Wenn sie es wollen …

Was ich nicht verstehe, sind Menschen, die absichtlich nach einem Grund suchen, sich aufzuregen. Oder überhaupt zu ärgern. Die Welt ist schlecht genug, man kann ausreichend Energie aufbringen, sich um die zu sorgen, denen es wirklich schlecht geht.

Nun aber er. Großgewachsener Teil eines Ehepaars, das mir nachts als Winker an einer  U-Bahn-Station ins Auto gefallen war. Beim Einstieg bereits bot seine zierliche Frau ihm an, doch auf der Beifahrerseite einzusteigen. Wollte er nicht. Also quetschte er sich hinter mich, woraufhin ich sogar wohlwollend meine Sitzlehne etwas steiler stellte. Obwohl ich eh nicht zu den Liegendfahrern zähle.

Keine zwei Minuten später kam dann gehässig von hinten:

„Mann Mann Mann, ist ja ziemlich wenig Platz in so ’nem Opel!“

Während ich noch mit mir gerungen hab, ob ich dem Vollidioten meine Meinung geige, hatte das schon seine reizende Gattin übernommen:

„Tja, Schatz, ich trau’s mich ja kaum zu sagen, aber: Ich hab hier RICHTIG VIEL PLATZ!“

Also hab ich’s gelassen. Er hatte seine angetrautemessene Strafe ja schon erhalten. 😉

11 Kommentare bis “Wenn sie es wollen …”

  1. Gibt es immer wieder – Kunden (oder in meinem Fall durchaus auch Patienten), die nur rein kommen, um miese Stimmung zu verbreiten und sich (sinnbefreit) zu beschweren. Insbesondere dann, wenn sie selber mit einem einigen Blick vorher das Problem hätten vermeiden können…

    …oder um einfach Stress um des Stresses Willen zu produzieren. So wie hier: https://knicksfussnoten.wordpress.com/2017/04/12/generika/

  2. Walter Erwin Salz sagt:

    …es liegt mir nichts ferner, als Sie schwach von der Seite anzureden, dennoch möchte ich darauf hinweisen, dass Sie als Apotheker ganz gewiss keine Patienten haben, sondern ausschließlich Kunden.

  3. Taxi 123 sagt:

    Opel ist halt ein Kleinwagenhersteller, habe anderthalb Jahre für die Fahrzeugauswahl investiert und es ist ein Skoda Superb geworden – jetzt beschwert sich keiner mehr.

  4. Sash sagt:

    @gedankenknick:
    Das stimmt. Aber man darf als Dienstleister ruhig immer mal wieder drauf hinweisen. 😉
    Und zu deiner Geschichte: WTF?

    @Walter Erwin Salz:
    Es gibt genügend Taxikunden, die umgangssprachlich auch als Patienten gehandelt werden, da sollte sich das ein Apotheker auch rausnehmen können. 😉

    @Taxi 123:
    Weil die Leute keine Schublade mehr zum Einsortieren haben?

  5. Henrik sagt:

    Natürlich haben auch Apotheker Patienten. Die sind genauso Heilberufler wie Ärzte auch, wirken ebenso an der Therapie mit und sind initial um das Wohl des Patienten besorgt. Und „aber die wollen ja Gewinn machen“ – auch Ärzte bieten IGeL an. Das sind dann auch Kunden.
    Hier kann man durchaus mehr differenzieren, bitte

  6. @Henrik:
    Ich bin es in den letzen Jahren gewöhnt, dass völlig fachfremnde Personen mir als Apotheker sagen, was ich
    – (nicht) kann: irgendetwas ordentlich und sinnvoll machen
    – (nicht) habe: Ahnung
    – will: Immer nur das Beste meiner „Kunden“ – nähmlich ihr Taschengeld…
    Ist schon Gewöhnung, ich nehme das nicht mehr so schwer. Die niedergelassene & unabhängige Apotheke wird demnächst sowieso abgeschafft, zumindest wenn SPD und/oder Grüne und/oder FDP an die Macht kommen. Schweden, Norwegen und England lassen grüßen – da ist eh alles viel besser… *schulterzuck*

  7. Walter Erwin Salz sagt:

    Ich habe in meinem Kommentar all die Dinge, über die sich hier echauffiert wird, mit keiner Silbe angesprochen. Warum Sie so grundlos wehleidig reagieren, erschließt sich mir ebenso wenig, wie ihre Politikkritik.

  8. @Walter Erwin Salz:
    Zu ihrem ersten Kommentar mich betreffend: Offensichtlich keine Ahnung von meinem (Heil-)Beruf haben, aber mir meine 15 Jahre Berufserfahrung erklären. Wie wärs einfach selber 5 Jahre Pharmazie zu studieren, dann 15 Jahre in einer öffentlichen Apotheke zu arbeiten, und mir DANACH zu erklären, dass ich „gewiss keine Patienten habe“?

    Zu ihrem zweiten Kommentar:
    a) Habe ich AN SIE eine Antwort geschrieben? Wieso fühlen Sie sich denn angesprochen? Weil der Schuh doch passt? 😉
    b) Die letzten 20 Jahre, die die (deutsche) Politik aller Couleur an (m)einem ganzen Berufsstand sägt, und auch nicht den sinnvollsten Argumenten zugänglich ist, sollen mich nicht politikverdrossen machen? Ich erinnere hier mal an ein Zitat unseres ehemaligen (deutschen) Gesundheitsministers Daniel Bahr zum Thema ´Spargesetze zu Lasten der Apotheken´: „Die Zitrone Apotheke ist noch nicht ausgequetscht!“ Diesen Satz hat er nicht aus Versehen irgendwo gesagt, sondern in einer vorbereiteren Rede auf einer Apothekertagung. Wissen Sie, was man mit ausgequetschten Zitronen macht? Man wirft sie in die Abfalltonne… Ich könnte Sie mit Links und Zitaten bombardieren und hier komplett den Rahmen sprengen, mit falschen Versprechen und offenen Drohungen der (deutschen) Politik un der deutschen gKV gegen (deutsche) Apotheken in den letzten 20 Jahren – aber ich möchte Ihnen den Spaß nicht verderben, dies alles selber herauszufinden.
    Und – so viel sei noch gesagt – wer mir erklärt, dass ich keine Patienten, sondern „bloß“ Kunden habe (und betreue, aber egal), der gibt mir sehr wohl zu verstehen, dass ich von meinem Beruf keine Ahnung hätte…

    Apothekenbashing – insbesondere gegen niedergelassene, inhabergeführte Kleinbetriebe – ist in Deutschland seit Jahren en voge – bei den gKVen, in Medien wie in der Politik. Nur bei meinen Stamm-„Kunden“ komischer Weise nicht – aber vielleicht sind die einfach zu uninformiert. Also lieber nicht in die nächste (deutsche) Apotheke gehen und die Apothekenleiterin nach Gesundheitspolitik befragen – die dann beklagten Fakten(!) passen eh nicht zu Ihrem Weltbild. In Österreich mag das vielleicht anders sein…

    Ach ja – und „wehleidig reagieren“ samt „echauffieren“ (als Synonym von hineinsteigern, wüten, empören, entrüsten usw.) ist schon ein bisschen widersprüchlich. Letzteres sogar in 3 Feststellungssätze hineinzuinterpretieren ist m.E. … kreativ.

    @Sash:
    Ich bitte um Verzeihung für das Entgleisen des OT-Themas hier.

  9. Walter Erwin Salz sagt:

    Nur eine kurze Replik meinerseits, um die Geduld mit OT Themen nicht überzustrapazieren:

    – Nicht ich fühle mich angegriffen, sondern Sie offenbar.

    – Sie verlieren wiederholt (und meines Erachtens grundlos) die Fassung.

    – zu ihrem a)
    Ja, ich habe mich angesprochen gefühlt, sollten Sie nicht meinen Kommentar gemeint haben, irre ich. Gleichzeitig bleibe ich dabei: keines der Themen, dass Sie ansprechen, habe ich in meinem Kommentar erwähnt.

    Andere Dinge wie Bashing oder sonstiges Absurdes lasse ich unkommentiert – ich kann, werde und will nicht für Ihren Frust als Projektionsfläche dienen.

  10. Huch, ich habe die Fassung verlohren? Ist mir gar nicht aufgefallen. Na, dann geh ich die mal suchen…

  11. Sash sagt:

    @gedankenknick:
    OT ist vollkommen verziehen, denn ich kann die Argumentation nachvollziehen. Ein baldiges Runterkommen wäre dennoch nett. 😉

    @Walter Erwin Salz:
    Auch Ihnen sei ans Herz gelegt, die Ruhe zu bewahren. Mir liegt es fern, alles ihrerseits Gesagte falsch zu finden, aber Sie waren es, die wegen eines einzigen Wortes die Diskussion begonnen haben, noch dazu mit (meiner Meinung nach) weniger stichhaltigen Argumenten.

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