MoMa über Uber

Hab gerade nach einem Tipp das ZDF-Morgenmagazin eingeschaltet, weil dort ein Beitrag zum Thema Uber angesetzt war. Und ich muss sagen: ich bin positiv überrascht. Natürlich darf dort auch ein Firmensprecher mal kurz über „die neue Form des Teilens“ reden und natürlich fällt in einer Moderation das scheinbar auf ewig festgetackerte Wort „Mitfahrgelegenheit“, mit der Uber sein Angebot verfälscht.
Aber es werden alle rechtlichen Bedenken genannt und als Stimme der Berliner Taxifahrer haben sie sich Richard Leipold ausgesucht, der mir als Chef der BTV von all unseren Funktionären bisher am häufigsten positiv aufgefallen ist – und der wie gewohnt souverän und dennoch ohne martialisches Kriegsvokabular über die Vorschriften in der Personenbeförderung gesprochen hat.

(Wenn ich richtig gehört habe, hat sich allerdings ein kleiner Fehler eingeschlichen, als Leipold gesagt hat, dass Uber, wenn sie sich an alle Regeln halten, wegen der Tarifbindung nicht mehr billiger als Taxen sein könnten. Das würde natürlich nur gelten, wenn Uber direkt ins Taxigeschäft einsteigt. Die wahrscheinlichere Variante „Mietwagen“ obliegt dieser Bindung natürlich nicht. Dann würde es sich nur einfach entweder für Uber oder die Fahrer nicht mehr lohnen. 😉
Da ich aber inzwischen einige Interviews hinter mir habe, könnte ich mir auch einen ungeschickten Schnitt oder dergleichen vorstellen, der zu dieser Aussage geführt hat. Ich wollte es nur mal anmerken.)

Ansonsten ist es wirklich schön zu sehen, dass wir da langsam mal auf einem vernünftigen Niveau angekommen sind, auf dem man sich vielleicht wirklich mal über weiterführende Themen wie  z.B. sinnvolle Anpassungen des PbefG unterhalten kann – ohne auf das Uber-Niveau abzurutschen und über Kartelle und Arschlöcher rumzupöbeln.

Noch weiß ich übrigens nicht, was es mit der im Bericht angesprochenen Klage von Leipold auf sich hat, aber ich möchte mal meine in dem Fall wirklich nur auf Gefühlen beruhende Meinung in den Raum stellen:

Ich glaube, Uber hat sich mit Deutschland verhoben. Sie verballern immer noch Geld ohne Ende für Werbung und schenken trotzdem auch den Fahrern noch welches. Trotz alledem ist der Hype langsam am Abflachen und die Medienberichte werden immer kritischer und ersticken nicht mehr in der Konfusion der Anfangstage, als noch niemand UberPop von UberBlack unterscheiden konnte und auch sonst nur mal recherchiert wurde, wie ein Taxi eigentlich so aussieht und ob es wirklich so viele davon gibt, wie alle behaupten. Und unter jeder Social-Media-Werbung häufen sich in den Kommentaren die Hinweise auf die Schwierigkeiten, die den Fahrern drohen.

Ich bin in dem Spiel parteiisch, keine Frage. Aber ich glaube, im Gegensatz zu Uber brauche ich mich nicht vor einer Versachlichung der Diskussion fürchten …

Ob und bis wann der Beitrag online zu finden sein wird, weiß ich leider nicht, freue mich aber über Nachträge dazu in den Kommentaren. Die Seite des Morgenmagazins ist jedenfalls morgenmagazin.zdf.de.


PS: Bis 9.00 Uhr heute früh wird der Beitrag sicher auch noch ein paarmal wiederholt.

PPS: Hier der Link zum Video direkt. (und nicht genau das, was ich gesehen habe). Ist zudem auch nur eine Woche gültig. (Danke an die Hinweisgeber!)

80 Kommentare bis “MoMa über Uber”

  1. taxe 9999 sagt:

    nun, die aussage von leipold, dass wenn sich uber an alle regeln halten würde (….genau – taxitarifbindung ist natürlich quatsch; ubers geschäftsmodell ist kein taxiverkehr sondern wenn dann betrieb eines mietwagens) sie nicht mehr billiger sein könnten als taxen, ist halt falsch. wenn der uber–fahrer geld für eine gewerbliche insassenversicherung ausgeben müsste, könnte er trotzdem noch deutlich billiger sein.
    das übliche sand-in-die-augen-gestreue der verbände über die wirklichen gründe der taxiverdienstmisere in berlin.

  2. Sash sagt:

    @taxe9999:
    Ich denke nicht, dass man die zwei Dinge in einen Topf werfen sollte. Misere im Gewerbe – haste ja Recht. Und es würde uns gut stehen, das mal endlich auf den Plan zu kriegen.
    Wie ein Uber-Fahrer (merklich) günstiger sein soll, frage ich mich trotzdem. Es ist ja nicht nur die Versicherung. Es geht auch um die Ausstattung der Autos, deren Überprüfung, die Eignungsbescheinigungen etc. pp. Und nicht zuletzt die Anmeldung eines Gewerbes und die daraus resultierenden Steuern.

  3. elder taxidriver sagt:

    The New York Times:

    ‚Uber’s international expansion is not going as planned‘

  4. Sash sagt:

    @elder taxidriver:
    Interessant. Und wie gesagt: ich glaube, dass sie sich daran gewöhnen sollten …

  5. taxe 9999 sagt:

    @sash
    ausstattung der autos? was ist denn bei nem normalen zb opel mit 2 türen auf der rechten seite anders als bei nem mb200 oder nem toyota hybrid prius….
    deren überprüfung? eine überprüfung einer taxe findet nicht statt. kostet also auch nix. noch nicht mal alle 5 jahre, bei der konzessionsverlängerung, wird das auto von der behörde in augenschein genommen…
    eignungsbescheinigungen? also die beantragung eine konzession kostet ca 300€. dann alle 5 jahre wieder bei der verlängerung….
    etc pp? was noch….gibt’s denn noch was was richtig viel geld kostet und ein 30% billiger sein als taxen verhindern könnte?
    ach ja, doch, na klaro, hallo? die profiterwartung der taxiunternehmer natürlich. und ganz besonders ins gewicht fallend, der mehrwagenbesitzer bzw grossunternehmer im taxibusiness. und deren profit ist deutlich gestiegen in den letzten jahren. ganz im gegensatz zu den einkommen derer, die die eigentliche arbeit leisten….der fahrer/innen (inklusive der selbstfahrenden unternehmer).
    anmeldung eines gewerbes? kann er doch machen. kostet nur ne bearbeitungsgebühr beim finanzamt. so um die 20€.
    und steuern zahlen? ja warum denn nicht. musst ja erstmal mehr als den freibetrag verdienen ab dem du steuerpflichtig wirst. 11.000€ oder 15.000€ sinds momentan soweit ich weiss.

  6. taxe 9999 sagt:

    @elder taxidriver, @sash

    ….hmm…gestern gelesen, dass uber in hamburg wieder aktiv sein darf. die einstweilige verfügung gegen uber wurde aufgehoben.

  7. elder taxidriver sagt:

    Taxe viermaldieneun, jetzt hast Du aber vor lauter Furor unter anderem ganz vergessen, dass Taxen jedes Jahr zum TÜV müssen..

  8. elder taxidriver sagt:

    Tja , Lyra, so mäuseschlau war ich auch. Und es stimmt immer noch.

  9. elder taxidriver sagt:

    Aber vielen Dank für den Link.. Erstmal kucken was ‚rebuked‘ heißt

  10. Sash sagt:

    @taxe9999:
    Ach, herrlich … ein Idiot. -.-
    Halte mal bitte den Ball flach, nur weil Du irgendwann und irgendwo schlechte Erfahrungen mit Taxen gemacht hast, ok?
    Ich weiß, dass sich das scheiße anfühlt, aber Anekdoten sind keine Daten.
    Nur mal als Beispiel: Taxen müsen jährlich zum TÜV. Du hattest ein Auto, bei dem das (wahrscheinlich) nicht zutraf? OK, dann die Überraschung: genau das versucht Uber zu legalisieren.
    Konzessionen kosten nicht überall gleich viel. Hier mal ein paar hundert Euro, in München z.B. mehrere zehntausend.
    Deine ulkige Idee der Profiterwartung … wach auf, du dummer Vollpfosten! Wenn Du im Ernst glaubst, das Gewerbe sei eine Goldgrube, dann melde dich doch bei Uber als Fahrer an und teil mir nach einem Jahr deinen Gewinn nach dem Abzug von Steuer, Versicherungen, Fahrzeugverschleiß und deinem lächerlichen Lohn mit. Zeige mir die Millionen oder hunderttausend Euro auf deinem Konto! Nur zu!
    Die Welt ist nicht so, wie sie Dir passen würde. Leider, muss ich als Taxifahrer mal dazusagen. Ich – und meine Chefs – hätten freilich nix gegen die Geldpresse, die Du uns unterstellst. Und ja: ich arbeite für einen „Großunternehmer“ mit Mehrwagenbesitz. Aber auch wenn mein Chef mehr verdient als ich: ich bin prozentual am Umsatz beteiligt, arg viel fairer kann man wohl kaum beteiligt sein am Unternehmensgewinn, oder?
    Und ja: der Steuerfreibetrag ist „hoch“. Aber laut Uber ist das ja nur eine „Mitfahrzentrale“, also betrifft das wohl nur Leute, die sich irgendwoher ein Auto leisten können. Und wenn man schon einen „Hauptjob“ hat – na, wie weit wird’s da wohl in der Regel sein bis zum Freibetrag?

  11. elder taxidriver sagt:

    Hmm, das ‚Einstweilige‘ begleitet uns sicher noch ’ne gute Weile das liegt ja in der Natur des Wortes..

  12. taxe 9999 sagt:

    ich denke der einzige kritische punkt, der uber das geschäft verderben könnte, ist: ist es nun nur liebhaberei oder ein richtiges gewerbe. dass uber, wie in den medien zu lesen war, inzwischen keinen fahrpreis mehr, sondern nur noch die kosten pro kilometer (0,35€ bei auto xyz) angibt und ansonsten nur noch ein trinkgeld ‚fällig‘ wird (was uber den fahrer mit seinen ‚interessanten kennengelernten leuten‘ aushandeln lässt), zeigt doch dass hier der haken der ganzen geschichte liegt.
    aber so what, mach ma halt ein gewerbe draus.

  13. Sash sagt:

    @taxe9999:
    PS: Sorry für die eigentlich unangebrachten Angriffe. Ist eigentlich nicht meine Art. Aber diese Unterstellung von Profitgier ist für mich als im Gewerbe beschäftigten Fahrer mit guten Kontakten zu Chefs und Selbständigen einfach schwer zu ertragen. Hier kämpfen alle irgendwie geradeso ums Überleben und um irgendwas um die 1000 bis 2000 Euro im Monat. Und das, weil keiner irgendwie mal von außen eingreift.
    Da tut es einfach weh, solche realitätsfremden Unterstellungen Tag für Tag hinzunehmen. Also nimm’s bitte nicht persönlich, sondern sieh es als Angriff auf dummdreiste Vorwürfe, die uns immer wieder treffen, weil offenbar jeder Hauch von Ahnung fehlt …

  14. Lyra sagt:

    Zum Link: Ich finde es halt wichtig wenn dinge Zititert werden, diese auch in einem Zeitlichen Kontext zu setzen. 😉 Das der Artikel von April ist zeigt, dass es auch da schon in den USA kritische Bericht erstattung gab.
    Ansonsten finde ich links zu Informationsquellen auch nie schlecht.
    Insbesondere @taxe9999 einfach was behaupten kann jeder. Aber in welchen „Medien“ war wann was zu lesen? (Und danach können wir mal über den Inhalt deiner Aussage reden.)

  15. taxe 9999 sagt:

    @sash
    oh, da bist du ziemlich schief gewickelt. ich habe keine schlechten erfahrungen mit taxen irgendwann und irgendwo gemacht. mein antrieb mich hier zu beteiligen sind keine anekdoten sondern meine erfahrungen als taxifahrer seit 1975 und seit 1980 als selbstfahrender unternehmer.

    taxen müssen jährlich zum tüv? stimmt. aber kostet ca 90€ einmal im jahr. auch nicht der immense kostensteigerungsfaktor wenn das uber auch bezahlen müsste.
    ‚Konzessionen kosten nicht überall gleich viel‘: stimmt. überall, ausser in berlin und hamburg, kann mit konzessionen gehandelt werden. was in wahrscheinlich in den meisten fällen als altersicherung der unternehmer dient. in berlin aber fallen halt nur die 300€ als verwaltungsgebühren an.
    ‚Deine ulkige Idee der Profiterwartung … wach auf, du dummer Vollpfosten!‘: nun, rechne dir doch mal aus was eine taxe, die mit nem tagfahrer und nem nachtfahrer besetzt ist, im monat an umsatz macht. und was dem an kosten gegenüber steht. und das in einem unternehmer mit zb 200 taxen. da kommt ein ordentliches sümmchen für die gesellschafter zusammen.
    ‚Und wenn man schon einen “Hauptjob” hat ‚: woher weisst du denn, dass der uberfahrer einen hauptjob hat?

  16. Petra sagt:

    @taxe 9999
    Wenn man so gar keine Ahnung hat, sollte man lieber leise treten ;o))
    Ein Gewerbe meldet man beim zuständigen Gewerbeamt seines Wohnortes an.
    Daraufhin werden sich die zuständigen „handaufhaltenden“ Ämter wie IHK, Finanz- und Arbeitsamt melden.
    Die Grenzen für die verschiedenen Steuern sind unterschiedlich. Als Nebenerwerbs- und Feierabendfahrer bei UberPop kommt man wahrscheinlich ohne Steuern aus, allerdings nicht ohne den Papierkram.
    Die Grenze für die Einkommenssteuer liegt bei etwa 8.000 €, Umsatzsteuer bei ab 17.500 € Umsatz im Jahr.
    Bedenklich bei bei UberPop sind m.E. die ungeklärten Versicherungsverhältnisse, da bei einem Unfall keine private Insassen-Haftpflicht zahlt, wenn es sich um eine gewerbliche Fahrt handelt. Und richtig fies ist die Masche nach Verkehrslage abzukassieren.
    Wenn man an Silvester mal eben den dreifachen Betrag zahlen dürfte, als wäre eine Heimfahrt „börsennotiert“.

  17. Lyra sagt:

    Also in den Links steht nichts über das neue Preismodel was du gesagt hast. Auch klären sie nichts zur Rechtslage, es wird nur gesagt, das Uber in Hamburg solange weiter machen darf erstmal, bis sich das Gericht in die Akten eingearbeitet hat. Selbst davon das die Verfügung aufgehoben wird steht dort nichts. „Es sei mit den Behörden mündlich verabredet, bis dahin die Unterlassungsverfügung nicht zu vollziehen, hieß es.“

  18. taxe 9999 sagt:

    @Lyra

    ok. ich such nochmal in der chronik meines browsers.

    aber erst nochmal was zu
    @petra

    ‚Bedenklich bei bei UberPop sind m.E. die ungeklärten Versicherungsverhältnisse‘: ich zahle als taxe im vierteljahr ca 220€ bei 30% für meine kfz-versicherung. also ca 73€ im monat. sind 243€ bei 100% (aber auch der uberfahrer muss nicht immer mit 100% fahren).
    also 170€ im monat mehr müsste der uberfahrer für ne gewerblich kfz-versicherung zahlen. ich denke auch das wird nicht verhindern das er billiger sein kann als ne taxe.

    aprospos verdienst…..rechnet’s euch mal aus:
    ne fahrt vom flughafen tegel nach buckow/rudow. kostet mit der taxe ca 40€.
    uber 30% billiger: 28€
    so nun zieht mal die kosten ab und staunt was dem uberfahrer davon mehr übrigbleibt als dem kutscher mit seinen 40% brutto.

  19. Sam sagt:

    Warum habe ich grade das Gefühl, das Uber schlecht informierte/ eingearbeitete Leute bezahlt, um Kommentare auf verschiedensten Plattformen zu schreiben und doch noch ein paar Dumme für ihren Dienst zu finden? Hmm..
    Gehe jetzt jedenfalls frühstücken.

  20. Sam sagt:

    PS: Beim TÜV nur die 88 Euro Gebühren zu berechnen zeigt mir übrigens mangelnde Erfahrung bei der Fahrzeughaltung oder die willentliche Verdrehung von Tatsachen. Ich zahle für meinen Kleinwagen, der alle 2 Jahre zum TÜV muss und etwa 15000 km im Jahr fährt zwischen 500-1500 Euro an Reparaturen. Er ist nicht mehr ganz jung, aber sonst noch gut in Schuss. Ein Taxi, das ein Vielfaches dieser Strecke fährt und dann jedes Jahr zum TÜV muss wird also wohl kaum mit 90 Euro auskommen. Eventuell hat man in den ersten Jahren mehr Glück mit einem Neuwagen. Und den anzuschaffen kostet sicherlich auch mehr als 90 Euro im Jahr.

  21. taxe 9999 sagt:

    @sam

    mann ey, hier ging’s nicht um reparaturkosten, sondern um die vergleichbaren kosten die beim betrieb einer taxe oder eines fahrzeugs im uber-system anfallen. und in dem fall gings um die TÜV-kosten (erwähnt von ‚elder taxidriver‘).

    ausserdem geht‘ mir nicht darum für uber zu werben, sondern dieses geschäftsmodell zu verstehen bzw realistisch einzuschätzen und auf die gefährlichkeit für das taxigewerbe abzuchecken.
    und da komme ich langsam zu der überzeugung, dass uber ne wirkliche gefahr für die taxen werden könnte – wenn nämlich die kunden im normalfall die weiteren touren mit uber machen, weil sie zwischen 20% und 40% billiger sind (ausser bei zeiten wenn supergecharged wird), dann bleiben für uns irgendwann nur noch die unlukrativen touren übrig. und davon kann dann keiner mehr leben.
    (jetzt bitte nicht der einwand von wegen dass bei ner 6,40€ tour das kosten-gewinn verhältnis natürlich am besten ist – nur von 6,40€ in der stunde kann ich nicht leben)

  22. rüdiger netz sagt:

    Hallo,hier sind wirklich doch der ein oder andere vollprofi. ich habe auch mal eine unternehmerprüfung gemacht,dort lernte ich einiges übe die kosten und pflichtbeiträge, die man/frau als taxi,bzw. mietwagenunternehmer hat. anschaffung eines fzg mit taxameter,alarmanlage,funk oder smartphone, gebühren für alles bei ihk, genehmigungsbehörden, beitrag an die funkzentrale, zwangsbeitrag bei berufsgenossenschaft (ca 30 €) jeden monat, dann so dinge wie krankenversicherung und altersvorsorge im volksmund rente genannt. es gibt mittlerweile nicht mehr soviele versicherer die taxen versichern und 100% bei haftpflicht und vollkasko betragen dann ca 4000 € im jahr. die kosten sind erstmal da, ob gefahren wird oder nicht.ob man nun eine tüv-untersuchung (ca 100€) 1 mal pro jahr oder alle 2 jahre hat ist dann egal. ( 1 Stunde arbeitszeit ??verdienstausfall). auch wenn man/frau mal ne woche urlaub macht oder was ist bei einer blöden grippe?
    ich hab mir sagen lassen das diese kosten irgendwie alle in eine kalkulation bzw. in einen tarif oder fahrpreis einfliessen .
    übrigens bei linne+krause gibt es ganz gute infos über tourenaufkommen, kalkulationen und kosten usw.
    ansonsten ist es natürlich normal , wenn jemand etwas nebenbei macht ,das es billiger ist.(vor dem internet und lange vor
    uber nannte man das :nachbarschaftshilfe oder schlicht schwarzarbeit).

  23. Mariha sagt:

    Haha, Unternehmer seit den 80ern und nicht wissen, dass der „Taxitüv“ durch die BO Kraft ca 50€ teurer ist? Also schonmal 140€ jährlich für HU. Bei der Kraftfahrzeugversicherung fallen bei 35% ungefähr 2000€ Police im Jahr an, für eine Laufleistung von ca. 65000km – bei der günstigsten Versicherung. Da die meisten Unternehmen wohl nicht auf 35% fahren und auch höhere Laufleistungen aufweisen, ist nach oben noch viel Luft. Und das Taxiunternehmen mit 200 Fahrzeugen wage ich auch stärkstens zu bezweifeln. Taxiunternehmen sind in der Regel Kleinstunternehmen mit 1-10 Fahrzeugen. Manche Unternehmen haben noch eine Spedition und ein Busunternehmen angehängt – die haben dann auch mehr Fahrzeuge, wobei ich bezweifel, dass das auch nur bei einem an der 200 kratzt… Als Taxi-, Mietwagen oder Omnibusunternehmer reicht übrigens kein Gewerbeschein, man muss eine ziemlich umfängliche spezielle Unternehmerprüfung vor der IHK ablegen bevor man überhaupt eine Konzession beantragen kann! Und diese rege Diskussion, dass jetzt Uber verlangt die „veralteten“ Gesetze zu ändern und sich einfach drüber hinweg zu setzen finde ich absolut unmöglich! Diese Regelungen wurden geschaffen um eine sinnvolle, sichere und umfängliche Beförderung zu jeder Zeit und zu annehmbaren Preisen sicher zu stellen. Also zum Beispiel damit zu Hochbestellzeiten die notwendige Stadtfahrt zum Arzt/Flughafen/Bahnhof nicht plötzlich 200$ pardon € kostet. Wenn man auf die über 50000 Taxen nur 2 Fahrer kalkuliert und die ganzen legalen Mietwagen außer acht lässt, gefährdet Uber also mindestens 100000 Arbeitsplätze. Diese zumeist kleinen Taxiunternehmer schaffen Arbeitsplätze in Deutschland, zahlen Steuern und Sozialabgaben in Deutschland und sorgen damit dafür, dass das öffentliche Leben gestützt wird. Taxiunternehmer und Fahrer geben ihr Erwirtschaftetes auch fast ausschließlich in Deutschland wieder aus. Ich bin absolut dafür, dass die Gesetze im großen und ganzen bleiben wie sie sind und nicht dafür geändert werden, dass ein ausländisches Unternehmen mit viel Milliardenkapital im Hintergrund unsere Arbeitsplätze vernichtet und nichtmal seine Gewinne hier versteuert.

  24. Der Banker sagt:

    … ja warum denn nicht. musst ja erstmal mehr als den freibetrag verdienen ab dem du steuerpflichtig wirst. 11.000€ oder 15.000€ sinds momentan soweit ich weiss.

    €15.000/Jahr – aber das ist der Umsatz und nicht der Verdienst.
    Ich kenne den Inhaber eines Onlineshops, der an Umsatz fast doppelt so viel hat, der Verdienst ist dabei aber nicht mal halb soviel.

    Und das betrifft dann auch nur die Umsatzsteuer. Man darf/muss keine erheben oder ausweisen, kann sie freilich aber auch nicht absetzen, wenn man sie selber irgendwo für seine Einkäufe bezahlen muss.
    Man ist nicht von den anderen Steuern befreit.

  25. Mariha sagt:

    Nachtrag: Habe grad mal nachgefragt: Es sind doch „nur“ 1500€ für die Kraftfahrzeugversicherung, mit 300€ SB bei Kasko

  26. Mladen sagt:

    Ein kleiner Einwurf: Presseartikel über juristische Themen sind meist so falsch und so schlecht, dass es weh tut.

    Da ist wohl folgendes passiert: Die Stadt erlässt eine Verfügung gegen Uber, dass die Dienste in HH nicht mehr angeboten werden. Zugleich bestimmt die Stadt, dass die Verfügung trotz Klage weiter Bestand haben wird und durchgesetzt wird (im Regelfall gilt das nicht). Uber klagt dann gegen Verfügung als solche und die Tatsache, dass sie weiter vollstreckt werden wird. Richter schaut sich das an, sieht, dass keine unmittelbare Gefahr von Uber gegen die Allgemeinheit ausgeht und ruft die Behörde an und macht mit ihr aus, dass die Verfügung ersteinmal nicht vollstreckt wird. Irgendeine Entscheidung über die Rechtslage als solche fällt absolut nicht.

    Uber startet heute übrigens auch in Düsserldorf und Köln: http://www.rp-online.de/nrw/staedte/duesseldorf/minister-droht-privaten-uber-fahrern-mit-bussgeld-aid-1.4438485

    Die Kommentare sind lesenswert 😉

  27. taxe 9999 sagt:

    @rüdiger netz

    was treibt dich dazu dich so heftig auszudrücken? ich habe jedenfalls bei TÜV-Rheinland in spandau für abgas und hu 2013 zusammen 98€ bezahlt. sorry.
    wir haben laut wikipedia angeblich zwischen 3000 und 4000 taxiunternehmen in berlin. und insgesamt sind’s wohl inzwischen 7800 taxen. und meines wissens nach sind ca 3500 einwagenbetriebe und der rest mehrwagenbetriebe.
    dass die meisten firmen mit 1-10 wagen sind, ist richtig. weil: ab 10 wägen brauchts einen zusätzlichen betriebsleiter.
    grossbuden mit mehr als hundert autos sollen es wohl 10 bis 20 sein. aber die haben dann einen erheblichen einfluss bei den taxiverbänden (so fern sie da mitglied sind, natürlich).

  28. taxe 9999 sagt:

    tschuldigung meinte nicht rüdiger netz sondern Mariha

  29. Leser sagt:

    Ich lese gern gnit, aber jedes mal wenn ich den Blog aufrufe ist wieder irgendetwas neues über Uber da.
    Blöd ist dass jedes zweite mal gesagt wird „Eigentlich wollte ich mich ja da raus halten/nichts mehr drüber schreiben …“ (in der Art zumindest).

    Alle Leser dieses Blogs haben mittlerweile kapiert, dass Uber sich nicht rechnet, wenn sich an geltendes Recht gehalten würde und nicht alles zum Risiko der Fahrer und Mitfahrer geht.

    Wir kennen die Meinung der Taxifahrer, sie jedes mal zu wiederholen oder anders dar zu stellen bringt nichts.
    Unternehmt was, setzt euch mit anderen Taxifirmen oder Vertretungen zusammen aber sagt nicht immer den gleichen Leuten wie „böse“ doch diese US-Firma, ihre Fahrer und die Leute die sie nutzen sind.

    Die gesamte Berichterstattung über Uber hat für mich mitlerweile das Niveau des Michael Schumacher Themas erreicht, am liebsten würde ich eine Sperre haben, die jede Internetseite blockiert in der das Wort Uber vor kommt.

    Ich schaue in ein paar Tagen noch mal vorbei, wenn es wieder etwas neues von Uber hier gibt werde ich erst mal nicht wieder kommen.

    Vielleicht gibt es ja in Zukunft wieder mehr “ … Kurioses, Unterhaltsames und Informatives aus dem Leben und Wirken eines Berliner Taxifahrers … “ .

  30. Sash sagt:

    @taxe9999:
    Ich weiß nicht, welcher Uber-Fahrer einen Hauptjob hat. Das Problem ist aber, dass das in den meisten Fällen niemand wissen wird. Und irgendwovon sollte er ja auch das Auto haben und unterhalten.
    Wenn Du so lange Taxiunternehmer bist, dann solltest Du doch wissen, dass auch bei uns am Ende der Fahrer den Großteil der Einnahmen bekommt. Ich bekomme 45% brutto. Was werden das mit Lohnnebenkosten und Urlaub etc. pp. wohl sein? 55% Vielleicht ein bisschen mehr? Genau weiß ich es zugegebenermaßen nicht, da ich unter anderem Angestellter bin, um nicht jeden Fitzel Papierkram selbst zu haben.
    Die Kosten fürs Auto solltest Du auch besser im Blick haben als ich. Ich als Fahrer sehe nur die 5 – 8% für Sprit (jetzt mal von 1,00 € Kilometerschnitt ausgegangen, was bei mehreren Fahrern und Firmensitz/Wekstatt nicht in Mitte insgesamt schon ok sein sollte). Autokauf/Verschleiß/Rücklagen für Neukauf? Was sind da deine Erfahrungswerte? Ich hätte jetzt vermutet, 15% (15 Ct/km) sind da schon knapp kalkuliert. Und nicht vergessen: In Mehrwagenbetrieben kommen immer auch mal „nicht so begabte“ Fahrer vor. Ich bin jetzt schon bei 65 – 68%, noch ohne Versicherung, Fahrtvermittlung und eigenen Kosten des Unternehmens (z.B. Büromiete, PC, Kaffeemaschine 😉 ).
    Am Ende zahle ich jedenfalls deutlich weniger als 20% für meinen Chef und der bietet mir dann doch ein bisschen mehr als eine App.
    Dass ein Fahrer, der wirklich nur gelegentlich eine ihm passende Fahrt für UberPop macht, damit auch mal finanziell ein Plus hat, will ich nicht für jeden Fall ausschließen. Aber bei den 100 € die Uber den Fahrern pro Tag anpreist, müssten sie eben tatsächlich all die Kosten mit einplanen.
    Und zum Vergleich: wie werte ich denn beispielsweise das Dreivierteljahr Lernen auf die Ortskundeprüfung? Wie viele Kosten sind es, die sich der Uber-Fahrer da spart? Und wenn er sie in 3 Monaten oder doch erst nach 3 Jahren geschafft hätte?
    Sorry, dass das gerade so unsortiert ist, es sind ja inzwischen einige Kommentare deinerseits. Wir können da gerne nochmal auf ein oder zwei Einzelpunkte zurückkommen, wäre vermutlich sinnvoller.

  31. Sash sagt:

    @Leser:
    Das ist nun mal ein Thema, das gerade rumgeht und zu dem es öfter mal neues gibt. Und das insbesondere in den Medien unterschiedlich aufgenommen wird. Und sieh‘ Dir die Kommentarspalten an: da ist eben noch nicht für alle alles geklärt.
    Und bitte: DAS große Thema der Taxibranche in einem Taxiblog – und auf den letzten 3 Seiten hab ich’s 6-mal angesprochen. Im Gegensatz zu 15 Artikeln zu anderen Themen. Ja, große Güte! Wenn Dich das schon nervt, dann kann ICH da wohl auch nix ändern … denn dem Anspruch, über Uber gar nix mehr zu schreiben, weil bei ein paar Leuten ein Sättigungseffekt eingetreten ist, dem kann ich einfach nicht gerecht werden.
    Der Schnitt wird sich sicher weiterhin zu Gunsten anderer Themen verschieben, aber das ändert deiner Ansprache nach wohl nix daran, dass ich dir jetzt nachwinken muss. 🙁

  32. katapult sagt:

    @Mariha: Ich antworte einmal dir stellvertretend für alle anderen:

    „Als Taxi-, Mietwagen oder Omnibusunternehmer reicht übrigens kein Gewerbeschein, man muss eine ziemlich umfängliche spezielle Unternehmerprüfung vor der IHK ablegen bevor man überhaupt eine Konzession beantragen kann!“

    Das ist ein typisches Beispiel für eine Regelung, die nur eine Funktion hat: die Konkurrenz möglichst klein zu halten. Es gibt keinen Grund, eine solche Unternehmerprüfung verpflichtend zu machen – insbesondere, wenn man liest, dass in der Prüfung unter anderem die Kenntnis des Wechselrechts vorausgesetzt wird.

    „Und diese rege Diskussion, dass jetzt Uber verlangt die “veralteten” Gesetze zu ändern und sich einfach drüber hinweg zu setzen finde ich absolut unmöglich! Diese Regelungen wurden geschaffen um eine sinnvolle, sichere und umfängliche Beförderung zu jeder Zeit und zu annehmbaren Preisen sicher zu stellen. Also zum Beispiel damit zu Hochbestellzeiten die notwendige Stadtfahrt zum Arzt/Flughafen/Bahnhof nicht plötzlich 200$ pardon € kostet.“

    Dafür kriegt man dann einfach gar kein Taxi. Toll. Wie in der DDR, da waren die Wohnungen auch schön billig, aber es gab keine.

    Uber bietet ein selbstregulierendes System: Gibt es gerade zu wenig Autos, steigen die Preise, um Leute anzulocken, die dann mit ihrem Auto fahren würden. Dadurch steigt das Angebot und die Preise sinken wieder. Ich denke, es gäbe genug Leute, die ein Auto haben (z.B. für die Fahrt zur Arbeit) und die Silvester im Auto verbringen würden, wenn sie dafür ein paar Hunderter bekommen würden. Das ist vielleicht der einzige Tag im Jahr, an dem sie Personenbeförderung betreiben würden, da lohnt sich kein P-Schein und kein Taxi.

    „Wenn man auf die über 50000 Taxen nur 2 Fahrer kalkuliert und die ganzen legalen Mietwagen außer acht lässt, gefährdet Uber also mindestens 100000 Arbeitsplätze.“

    Und die Uber-Autos fahren sich von selbst?

    „Diese zumeist kleinen Taxiunternehmer schaffen Arbeitsplätze in Deutschland, zahlen Steuern und Sozialabgaben in Deutschland und sorgen damit dafür, dass das öffentliche Leben gestützt wird. Taxiunternehmer und Fahrer geben ihr Erwirtschaftetes auch fast ausschließlich in Deutschland wieder aus. Ich bin absolut dafür, dass die Gesetze im großen und ganzen bleiben wie sie sind und nicht dafür geändert werden, dass ein ausländisches Unternehmen mit viel Milliardenkapital im Hintergrund unsere Arbeitsplätze vernichtet und nichtmal seine Gewinne hier versteuert.“

    Wäre es nicht schön, wenn ein deutsches Unternehmen Uber Konkurrenz machen würde? Technisch ist das keine Kunst, die App ist mit einem guten Team in zwei Wochen nachprogrammiert. Das Problem sind die Regelungen, die es nur einer Firma mit voller Kriegskasse für PR und Klagen ermöglicht, überhaupt einzusteigen.

    Wenn also Deutschland etwas verloren geht, dann nicht dank Uber, sondern dank der deutschen Gesetze.

  33. taxe 9999 sagt:

    @sash
    nun, im laufe so langer zeit lernt man schon ne menge kollegen und kolleginnen kennen. und fast alle fahren zu 40% oder weniger %.brutto. urlaub plus etc pp. gibt’s bei den meisten nicht. 40% brutto das scheint mir der vorherrschende tarif zu sein.

    5-8% spritanteil scheint mir realistisch zu sein. bei mir sind’s 11%. ich fahr halt auch nach fast jeder tour vom flughafen wieder leer zurück..

    nun lass uns mal ne taxe kalkulieren

    einnahme:
    ne doppelschichtig belegte taxe: monatlicher umsatz 8000€;

    kosten pro monat:
    (autoanschaffung: DB = 45.000 (50.000€ – 10% taxenrabatt) / Opel Zafira (dein auto, wenn ich’s richtig sehe) = 25.000€)
    kreditrückzahlung: DB = ca 1500€ / Opel Z = ca 750€
    Lohn (40% brutto) = 3.200€
    Sozialabgabenanteil 20% = 640€
    Berufsgenossenschaft (3% vom umsatz, wahrscheinlich ohne die 7% umsatzsteuer, zur einfachheit mit = 96€
    Eichamt (jährlich 60€) = 5€
    TÜV (jährlich 100€) = 8€
    IHK = 8€ (100€ jährlich – nur geschätzt, weiss nicht wieviel genau, hab mich als kleinstunternehmen davon befreien können)
    KFZ-Versicherung (inkl. vollkasko, 5000€ eigenanteil) = 243€ (monatlich)
    Treibstoff (rund 10% vom umsatz) = 880€
    OrdC Verwaltungsgebühr (für 5 jahre:300€)= 5€ (monatlich)
    Führungszeugnis (für 5 jahre:20€) = 0,33 €

    der profit pro taxe unterm strich soweit (hab bestimmt noch was vergessen….)
    2165€ fürs unternehmen bei 8000€ umsatz pro monat.
    1817€ fürs unternehmen bei 6000€ umsatz pro monat.

    gerechnet mit opel Zafira

    doch nicht übel was man als mehrwagen-unternehmer verdienen kann, oder?
    oder hab ich noch nen gewichtigen posten vergessen?

    so nun gilt’s zu überlegen was der uber-fahrer ausgeben muss….

  34. Beate sagt:

    Hallo Sash,

    im Gegensatz zu Leser begrüße ich die gelegentlichen Hinweise/Links zum Thema Uber. Ich bin nicht so der Zeitungsleser und Nachrichtengucker/-hörer. Daher würde vieles davon an mir vorbei gehen. Also vielen Dank dafür!

    Übrigens … hinter deinem MoMa-Link habe ich den Beitrag leider nicht gefunden. Hier ist der Link direkt zum Video: http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/2214136/Taxis-gegen-Mitfahr-App#/beitrag/video/2214136/Taxis-gegen-Mitfahr-App

    Wenn du magst, kannst du ihn oben in deinem Beitrag einfügen. In der Regel sind diese Videos 7 Tage in der Mediathek erreichbar, wenn sie nicht von jemanden aus der Mediathek befreit und auf Youtube hochgeladen werden. Den Downloadlink zum Video bekommt man ganz leicht mittels MediathekView oder von mir. 😉

  35. taxe 9999 sagt:

    @katapult
    was einer der wichtigsten punkte ist weshalb ich uber mist finde, ist ihr 20% anteil.
    ob sie nun ne fahrt für 8€ vermitteln oder für 28€ – ubers aufwand ist der gleiche. also warum für die eine fahrt 1,60€ und die andere 5,60€?
    ….wir wollen auch milliardäre werden. und das in 2 jahren (oder 3, oder 5, egal…..hauptsache 9 nullen irgendwann)

  36. rüdiger netz sagt:

    hallo,zur kalkulation, was ist mit dem funkbeitrag? inspektionen und reparaturen ? lohnkosten für urlaub und krankheit.? die meisten taxiunternehmer haben einen steuerberater. spätestens beim mindestlohn wird es sicher sehr schwierig sein einen großen gewinn zu machen..
    zu uber:der fahrer hat das auto, versicherung ist erstmal bezahlt, von einer 20 € Tour zahlt er 4 € an uber. dann hat er noch die spritkosten , ein wenig veschleiß, das war es. bleiben wohl ca 13-14 € über (oder uber). es ist wie überall , wenn ich keine abgaben zahle und mir die sahnetouren rauspicke bleibt natürlich mehr über.
    aber wie läuft das denn ab? fahrer a steht in lichtenrade. es ist freitag ca 20 uhr. das smartphone liegt griffbereit in der mittelkonsole. nach einer stunde oder länger passiert nix. piieep : ein kunde will ein ubercar. fahrer a ist am nahsten. platz der luftbrücke.frau b wartet.. nach 15-19 min. ist der wagen da. frau b freut sich( hat in ihrem smartphone die fahrt verfolgt).
    steigt ein , das mineralwasser lehnt sie ab, da es sie nich weit hat. schnell zur akazienstr. in schöneberg. was kostet das?
    6-7 € ? um 22uhr 30 dann noch so eine fahrt.. ich weiss nicht. ich glaube , das ist ziemlich schwierig und ausserdem verboten.

  37. Alex sagt:

    @taxe 9999
    doch nicht übel was man als mehrwagen-unternehmer verdienen kann, oder?
    oder hab ich noch nen gewichtigen posten vergessen?

    Ja: Rücklagen.

    Das Geld für den Eigenanteil bei Versicherung und für Reparatur- und Wartungskosten muss auch irgendwo herkommen. Und das richtig fiese: Wenn das Auto wegen eines Unfalls oder eines Schadens in der Werkstatt steht, bringt es keinen Cent ein, bis auf die Tankkosten laufen aber fast alle anderen Kosten praktisch unverändert weiter.

    Abbgesehen davon, wenn der Unternehmer sich das Geld auszahlen will, muss er seinerseits auf den Betrag auch noch mal Steuern&Abgaben entrichten.

  38. taxe 9999 sagt:

    @rüdiger netz

    ah, ok funk hab ich vergessen. kostete ca 100€ pro monat. ist aber inzwischen wegen der app-konkurrenz wohl billiger.
    sagen wir 80€..
    inspektionen? weiss nicht wie es bei opel nötig ist. bei nem mercedes sollte man eigentlich mindestens 1,5 jahre ruhe haben mit reparaturen (bei doppelschichtbetrieb). war bei mir auch so. hatte als alleiniger fahrer die ersten 3 jahre nie probleme mit reparaturen. war beim /8, w123, w124 so und auch bei meinen jetzigen w210.
    kosten für inspektionen bei opel = ?.
    kosten für reparaturen bei opel = ?.
    ölwechsel fallen noch an (alle 10.000km) = 60€ / monat
    lohnkosten für urlaub und krankheit? kann ich nicht realistisch beurteilen. hatte nie fahrer. hat jemand zahlen?
    steuerberater braucht man nicht. da gibt’s programme mit denen man das alles alleine hinbekommt. auch wenn man mit 20 oder mehr fahrern im 10 wagenbetrieb manövrieren muss.

    also noch mal 140€ im monat abziehen
    2025€ fürs unternehmen bei 8000€ umsatz pro monat.

    1700€ fürs unternehmen bei 6000€ umsatz pro monat (geringerer ölverbrauch bei 6000e umsatz)

  39. metro sagt:

    @taxe9999

    das große Problem, was die größeren Taxibuden haben, ist die hohe Fluktuationsrate der Fahrer, d h. eine Taxe läuft i.d.R. nicht Tag und Nacht im 2 Schichtbetrieb. Es werden ständig Fahrer gesucht, die Taxifirmen zahlen die Ausbildung usw. , um ständig „Nachwuchsfahrer“ zu haben. Bei uns standen immer Taxen rum.
    Deswegen scheint mir der Umsatz etwas hoch angesetzt.
    Ich würde bei 30,5 mögl. Schichten/ Monat einen Wert von 150 EUR pro Schicht ansetzten, macht knapp 5000 EUR / Monat. Dabei ist dann auch eingerechnet, dass die Taxe auch einmal rumsteht und kein Geld verdient.

  40. metro sagt:

    Nachtrag: Die Gewinnmarche/ Überschuss nach Steuer liegt immer irgendwo bei 5-10% vom Umsatz bei jedem Unternehmen, wenn sie höher wäre, dann hätte man eine Marktlücke erkannt und das würde sich mit einem höheren Angebot wieder einpendeln.
    Bei 5000 EUR/ Monat Umsatz, sind das dann 500 EUR/ Taxe Überschuss. Bei einer Flotte von beispielsweise 40 Taxen macht das dann 20.000 EUR Überschuss. Bei 3 Geschäftsführern sind das dann grob 6.5000 EUR Bruttogehalt. Nach Abzügen bleiben dem GF dann 3.000 EUR netto / Monat über.

  41. metro sagt:

    6.500 EUR Brutto/ Monat natürlich…

  42. Sash sagt:

    @taxe9999:
    Schöne Aufzählung. Fehlt nur noch der Verschleiß für 8.000 km pro Monat und meist noch eine Form der Vermittlung. Ob nun Funk, MyTaxi o.ä. oder beides – und wie schon richtig erkannt worden ist: die Rücklagen. Also ich bin heute Mittag beim Überschlagen auf rund 7% geschätzt gekommen, was noch vor den Kosten für den Betrieb (also deren Büro, Software etc.) an meine Chefs geht. Und dafür ersparen sie mir fast jegliche Form von Buchhaltung, das Auf-dem-Laufen-Bleiben bei gesetzlichen Änderungen und schmeißen ein bis dreimal im Jahr eine Party mit Freibier und Essen für die ganze Belegschaft.
    Hey, Du hast dich sicher nicht ohne Grund selbständig gemacht, aber ich hab die Vermutung, dass es einfach daran liegt, dass Du keinen Bock auf einen Chef hast. Das ist ok und es ist ja schön, dass es da die Wahl gibt. Aber nee, sorry, als Beleg für die Schlechtheit dieser Welt taugen „die Chefs“ im Taxigewerbe als Gesamtheit nicht. Unschöne Beispiele gibt es zur Genüge, aber dann sollte man nicht gegen Unternehmen an sich wettern, sondern differenzieren.
    Unser Taxi macht übrigens nur rund 5.000 bis 5.500 € Umsatz pro Monat, da ich nur 3 Tage arbeite.
    Wollen wir das mit Verschleiß nochmal auf meine 1.500 bis 2.000 € Umsatz durchrechnen und ob es für mich sinnvoll wäre, mich selbständig zu machen? 😉

  43. Sash sagt:

    @all:
    Sorry, dass ich gerade nicht auf alles antworte. Ich hab die Kommentare aber zur Kenntnis genommen. Ist nur wenig Zeit und Lust gerade da …

  44. taxe 9999 sagt:

    nun, nen ganzen betrieb durchzukalkulieren macht hier eigentlich keinen sinn. da gibt’s garantiert noch den und den posten der den gewinn schmälert. 5%-10% als gewinn scheint mir absolut realistisch bei nem mehrwagenbetrieb mit seinen höheren risiken gegenüber dem nur selbstfahrenden unternehmer.

    wichtig war mir mit der auflistung der einzelnen kosten zu zeigen, dass das gerede der verbandsheinze, von wegen uber’s geschäftsmodell rechnet sich nur weil sie sich ungesetzlich verhalten, eben nur gerede ist.
    das einzige was ins gewicht fällt was sich uber gegenüber nem selbstfahrennden taxiunternehmer spart, sind kosten für ne gewerbliche kfz-versicherung.
    damit werden sie auch ärger bekommen.
    aber wenn der uberfahrer dann ebend ne vernünftige versicherung abschliesst, ist sein geschäftsmodell immer noch nicht geplatzt, sondern wird weiterhin funktionieren. und em ende wird er halt seinen übrigbleibenden gewinn versteuern müssen. da werden die finanzämter schon drauf achten. garantiert. bei ubers abrechnungssystem über kreditkarte kann ja wohl nix unter den tisch gefallen lassen werden
    nur ich hoffe man sieht, wie dumm sich die leipolds, freutels und gawehns verhalten mit ihrem vorgeschobenen angeblichen argumenten gegen uber.

    die einzige möglichkeit uber paroli zu bieten wird sein auf den vorteil einer festen tarifbindung hinzuweisen, aber vor allem deutlich billiger zu werden. damit wir wieder 25-30 touren pro tag machen können. und nicht nur 8-10.
    jedenfalls tagsüber. wie die situation nachts ist weiss ich nicht. bin zwar 15 jahre lang nachts gefahren, ist aber schon ein weilchen her. aber tagsüber fährt man fast überhaupt keine berliner mehr. nur noch geschäftsleute und touristen. winker am kudamm sind fast nur noch kurzstrecken. der normale berliner kann sich uns einfach nicht mehr leisten.
    einkommen der leute gehen zurück und wir werden immer teuerer. führt halt zwangsläufig zu der situation die wir jetzt haben.

    ich denke die auflistung der kosten dürfte auch zeigen, dass ne tarifsenkung drin ist. denn das einzige was bei nem geringeren tarif steigen würde, sind die spritkosten, der verschleis und der verbauch an öl und bremsbelegen. meiner erfahrung nach ist der wiederverkaufswert eines autos was als taxe gelaufen ist nach 3 jahren mit der entsprechenden kilometerleistung eh auf nem level angekommen, wo es dann egal ist ob das auto noch ein paar kilometer mehr runter hat.
    aber wir, die fahrer, hätten nach ner gewissen übergangszeit dann wieder deulich mehr im portemonnai.
    nur die gewinne der unternehmer würden sinken.
    aber er würde auch nicht verschwinden. er würde nur sinken. was dann natürlich erstmal wieder dazu führen würde, dass die grösseren betriebe sich wieder mehr taxen anschaffen um den entstandenen gewinnrückgang zu kompensieren.
    also müsste auch wieder ein konzessionsstop durchgesetz (erklagt) werden (wie es ihn bis 1978 auch in berlin gab).
    dieser prozess müsste dann auch geführt werden. fragt sich, bei der vorherrschenden interessenlage und bei der summe um die es ginge, nur….von wem?
    zur info: nur berlin und hamburg haben keine konzessionsbegrenzung.
    hat ausser in berlin nirgendwo sonst jemand mal gegen den herrschenden konzessionsstop geklag, und offensichtlich verlorent?

  45. taxe 9999 sagt:

    @sash

    „Wollen wir das mit Verschleiß nochmal auf meine 1.500 bis 2.000 € Umsatz durchrechnen und ob es für mich sinnvoll wäre, mich selbständig zu machen? ;)“

    ok, bin dabei. heute dann aber erst später. erstmal ist was für die fitness tun angesagt. dann frühstück und danach können wir überlegen was der selbstfahrende unternehmer wo mehr hat.
    damals, als ich micht selbständig machte, kam ich auf ca 10% mehr vom umsatz wenn ich selber chef bin.

  46. Sash sagt:

    @taxe 9999:
    Bei der Tarifsenkung bin ich auf deiner Seite. Man muss allerdings zugeben, dass das nix ist, was mal eben auf die Schnelle die Zahl der Fahrten explodieren lässt. Aber ja, im Gegensatz zu den meisten Erhöhungen wäre das was langfristiges. Im Übrigen würde der Gewinn der Unternehmen mitwachsen, denn mehr Auslastung bedeutet am Ende immer auch einen besseren Kilometerschnitt. Insofern vermute ich, dass es etwas anders laufen würde, als Du postulierst.
    Was Uber angeht: die Argumente laufen doch nicht fehl. „Das Finanzamt wird schon …“ – ja klar, und das Taxigewerbe wird auch so streng kontrolliert, dass Schwarzarbeit nirgends passiert. Oder wie?
    Und wenn Uber Fahrern 100 €/Tag verspricht: Machen die da 200 € Umsatz? Du bist Unternehmer, ich bin nebenbei auch Freiberufler – wir wissen, dass 80% Rohgewinn am Ende nicht 80% Reingewinn sind. Autofahren ist mehr als Zeit und Sprit. Eine enorme Anzahl der Deutschen liegt aber laut irgendwelcher Befragungen um den Faktor 2 bis 4 daneben, wenn sie schätzen sollen, was sie ihr Auto monatlich kostet. Und bei 20%, die sich Uber sichern will – obwohl die Marge sonst im Gewerbe niedriger ist – kann man schon davon ausgehen, dass sie darauf setzen, dass die Fahrer sich mehr Verdienst erhoffen, als sie am Ende haben. Dass ihnen die Fahrer egal sind, zeigen ja die Verträge schon zur Genüge.
    Und wenn Du Otto Normalfahrer ansetzt, der „das ja nur mal am Wochenende nebenbei macht – ist ja nicht wirklich eine Arbeit, also melde ich das auch nicht“, dann spart der sich durchaus eine ganze Menge, die sich ein Unternehmer nicht sparen kann. Man muss da nicht pedantisch sein, aber was glaubst Du denn, wovon mein Chef z.B. den Lehrer bezahlt hat, der mich ein Dreivierteljahr auf die Ortskundeprüfung vorbereitet hat? Natürlich aus meinen Umsätzen, bzw. denen der Fahrer vor mir.
    Und was ich zu deinem letzten Beitrag noch einwerfen wollte: die 10% mehr, die Du jetzt hast: haste da mal den Arbeitsaufwand mit in deinen Stundenverdienst eingerechnet? Sprich: die Zeit zur Abrechnung/Kosten für den Steuerberater, die Besorgungsfahrt für den neuen Tarifaufkleber, der Einkaufsweg für die Glühbirnen und den Kauf des letzten Stadtplans, ggf. einer Branchenzeitschrift? Ich will Dir nicht ausreden, dass deine Selbständigkeit eine gute Idee war. Aber ich persönlich weiß durchaus zu schätzen, was meine Chefs mit den paar Prozenten, die ich ihnen überlasse, für mich alles machen. Ich opfere wirklich nur einen geringen Teil meiner Freiheit und meines Geldes dafür, dass ich hinten und vorne bedient werde. Ich mag mit meinen Chefs Glück haben – da bin ich sogar sehr sicher – aber das ist ja eben genau das, was ich gesagt habe: verallgemeinern lässt es sich halt schlecht, ob nun Selbständigkeit oder Angestelltenstatus sinnvoller ist.

  47. Cliff McLane sagt:

    Ohne dass ich jetzt die 50 (!) länglichen Kommentare über mir gelesen habe:

    > Ich glaube, Uber hat sich mit Deutschland verhoben.

    Ja.

    Und man sollte auch erwähnen, dass jeder, der Uber nutzt, seine Seele an Goldman-Sachs verkauft. Für mich als Linksliberalen schon mal ein Grund, das Ding *nicht* zu benutzen.

  48. taxe 9999 sagt:

    @sash

    “Wollen wir das mit Verschleiß nochmal auf meine 1.500 bis 2.000 € Umsatz durchrechnen und ob es für mich sinnvoll wäre, mich selbständig zu machen? ;)”

    nun, verschleiss? was heisst verschleiss? die grösse verschleiss kostet so und so viel gibt’s nicht. vorrausgesetzt es fallen keine reparaturen an (was in den ersten 3 jahren zumindest bei nem daimler und nem einschichtigem betrieb sehr wahrscheinlich sein sollte) verbraucht ne taxe sprit, öl, und bremsbelege. ansonsten sinkt halt der wiederverkaufswert hauptsächlich entsprechend der kilometerleistung (schwacke-liste). nach 3 jahren und ner entsprechenden laufleistung, hat sich für ne taxe (je nach fabrikat) halt ein bestimmter marktwert rauskristallisiert.

    nun, du machst in 12 tagen pro monat ne einnahme von 2000€
    – sprit (10% vom umsatz) = 200€
    – ölverbrauch = 5€
    – kreditrückzahlung = 750€
    – funk = 80€
    – berufsgenossenschaft = 30€
    – KFZ-Versicherung = 243€
    – TÜV = 8€
    – Eichamt = 5€
    _________________

    679€ ungefähr würden als gewinn für dich übrig bleiben. einkommensteuern wirste dafür nicht zahlen müssen.
    kosten für nen steuerberater fallen auch nicht an wenn du das selber machst.
    die gewinn-und verlustrechnung machst du mit dem programm EAR ( http://www.ear-buchhaltung.de/ ), das fahrtenbuch (falls du nicht die 1% regelung für die privatanteile in ansruch nehmen willst) machste mit ner excel-tabelle und jene privatanteile errechnst du auch mit ner excel-tabelle. zeitaufwand: pro arbeitstag 3 minuten (eintrag von einnahme und tankrechnung in die beiden programme). und einmal im jahr einen tag am computer um dir die daten rauszusuchen die du zum ausfüllen der einkommenstteuererklärung, der umsatzsteuererklärung, Anlage EÜR, Anlage G und Anlage Vorsorgeaufwand brauchst

    680€ gewinn ist natürlich ziemlich albern. aber wenn du noch für die tagschichten fahrer findest die bock haben auf nem opel zu arbeiten und ca 3000e zusätzlichen umsatz erbringen, dann verbessert sich deine einnahmesituation deutlich (siehe weiter oben). darfst dann aber natürlich keine skrupel haben an der händearbeit anderer leute was zu verdienen.
    was solls, wir leben halt im kapitalismus und du hast es ja für dich auch akzeptiert, dass deine jetzigen chef an dir was verdienen.

    summasumarum würd ich sagen bei nur 2000e selber eingefahrenem umsatz lohnt es sich eigentlich nicht sich selbständig zu machen. um die 3000€ sollten es schon sein.
    unfälle von fahrern fallen übrigens nicht so stark ins gewicht. ein schuldhafter unfall ist natürlich mist, aber an jedem schuldlosen unfall lässt sich dafür recht gut verdienen (abrechnung mit der versicherung über gutachen – reparieren tut dann der preiswerte russe oder pole; was man durch die nicht vom autohersteller durchgeführte teuere reparatur an wertverlust erleidet spielt beim wiederverkauf einer taxe eh keine rolle mehr)

    „Bei der Tarifsenkung bin ich auf deiner Seite. Man muss allerdings zugeben, dass das nix ist, was mal eben auf die Schnelle die Zahl der Fahrten explodieren lässt.“

    absolut richtig. ich denke aber, dass es nicht allzu lange dauern würde bis sich die leute ausgerechnet haben, dass der transport mit den öffentlichen und im falle des unwohlseins, der eile und des heavy bepackseins sich ne taxe zu nehmen
    billiger ist als ständig ein auto zu finanzieren.
    es kommt eben auf der preis an. manche haben sich zb ne taxifahrt für 8,20€ grade noch leisten können, aber bei nun 9€ ist bei ihrem knappen budget einfach ne finanzielle grenze erreicht. und dabei fällt für uns ja dann nicht nur die erhöhung weg, sondern auch die vorher noch ausgegebenen 8,20€. die bei ner tarifsenkung dann wieder fürs taxifahren zur verfügung stehen würden.
    was ne tarifsenkung auf ne höhe mit der man uber konkurrieren könnte für die grossbetriebe bedeuten würde, hab ich noch nicht überdacht…..
    aber die werden ja eh riesenprobleme kriegen wenn 2015 wirklich der mindestlohn mit 8,50€ kommt.
    dann würden die lohnkosten ja deutlich steigen. bei 6000€ umsatz wären’s dann nicht 2400€ lohn + 480€ sozialabgaben, sondern 8 stunden x 8,50 = 68€ x 30 tage = 2040 x 2 fahrer = 4080€. + 816€ sozialabgaben = 4816€.
    und dann krachst bei denen……

  49. taxe 9999 sagt:

    @Cliff McLane

    recht haste. sprichst mir aus der seele. ist nur leider völlig belanglos. das einzige was für die kunden zählt ist der preis. man kriegt sie alle bei der kohle…altes thema.
    wenn sich der gebrauch der uber, wundercar und was weiss ich noch-app eingebürgert hat, werden die leute sie benutzen. 20% – 40% billiger, das isses was zählt. nix anderes. leider!

    ach ne, gibt doch auch anderes…zumindest die erste zeit werden’s die fahrgäste nicht mit nem riechenden türken bzw generell ausländer, der nicht deutsch kann, während der fahrt ständig laut telefoniert und noch nicht mal nen navi bedienen kann, zu tun haben (das erzählen mir fahrgäste jedenfalls über taxifahrer – wobei mir dieser typus zb am flughafen noch nicht aufgefallen ist. dort sind ja 80% ausländer. die meisten können gut deutsch, sind gepflegt wie jeder andere auch, und riechende kutscher sind mir auch noch nicht untergekommen….) . der uberfahrer ist bestimmt immer adrett gekleidet, bestimmt viele im anzug, das auto auch aussen sauberst und den navi kann er natürlich perfekt bedienen. achja und er redet nur wenn er gefragt wird (in irgendwelchen medien so gelesen). da sorgt ja auch die perverse fahrer beurteilungsfunktion für.
    bah, eklig alles…..

  50. rüdiger netz sagt:

    @999
    hallo, wer bezahlt sash die krankenversicherung und die rente ? reifen braucht man in berlin wohl nicht ? z.b. winterreifen.
    ich glaube sash ist besser beraten, einfach mal ein wenig zu googeln und schon wird er eine vernünftige kalkulation finden, die er mit seinen eigenen erfahrungen und umsätzen vergleichen kann.
    ja, das mit dem mindestlohn ist spannend. alle wollen ihn bzw. finden es richtig das er kommt -nur nicht in seinem betrieb.
    ich hoffe nur das die gewerkschaften sich nicht von den superschlauen verbandsfürsten übervorteilen lassen.
    da soll es gerüchte geben: das die zeit am halteplatz bereitschaft sein soll und dann nur den halben stundenlohn gibt.. eine dame von verdi sagte wir wissen ja nicht wie wir die zeit im stau werten. ist das dann demnächst unser privatvergnügen?
    da haben uber und die normalen taxizentralen etwas gemeinsames: beiden ist es völlig egal was im taxi verdient wird(egal ob fahrer oder unternehmer), ebenso die verbände, die brauchen alle möglichst viele taxen , die schön gebühren
    zahlen. und da der umsatz nie für alle ausreichend ist, werden die teilnehmer gegeneinander ausgespielt. warum haben
    soviele berliner taxen 2 bis 3 funkverttäge. seit 15 jahren gibt es qualitätsoffensiven , natürlich gegen gebühr.
    gibt es eventuell zu viele taxen ? sollte ein unternehmer der seinem personal keinen mindestlohn zahlen kann, das taxi abmelden? warum stehen überall in deutschland taxen rum , die pro stunde zwiischen 0,5 bis 2 touren zu 6-12 € fahren ?

  51. taxe 9999 sagt:

    @rüdiger netz

    schön dass du mithilfst die beispielrechnung zu vervollständigen….

    herrjeh, reifen, klar brauchste auch noch. geschätzt alle 40.000km nen satz. wenn ich mich recht erinnere warens letztens 400€.
    bei 2.200km/monat = ca 18€.
    winterreifen sind billiger? genaue recherche ( http://www.reifen.com/ )
    nochmal 679€ – 30€ =649€ gewinn bei 2000€ kasse im monat.

    krankenversicherung + rente sollte man auch was für tun. stimmt.
    krankenversicherung (privat) = ca 190€/monat (basistarif)
    rentenversicherung (privat) = ca 200€/monat (anfangs, wird im laufe der jahre deutlich teuerer)
    also nochmal 649€ – 390€ = 259€ bei 2000€ umsatz /monat (keine fahrer)

  52. metro sagt:

    @9999

    Ich würde das ganz grob so herleiten:
    1 Taxe mit 1 Fahrer:
    Umsatz: 20 Arbeitstage/ Monat* 200 EUR Umsatz je Schicht (12+ x Stunden) = 4.000 EUR Umsatz/ Monat
    Kosten: 20 Arbeitstage/ Monat* 0,50 EUR/ km* 200 km je Schicht = 2.000 EUR Kosten
    Bruttolohn: 2.000 EUR- alle Abzüge =
    Netto: 1.000 EUR
    Dazu alle Risiken, die man so als Unternehmer hat, wie Kapitaldienst für die Taxe, evtl. Ausfall wegen Krankheit, kein Urlaub…usw.

  53. metro sagt:

    Achso: Trinkgeld würde ich dann noch zum Netto dazurechnen= 15 EUR/ Schicht* 20 Arbeitstage = 300 EUR+. Sind wir bei 1.300 EUR netto

  54. Beate sagt:

    Als ich vor ein paar Jahren mal darüber nachdachte mich selbständig zu machen, bin ich auf die Seite der IHK Berlin gegangen und habe dort dieses tolle Info-PDF zur Gründung eines Taxiunternehmens gefunden.

    http://www.ihk-berlin.de/linkableblob/bihk24/existenzgruendung_und_unternehmensfoerderung/downloads/_download/819224/.25./data/GruendungTaxiunternehmen-data.pdf

    Ab Seite 7 kommen die Musterkalkulationen. 😀

    @metro
    Also ich kenne keinen Taxifahrer mit einem Schnitt von 200 €./Schicht. Alle die ich so kenne haben zwischen 130,-€ und 160,- €. Auch 15,- €/Schicht Trinkgeld halte ich für die große Masse für unrealistisch. Aber Trinkgeld gehört ohnehin bei einem Unternehmer zu den Einnahmen.

  55. taxe 9999 sagt:

    @Beate

    gute aufstellung der IHK. kosten für funk und rufsäule sind in berlin aber deutlich weniger.
    rufsäule (auch vergessen in meiner auflistung…tsetse) kostet 14€/monat. genau sinds 178,52 im jahr.
    was WBT Datenfunk kostet, kriege ich nicht auf die rasche raus. wie gesagt, ackermann hatte früher um die 100€ gekostet. schätze mal heutzutage sind aufgrund verstärkter konkurrenz ca 80€. also 960€ im jahr.
    funk +rufsäule in berlin = 1140€ im jahr, oder 95€ im monat.

    btw. was die IHK im moment betreffs terminen für die unternehmerprüfung abzieht ist unter aller sau. ein kollege schaffst nicht einen termin zu bekommen. geht nur online und dann sind alle möglichen termine, nachdem sie ins netz gestellt wurden, innerhalb weniger minuten weg.

    tja was die einnahmen angeht, also ich schaffe als stummer tagfahrer auch nur zwischen 130€ und 150€ pro tag.
    eher selten mal, mit viel glück 200€ (am ehesten sonntags, tagsüber).
    aber freitag und samstag nacht sollten schon 2 scheine drin sein….

    ach übrigens hatte ich letztens einen kollegen getroffen, der alleinfahrer in nem mehrwagenbetrieb ist.
    4000€ umsatz will der chef sehen damit der fahrer das auto mitnehmen kann. 4000€ müssen sich also lohnen für das unternehmen…..

  56. Andreas sagt:

    Taxe999, ich verstehe den Punkt Deiner ganzen Argumentation nicht. Bei Deiner sehr knapp bemessenen Kostenrechnung (bin nicht vom Fach, neben dem schon genannten fe len mir noch Rundfunkgebühr, Kosten für Autowäsche/-pflege, Telefeon) ist der Gewinn nur rund 20% vom Umsatz – also etwa so viel, wie Uber haben will. Dabei soll dort der Preis auch noch niedriger sein – für den Fahrer bleibt also offenbar weniger. Der Unternehmer trägt für seine rund 20% das unternehmerische Risiko (z.B. dass die Selbstbeteiligung der Versicherung fällig werden könnte, dass wegen Ausfall von Fahrzeug oder Fahrer deutlich weniger Umsatz kommt, …), außerdem macht er die gesamten Bürokram. Bei Uber bleibt alles beim Fahrer hängen.

    Oder andersrum: Was leistet denn Uber überhaupt? Eine Vermittlung, also so etwas wie eine Funkzentrale. Dafür hattest Du 100€ angesetzt – ich nehme mal an, das stimmt so. Bei 6000€ Umsatz kostet das also bei Uber mal eben das Zwölffache!

  57. Sash sagt:

    @all:
    Orrr, Leute … so langsam wird dieses Kommentarfeld ja umfangreicher als die IHK-Schulung. 😉

  58. taxe 9999 sagt:

    @Andreas

    „Taxe999, ich verstehe den Punkt Deiner ganzen Argumentation nicht“

    ich wollte versuchen rauszubekommen, ob die aussage von leipold (ganz am anfang von sash’s blog) „…dass Uber, wenn sie sich an alle Regeln halten, ….nicht mehr billiger als Taxen sein könnten“, richtig ist.

  59. Sash sagt:

    @taxe 9999:
    Nur, dass Leipold sie in Bezug auf ein invalides Argument der Preisbindung hin aufgestellt hat, was ich ja schon im Text selbst als falsch beschrieben habe.
    Um aber mal darauf zurückzukommen – und weg von den Chefs:
    Uber kann billiger sein. Natürlich. Aber da unsere Margen kleiner als 20% sind, wird entweder beim Fahrer oder verschiedenen Dingen gespart, die Taxifahrer erfüllen müssen. Sprich: entweder sieht der Fahrer weniger Geld oder er hat mehr Arbeit oder Unsicherheit (als ein Taxifahrer).
    Nebenbei sei aber auch noch angemerkt, dass Uber nicht zwingend billiger ist – da sie vermutlich häufiger Engpässe haben als Taxis und ihre Preispolitik da sehr saftige Aufschläge vorsieht. Längerfristig vermute ich fast ein Patt zwischen den Preisen.

  60. taxe 9999 sagt:

    da fällt mir grad was auf. uber hält sich angeblich nicht an gesetzliche regelungen. ..hm, an welche denn?
    gesetzliche regelungen für den taxiverkehr? aber uber’s geschäft ist doch gar kein taxiverkehr sondern lediglich vermittlung von mietwagen, oder?. also schnöder mietwagenverkehr. und der unterliegt, soweit ich weiss doch nur folgenden bestimmungen:
    1. müssen wohl von der ordnungsbehörde zugelassen sein
    2. müssen einen wegstreckenzähler eingebaut haben.
    3. müssen nach erledigung des auftrages zurück zum betriebssitz und dürfen nur dort bestellt werden (mietwagen dürfen sich nicht als solche gekennzeichnet auf dem öffentlichen strassenland anbieten)
    [bitte mich zu korrigieren wenn da was nicht stimmt}

    tja, deshalb wird wohl uber’s geschäftsmodell gesetzeskonform sein, bzw werden:
    muss sich der uber-fahrer halt ne zulassung als mietwagen besorgen, den wegstreckenzähler brauch er nicht mehr, die funktion übernimmt schliesslich die app, und zurück zum betriebssitz ist anachronistisch. es gibt inzwischen mobile telefone. also kann der mietwagen (uber) fahrer irgendwo auf den nächsten auftrag warten.
    und ist dadurch viel schneller für den kunden verfügbar,.mehrere telefonnummern muss der kunde auch nicht mehr dabei haben (so pro bezirk die nummer eines mietwagenunternehmens) und frei verhandelbar ist der fahrpreis eh im mietwagenverkehr.
    fazit: uber wird nicht zu verbieten sein und ist durch das einfache bestellverfahren eine echte alternative zum taxi.
    prost mahlzeit

  61. Der Banker sagt:

    Da hier der letzte Uber-Thread ist, häng ichs hier dran.
    Heute morgen habe ich auf 1-live beim Warten auf die Physio einen halben Beitrag über Uber zum Start in Düsseldorf gehört. Man scheint inzwischen doch ganz gut auf ein rein informatives Niveau gekommen zu sein. Hier ging es nach den Vorteilen vor Allem darum, was da so auf einen Fahrer zukommen kann und es wurde ein Experte oder Anwalt dazu gehört.

  62. Sash sagt:

    @Der Banker:
    Ja, der Hype ebbt ab und jetzt kommt dann das „langweilige Gerichtszeug und so“.

  63. Ex-Taxlerin sagt:

    @taxe 9999

    Also, ich krieg hier bald die Krise …

    “ … nun, rechne dir doch mal aus was eine taxe, die mit nem tagfahrer und nem nachtfahrer besetzt ist, im monat an umsatz macht. und was dem an kosten gegenüber steht. und das in einem unternehmer mit zb 200 taxen.“

    Welcher Taxiunternehmer in Deutschland hat denn 200 Taxen laufen? Ich wage mal zu gehaupten: kein einziger!

    Zugegeben, München ist ein Dorf, aber hier hatte der größte Unternehmer 70 Taxen – bis man seinen Laden dichtmachte und den Kerl für ein paar Jahre in den Knast schickte. Die meisten seiner Konzessionen hatte er einem anderen Großunternehmer abgekauft, der seinerseits zu seinen besten Zeiten ebenfalls 70 Konzessionen besaß. Weshalb dieser andere Unternehmer damals sein Tafelsilber verscherbelte, ist mir nicht bekannt.

    Und was er vorher an wöchentlichem Umsatz machte, konnte ich mir mühelos zusammenreimen, weil ich ja Tagfahrerin war und anfänglich 50, später dann 60 Stunden pro Woche arbeitete – letzteres allerdings schon längst bei einem anderen Unternehmer. Nachtfahrer machen vielleicht 20 % mehr Umsatz als Tagfahrer, freitags und samstags 30 %, weil erstens die Kollegen weniger und zweitens die Strecken länger sind als tagsüber.

    Wenn ich richtig informiert bin, war es hier zuletzt in den Siebzigerjahren, daß ein Taxiunternehmer sich von seinem Gewinn eine Eigentumswohnung kaufen oder ein Haus bauen konnte. Inzwischen sind viele Taxiunternehmer in Deutschland Aufstocker. Seit Mitte der Neunzigerjahre habe ich auch keinen einzigen Studenten mehr unter meinen Kollegen gesehen, weil jeder andere Nebenjob mehr Geld einbrachte als das Taxeln.

    Und der Verkauf einer Taxikonzession sei gut für die Alterssicherung? Ganz gewiß! In München bringt eine einzelne Konzession rund 20.000 Euro ein, mehrere Konzessionen deutlich weniger pro Stück. Und wie lange kann man in München von 20.000 Euro leben? Maximal ein Jahr. Dies aber auch nur, wenn man sparsam wirtschaftet. Darüber hinaus hat ein Unternehmer, der eine Konzession verkaufen will, sie ja seinerseits irgendwann für Zigtausende kaufen müssen. Wie man diese Kosten angesichts der katastrophalen Umsätze überhaupt je wieder einspielen will, war mir schon immer ein Rätsel.

  64. taxe 9999 sagt:

    @Ex-Taxlerin

    verschieb das mal mit der krise…..wenn ich mich recht erinnere, hatte die firma Taxi & Tank mal deutlich mehr als 200. aber das bekomme ich genau raus. nen kumpel kennt jemand in der firma. und wie viele anderegrossbetiebe es in berlin gibt, und wie viele taxen die haben, bekomme ich auch noch raus. (und damit wie viel einfluss die in den verbänden haben)
    und dann kannste die krise kriegen.
    aber dann wegen der richtigen sachen und nicht wegen mir. ich nicht verantwortlich für das taxi-desaster. bin auch nur davon betroffener. mir reichts leider nicht nur 3 tage die woche zu fahren. ich muss auch die tage mitnehmen, an denen man stundenlang am halteplatz rumstehen muss. und die überwiegenden tage beende ich nach 11 stunden in der droschkesitzen mit durchschnitllich 130€.

    dass sich taxiunternehmer nen häuschen oder eine eigentumswohnung zusammenkarren konnten, hast völlig recht, ging wohl nur in den sechzigern, vielleicht noch in den 70gern. als ich anfing (75) war das auch schon nicht mehr zu machen. das heisst nur nicht, dass man als gesellschafter von zb eines 40 wagenbetriebes, nicht ne menge kohle verdienen kann.
    einfach rechnen. die kosten haben wir ja in diesem thread inzwischen recht gut beschrieben (vor allem die IHK-pdf).

    und dann ab mit der krise….

  65. taxe 9999 sagt:

    @Ex-Taxlerin

    schon mal was betreffs deiner krise……

    http://www.expresstaxi-berlin.com/

    hatte gestern ne kutscherin von der firma getroffen. sie ist alleinfahrerin mit geforderten 3000€ umsatz/monat.

    angenommen nur 5% bleiben nach abzug aller kosten hängen = 15.000€. im monat.

    angenommen

  66. Ex-Taxlerin sagt:

    @taxe 9999

    Die haben ’ne hübsche Website, aber inwiefern diese Firma jetzt was Besonderes sein soll, erschließt sich mir beim besten Willen nicht. Das ist ein ganz normales Taxiunternehmen.

    Sie behaupten, „Höchstlöhne am Berliner Taximarkt“ zu zahlen. Nehmen wir also der Einfachheit halber einmal an, sie zahlen ihren Fahrern 50 % vom Umsatz. Das ist ja auch die Umsatzbeteiligung, zu der ich selbst meine gesamte Taxikarriere hindurch gefahren bin.

    Diese Alleinfahrerin muß also 3000 im Monat an Umsatz einfahren und bekommt dafür dann vom Chef 1500 brutto ausgehändigt. Nach Abzug von Krankenkasse und Steuern bleiben ihr also rund 1000 netto. (In München zahlt man beispielsweise für eine sehr kleine 1-Zi-Wohnung im Schnitt locker 600 Euro. Verbleibt also zum Ausgeben der Hartz-IV-Satz.)

    Um mit einem durchschnittlichen Stundenumsatz von 13 Euro 3000 Euro pro Monat einzufahren, muß sie an 20 Arbeitstagen im Monat jeweils 11,5 Stunden arbeiten. Das ist zwar anstrengend, aber durchaus zu schaffen. Und weil sie Alleinfahrerin ist, kann sie sich natürlich die lukrativsten Stunden fürs Arbeiten rauspicken und dann beispielsweise nachmittags drei Stunden lang pausieren, weil zu dieser Zeit draußen sowieso tote Hose ist.

    Und was mit den 15.000 monatlich gemeint sein soll, verstehe ich nicht.

  67. Sash sagt:

    @Ex-Taxlerin:
    taxe 9999 ist überzeugt davon, dass die bösen bösen Taxiunternehmer ganz dolle viel Geld einnehmen und reich sind. Ungerechtfertigt vermutlich noch dazu. Und da das offenbar mit 101 Taxen der größte Unternehmer Berlins ist (anderswo sprach er noch von mehreren 200-Auto-Betrieben) ist das DER Beweis! Mit 101 Taxen bleiben dem Chef, der das sicher ganz alleine einstreicht (und nicht etwa ergänzendes Personal hat, wie sogar meine Bude mit nur 20 Taxen) unter gewissen hypothetischen Bedingungen 15.000 € (!) im Monat (!).

    -.-

  68. Ex-Taxlerin sagt:

    @Sash

    Ein noch größeres Problem sind die pösen, pösen Autos. Die kosten nämlich ein Schweinegeld. Diese angepriesene Firma rollt mit B-Klassen und Erdgas übern Asphalt. Ein solches Autochen kostet ohne alle Extras den Listenpreis von 32.368 Euro.

    Nun ist die Firma aber ein Großabnehmer und wird deshalb sicherlich Rabatt bekommen. Gehen wir einmal sehr großzügig von 20 % aus. Dadurch ergeben sich für diese 101 Autochen mal eben Anschaffungskosten in Höhe von 2.615.334 Euro. Dazu kommt natürlich noch die taxispezifische Zusatzausstattung wie beispielsweise ein Taxameter samt Einbau und Eichung x 101. Oder KFZ-Versicherungen x 101. Plus hälftige Sozialversicherung für 300 bis 400 Fahrer. Plus Miete für’s Büro und die Stellplätze für Dutzende Autos, die gerade nicht unterwegs sind. Plus die Kosten für mehrfache Autowäschen pro Woche x 101. Plus die Kosten fürs Personal der eigenen KFZ-Werkstatt. Und und und …

    Diese Kosten müssen erstmal wieder eingefahren werden. Selbstverständlich muß auch das Büropersonal bezahlt werden, das es mit hundertprozentiger Sicherheit geben muß, weil sonst der Betrieb einer GmbH mit einem Fuhrpark von 101 Fahrzeugen schon nach einem Tag zusammenbrechen würde.

    Darüber hinaus wird sich am 1.1.2015 der Bruttolohn dieser Alleinfahrerin schlagartig von 1500 auf 1955 Euro erhöhen. Stichwort Mindestlohn. Die Umsätze bleiben jedoch dieselben. Diese zusätzlichen 455 Euro pro Monat plus die entsprechenden Mehrkosten für die hälftige Sozialversicherung (für nur eine einzige Alleinfahrerin!) darf sich der Besitzer dieser 101 Autochen dann von seinem eigenen Gehalt abziehen. Anschließend diese Abzüge mit 101 malnehmen und sich auch dies noch vom eigenen Gehalt abziehen.

    Da kommt dann richtig Freude auf. 😉

  69. Ex-Taxlerin sagt:

    Nachtrag:

    Die Firma bietet explizit ein „freundliches Büro-Team“.
    Welches sicherlich nicht freundlich wäre, wenn man es unfreundlich bezahlen würde.

    http://www.expresstaxi-berlin.com/jobs/

  70. taxe 9999 sagt:

    @sash

    „…..Mit 101 Taxen bleiben dem Chef, der das sicher ganz alleine einstreicht (und nicht etwa ergänzendes Personal hat, wie sogar meine Bude mit nur 20 Taxen) unter gewissen hypothetischen Bedingungen 15.000 € (!) im Monat (!).“

    was ich mit dem sagen will ist nicht, dass per se jeder unternehmer böse ist, sondern dass sich, auch bei dem geringen gewinn pro taxe bei den heutigen umsätzen und kosten, ein grossbetrieb (nicht einer mit vielleicht nur 10 taxen) trotzdem richtig lohnt. die masse macht’s halt.

    *********
    und ein grossbetrieb hat halt deutlich mehr einfluss in einem taxiverband, wie zb der innung, als ein selbstfahrender unternehmer mit nur einem wagen.

    das wichtigste was mich momentan umtreibt, ist die interessenlage der beteiligten in diesem gewerbe zu verstehen.
    und damit, wieso sind die dinge für das fahrende personal eigentlich so geworden wie sie jetzt sind?
    und zwar so mies. jedenfalls vor allem für die leute, die mit taxefahren als alleiniger einkommensquelle ihren lebensunterhalt bestreiten müssen.

  71. Sash sagt:

    @taxe 9999:
    Ich glaube, unsere Uneinigkeit fußt auf einem ziemlich kleinen, aber elementaren Punkt:
    Ich finde überhaupt nichts schlimmes daran, wenn sich ein Taxiunternehmen lohnt. Ob es dein Einzelunternehmen ist oder ein großes wie das meiner Chefs. Menschen arbeiten, Menschen verdienen Geld. Und im Gegensatz zu vielen anderen Branchen kann ich im Taxigewerbe doch auch ganz gut sehen, was meine Chefs arbeiten. Und ich habe (nicht nur schriftlich, sondern auch ethisch) zugestimmt, dass es ok ist, was von meinem Umsatz einbehalten wird. Selbst wenn mein Chef sich damit einen teureren Urlaub leisten kann als ich.

  72. taxe 9999 sagt:

    @sash

    nö, ich hab nichts dagegen wenn jemand was riskiert und aufgrund dessen mehr verdient als jemand der nix riskiert – wenn’s in nem fairen rahmen bleibt.
    was ne wieder andere diskussion wäre….wieviel mehr ist fair oder ok und was nicht?
    meine kritik bewegt sich sozusagen innerhalb des kapitalismus (sorry fürs dicke auftragen).

    mich interessiert vor allem der einfluss den grossunternehmer auf die taxi-politk, bzw eigentlich nur die tarif-politik der interessenverbände haben: weshalb kosten in münchen 3 kilometer 8,90€ und in berlin, bei 11% arbeitslosigkeit und eine um 30% niedrigere kaufkraft, 8,77€ [ http://www.spiegel.de/reise/aktuell/grossstaedte-weltweit-taxipreise-in-muenchen-am-dritthoechsten-a-984048.html ] ???
    münchen liegt an dritter stelle von allen grossstädten der welt in punkto taxi-preis. und berlin, bei den 13cent unterschied, auf platz 6.
    das ist mein aufreger.

    die ganze zahlenhuberei sollte nur dazu dienen, den finanziellen aspekt der interessen eines taxi-grossbetriebes zu beleuchten, und dadurch das ganze rumgelabere der verbandsheinis, ob er nun leipold, gawehn uder sonstewie heisst, als ebend solches zu entlarven.

    und vor allem !!!: warum gibt’s bei uns seit 1978 keine konzessionsbeschränkung mehr?

  73. Sash sagt:

    @taxe 9999:
    Das ist schön zu hören. Aber welche Meinung ist Dir denn zu unterrepräsentiert? Ich persönlich bin (wie übrigens auch meine Chefs) der Meinung, dass Tariferhöhungen im Allgemeinen meist eher wenig hilfreich sind. Und meine Chefs sind soweit ich weiß in der BTV organisiert, also eher die Minderheitenfraktion. Obwohl „Großbetrieb“ im Sinne des Gewerbes.

  74. taxe 9999 sagt:

    @sash
    zu unterrepräsentiert in den taxi-interessenverbänden ist mir die ansicht, dass wir deutlich billiger sein müssten. nämlich angepasst an die in dieser stadt zur verfügung stehenden kaufkraft, die im vergleich zu münchen ca 25% – 30% geringer ist.

    (hatte während ner messe mal mit einem, glaube es war jemand von dem BTV gesprochen (ein bodo, boto, boro. irgendwie so’n vorname), und der meinte auch wir müssten die preise senken. er sagte aber auch, dass er mit dieser ansicht im verband so gut wie alleine steht und es keine chance gäbe dies durchzusetzen)

    meine these ist nun – vorrausgesetzt, die umsätzen steigen nicht nach der tariferhöhung, nutzt eine erhöhung nur den grossbetrieben. aber nicht den fahrern und den selbstfahrenden unternehmern. und genau das ist passiert nach der letzten und auch bei einigen vorherigen tariferhohungen – die einnahmen sind nicht gestiegen, sondern gesunken.
    (jedenfalls bei mir – belegbar – und anderen kollegen – nach allem was ich so höre, kann man das durchaus verallgemeinern). was unter anderem dazu geführt hat, dass, da die grossbetriebe den einnahmerückgang durch neue konzessionen kompensiert haben, die anzahl der taxen in berlin deutlich gestiegen ist und das, was der einzelne fahrende verdienen kann, gesunken ist.

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