„Hey, hey, erst einmal eine Frage: Ich bin Polizeibeamter!“
Interessante Defintion des Wortes „Frage“.
„Ich hab kein Geld, gar nix. Keine EC-Karte, kein Bargeld …“
„OK.“
„Würdest Du mich heimfahren und ich …“
Uff. Er wird es kaum erahnt haben, aber die letzte „Zechprellerin“ behauptete, sie wäre Polizistin. So gesehen ein eher suboptimaler Start. Aber er fuhr erheblich besser fort:
„Könnten wir bei mir zuhause halten, ich springe hoch und gebe Dir das Geld?“
„Kein Problem. Sowas kommt öfter vor.“
Seit der Kartenannahmepflicht zwar seltener, aber ja, auch jetzt noch. Kein Ding, ehrlich. Immer wieder: Ich hab in nunmehr über acht Jahren Nachtschicht vielleicht 120 bis 150€ Umsatz letzten Endes nicht gesehen. Locker die Hälfte haben am Ende demente Kunden ausgemacht, der Rest hat sich eher zusammengeläppert. Hier mal ein Euro zu wenig, da mal drei. Zuhause Geld holen hat nur einer mal bei weniger als einem Zehner versemmelt. Aber der war bekifft wie eine Horde Amsterdam-Touristen und am Ende hab ich die Kohle dann doch gekriegt.
„Ich hab auch schon mal ’nem Taxifahrer meine Uhr vermacht, so als Pfand. Geht jetzt halt schlecht, weil ich nur ’ne Billig-Uhr dabei hab …“
„Aber …“
„Nee, die hat vielleicht 100 € gekostet, aber …“
„Na dann reicht sie mir als Pfand für eine Tour von vielleicht 20€ ja locker!“
Damit könnte die Sache in Ordnung sein. Trotz der Geschichte mit dem Einkaufs- und Verkaufspreis, dem Wertverlust etc. pp.
Aber er hat sich bei der Abgabe weiterhin entschuldigt, dass er ja nix „richtiges“ dalassen könne.
Den Ansatz verstehe ich gut und ich bin froh, dass er so gedacht hat. Aber am Ende hab ich natürlich einfach die Uhr rausgerückt und im Gegenzug den Preis für die Tour plus mehr als einen Fünfer Trinkgeld bekommen. Für mein „Vertrauen“.
Ich weiß, dass Taxifahren teuer ist und ja, natürlich will ich meine Bezahlung sicherstellen. Andererseits glaube ich, dass ich im Gegenzug trotzdem schmunzeln darf, wenn jemand so unverhältnismäßig Panik schiebt, oder?