Eile, wo keine sein sollte …

Vorbestellungen. Das sind alle Fahrten, wie ich sie mit Euch gelegentlich ausmache … die sind im Alltagstrubel manchmal schwierig. Also nicht die Fahrten an sich. Ganz im Ernst: Ich freue mich total, dass ich inzwischen so viele Touren mit Lesern hab, denn es ist ist z.B. schon mal eine große Sache, wenn man als Taxifahrer weiß, wann man unkomplizierte Fahrgäste hat. Denkt also nicht, ich wüsste das nicht zu schätzen!

Nun war es am Samstag so, dass ich mal wieder Jo am Telefon hatte. Der rief mich an und fragte an, ob ich eine Stunde später am Lichtpark sein könnte. Ich hab mal vorsichtig zugesagt, aber angedeutet, dass ich vielleicht später komme. Die Stunden davor waren das reinste Silvester, so guten Umsatz hatte ich lange nicht mehr. Für 9 Touren und fast 100 € Umsatz hab ich gerade mal 2:20 Stunden gebraucht. Entsprechend kam ich halt auch nicht einmal für eine Kippe aus dem Wagen, bzw. befürchtete, im nächsten Moment nach Hannover oder so abgewunken zu werden. In der Nacht schien zu diesem Zeitpunkt aus Taxifahrersicht irgendwie alles möglich zu sein. Und ja, da stört so eine Vorbestellung den Flow etwas.

Aber gut, ich bin ungehindert zum Ostbahnhof gekommen, wo ich endlich meine Nikotinsucht befriedigen konnte. Hätte ich mir was wünschen können, hätte ich jetzt eine Tour nach Pankow oder Marzahn bevorzugt: Irgendwas, wo man nachts schnell Land gewinnen kann, aber natürlich mit möglichst maximalem Umsatz. Dass dies die letzte Tour vor der Bestellung sein würde, war klar, deswegen wünschte ich mir, zu der guten Zeit alles rauszuholen, was geht.

War natürlich Fehlanzeige. Eine Fahrt zum A&O-Hostel in der Köpenicker. Eigentlich das einzige Fahrtziel (neben ein paar Privatgebäuden und dem Magdalena), das den Anspruch erheben konnte, noch zwischen Ostbahnhof und Lichtpark zu liegen. 4,80 €. Hmm …

Jetzt hatte ich wie zuvor immer noch eine halbe Stunde Zeit. Na super! Was tun?

Ich hab mich fürs Magdalena entschieden. Dort stand nur ein einziger Kollege, da hatte ich die Hoffnung, schnell noch eine Tour zu bekommen. Was keine schlechte Einschätzung war: Kaum dass ich mich angestellt hatte, stieg mir eine junge Frau ein. Bei mir, nicht bei dem Kollegen vor mir. Ich hatte für einen Moment die Vermutung, es läge am Auto. Der Kollege nämlich fuhr einen Mercedes W124, also mit beinahe garantiertem Mindestalter von 20 Jahren. Tatsächlich war meine Kundin wohl vor allem zu strack, um überhaupt zu bemerken, dass zwei Autos vor dem Club standen.

Das allerdings fiel mir erst später an dem Telefonat auf, das sie führte. Sie sagte mir mit recht klarer Aussprache den Wismarplatz an – immerhin eine der Adressen in Berlin, die nur einmal existieren. Und zwar recht nahe, im Boxhagener Kiez. Nochmal 7 oder 8 € mehr und garantiert pünktlich zurück! Yeah! Herrlich, wenn mal alles läuft wie geplant.

Während der Fahrt hatte ich dann ein wenig Sorge, dass sie sich den Abend in Form aller Getränke nochmal durch den Kopf gehen lässt. In Kurven purzelte sie fast auf meinen Sitz rüber und am Handy führte sie minutenlang ein Gespräch, das ich in einem einzelnen Satz wiedergeben könnte:

„Ey, wenn ihr nicht gleich heimkommt, penne ich schon, weil ich müde bin.“

Das war’s. In der Praxis lief das eher so ab:

„Yo, kommse?“

„Steif! Da penn ich schon.“

„Wann kommse?“

„Nee, bin müde, ich penn gleich.“

„Kommse noch?“

„Echt? Das‘ aber zu spät.“

„Willse nich‘ noch … aber wenn, dann gleich. Bin müde.“

„Wann wärse dann da? Oh nee, da penn ich sicher schon.“

„Kann meine Augen kaum aufhalten, aber was is‘? Kommse noch?“

Ich meine: Immerhin war sie schnell beim Reden, die Fahrt hat ja keine 6 Minuten gedauert …

Am Ziel angekommen freute ich mich: Hach! Noch knapp 20 Minuten, um zum Lichtpark zu fahren, sprich: bei gemütlicher Fahrweise allerhöchstens 10 Minuten Wartezeit. Und immerhin würde es für eine Kippe reichen.

Das inzwischen wirklich übertrieben zerstört wirkende Etwas sah mich aus großen Augen an und meinte:

„Duhu, des‘ jetz‘ kacke und des tut mir auch voll leid und so, aber ich hab wohl kein Geld mehr bei …“

Na holla die Waldfee! Da wurde die Zeit plötzlich wieder eng. Ich hatte keinen Kartenleser, sie kein Geld zu Hause, also was nun? Ich war schon dabei, ihr desillusioniert meine Daten aufzuschreiben und ihre zu verlangen (den Gedanken, sie mit Beschimpfungen vor die Tür zu setzen hatte ich glücklicherweise verdrängt), als die eigentlich ja immer erste Option mir wie Schuppen von den Augen fiel: Bankautomat!

Ich hab sie darüber aufgeklärt, dass ich mir das Wenden, Rumfahren und Warten aber bezahlen lassen würde. Mehr als verdient in dem Fall, ganz ehrlich. Der Automat war zwar keine 50 Meter entfernt, aber in solchen Fälle halte ich DIREKT davor. Ich will mir nämlich besser nicht ausmalen, wie es aussieht, wenn ich betrunkenen Mädels hinterherrennen muss. Nachher wirft mein Hemd noch Falten, die mich dick aussehen lassen …

Ich, total im Stress und ständig auf die Uhr schauend, verpeilte das alles natürlich. Statt das Taxameter wieder zu starten, drückte ich erst einmal auf die Zuschlagstaste (tue ich beides verhältnismäßig selten, da sitzt der Automatismus auch nach über 4 Jahren noch nicht so richtig). Ups. Scheiß Hektik, ehrlich!

Ich hab den Gedanken beiseite gedrängt und es einfach mal so stehen lassen. Dafür hab ich die Uhr vor dem Automaten gestoppt. Ob ihr dortiger Aufenthalt – ich hab Blut und Wasser geschwitzt, ob ihr drei Anläufe für die PIN reichen – jetzt 40 oder 60 Cent gekostet hätte, werde ich nie erfahren. Entweder hat sie 10 Cent zu viel oder 10 zu wenig bezahlt. Hat mich da ganz ehrlich auch nicht mehr gejuckt. Und ich denke, bei solchen Beträgen muss man nicht kleinlich sein. Da komme ich Fahrgästen bisweilen gröber entgegen, ganz ehrlich.

Aber was will man sagen: Es ging alles gut aus. Mit 50 Cent Trinkgeld hat sie zwar nicht gerade Branchenrekorde gebrochen, aber im Grunde konnte ich froh sein. Es gab noch einen Euro oben drauf und rechtzeitig am Lichtpark war ich auch.

Und, was war? Logo: Bestellvirtuose Jo kam mit 10 Minuten Verspätung raus … 🙂

Begleitung?

„Da hätten wir hier rechts gemusst.“

Verdammt! Ich war im Grunde noch am Überlegen, welche Straße das noch einmal genau war, die er da von mir in Kreuzberg haben wollte, bin aber – blöde Angewohnheit – einfach schon mal losgefahren. Ich sollte es ihm später (nachdem nach einer zusätzlichen Baustellenumfahrung langsam ein beachtlicher Umweg zusammengekommen war) auch sagen:

„Stimmt: Schlimm ist das nicht. Aber es ärgert einen, wenn man weiß, dass es eigentlich besser gegangen wäre!“

Ob er sich die Gedanken bei seinem Job auch macht, weiß ich nicht. Interessant war jedoch, wie wir auf das Thema gekommen sind:

„Und, machen Sie nur Taxi oder studieren Sie?“

„Nein, das nicht. Aber ähnlich klischeemäßig: Ich schreibe nebenher.“

Nach ein paar Worten über das, was ich schreibe, kam unerwartet:

„Super! Dann könnten Sie mich ja mal begleiten.“

„Wieso? Was machen Sie denn?“

„Kriegsfotografie.“

Uff. Ich muss an der Stelle ehrlich sein: Das hat mich ein bisschen aus der Bahn geworfen. Ich hatte schon eine Menge Leute mit sehr interessanten Jobs bei mir im Wagen, aber das ist definitiv was ganz eigenes gewesen. Wirklich was, von dem ich überhaupt keine Ahnung hab, das mir aber gleichermaßen eine Menge Respekt einflößt. Und mir hat sehr gefallen, wie er die Motivation hinter seiner Arbeit beschrieben hat: Dass es schade ist, wie die Kriegsgebiete dieser Welt hierzulande so nebensächlich erscheinen.

Und fürwahr: Fotos sind natürlich ein gutes Mittel, Menschen näher an das ranzubringen, was anderswo passiert.

„Thomas Rassloff, falls sie mal Bilder googeln wollen …“

ließ er beim Ausstieg fallen. Hab ich natürlich gemacht. Und möchte das nur zu gerne mit Euch teilen, schließlich hab ich ihn zusätzlich zu all dem auch noch als sehr netten Fahrgast in Erinnerung.

Thomas Rassloffs Seite

Seine Flickr-Alben

Blair

„So, what’s your name again?“

„Blair. Like Tony Blair. Blair. That’s my first name.“

„I’m really sorry, I never heard that before!“

„Noone has. I hate my mom.“

Ein gut gelaunter Schotte mit leichten Komplexen wegen seines Namens also. Warum nicht? Nicht einmal zwei Uhr war es, als ich ihn am Berghain eingeladen hab. Und er war sogar drin gewesen, nichts mit nicht reingekommen. Er war einfach nur müde. Wenigstens hatte er am Tag zuvor bis 5 Uhr gefeiert. Sonst hätte ich ihn vielleicht einfach zurückgefahren, damit er Berlin mal wirklich kennenlernt, so ein bisschen Verantwortungsgefühl hab ich dann ja auch … 😉

Aber nein, Blair war absolut begeistert. Das erste Mal in Berlin, völlig überwältigt und in Partystimmung. Außerdem glaube ich, dass er mich anbaggern wollte. Er hat jedenfalls die ganze Fahrt mit mir gequasselt und war am Ende recht perplex, weil wir schon vor seinem Hotel standen:

„Wow! That was fast! And cheap! Holy shit!“

„That’s what we’re here for, mate. And you’ve seen it: 9,40 € …“

„No way, man! Here’s 15. Buy yourself a beer or two!“

Mach ich dann Sonntag oder Montag. Versprochen! 🙂

 

„Die Lampe an“

Immer noch Biermeile. Ich war fast schon etwas enttäuscht, denn dieses Mal hatte ich die ostwärts führende Seite der Karl-Marx-Allee bereits zur Gänze durchfahren und noch keine Kundschaft. Zugegeben: Selbst Luxusprobleme wirken klein, aber ich gewöhne mich schnell daran, wenn es mal gut läuft. Aber natürlich sollte ich Kundschaft kriegen.

Gewunken hat es etwa auf Höhe meines Dachschildes, der Fahrgast hatte also ungefähr meine Größe. Durchaus auch in der Breite. Wetten darüber, wer mehr auf die Waage brächte, wäre ich nicht eingegangen, wir waren uns staturmäßig schon sehr ähnlich. Sonst hielten sich die Ähnlichkeiten in Grenzen, er war deutlich älter. Ein gepflegter, aber doch verwegen wirkender hellgrau melierter Vollbart flauschte sich von Ohr zu Ohr und ging unter dem Rand seiner Mütze in eine ebenso graue und offensichtlich windschiefe Frisur über.

„Eine Mütze!? Wes Geistes Kind muss man sein, um bei den Temperaturen eine Mütze zu tragen?“

fragte ich mich. Ihr erinnert Euch: Letztes Wochenende, da war Sommer in Berlin. Aber aus Berlin stammte er auch nicht, er war einer von den Biertouristen. Das hat die Hauptstadt also auch geschafft. Zum Picheln reisen die Menschen jetzt auch hierher und nicht nur zum Oktoberfest nach München.

„Min Jung, ech hän schon schön die Lampe an, verscheisser mech nech, ok?“

Ich krieg den Hamburger Dialekt einfach nicht in Buchstaben gepresst, aber als mir der olle Seebär seine Sätze ins Auto gepfiffen hat, hab ich umgehend Lust auf ein Bismarckheringsbrötchen bekommen. Ja, „die Lampe an“ hatte er tatsächlich schon, aber der Alkohol schien ihn in eine tiefe Zufriedenheit mit der Welt versinken zu lassen. Wären wir zwei länger im Auto gesessen, hätte er sich wahrscheinlich bis nach Hause bringen lassen. Er kam wirklich direkt aus Hamburg, wollte hier in Berlin aber nur ums Eck. Das „nh Hotel Alexanderplatz“, wahrlich ein gut gelegenes Haus – eigentlich absolut in Torkelweite von der Biermeile. Dank der umfassenden Straßensperren kamen wir letztlich doch auf fast exakt zwei Kilometer Fahrtweg und damit 6,60 €.

Er hat mir einen Zehner in die Hand gedrückt und wollte kein Rückgeld haben:

„Soll Dir ja auch man büschen gut geh’n heude!“

Ich hatte keinen Grund zum Meckern: Ich hab die durch die Absperrungen etwas verlängerte „Runde um den Block“ beendet, war wieder an der Biermeile und dort … hatte ich dann die Tour mit der Truppe aus der wilden Gegend in Neukölln. Optimale Auslastung oder bildlich gesprochen: Nur ganz wenig die Lampe an … 🙂

PS: Wenn wir schon mal im hohen Norden sind … nicht ganz in Hamburg, dafür am nördlichsten Ende Niedersachsen, im Landkreis Cuxhaven, fährt Kollege Andreas. Und, wer hätte das gedacht, er bloggt auch. Mal wieder ein frischer junger Taxiblog, aber auch hier mal wieder einer, dessen erste Geschichten auf mehr hoffen lassen. Also hier und ab sofort neu in der Seitenleiste: herrtaxifahrer.de

(Alle, die mir bei Facebook oder Twitter folgen, wissen das ja bereits seit gestern …)

Wilde Gegenden

Ach, Berlin!

Manchmal liebe ich die Stadt einfach für ihre Gelassenheit. Ich werde so oft gefragt, ob ich keine Angst haben würde, nachts durch die Stadt zu fahren, und dann auch noch in „gruselige Stadtteile“. Irgendeine Problemecke hat ja fast jeder Bezirk, gewarnt werde ich sogar gerne vor meiner eigenen Wohngegend, Marzahn. Wobei das längst seltener geworden ist, es dominieren doch eher Neukölln und Wedding als Horror-Stadtteile.

Ganz anders gestaltet es sich naturgemäß bei den Leuten, die dort wohnen. Denen kommt wie mir öfter mal eine positive Anmerkung über die Lippen.

Ganz so war es nicht bei der gemischten Truppe zwischen 40 und 60 Jahren, die ich an der Biermeile aufgegabelt hatte. Die wussten durchaus negatives zu berichten, taten das aber in einer vielleicht wirklich nur für Berliner verständlichen Art:

„Bringense uns ma‘ in de Emser Straße, nach Neukölln. Da wo imma die Schießareien sin‘!“

„Schießereien?“

mischte sich eine der mitreisenden Damen ein.

„Na logo. Derletzt ers‘ wieda. Der Klaus kann Dir de Einschußlöcher am Laden gejenüber zeijen!“

„Is‘ ja krass. Habt ihr da keine Angst?“

„I wo. Dit sin‘ ja nur die Gangs. Dit is‘ nu ja nur so untaananda. An uns Zivis trauen die sich nüscht, wa Klaus?“

„Nee, dit is‘, dit wär nur schwierig, wenn wa hier ins Drogengeschäft einsteijen wollten, dann wär dit schwierig …“

Und das hatten sie offenbar nicht vor. Ich auch nicht, ist also alles ok. 🙂

Stress

„Wo darf es hingehen?“

„Ganz weit weg.“

„Oha. Und wohin genau?“

„Naja, ähm, erstmal nach Treptow.“

„Soo weit weg ist das ja nicht …“

„Immerhin weit genug, um den Streit der beiden nicht mehr mitzukriegen.“

„Ähm ja, das sicherlich …“

War zwar nur eine kurze Winkertour von Kreuzberg aus, aber schon ok. Und das Gebrülle „der beiden“ hatte mich auch seit kurz nach der Ankunft gestresst. Ich hab mir dieses Mal verkniffen zu fragen, ob mein Fahrgast einen schönen Abend hatte. Die Antwort lag ja sichtlich nahe …

Kauft das Buch!

Wie kam Sash eigentlich zum Taxifahren? Das beschreibt er in seinem ersten eBook "Papa, ich geh zum Zirkus!".

Immer dranbleiben!

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Noch ein Blog?

Kleiner Tipp: Sash hat noch einen zweiten Blog, auf dem es auch gelegentlich was zu lesen gibt.

Ausreden

Wenn ich eins bei der Arbeit nicht bin, dann schnell genervt. Ich weiß nicht, wie viel weiter die Kollegen da gehen, aber wenn ein Auftrag irgendwie machbar erscheint, dann versuche ich das auch. Trotz meines guten Willens hab ich in den letzten viereinhalb Jahren keine 100 € verloren durch Fahrten, die dann irgendwie schief gelaufen sind. Und manchmal ein bisschen mehr Arbeit investiert, ja. Aber das war dann auch ok.

Aber wie jeder Mensch hab ich so meine persönliche Toleranzgrenzen, und wenn die Leute da drüber rausgehen, dann war es das. Teilweise sehr einfache Dinge, bei der Kommunikation beispielsweise.

Letztes Wochenende kam ein schon leicht angetrunkener Typ an. Optisch hat er mich ein bisschen an Kid Rock erinnert, seine 30kg-Biertrommel unter dem Shirt ausblendend. Er kam mit einem fast weißen Hund an den Taxistand am Ostbahnhof gelaufen und war nicht sonderlich bemüht zu reden. Beim ersten Fahrer ist er wohl des Hundes wegen abgeblitzt, ich hatte da wie üblich keine Sorgen. Der Kerl setzte eine schiefe und möchtegerncoole Grimasse auf, deutete mit der Hand dann erst auf seinen Hund, dann auf den Kofferraum. Hätte man probieren können, aber mir war nicht so 100%ig wohl bei der Idee, das Tier unbeobachtet alleine ganz hinten im Auto zu haben. Und ich hab gute Erfahrungen mit Hunden im Beifahrerfußraum.

Also hab ich statt gleich auszusteigen kurz das Fenster runtergemacht.

„Wat is‘?“

„Können wir machen, aber der Hund …“

Da hat er sich umgedreht und ist gegangen.

Also entschuldigt bitte: Ja, vielleicht hat er gedacht, ich will den Hund nicht fahren. Aber er hätte mich ja wenigstens ausreden lassen können. Es waren von da an mindestens sieben Kollegen, die den Kerl abgewiesen haben. Das tut mir alles furchtbar leid und ich find’s doof, dass jetzt wieder „die Taxifahrer“ die Arschlöcher waren. Aber ich renn‘ dem doch nicht hinterher, wenn er nicht mal zuhören will …