Fremd in der eigenen Stadt

„Und kannst Du mir sagen, ob das Hotel ok ist, so qualitativ?“

„Ganz ehrlich: Nein. Ich hab eine Wohnung in Berlin, entsprechend schlafe ich hier selten im Hotel.“

„Haha, ja, so geht’s mir ja eigentlich auch …“

Hat mich gefreut, dass er dieser Argumentation so bereitwillig gefolgt ist. Aber von der Sache her isses ja wirklich so. Ausgerechnet bei Hotels! Dass ich Museen schon besucht, in Restaurants schon gegessen oder in Clubs schon getanzt habe … das sind ja sehr naheliegende Gedanken – obwohl meine Erfahrungen auch diesbezüglich sehr überschaubar sind. Aber wer bucht als Einheimischer schon mal ein Hotel?

Wie er genau in die Situation geraten ist, hat er nicht erzählt. Seine Erklärung, dass er eigentlich Familie hat, jetzt aber unbedingt mal 3 Nächte außerhalb schlafen müsse, hat mich fragend und mit ungesundem Kopfkino hinterlassen.

Vergleichsweise glücklich war ich indes mit seinen Ansprüchen. Das Intercity direkt im Ostbahnhof war ihm zu teuer, das Ibis gegenüber auch – obwohl wir da zunächst die Preistafel begutachten sollten. Das A&O in der Köpenicker hingegen war ihm zu Low-Budget, also hat die Fahrt wenigstens auf 8,50 € gereicht: Zum Moritzplatz ans Motel One.

Wie so oft werde ich nie erfahren, was es mit der Fahrt auf sich hatte. Aber immerhin fand er mich super hilfreich. 🙂

21 Kommentare bis “Fremd in der eigenen Stadt”

  1. Joe sagt:

    Wasserschaden, Feuer, Einbruch,Ehebruch?

  2. Sash sagt:

    @Joe:
    Das ist es ja: Alles möglich!

  3. sb sagt:

    Mir fällt noch Schreibaby ein

  4. Marco sagt:

    Naja, die Frage „Und kannst Du mir sagen, ob das Hotel ok ist, so qualitativ?“ kann ja nicht nur aus eigenen Erfahrungen beantwortet werden, sondern evtl. auch aus Gesprächen mit früheren Kunden. Z.B. würde der Frager es sicherlich als hilfreich ansehen, wenn du sinngemäß antworten könntest „Ich habe schon oft Fahrgäste von hier abgeholt und viele haben von dem Hotel geschwärmt“ oder eben umgekehrt.

    Insofern finde ich die Frage an einen Taxifahrer zumindest mal nicht abwegig.

  5. Edgar sagt:

    es gibt auch Hotelbewertungsseiten , sogar mit Preisen 🙂
    So als tipp für den Fahrgast ;))))

  6. Cliff McLane sagt:

    Ich stimme @sb zu, Schreibaby war schon für manchen Mann ein Grund, kurzzeitig mal außerhalb zu übernachten. Ich hatte auch mal einen gestressten Vater zwei Nächte lang zu Gast. Ist ja auch wirklich schwierig, wenn man einen Vollzeitjob hat (und in unserem Fall damals eigentlich mehr als Vollzeit, Zehn-Stunden-Tage waren die Regel) und dann mit zwei Stunden Schlaf pro Nacht auskommen soll. Dazu dann noch Präzisionsarbeit, wo es auf hunderstel Millimeter ankommt: Das machst du nicht im Halbschlaf.

    Es ist für Väter von Schreibabys schon manchmal vernünftig, sich eine Auszeit von der Familie zu nehmen und sich mal auszuschlafen, wenn Elternzeit oder Urlaub nicht möglich sind.

    Dasselbe gestehe ich natürlich auch den Müttern zu, aber während der Stillzeit ist das eben technisch nicht möglich.

  7. Mic ha sagt:

    Vielleicht hat sich seine Ehefrau über Nacht in einen großen Käfer verwandelt, der nun nicht mehr aus dem Schlafzimmer (Schüchternheit) kommen möchte. Da ihm aber die Couch zu unkomfortabel und der Boden zu hart ist, sucht er seinen Schlaf im Hotelbett.

  8. Daarin sagt:

    Vielleicht wurde seine Familie auch von Aliens entführt und weil ihm das keiner glauben würde haut er jetzt erstmal ab um zu überlegen was er machen kann. Möglich ist alles.

  9. lejupp sagt:

    Schwiegermutter im Haus, ganz klar!

  10. hrururur sagt:

    Wenn mein Kerl mich mal OHNE AUSGLEICH mit einem Schreibaby sitzen lässt, kann er gleich ganz gehen. Aber dann werde ich richtig ungemütlich und der wird keinen Cent mehr, als das Existenzminimum für sich behalten… Wer sich auf ein Kind einlässt, muss da durch. Das ist kein Hobby, dass man dann halt mal unterbricht.

    Und wenn er ein Kind will, kriegt er vorher erst nen Hund. Bis er den nicht vernünftig alleine versorgt, wird weiter verhütet…

  11. Jochen sagt:

    @hru… Mit dir sollte man(n) wohl eh besser kein Kind zeugen. bei dem Schwachsinn den du schreibst, da hat Cliff schon absolut recht. Schlafmangel kann ja auch schnell riskant werden. Dir ist also ein Arbeitsunfall deines „liebsten“ dann lieber?

  12. Walnuß sagt:

    @lejupp
    Made my day! 😀

    @hrururur
    Eine Frau wie dich würde jeder mit Verstand sitzen lassen. Bevor ich mich so behandeln lassen würde gehe ich lieber zur Fremdenlegion…

    Thema Hotel:
    Das billigste, das annehmbar sauber ist, ist grade teuer genug. Am besten bei Airbnb oder Wimdu gucken, da gibts oft einzelne Zimmer für drei Nächte billiger als ein Hotelzimmer für eine Nacht.

  13. Die Horst sagt:

    Die Huhur hat recht und richtig in Arsch latschen den Typ!

  14. Sash sagt:

    @Jochen und Walnuß:
    Orr, echt jetzt? Ich dachte nicht, dass es da irgendwelchen Diskussionsbedarf gibt, aber gut. Ich halte es mit hrururur und Die Horst. Also mir entzieht sich ja schon völlig, wie man beim Thema auswärts schlafen müssen als erstes ausgerechnet an die Flucht vor dem eigenen Kind denken kann, so richtik hakt’s dann ja aber wohl, wenn Gegenstimmen erstmal persönlich angegriffen werden.
    Da Ihr im Gegensatz zu hrururur bisher auch häufiger durch vernünftige Beiträge aufgefallen seid, würde ich an der Stelle Euch beiden im Falle eines Nichteinverständnisses mit mir oder anderen hier nahelegen, einen der Links zu nutzen, die andere Seiten im Netz, jenseits von GNIT, als Ziel haben.

  15. Cliff McLane sagt:

    @hrur(undsoweiter)
    > wenn er ein Kind will, kriegt er vorher erst nen Hund

    Zu einfach. Hund ist ein primitives Tier, das tut nach zwei Wochen was man ihm sagt. Ich würde Katzen empfehlen; ich verstehe sie zwar (ja, ich kann fließend Katzisch), aber die ändern ihre Meinung alle zwei Minuten. Da muss man flexibel sein.

  16. Andreas sagt:

    Um mal aufs Kernthema zu antworten – spezifisch as MotelOne am Moritzplatz ist gut, das ist so mein „go-to-Hotel“ für Berlin, alternativ das am Alex oder an der Urania (wobei mir jenes etwas dämlicher zu erreichen ist).

    Die Motel Ones haben einen deutschlandweit guten, durchgängigen Standard, der für ein paar Tage mehr als angenehm ist. Und meines Erachtens mehr bringt als kostet 😉

    Was auch „okay“ ist für Berlin, sind die Best Westerns an der Samariterstrasse, als auch am Deutschen Theater Ecke Friedrichstrasse. Die sind dann allerdings schon mehr budget / weniger begeisternd für ihr Geld. Aber immer noch ganz gut für drei Nächte.

    Soviel zum Hoteltalk für Berlin in drei Minuten Tipperei 😉

  17. Sam sagt:

    Übrigens gibt es eine Aktion, ich glaube immer im Januar, bei der Berliner die in Berlin ansässigen Hotels deutlich günstiger belegen können. Das Kontingent für die ‚guten‘ ist natürlich relativ schnell weg. Aber wenn man mal den Hochzeitstag im Adlon feiern möchte… 😀

    @Schreibaby: ich weiß auch noch nicht, warum alle der Meinung sind die Frau würde mit einem Baby nicht ebenfalls arbeiten gehen. Spätestens dann ist jegliche Argumentation für ‚der Vater schläft mal außerhalb‘ weg.
    Aber auch so gilt: Schlafentzug ist nicht umsonst eine beliebte Foltermethode. Für alle Beteiligten. Wie man sich der Verantwortung dem eigenen Kind und der eigenen Partnerin gegenüber entziehen kann ist mir ein Rätsel, zumindest wenn man beide dauerhaft im Leben behalten möchte.
    Und nicht vergessen: Haushalts- und Verkehrsunfälle (Spaziergang, Einkauf) können durch Übermüdung genauso tödlich enden wie Arbeitsunfälle.

  18. hrururur sagt:

    @Jochen: Die Frau darf also nicht arbeiten, soso. Und ich hab das „ohne Ausgleich“ extra noch betont… Solange ich die gleiche Möglichkeit bekomme und er dann alleine mit dem Blag bleibt, ist doch alles im Lack.

    @Walnuß: Auf Männer wie dich verzichtet jede Frau mit Vergnügen… Bevor wir mit einem Schreibaby alleine gelassen werden, weil der feine Herr nur vorher das Vergnügen wollte, verzichten wir lieber darauf uns den Körper zu ruinieren und die Rentenbeiträge…

    @Sash: Ich falle demnach durch unvernünftige Beiträge auf? Pippi Langstrumpf des Internets, wuhuuu 😀

    @Cliff: Ich will aber keine Katze und die hält sich ja nen Dosenöffner. Der werte Kerl darf schön bei Schietwetter seinen pelzigen A*sch in die Kälte bewegen und mit nem Gefrierbeutel hinter dem Köter her rennen…

  19. Edgar sagt:

    @ hrururur: Wenn ich deine Beiträge lese, vergeht mir die Lust aufs Kindermachen gänzlich …….

  20. hrururur sagt:

    @Edgar: Das ist gut

  21. Michael sagt:

    @Schreibaby: man stelle sich jetzt mal vor, der Kerl hat in drei Tagen einen wichtigen Termin, bei dem er ausgeschlafen sein muss – eine wichtige Pruefung oder sowas. Da halt ich es dann schon fuer moeglich, dass man dann mal Geld an ein Hotel abdrueckt – und das vermutlich auch noch mit dem Segen der Partnerin, ganz egal ob die nun nen Ausgleich dafuer haben will oder nicht.

    @hru….: in ner gleichberechtigten Partnerschaft sollten beide gleich viel geben und nehmen. Aber diese Bilanz muss nicht zu jedem Zeitpunkt ausgeglichen sein …

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