Wenn ich eins bei der Arbeit nicht bin, dann schnell genervt. Ich weiß nicht, wie viel weiter die Kollegen da gehen, aber wenn ein Auftrag irgendwie machbar erscheint, dann versuche ich das auch. Trotz meines guten Willens hab ich in den letzten viereinhalb Jahren keine 100 € verloren durch Fahrten, die dann irgendwie schief gelaufen sind. Und manchmal ein bisschen mehr Arbeit investiert, ja. Aber das war dann auch ok.
Aber wie jeder Mensch hab ich so meine persönliche Toleranzgrenzen, und wenn die Leute da drüber rausgehen, dann war es das. Teilweise sehr einfache Dinge, bei der Kommunikation beispielsweise.
Letztes Wochenende kam ein schon leicht angetrunkener Typ an. Optisch hat er mich ein bisschen an Kid Rock erinnert, seine 30kg-Biertrommel unter dem Shirt ausblendend. Er kam mit einem fast weißen Hund an den Taxistand am Ostbahnhof gelaufen und war nicht sonderlich bemüht zu reden. Beim ersten Fahrer ist er wohl des Hundes wegen abgeblitzt, ich hatte da wie üblich keine Sorgen. Der Kerl setzte eine schiefe und möchtegerncoole Grimasse auf, deutete mit der Hand dann erst auf seinen Hund, dann auf den Kofferraum. Hätte man probieren können, aber mir war nicht so 100%ig wohl bei der Idee, das Tier unbeobachtet alleine ganz hinten im Auto zu haben. Und ich hab gute Erfahrungen mit Hunden im Beifahrerfußraum.
Also hab ich statt gleich auszusteigen kurz das Fenster runtergemacht.
„Wat is‘?“
„Können wir machen, aber der Hund …“
Da hat er sich umgedreht und ist gegangen.
Also entschuldigt bitte: Ja, vielleicht hat er gedacht, ich will den Hund nicht fahren. Aber er hätte mich ja wenigstens ausreden lassen können. Es waren von da an mindestens sieben Kollegen, die den Kerl abgewiesen haben. Das tut mir alles furchtbar leid und ich find’s doof, dass jetzt wieder „die Taxifahrer“ die Arschlöcher waren. Aber ich renn‘ dem doch nicht hinterher, wenn er nicht mal zuhören will …
Ja, ich liebe es, wenn leute, die was von einem wollen einen nicht mal aussprechen lassen… Neulich hatte ich in einer Wohnanlage hinter einem Kollegen im Taxi, so dass dieser nicht mehr ohne Weiteres raus konnte. Üblicherweise ist das aber kein Problem, da es noch eine zweite, etwas verwinkelte Ausfahrt gibt, die aber nicht jeder kennt. Also habe ich entweder einen Kollegen vor mir, der die Ausfahrt kennt, oder einen, der sich das eben von mir erklären lässt; so oder so, kein Problem.
Dieses besondere Exemplar legte allerdings ein besonders reifes Verhalten an den Tag:
*Fenster runter* „Ja, vielen Dank auch, lieber Kollege, die zwei Rollstühle hättest du auch eben da vorne ausladen können!“ (er meinte wohl die Straße, die ich damit dann komplett lahmgelegt hätte, von der Sicherheit der Fahrgäste mal ganz zu schweigen)
Ich: „Du kannst doch da vorne rausfahren!“
Er: „Da ist ein Pfahl!!“
Ich: „Ja richtig, da musst du….“
*fenster zu*
Bei so viel Ignoranz war es mir dann auch egal 😉
Was dachte der wohl, was da nun kommt?
„…der bleibt hier!“ oder was?????
Leute gibts.
Grüße aus Kaiserslautern
Philipp
glaube, du hast nichts falsch gemacht. kann aber verstehen, dass der hundebesitzer schon viele ähnliche beginnende absagen erteilt bekommen und einfach resigniert hat (also auch schon an anderen abenden). ist wohl nicht so einfach…
Bei mir ist Schluss, wenn Kunde während einer Beratung ans Telefon geht, mich dabei stehen lässt, und dann einfach ganz normal weiter telefoniert als wenn nix wär. Dann ist meine Beratung an dieser Stelle zu Ende und kann nur mit extrem viel Freundlichkeit und dicker Entschuldigung wieder aufgenommen werden! BOAH! Die Leute!
@Ingmar:
Was will man auch machen? -.-
@Philipp:
Ja, wahrscheinlich. 🙁
@udo:
Sicher, das glaube ich gerne. Und das ist natürlich schade. Aber wenn man eh nur seine Meinung bestätigt haben will, dann sollte man vielleicht kein Gespräch anfangen …
@Chris:
Tja, die gibt es halt überall, wo Kunden und Dienstleister aufeinandertreffen …