

Wie kam Sash eigentlich zum Taxifahren? Das beschreibt er in seinem ersten eBook "Papa, ich geh zum Zirkus!".

Immer dranbleiben!

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Noch ein Blog?

Kleiner Tipp: Sash hat noch einen zweiten Blog, auf dem es auch gelegentlich was zu lesen gibt.

Verlängerung

Im Gegensatz zu der mir völlig unbegreiflichen Regelung beim normalen Führerschein ist Taxifahren in Deutschland kein Anrecht auf Lebenszeit. Der P-Schein muss alle 5 Jahre verlängert werden, und das steht dieses Jahr bei mir auch an.

„Wat? Jetzt schon? Aber du hast ihn doch erst seit [im Archiv blätter…] Dezember 2008!“

werden die meisten Leute sich wundern. Dem ist nicht so.

Der P-Schein ist ja die eine Sache, die Ortskundeprüfung die andere. Den P-Schein hab ich vor inzwischen 5 Jahren in Stuttgart schon bekommen, nur war er hier ohne Ortskundeprüfung für Berlin nicht gültig. Man kann die Logik mögen oder hassen – am Ende bleibt, dass ich meinen P-Schein dieses Jahr verlängern muss. Das ist nicht weiter dramatisch, aber ein bisschen Rennerei wird es schon. Zumal natürlich auch noch just jetzt mein Personalausweis abgelaufen ist. Der Neue ist in der Mache, danach geht es weiter.

Ich sehe es schon kommen, dass es am Ende eine ziemliche Hektik wird. Das LABO, das für die Erteilung zuständig ist, hat mich ausdrücklich darauf hingewiesen, dass ich da allerhöchstens ein paar Wochen vorher aufschlagen sollte – also ein paar Wochen bevor mein alter Schein im Oktober seine Gültigkeit verliert. Das ist zunächst erfreulich, hat aber den Nachteil, dass es dann auch mit dem Führungszeugnis komisch wird. Das muss man ja ebenfalls erst einmal beantragen, und selbst fürs Beantragen sollte man besser noch einen Termin beim Bürgeramt ausmachen. Das Bürgeramt schickt das Zeugnis dann gleich weiter. Das LABO aber meint halt auf telefonische Anfrage hin, dass ohne Verlängerungsantrag das Zeugnis wahrscheinlich irgendwo verloren gehen wird (ich weiss schon, warum ich da vorher angerufen habe 😉 ) und ich es eben erst später schicken soll.

Wenigstens an den Arzt und den Augenarzt kann ich mich aber demnächst mal heranwagen. Deren Zeugnisse gelten ein Jahr lang, da muss ich mir bloß noch was zur Bezahlung überlegen. Wobei das ja auch keine Horrorbeträge sind…

Ansonsten sollte es eigentlich keinen Stress geben. Der Amtsarzt ist insgesamt ziemlich unproblematisch und überprüft eigentlich nur, ob man nach 5 Kniebeugen vielleicht explodiert. Bei den Fragebögen über Narkolepsie und Drogenabhängigkeit kann man ja schwindeln ;).  Das mit dem Sehen verhält sich ähnlich, und da (den Untersuchungsbögen nach) sogar Einäugigkeit nicht zwingend ein Ausschlusskriterium darstellt, kann ich weiterhin beim Trinken den Löffel in den Kaffeetasse lassen. Fehlt noch ein Auszug aus der Flensburger Highscoreliste, und meine 3 Punkte von der „roten“ Ampel (Vielen Dank hier nochmal an die Berliner Polizei!) sind inzwischen wieder verjährt. Ansonsten sollte es keine Gründe geben, warum ich den Schein nicht kriege.

Ich bin nur heilfroh, dass ich den Funktions- und Leistungstest erst wieder in 30 Jahren machen muss. Das ist ja das einzig wirklich nervige, was einem auf dem Weg zum P-Schein neben der Ortskundeprüfung begegnet. Ich bin weiterhin dafür, dass man stattdessen einen Fahrsimulatortest macht. Ich bin nämlich nicht sonderlich gut darin, unbekannte Computerspiele gleich mal auf Anhieb perfekt umzusetzen. Dagegen hab ich im Auto in Gefahrensituationen noch nie wirklich falsch reagiert.
Aber wie gesagt: Der Spaß steht erst mit 60 Jahren wieder an 🙂

Aber zunächst hab ich vor allem mal einen neuen Ausweis, der (und das ist das einzig vorteilhafte daran) endlich mal ungefaltet ins Portemonnaie passt. Der Rest kommt dann später. Und ab Oktober hab ich dann wieder 5 Jahre Ruhe.