Am Wochenende hatte ich mein Feuerzeug vergessen. Gut, dumme Kleinigkeit. Ein Kollege hat mir am Stand Feuer gegeben und mir dann gesagt, ich könne es behalten. Im Prinzip auch kein großes Ding, immerhin finden wir Taxifahrer in unseren Autos ja doch recht regelmäßig Feuerzeuge.
Aber stellvertretend für viele solche Kleinigkeiten (z.B. auch das Geldwechseln am Stand) möchte ich mal bedanken. Wie so oft kannte ich den Kollegen nicht bisher. Er fährt für eine andere Firma oder ist selbständig. Geschäftlich gesehen sind wir Konkurrenten, nicht Freunde. Und trotzdem hilft man sich bei sowas aus.
Das ist zweifellos zu wenig, um ein übertriebenes Loblied auf die Solidarität im Gewerbe zu singen, aber auch das gehört dazu. Und das wollte ich mal wohlmeinend anmerken. Natürlich gibt es die „Kollegen“ da draußen, die einen überholen, natürlich gibt es Fahrtenklau und so manchen Mist. Aber vielfach trifft man als Taxifahrer auf einen anderen, fragt ihn nach irgendwas – ob das jetzt Feuer, Wechselgeld oder eine Adresse ist – und die Kollegen stehen einem bei.
Bis hin zum Extremsport unter profitorientierten Konkurrenten, zur Hauptstoßzeit einen Kollegen nach Hause zu eskortieren, weil dessen Taxi streikt.
Ich kotze mich oft genug über die Idioten im Gewerbe aus. Aus Gründen. Wirklich hängen bleiben bei mir aber die positiven Erfahrungen, bei denen mir und/oder meinen Fahrgästen geholfen wurde von den Menschen, die außer einem hellelfenbeinfarbenen Arbeitsgerät nichts mit mir gemein haben.
Ein wirklich dickes Danke dafür!
Sie haben noch etwas mit dir gemein: Sie sind nette Menschen.
Es gibt halt solche und solche. In schwierigen Zeiten steht man aber immer eher zusammen als man jmd als Konkurrenz sieht 😉
Schließe mich der Aussage von Roichi an.
Und da Freundlichkeit heute leider nicht mehr selbstverständlich ist, kann ich es auch durchaus nachvollziehen,
wie man sich über freundliche Menschen freuen kann. Mir geht es da nicht anders. 😉
Das mit den netten Menschen kann ich aus jüngster eigener Erfahrung nochmal bestätigen – am Freitag gegen Mitternacht aus der S-Bahn gestiegen, der nächste Bus sollte erst in 15 Minuten kommen und ein einsames Taxi wartete am Stand, dummerweise richtig Großraum (sogar mit Stern).
Ich hab ja immer Hemmungen, das als Einzelpassagier zu nutzen, vor allem, wo wir hier nur von einer 2-Km-Strecke reden.
Auskunft des Taxifahrers war dann aber: „Klar ist eine kurze Strecke ok, dafür sind wir schließlich da. Und besser als herumstehen ist es sowieso.“ Und als er sich zum Ende der Tour noch daran erinnerte, dass er (vor gut 2 Jahren!) auch mal meine Mutter zu unserem Haus kutschiert hat, war ich völlig überzeugt: Es gibt sie, die wirklich netten Taxifahrer in Berlin. Und sie sind gar nicht mal so selten, wie manch einer gerne behauptet!
Klar gibt es, speziell unter Taxifahrern, einen gewissen Konkurrenzkampf aber man sieht sich immer zweimal im Leben 🙂
Ich bin auch der festen Überzeugung dass alles irgendwann auf einen zurückkommt.